Fair Friday // Von Vintage-Käufen, 10 Vintage Klassikern & kleinen Geschenkideen

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Die Begriffe „Vintage“ und „Second Hand“ werden im Zusammenhang mit in die Jahre gekommener Mode gerne hin und wieder durcheinander geworfen. Dabei muss Vintage nicht zwingend bedeuten, dass das Kleidungsstück überhaupt jemals getragen wurde, während Second Hand-Stücke ganz klar auf ihre Vorbesitzer verweist. Erst wenn Kleidungsstücke oder Accessoires mindestens 15 Jahre auf dem Buckel haben, darf man sie genau genommen als Vintage bezeichnen. Ein ähnliches Missverständnis herrscht auch bei der Couture: Sobald ein Designer experimentierfreudig wird, konstruierte oder untragbare Mode zeigt, wird seinen Entwürfen sogleich der Stempel der „Haute Couture“ auferlegt. Dabei schmückt man sich auch hier mit einem nicht ganz korrekten Siegelchen: Denn nicht jeder Designer darf Teil dieser „Elite“ sein, nein, er muss zum exquisiten Zirkel der „Chambre Syndicale de la Couture Parisienne“ gehören. Diese Schneiderinnung entscheidet nämlich, wer dabei sein darf und wer nicht – und zwar jedes Jahr auf’s Neue. Um Teil sein zu können, müssen strikte Kriterien erfüllt werden. Aber lassen wir das, bevor wir hier am Ende noch komplett abdriften.

Eines haben Vintage- und Second-Hand-Stücke allerdings gemeinsam: Sie sind weitaus nachhaltiger als ihre neuproduzierten Freunde, erzählen uns Geschichten aus feinsten Modeepochen oder von ihren vorherigen Besitzern und sind noch dazu ein gutes Stückchen günstiger als neuerworbene Fundstücke. In Mode aus zweiter Hand steckt oftmals eben ein ganz bestimmter Zauber, der nicht so einfach kopiert werden kann – und wir haben unseren Fair Friday zum Anlass genommen, um gemeinsam mit Vestiaire Collective, der Plattform für Vintage-Mode und Second Hand Funde, ein Plädoyer für mehr Vintage zu halten, die Top 10 Investments aufzulisten und euch eine kleine, feine Auswahl an Geschenkideen, Kleinigkeiten für euch selbst oder sagen wir ganz ehrlich „meine eigene Wunschliste“ zusammen zu stellen:

Laut den Vintage-Expertinnen Elisa Motterle und Rossella Migliaccio gehören diese 10 Stücke übrigens zur unangefochtenen Wunschliste für Liebhaber:

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10 Vintage-Stücke, die man genauer im Auge behalten sollte:

Kelly Hermès Bag, Abendkleider großer Designer, eine Chanel Timeless (Classic), die Cartier Tank, Martin Margiela „tabi“ Ankle Boots, Hermès Silberschmuck, einen Smoking Jumpsuit von Saint Laurent, ein Hermès Carré, eine Rolex Oyster Perpetual Date & einen Vintage-Gürtel.

© Versace Herbst/Winter 1994

© Versace Herbst/Winter 1994

8 Gründe, einfach öfter auf Vintage zu setzen:

1. Vintage = eine Liebeserklärung an die Vergangenheit:

Erst eine leichte Patina verleiht der makellosen Fassade Charme und Charakter, pah! Für uns ist es das wahre Geheimnis der Vintage­-Stücke. Es ist das genaue Gegenteil von auffälligem Luxus; eine Liebeserklärung an die Mode und ihre Geschichte, an eine Ära für Schönheit und gutes Handwerk.

2. Vintage = trendunabhängig

Vintage gilt als sicherere Anlage für all jene, die gern auf eine persönliche Note setzen. Es bürgt eine Vielzahl einzigartiger Stücke, die sich bestens mit aktuellen Kollektionen kombinieren lassen. Gerade in Zeiten von Highstreet-Ketten-Wahnsinn, gibt’s bei Vintage noch die Möglichkeit, wirklich herauszustechen.

3. Vintage = Investition?

Wusstet ihr, dass die Birkin Bag eine der lukrativsten Anlageoptionen ist? Klar wusstet ihr das, wir berichteten schließlich hier schon einmal darüber. Das hat nämlich eine in den letzten dreißig Jahren durchgeführte Langzeitstudie der Ratingagentur Standard & Poor’s herausgefunden. Laut ihrer Analyse ist der Wert der berühmten Hermès­ Tasche stabiler als der Wert von Gold und die Mehrheit aller gelisteten Wall Street­ Aktien. Dasselbe gilt für Schmuck, Chanel­ Handtaschen und viele andere von Sammlern gesuchte Schätze. Hört, hört.

