Mir ist vergangene Woche das gehässige Lachen über meine Midlife-Crisis-Eltern mitten im Hals stecken geblieben, plötzlich waren da nämlich drei Karma-Falten auf meiner Stirn zu sehen, während mein Sohn schokoladenverschmiert mit dem Finger auf mich zeigte und aussprach, was ich in diesem Moment dachte: Mama ist alt! Ich fing an zu heulen, weil ich gerade erst zum achtundfünfzigsten Mal von meiner 18-Jährigen Nachbarin gesiezt worden war, die ständig klingelt, um mich vor der Lautstärke ihrer nächsten Party zu warnen, auf der ich gefühlt gestern noch die erste gewesen wäre, die nach Gras gefragt hätte. Ich meine, zumindest vorgestern war das Pretty Vacant in Düsseldorf doch noch mein Wohnzimmer, in dem ich umsonst Schnaps bekam, den Barkeeper datete und den DJ (hi Eser!) beim Namen kannte. In dem ich mit meinen Mitbewohnerinnen trippelnderweise zu Indiekellersongs tanzte, bei Kettcars „Deiche“ beleidigte SMS an meine Fast-Beziehung verschickte und Geld für die Pizza danach einsammelte, um gleich nach dem Rausschmeißlied die Erste an der siffigen 3-Euro-Bude zu sein, obwohl wir schon am Nachmittag zwei Kilo Miracoli vorgekocht hatten. In zwei Wochen habe ich Geburtstag. 29. Und ich weigere mich. Weil ich gerade meine erste Qauterlife Crisis durchlebe. Den Soundtrack dazu hört ihr unten. Lebe wohl, mein Traum vom „We’re gonna live forever“ Tattoo auf dem linken Oberschenkel. Ich bin jetzt fast groß. Deshalb hänge ich mir lieber ein tröstendes, altes Poster übers Bett.
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