HĂ€tte uns irgendjemand am Anfang unserer kleinen Reise verraten, dass wir das alles hier irgendwann einmal erreichen wĂŒrden, ich hĂ€tte ziemlich unglĂ€ubig mit dem Kopf geschĂŒttelt, zu Nike rĂŒber geschielt und mir an die Stirn getippt. Ja, seid ihr denn alle des Wahnsinns? Vor rund 2190 Tagen, also vor genau 6 Jahren, gingen wir online, machten unseren Traum wahr, tippten uns fortan die Finger wund, verpassten kein Event, um darĂŒber zu berichten und flogen zu den schönsten Zielen der Welt, um euch mitzunehmen. 6 Jahre Crazyness, 6 Jahre Schlafmangel, 6 Jahre pures Freundinnen-GlĂŒck, 6 Jahre SchweiĂperlen, 6 Jahre der schönste Job der Welt, 6 Jahre IHR, 6 Jahre und noch mehr.
Am 18. Oktober 2010 gingen wir live, bevor wir uns schon Monate zuvor mit dem Konzept beschĂ€ftigten, Interviews fĂŒhrten, Rubriken erarbeiteten, das Design vor und zurĂŒck warfen und einen Namen wĂ€hlten, den bis heute keiner wirklich versteht. Wir im Ăbrigen auch nicht, aber das ist eine andere Geschichte. Nie in unserem Leben hĂ€tten wir gedacht, dass unser kleines Universum so schön, so smart, so konstruktiv, so ehrlich und so erfolgreich sein wĂŒrde – und so sitzen wir auch heute noch völlig verblĂŒfft vor unseren Schreibtischen und können all das kaum glauben.
6 JAHRE JANE WAYNE MADNESSÂ 💘
1000 Dank, ihr schönsten Leser*innen!
Grund genug, an unserem heutigen Geburtstag mal wieder mit euch zurĂŒck zu schauen, an die AnfĂ€nge zu denken und einen kleinen Ausblick auf das zu geben, was kommt: In unseren 10 Random Facts about THIS IS JANE WAYNE <3
Wie kam’s eigentlich zu Jane Wayne?
Nach unzĂ€hligen Praktika im TV, im Radio, bei der Zeitung und sogar in der Corporate Communications Abteilung es Riesenunternehmens, stand irgendwann fest: Auweia, was machen wir jetzt? Gerade bei mir stellte sich Frustration ein. Eines Tages saĂen wir auf Nikes Bett und Nike fand die richtigen Worte, um mich aus meiner damaligen Praktikumsfrustration herauszuholen: „Wir machen uns einfach selbststĂ€ndig und schreiben fĂŒr unser eigenes Magazin“. Ich weiĂ nicht, ob man es als naiv, als besonders mutig oder als unbedarft und voller Tatendrang betiteln kann, aber wir legten gleich los, schmiedeten PlĂ€ne und versuchten ganz selbstverstĂ€ndlich unsere Eltern von diesem Vorhaben zu erzĂ€hlen. Ihr könnt’s euch vorstellen: Niemand verstand auch nur irgendein Wort.
Und dann gingâs nach Berlin. Einfach so. Wir tippten von 9 bis 24 Uhr 8 Artikel am Tag, lebten vom Minimum und besuchten jede mögliche Veranstaltung fĂŒr euch. Unsere Supporter und damaligen Mit-Gesellschafter: David von Highsnobiety, Jens und Marek von Floor 5 und David und Omer von Soto. Mittlerweile gehört uns der Laden allein – und das fĂŒhlt sich aus den verschiedensten GrĂŒnden genau richtig an. Aber noch mal zurĂŒck. Es war ein steiniger Weg: Eine fremde Stadt und ein Job, den niemand verstand. Was zwischendurch passierte? Wir kreierten die Trend Forecasts fĂŒr die Bread & Butter Berlin, schrieben fĂŒr ânews for Original girlsâ, Zalando, Modemagazine wie FrĂ€ulein und diverse Online Shops, wurden Markenbotschafter von MCM, eröffneten unsere Beratungsagentur Jane Wayne Consulting, entwickelten Workshops fĂŒr andere, grĂŒndeten Tiny Jane und sammelten einen Haufen Erfahrung. Jane Wayne steht seither allerdings immer unangefochten an erster Stelle: Nachtschichten gehören seither zur Tagesordnung, einen ganz normalen Alltag gibt’s nicht.
Wer liest Jane Wayne eigentlich genau?
In der Summe sind es monatlich rund 370.000 Besucher*innen allen Alters. Die Hauptzielgruppe ist allerdings weiblich (80 Prozent) und zwischen 25 bis 34 Jahren alt. Nach Deutschland kommen die meisten Leser*innen aus Ăsterreich und der Schweiz, dicht gefolgt von GroĂbritannien und DĂ€nemark.
Wie viele Artikel wurden seither geschrieben?