4. Vintage = voller Geschichten

Vintage­ Mode hat es nicht nötig, Geschichten zu erfinden, denn jedes Stück erzählt bereits seine eigene Geschichte, die es einzigartig und wertvoll macht: Sei es, weil die modische Epoche ihre Geschichte mit sich bringt oder weil die oder der Träger*in ihr durch Patina und Co zur Geschichte verhilft.

5. Vintage = ein Synonym für Qualität?

Dass die durchschnittliche Qualität von Kleidung in der Vergangenheit deutlich höher war, als unsere heutigen Standards, ist eine immer wieder festzustellende Entwick­lung in der Bekleidungsindustrie. Damals wurden Kleidungsstücke noch für die Dauer hergestellt, weshalb sehr viel mehr Zeit und Sorgfalt in sie investiert wurde. Edle Stoffe, handgearbeitete Oberflächen, feine Details und exquisite Einrich­tung sind Faktoren, die heute immer seltener (und preislich höher) werden. Außerdem gilt Vintagemode als Trend-Vorreiter, schließlich kommt alles irgendwann wieder.

6. Vintage = erschwinglichere Mode

Seien wir ehrlich: einer der maßgeblichen Faktoren für den Erfolg von Vintage­-Mode ist die hohe Zugänglichkeit vieler großer Marken: Vintage­-Stücke sind im Preis oft viel niedriger als die aktuellen Kollektionen. Es sei denn, ihr setzt auf Hermès, dann bleibt bzw steigt der Wert unter Umständen sogar.

7. Vintage = nachhaltigere Mode

Die Textilindustrie nutzt große Mengen an Wasser und Energie und gibt zahlreiche Schadstoffe ab, die beim Prozess der Färbung und Veredelung von Stoffen entstehen. Zusätzlich erzeugt die Verteilung im globalen Maßstab große Mengen an Co2. Sogar die Entsorgung alter Kleidung beginnt ein Problem für den Planeten zu werden. Die Vorteile von Vintage müssen wir an dieser Stelle also nicht erst benennen. Second Hand Mode ist also schon aus dem einfachen Grund umweltfreundlicher, weil es keine neue Produktion mit sich bringt und den Abfall stark reduziert.

8. Vintage = Mode für Trüffelschweinchen

Der Kauf von Vintage ist nicht wie der Besuch einer gewöhnlichen Boutique in der Innenstadt: Es erinnert gar mehr an die Jagd nach einem Schatz. Und jedes Einkaufserlebnis ist anders, so weiß man bei Vintage­ Mode nie genau, was in der Boutique auf uns wartet. Der Reiz der Entdeckung, die Zufriedenheit, etwas Einzigar­tiges zu gewinnen und das Vergnügen, Objekte zu besitzen, die ihre eigene Geschichte erzählen, können zigfach glücklicher machen, als Garderobe von der Stangen zu kaufen.

Aber zurück zu unserem kleinen Geschenke-Guide aus dem wunderbaren Vestiaire Collective Universum:wunschliste

1. Ohrringe von Marni für 69 Euro
2. Vintage Cartier Uhr für 890 Euro (für großzügige Schenker*innen)
3. Vintage Ohrringe von YSL für 39 Euro
4. Armband von Dolce & Gabbana für 70 Euro
5. Ohrringe von Céline für 84 Euro
6. Gürtel von Louis Vuitton für 205 Euro.
7. Vintage Tasche von Céline für 280 Euro
8. Vintage Bienenbrosche von Dior für 165 Euro
9. Pumps von Miu Miu für 79 Euro.
10. Tuch von Céline für 80 Euro
11. Schuhe von Céline für 300 Euro

– In freundlicher Zusammenarbeit mit Vestiaire Collective –

4 Kommentare

  1. Andrea

    Ich liebe es gebrauchte Sachen oder ältere Kollektionen einzukaufen! Dieses Jahr habe ich so abartig viel aussortiert und gespendet etc..das ist nicht normal! Lieber weniger und feinere Stücke -das ist mein Motto für die Zukunft!

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  2. Hannah

    Danke für diesen tollen Artikel! Ihr bringt echt das auf den Punkt, was ich immer schon mal sagen wollte 🙂 Besonders der Aspekt der Nachhaltigkeit ist für mich wichtig aber ich muss auch sagen, dass mein Stil und meine Begeisterung für Mode mit den letzten Jahren der vielen Vintage/Secondhand-Funden auf jeden Fall gewachsen sind 🙂
    Ganz liebe Grüße von einer begeisterten Vintage/Second hand Shopperin <3

    http://easypeasy-vintage.blogspot.be/

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