Als ich Balbina Jagielskas Musik zum ersten Mal hörte, da habe ich sie nicht verstanden. Weil alles so ungewohnt war, so anders. Die Stimme, die Texte, das Gefühl. Ein bisschen so, als würde jemand aus einer anderen Welt zu mir sprechen, eine Fabelfigur vielleicht. Ich drückte wieder auf „play“ und wieder und wieder. Wurde erst nachdenklich und dann ein bisschen süchtig nach der jungen Frau, die unsere Welt akribisch genau beobachtet und in Zeilen verpackt, die nicht weniger sind als Poesie. Pop-Poesie, wenn man so will. Und dann machte es klick. Meine Liebe zu Balbina ist jetzt schon fast sechs Jahre alt, aber inniger denn je. Am 17. Februar erscheint endlich ihr drittes Album: „Fragen über Fragen„. Wir dürfen euch aber schon heute die Premiere der dazugehörigen Single „Ein guter Tag“ präsentieren und feiern damit nicht nur eine der begabtesten, wundersamsten Sängerinnen des Landes, sondern auch eine Komponistin und Liedtexterin, die unsere Gehirne und Herzen gleich auf allen erdenklichen Ebenen berührt.
„Der Song handelt davon, dass man eigentlich überhaupt nicht geplant hat, gute Laune zu haben und dann doch plötzlich alles stimmt. Man übernimmt das Lächeln der Umwelt und wird selbst heiter. Das ist der kurze Moment, indem man sein eigenes Glück einfach mitentscheidet.“ ❤️
Das Video zum Lied ist wie immer selbstgemacht, die Kostüme und Kleider stammen von der Weißensee-Studentin Maria Miottke. Bina mag es, sich mit Menschen zu umgeben, deren Augen noch jede Facette erkennen – wo die meisten doch längst Scheuklappen tragen. Sie sieht, was andere zu erkennen verlernt haben, auch die einfachen Dinge, in denen sie stets eine relevante Schönheit entdeckt. Auf ihrer kommenden LP fühlt Balbina sich etwa hinein in teures Porzellan, das in der Spülmaschine zu zerbrechen droht oder beobachtet Glühwürmchen mit Fieber. Sie »klebt sich Tesa auf die Brillengläser und sieht das Leben wie Monet«. Phantasie und Realität sind dabei nur schwer voneinander zu trennen. Ist ja auch gar nicht nötig. Stattdessen geht es darum, sämtliche Rätsel des Alltags zu lösen:
»Warum lassen Maiglöckchen den Kopf hängen? Warum bin ich nur immer so müde, was hält mich an – was hält mich am Leben und warum?« Balbina begibt sich auf „Fragen über Fragen“ auf eine verworrene Forschungsreise nach Antworten. Sucht nach »Wortgruppen in der Buchstabensuppe« oder nach dem Glück, nach Gründen für Emotionen und nach dem eigenen Ich. Vielleicht auch, weil sie so gern »im Trübsaal sitzt«. Balbina macht kein Geheimnis daraus, dass sie sich oft unverstanden fühlt, manchmal versteht sie sich ja noch nicht einmal selbst. Wer aber ganz genau hinhört, kapiert zumindest das Wichtigste: Nämlich, dass absolut überhaupt rein gar nichts selbstverständlich ist. Oder einfach. Oder banal. Dass es sich lohnt, aufmerksam zu bleiben. Dass man niemals gleichgültig sein kann, wenn man mit allen Sinnen lebt. Und vor allem: Dass man sowieso niemals aufhören sollte, zu fragen. Dann kommen die Antworten irgendwann von ganz allein.
Das in Koproduktion von Balbina und Benjamin Bistram (Prinz Pi, Casper u.a.) entstandene Album wurde in Berlin und Sofia aufgenommen und ist ab dem 17. Februar hier erhältlich.
Hier geht es zu unserem ersten #GIRLCRUSH Interview mit Balbina.
Facebook Website Instagram