Frage: Was kann ein Lidschatten noch, außer sich auf dem Lid ausruhen? Höchst merkwürdige Frage an so einem verregneten Tag? Klare Sache: Ein Lippenstift gehört auf die Lippen, eine Haarkur definitiv auf die Haare und ja verdammt noch mal, ein Lidschatten gehört auf die Lider. Aber stellt euch doch mal vor, ihr erwacht eines Morgens, öffnet langsam die noch verschlafenen Augen, rollt euch noch mit der zerzausten Mähne aus dem muckelig warmen Bett, tappst nichts ahnend in das Bad, während eure Fußsohlen die kühlen Kacheln berühren und dann stellt ihr fest: Nichts ist mehr so, wie es einmal war. Alle Produkte sind weg. Kein Lippenstift, kein Nagellack, kein Strobing Powder und auch kein Rouge. Alles weg! Bis auf den Lidschatten.
Gut, das wäre jetzt die überspitzte Version von: Manchmal haben wir einfach keine Lust das gesamte Beauty-Arsenal mit uns rumzuschleppen. Immer diese vollgestopften Kulturbeutel und überall in der Handtasche fliegen die Schminkutensilien herum. Vielleicht ist aber auch nur das Augenbrauengel einfach leer oder der Eyeliner hat gerade seinen Geist aufgegeben, der nächste Drogeriemarkt ist einfach nicht in unmittelbarer Nähe und das Date klingelt auch schon an der Tür. Lange Rede, kurzer Sinn: Manchmal lohnt es sich, Profis über die Schulter zu schauen und den einen oder anderen Trick abzugreifen, den ich ohne Umwege mit euch teilen will. Und diesmal geht es also um die Geheimwaffe Lidschatten und darum, wie man diesen Beautylümmel am allerbesten zweckentfremden kann! Denn Eyeshadow hat es faustdick hinter den Ohren und kann weit mehr als nur die Lider verschönern. Wie? Verrate ich euch natürlich. Bereit?
Blush
Vorbei sind die Zeiten, der nur Blauen-Lidschattenära. Eyeshadow gibt es mittlerweile in den verschiedensten Texturen und Ausführungen, aber vor allem in den schönsten Tönen. Denken wir an Pink, Koralle, Apricot, Kirschrot oder softes Rosé – all diese Farben können uns im Handumdrehen nämlich die schönsten Apfelbäckchen zaubern und den frischesten Teint verleihen. Daher lohnt es sich einen Blick in die Eyeshadow-Sammlung zu werfen und hey, wer weiß, vielleicht ist das farbige Töpfchen sogar ein viel besseres Rouge!
Eyeliner
Okay, keine Panik auf der Titanic, auch den Eyeliner kann das pigmentierte Puder ersetzten. Einfach mit einem Eyeshadow Primer anrühren und siehe da, schon könnt ihr euch nach belieben den Lidstrich ziehen. Sollte kein Primer zur Hand sein, geht auch etwas Wasser, ein Settingspray oder der Lidschatten aus dem Töpfchen besteht schon aus einer cremigen Konsistenz. Bei letzterem ist’s natürlich umso besser: Dann geht’s auch ohne all die Helferleins, auch wenn die Besagte den Farbton intensivieren.
Augenbrauen
Ein Sprichwort sagt: Augen sind Spiegel unserer Seele und Augenbrauen sind dafür die Rahmen. Und auch hier kann man wirklich ganz ohne Bedenken einfach mal zum Puderlidschatten greifen, na logo! Funktioniert ganz genau wie Augenbrauen-Pomade – und meist gibt es im Regal sogar eine viel größere Farbauswahl. Allerdings muss man darauf achten, dass die Pigmente matt und nicht glitzerig sind. Und dann? Einfach direkt mit dem Puder arbeiten, Fehlerchen und zu viel Farben lassen sich mit einer Bürste beseitigen. Zum Schluss nur noch mit einem Gel oder Haarspray fixieren. Dafür einfach das Bürstchen besprühen und die Härchen in Form bringen.
Contouring
Nur mal kurz zur Info: Kim K hat nicht das Contouring erfunden, sie hat es damit nur auf die Spitze getrieben. Und ob man das jetzt für sein Daily-Make-up braucht oder nicht, sei natürlich dahingestellt. Aber für den Fall, dass eine oder einer unter euch, dieses sogenannte Contouring doch betreibt und die Wangenknochen optisch höher setzt, die Nase schmaler malt oder gar die ganze Gesichtsform verändert und dafür viel Geld für Contouring-Paletten hinblättert, sei gesagt: Nude- und Brauntöne euerer Lidschatten tun es auch. Am besten fahrt ihr mit den matten, kühleren und nicht stark pigmentierten Tönen.
Highlighter
Diese bunten Pigmente scheinen eine wahre Geheimwaffe zu sein, ihr könnt damit sogar highlighten. Phoa, wieso sind wir da nicht schön früher darauf gekommen? Alle schimmernden, hellen und nicht zu kühlen Nude-Nuancen eignen sich nämlich hervorragend, um auf dem Augenbrauenbogen, den oberen Wangenknochen und über dem Armorbogen an der Lippe ein paar güldene Highlights für mehr Strahlkraft zu setzten. Sonntags oder an anderen Tagen, eben dann, wenn man so keine Lust auf Foundation und Co hat, dann wirken solche Lichtreflexe und ein bisschen Mascara wahre Wunder.
Nagellack
Ok, das ist jetzt echt was für die Geeks unter den Beautyfreaks oder DIY-Lover, aber dafür ein 1 A Tipp und funktioniert wirklich. Klarlack + dein liebster Lidschatten = ein customized Nagellack oder Topcoat. Und da Glitzer und metallische Partikel dieses Jahr wohl das Ding sind, kann bei so einer interessanten Liebesgeschichte ein ganz besonderer Lack entstehen. Wobei, macht euch da bitte nicht allzu große Hoffnungen, denn richtig deckend wird es nicht. Aber genau das könnte auf den Nägeln famos aussehen.
How-to: einfach den angefeuchteten Pinsel in zerbröseltes Pigment tunken und wie gewohnt lackieren. Easypeasy, oder nicht?