Ich finde keine Worte für Assad und seine russischen Helfer, nicht für das, was die Westliche Welt im Orient angerichtet hat und noch immer anrichtet, nicht für die USA, die vor fünf Jahren schon hätte handeln müssen, nicht für islamistische Gruppen, die an der Angst der Zivilbevölkerung wachsen, nicht für die Politik, die entweder wegsieht oder noch mehr Übel anrichtet, nicht für Machthaber, die einen Genozid geschehen lassen, nicht für das Vorantreiben von Waffenexporten in Entwicklungsländer und für das, was Geld und Religionen in der Lage sind zu zerstören, nicht dafür, dass die Welt Aleppo allein gelassen hat. „Als wir zum ersten Male berichteten, daß unsere Freunde geschlachtet wurden, gab es einen Schrei des Entsetzens und viele Hilfe. Da waren hundert geschlachtet. Aber als tausend geschlachtet waren und des Schlachtens kein Ende war, breitete sich Schweigen aus, und es gab nur mehr wenig Hilfe. So ist es. Wenn die Verbrechen sich häufen, werden sie unsichtbar. Wenn die Leiden unerträglich werden, hört man die Schreie nicht mehr. Ein Mensch wird geschlagen, und der zusieht, wird ohnmächtig. Das ist nur natürlich. Wenn die Untat kommt, wie der Regen fällt, dann ruft niemand mehr halt. (…)“ – Bertholt Brecht. Alle Infos zur aktuellen Lage in Syrien findet ihr zum Beispiel hier. Auch diese eMail des Journalisten Zouhir al-Shimale legen wir euch ans Herz. Und wie können wir jetzt noch helfen?
My name is Bana, I’m 7 years old. I am talking to the world now live from East #Aleppo. This is my last moment to either live or die. – Bana
— Bana Alabed (@AlabedBana) 13. Dezember 2016
Spendet:
WHITE HELMETS
ÄRZTE OHNE GRENZEN
HAND IN HAND FOR SYRIA
SYRIAN AMERICAN MEDICAL SOCIETY
INTERNATIONAL RESCUE COMMITEE
SAVE THE CHILDREN
PREEMPTIVE LOVE COALITION
ICRC
Tut es einfach, wünscht euch eine Spende zu Weihnachten, verschenkt Spenden, aber schaut nicht einfach weg. Die meisten Organisationen akzeptieren sogar Paypal, Ausreden gelten also nicht. Und: Besser heute als morgen, am besten jetzt gleich. Aber auch nach Weihnachten noch, nach Silvester, in einem Monat und einem halben Jahr, immer wieder.
Demonstriert:
Berlin
Zürich
Facebook ist hilfreich, wenn man nach Demonstrationen in der eigenen Stadt Ausschau halten will. Meist reicht es, „Aleppo“ in die Suchleiste einzugeben, um passende Vorschläge zu finden. Bleibt die Suche erfolglos, kann man natürlich auch selbst zur friedlichen Demo aufrufen.
Unterstützt Geflüchtete:
Welthungerhilfe
Diakonie
Karam Stiftung
Start with a friend
Flüchtlingspaten Syrien
Schafft Bewusstsein, redet über das, was passiert, über eure Gefühle, diskutiert, vor allem im Angesicht von Flüchtlingsgegnern, die manchmal sogar in der eigenen Familie zu finden sind. Werdet ehrenamtlich tätig, wenn die Zeit es zulässt. Auf www.fluechtlinge-willkommen.de können wir uns zum Beispiel darüber informieren, wie wir Flüchtlinge in unseren eigenen WGs aufnehmen können, bei Kreuzberg hilft liegt permanent eine Bedarfs-Liste bereit, auf GivesomethingbacktoBerlin kann man ganz individuell etwas in den Hilfstopf legen, für alle anderen hält Pro Asyl eine Orientierungshilfe samt Karte bereit, eine gute Anlaufstelle ist außerdem wie-kann-ich-helfen.info.
Macht Druck:
Schreibt Emails an die russische Botschaft und das Außenministerium oder ruft dort an. Seid laut. Fordert „Save Passages“. Zeigt, dass Aleppo der Welt nicht egal ist.
Russische Botschaft:
Tel: 030/22-65-11-84
infokonsulat@russische-botschaft.de
infokonsulatberlin@gmail.com
Kontakt Auswärtiges Amt.
Hier ist Twitter auch ein guter Weg: @AuswaertigesAmt
Genau wie Facebook.
Unterschreibt Petitionen, am besten alle:
Hier findet ihr eine Liste von Change.Org.
Wir legen euch etwa jene von Dr. Hamza Al Khatib ans Herz.
Im letzten Monat gab es 42 Angriffe auf medizinische Einrichtungen in Syrien, 15 davon waren Krankenhäuser. Er ist einer der letzten Ärzte, die sich noch um die 300.000 verbliebenen Menschen im östlichen Aleppo kümmern.
Zeigt, dass ihr da seid:
Bana Alabed ist sieben Jahre jung und twittert mithilfe ihrer Mutter aus dem Krieg, wie viele andere auch. Statt Likes auf Instagram zu verteilen, könnten wir unsere Zeit auch nutzen, um jenen zu antworten, die glauben, die Welt habe sie vergessen. Die Angst davor haben, zu sterben und nicht mehr gehört zu werden. Spendet Trost und Hoffnung und zeigt, dass ihr da seid. Dass wir alle da sind und nicht wegschauen.
Helfen statt Hashtags. Jeder auf seine Weise.