In den letzten 6 Jahren haben wir 7.108 Artikel veröffentlicht, auf die wir 65.706 Kommentare erhalten haben. Am Anfang publizierten wir tĂ€glich acht Artikel, heute sind es eher 4 bis 5. Wir wollten jedem einzelnen Artikel irgendwann mehr Zeit einrĂ€umen – auĂerdem waren wir in Deutschland die ersten Bloggerinnen, die noch dazu aufwendige Collagen gebaut haben, um jeden einzelnen Artikel zusĂ€tzlich auch visuell zu unterstreichen. So viel Arbeit frisst Zeit. Daher sind es heute weniger BeitrĂ€ge.
Woher holt ihr eure Inspiration?
Eine Frage, die so gern gestellt wird, auf die es aber bloĂ so eine unbefriedigende Antwort gibt: Ăberall her. Manchmal sind es die kleinen Dinge auf der StraĂe, andere Menschen und Freunde, oft sind es natĂŒrlich Neuerscheinungen, die auf ihre Besonderheit ĂŒberprĂŒft werden, wieder sind es aber auch einfach Aufreger aus dem tĂ€glichen Leben. Musik, Film und Print gehört, ohne Frage, selbstverstĂ€ndlich ebenfalls dazu. Vom Leben, der wirtschaftlichen und politischen Situation und all den gesellschaftlichen EinflĂŒssen mĂŒssen wir erst gar nicht anfangen.
Jane Wayne heute & damals: Was ist passiert?
Wir verstanden uns zu Anfang als Perlentaucherinnen, die fĂŒr euch das wohl Schönste aus dem WWW zusammen tragen wollten. Wir wollten Trends auf den Grund gehen, Geschichten erzĂ€hlen, Strömungen erklĂ€ren und gemeinsam mit euch sinnieren. Gespickt mit unseren Outfits, Nikes persönlichen Geschichten und Selbstversuchen, fĂŒhlten wir uns zu Beginn wunderbar wohl damit. Irgendwann sollte es thematisch aber unbedingt weiter gehen und so holten wir uns 2014 Schreiberinnen mit ins Boot, die uns seither thematisch unter die Arme greifen. Seitdem geht’s bei Jane Wayne also lĂ€ngst nicht mehr bloĂ um Mode, Beauty und Interior, sondern lĂ€ngst auch um Gesellschaftliches sowie Politisches und natĂŒrlich ganz klar um Feminismus. VerrĂŒckt, aber wahr: Als wir uns 2012 noch mehr mit letzterem beschĂ€ftigten, waren wir tatsĂ€chlich so gut wie allein mit #GirlPower-Themen in der deutschen BlogosphĂ€re. Schön zu sehen also, das das Thema in anderen Medien inzwischen auch Gehör findet.
Heute schreiben neben Gastautoren auĂerdem Sarah Radowitz (steckt noch in ihrer wohlverdienten Pause), Julia Koch und Julia Korbik fest fĂŒr Jane Wayne und Jule Pumpe fĂŒr Tiny Jane, wĂ€hrend Franziska uns als Sales Managerin im Back Office unterstĂŒtzt. Noch mehr UnterstĂŒtzung kommt schon bald und wir freuen uns irrsinnig dadrauf!
Gab’s einen Meilenstein fĂŒr euch?
Es gab so viele Hochs (und Tiefs natĂŒrlich auch), die wir hier gar nicht alle aufzĂ€hlen können. Aber ein groĂer Meilenstein ist mit Sicherheit die Vogue Kooperation, die seit 2013 lĂ€uft. Als die Vogue uns damals fragte, ob wir Lust hĂ€tten, gemeinsam in die Zukunft zu ziehen, war das fĂŒr uns die schönste Krone, die man uns aufsetzen konnte. Seitdem kĂŒmmert sich das Team aus dem Hause CondĂ© Nast um unsere Bannervermarktung. Ein weiterer Riesenmeilenstein ist aber wohl nach wie vor die VergröĂerung unseres Teams. Unsere Jane Wayne Familie wird immer schöner und toller – und wir könnten nicht glĂŒcklicher ĂŒber unser Wahnsinnsteam ein. Vor allem, dass Franziska uns seit genau einem Jahr unterstĂŒtzt, ist Gold wert und nicht zu ersetzen!
Kind und Karriere â funktioniert das wirklich?
Wilma, Lio, Jane Wayne und Tiny – ums ganz genau zu nehmen, sind wir gleich mehrfach Mamis. Also ob es funktioniert? Jein. SelbstverstĂ€ndlich kann man Karriere machen, wenn man ein Kind hat, aber man darf man sich nicht der Illusion hingeben, alles ginge nach so einer Geburt einfach weiter wie zuvor. Oder dass man beiden Lebensbereich zu 100% gerecht werden könnte. Man schlĂ€ft weniger, ist oft mĂŒde und hat weniger Zeit, daran lĂ€sst sich nicht rĂŒtteln. Uns ist das, als die KrĂ€fte ein wenig am Ende waren, sehr schwer gefallen, weil wir immer gerne nĂ€chtelang getippt haben, der Körper aber einfach nicht mehr mitgemacht hat und der Kopf ein Vakuum bildete.
