Die belgische Künstlerin Marguerite Bartherotte hatte eigentlich überhaupt nicht vor, in der Modebranche zu landen, bis sie sich nach einem Studium der Kunst glücklicherweise doch noch dazu entschloss, ihre wilden Illustrationen vom Papier zu befreien und ein eigenes Label zu gründen: G. Kero. Faire Produktion inklusive. Seither können wir ihr ganz persönliches Kamasutra, etliche Papageien und sogar Pharrell-Aquarelle nicht nur anschauen, sondern auch anziehen. Herrlich ist das, wenn man mich fragt. Denn an ganz besonders spießigen Outfit-Tagen mausert sich die Nackedei-Bluse gerade zu einer Art stillem Kumpanen meines heimlichen Schalks im Nacken. Das Ausführen kann nämlich durchaus zu Verwirrungen in feinen Gesellschaften führen, und auch an Supermarktkassen, aber macht furchtbar viel Spaß. Es ist schon verwunderlich, dass ein paar schelmische Figuren es vermögen, den Leuten in einer übersexualisierten Welt wie der unseren tatsächlich noch rote Bäckchen zu bescheren. Aber auch große Freude.
Dazu trage ich einen 2nd-Hand Fund aus Amsterdam und zwar einen unverhofft wertvollen. Ich wunderte mich im Laden sogar noch über den verhältnismäßig frechen 90-Euro-Preis, entschied mich wegen der perfekten Farben aber trotzdem zum Kauf und wurde ein paar Meter weiter beinahe etwas Bleich und Baff vor Freude. Als ich den Blazer nämlich irgendwann aus der Einkaufstüte zog und überwarf, schielte ich plötzlich auf ein gut verstecktes Christian Dior Logo, was mich besonders aufgrund des aktuellen Debüts von Maria Grazia Chiuri als Chefdesignerin zum Jauchzen brachte. Ich sags mal so: Damit ist mein mein Vintage-Glück für die kommenden zehn Jahre wohl aufgebraucht:
Bluse: G.Kero // Blazer: Christian Dior, zum Beispiel über Vestiaire Collective // Jeans: H&M Trend // Schuhe: Gucci // Tasche: Gucci