Nach monatelanger Mode-Langeweile bin ich gerade dabei, meinen eigenen Kleiderschrank neu zu entdecken, und auch aus- und aufzuräumen, aber trotzdem kommt mir immer wieder der Alltag dazwischen. Manchmal trage ich tagelang die gleiche Jeans und wechsle bloß Socken und was man noch so austauschen muss, weil Leben, aber dann, dann packt es mich. Oder auch nicht. Auch das ist in Ordnung, aber manchmal reicht schon ein kleiner roter Ohrclip, um gegen die Tristesse anzukommen und wieder Freude am Spiel mit modischem Firlefanz zu schnuppern. Es geht jedenfalls bergauf, die Leidenschaft brodelt hier und da schon wieder. Und bald seht ihr auch wieder regelmäßig mehr von uns, versprochen. Den Anfang machen immerhin drei Outfits von Zwischendurch, wie damals, im Sommer, als man gar nicht richtig über die vermaledeite Garderobe nachdachte und sich trotzdem stets pudelwohl fühlte. Einfach darum:
Ein Montag im Kuschelpullover, kurz nachdem ich Lio bei der Kita abgegeben und mein Haar aufgrund des kollektiven Verschlafens mit Trockenshampoo gerettet hatte. Am Abend zuvor stöberte ich durch einen Bildband über kleine Holzhütten an kristallklaren Seen, deshalb vielleicht Wolle und Boots, ich bin da ja immer etwas Assoziations- und Stimmungs-geleitet:
Pullover: thanks to Closed // Jeans: Heartbreaker Jeans thanks to Closed // Boots: KDG x Jane Wayne // Ohrringe: Céline via Ebay
Nach einem Meeting Mitte der Woche. Kurz zuvor brachte die Brauftaube diese Gucci-Samthose vorbei, dich ich Wochen zuvor bei Vestiaire Collective gefunden und für 100 Euronen bestellt hatte. Richtig euphorisiert war ich da, auch wegen der Bluse aus unserer eigenen Kollektion, die ich zum ersten Mal im echten Leben ausführte. Glaubt es oder nicht, aber ich habe zuvor so dermaßen auf dem Schlauch gestanden, dass ich sogar erstmals auf die einfache Idee kam, die Bluse nicht über die Schultern zu ziehen. Gefällt mir eigentlich noch besser und ist im Angesicht der herrschenden Temperaturen sowieso viel wärmer. Das Meeting war übrigens eines der guten und bald erzählen wir euch mehr. Ich kann es ja nur immer wieder sagen: Menschen, die in der Modebranche arbeiten, sind nicht ausnahmslos deppert. Ganz viele sind sogar überaus wunderbar, ansteckend visionär und schlangenschlau.
Bluse: KDG x Jane Wayne // Tuch: Second Hand // Gürtel: & other stories // Hose: Gucci Vintage via Vestiaire Collective // Ohrringe: H&M
Heute. Ich stehe da zwar wie ein Ochs vor dem Berg, aber der Schein trügt! Sarah Jane ist seit dieser Nacht zurück im Lande und ich ganz aus dem Häuschen. Angezogen habe ich, was ich derzeit eigentlich immer anziehe, wenn ich nicht weiter weiß: Eine Karohose (die eine Freundin gekauft, für blöd befunden und mir (trotz Zara!) vermacht hat, weil der Kassenbon unauffindbar war), meine Acne Boots (überteuert, aber treu) und einen 2nd Hand Pullover, der mich von gemütlichen Hüttenabenden träumen lässt, während der Berliner Frühling sich von seiner reudigsten Winterseite zeigt. Auch permanent im Gebrauch: Die falschen H&M-Perlen. Achja, und: Für ein Shooting bestellte ich mir jüngst die schwarze Tasche, die ständig für einen Sprössling von Céline gehalten wird. Ha! Denkste.
Pullover: Second Hand // Hose: Von einer Freundin stibitzt (Zara) // Boots: Acne Studios // Tasche: Esprit