Heute bleibt tagein, tagaus ziemlich viel auf dem Schreibtisch liegen und Emails unbeantwortet, weil wir schlicht und ergreifend nicht mehr nachkommen. Auch abendliche Veranstaltungen bleiben hĂ€ufig unbesucht, es stehen auĂerdem deutlich weniger Reisen im Terminkalender. JW ist unser Baby und wir werden unseren Job immer lieben, aber noch mehr lieben wir unsere Familien. So ist es Punkt.
Modebloggerin = Murmeln im Kopf?
Nike sagte irgendwann einmal: „Das ist, als wĂŒrde man einen BĂ€cker fragen, ob er nur noch Stullen im Hirn hat.“ Nein, wir haben selbstverstĂ€ndlich nicht bloĂ Mode und Shopping im Kopf. NatĂŒrlich nicht. Wir wissen zwar viel ĂŒber Mode und beschĂ€ftigen uns viel damit, aber so ist das nunmal mit Berufen, in denen man gut sein will und ja, das Bloggen ist mittlerweile natĂŒrlich ein Beruf und beinhaltet mehr als FingernĂ€gellackieren. Nike bemerkte dazu auĂerdem einst recht passend: „Obwohl mir meine Oma das auch noch nicht so richtig glauben will â sie hat seit einem Jahr nĂ€mlich einen Instagram-Kanal und ruft mich abends an, wenn wir eine Bluse besonders gut gefallen hat. Danach regen wir uns dann aber gemeinsam ĂŒber Abtreibungs-Gegner, Frauke Petry, Amerikas Schattenkrieger, Erdogan und darĂŒber auf, dass Aisha bint Khalfan bin Jamil al-Siyabi im Oman (wo Oma gerade war) nur Ministerin sein darf.“
Bloggerin ist kein Beruf. Oh doch!
Der Beruf „Blogger“ wird noch immer belĂ€chelt und wann immer ich jemanden glucksen höre, wĂ€hrend er ĂŒber ein Instagram-Bild herziehen will, stelle ich ihm kurz und knapp vor, wie so ein Alltag gerne mal aussehen kann. Denn gerade die jungen Erfolgreichen sind praktisch nicht mehr zu Hause, leben aus dem Koffer, grinsen 24/7 in die Kamera, teilen nahezu ihr ganzes Privatleben und reiĂen ich tĂ€glich den Allerwertesten auf, um am Ball zu bleiben. Wer SelbststĂ€ndigkeit unterschĂ€tzt, der unterschĂ€tzt gleichzeitig auch Blogger. Wir mĂŒssen nicht immer alles verstehen, mĂŒssen nicht jedem erfolgreichen Instagrammer feiern, aber wir sollten doch immer eine Portion Respekt und nicht zuletzt Anstand wahren. Es gibt so viele Berufe, die ich nicht kenne, nicht verstehe und deren Aufgabenbereich sich mir nicht komplett erschlieĂen, allerdings sollte ich das groĂe Ganze sehen, statt bloĂ einen minikleinen Ausschnitt. Wenn sich Blogger diese eine Tasche leisten und die andere noch dazu, dann geben sie ihr Geld eventuell einfach lieber dafĂŒr aus, statt horrende Mieten zu zahlen oder ein Auto zu leasen. Was wer mit seinem Geld macht, ist völlig ihm ĂŒberlassen. Dass man immer wieder mit Unterstellungen konfrontiert wird, dahinter stehe ein Geldgeber aka Papa oder Mann, ist ein Bild, das so veraltet, meist so falsch – und bitte Freunde – so kleinmachend ist.
Ich kenne jedenfalls nur sehr wenige Berufe in der Medienbranche, in denen man so multitasking sein muss, in denen so viele Kompetenzen abgerufen werden und die so sehr auf VerĂ€nderungen eingehen mĂŒssen, wie die des Bloggers.
Und wohin soll die Reise gehen?
Jane Wayne soll noch schöner und toller und besser werden – ein Credo, das wir seit 2010 verankert haben. Ein ganz schön groĂes Herzprojekt steht kurz bevor und wir sind riesig gespannt, wie ihr das Ergebnis finden werdet. Na, irgendwelche Ideen?
On top wird hier noch personell aufgestockt, wir sind endlich auf der Suche nach einer Praktikantin und Tiny Jane wird ganz bald aus der kleinen, mĂŒden Sommerpause erwachen. Versprochen. Wilma und Lio und das Leben werden natĂŒrlich dafĂŒr sorgen, dass sich der eine oder andere Plan manchmal schneller, manchmal langsamer in die Tat umsetzen lĂ€sst, dafĂŒr wird der Weg dahin ganz sicher umso spannender werden.
Wir danken euch wie verrĂŒckt fĂŒr eure Treue, eure schlauen Kommentare, eure DenkanstöĂe, eure Tiefsinnigkeit und fĂŒr eure schöne virtuelle Freundschaft. Von ganzem Herzen.