Spätestens im Herbst verliere ich hinsichtlich meines Schuhwerks jegliche Würde. So in etwa würden das zumindest jene drei Grazien beschreiben, die jüngst in Decken gewickelt und schnatternd lauwarmen Apfelstrudel verspeisten als ich gerade dabei war, meinen Sohn davon zu überzeugen, lieber vorwärts statt rückwärts in die Kita zu schlendern, wir waren nämlich spät dran. „Die hat ja Brocken an den Füßen“ hörte ich nur im Vorbeistampfen; innerlich nickte ich. Die Gute hatte ja Recht. Sarah Jane beglückte mich dieser Tage nämlich mit einem Outlet-Mitbringsel von Prada: Kernig, gefüttert, sauwarm. Ich könnte kaum glücklicher sein. Und obwohl sich über die Optik der Boots munkeln lässt, bin ich ohnehin seit jeher Fan schwerer Schuhe. Ich mag das. Zu dicken Wollpullovern oder sogar kurzen Röcken, oder eben beidem. Noch dazu gibt es wirklich bedenklichere Mikrotrends, etwa das Barfuß-in-Loafern-Stehen-bei-3-Grad-Celsius, man könnte beinahe von einem vernünftigen Bewegung sprechen (Preise exklusive).
Schuld an der immer stärker heranwachsenden Liebe zu Mountain Boots ist in erster Linie die Menswear, von dort drüben kamen etwa im Jahr 2012 nämlich die ersten Hiking-Modelle übergeschwappt, bis sich schließlich vor allem Wood Wood, Alexander Wang und Acne Studios der neuen funktionalen Optik waschechter Sportskanonen annahmen. Jetzt, noch einmal 2,3 Jahre später, ist der Trend auch in sämtlichen High Street Stores angekommen. Und auf den Laufstegen der ganz Großen sowieso. Für alle, die sich dennoch nicht überreden lassen mögen, gibt es natürlich trotzdem warme Schuhe für kalte Regentage:
Brogues // PRADA
Lace Up Leather Boots // & OTHER STORIES
Rostrote Stiefelette // MANGO
Wildleder Boots // SANDRO PARIS
Wedge Boots // ACNE STUDIOS
Mountain Boots // GANNI
Miju Stiefelette // KAUF DICH GLÜCKLICH
Chelsea Boots // DR. MARTENS
Boots // SANDRO PARIS
Lack-Schnürer // DR. MARTENS
Gefütterte Mountain Boots // See by Chloé (Hier in Cognac)
Western Boots // TOPSHOP
Schnpr-Boots // TOPSHOP
Desert Boos // CLARKS