Wenn Balenciaga, Céline, Carven, Valentino und Theory für die Sommersaison 2017 allesamt mit dem gleichen Styling-Ass um die Ecke kommen, dann kann an dieser Stelle eigentlich nur von einer herannahenden Trendwelle gesprochen werden, die wir uns schleunigst genauer ansehen sollten: Bunte Strumpfhosen.
Ich weiß noch genau, als ich 2010 in Berlin strandete und meine liebste, rostrote Strumpfhose mich durch kalten Winter brachte. Ich trug sie immer und irgendwann schämte ich mich herzlich dafür, denn auch Tannengrün und dunkles Blau mussten sie irgendwann beerben. Noch ein Jahr zuvor durfte es dezenter zugehen: Schwarze Nylons mit Blockstreifen oder zarten Polka Dots zierten unsere Haut und katapultierten uns geradewegs in die Ecke „verspieltes Flohmarktmädchen“. Und genau dort sollte es 2011, nach einer kurzen, aber sehr intensiven Buntphase, auch wieder hingehen: Schwarz, schwarzer, am schwarzesten – oder korrekter: blickdicht, bittesehr. Nun hegen wir seit längerem eine gewisse Hassliebe zu schwarzen Strumpfhosen, zu ihrer Eigenart, jedes Outfit einzudunkel und zu beschweren und voll in Beschlag zu nehmen. Aber nun, man kommt ja doch nicht an ihnen vorbei – zumindest seit 2010 nicht mehr. Ob Demna Gvasalia, Phoebe Philo und Co es schaffen, uns wieder vom Gegenteil zu überzeugen und bunt-bebeint durch den Winter zu stampfen?
Bei Pink bin ich vorerst wohl entschieden raus und auch Lila braucht noch so einige Argumente, um mich zu überzeugen. Aber bei knallrot, ganz so wie bei Céline, wäre ich wohl dabei! Ebenso wie bei cremefarbenen Modelle oder gar bei Weiß (auch wenn das streng genommen natürlich gar keine Farbe ist).
Eines jedenfalls steht fest: Bunte Strumpfhose funktionieren wie Lippenstifte. Der Rest des Outfits kann sich dabei nämlich komplett entspannt zurücknehmen.
BALENCIAGA //
CARVEN //
CÉLINE //