Team Jane Wayne // Welche Bücher lest ihr gerade, Girls?

22.03.2017 Buch, Wir, box2

Wir sind mittlerweile zu einem ganz schön schnieken Team angewachsen und immer, wenn ein Beitrag einer unserer freien Autorinnen online geht, schlagen Sarahs und meine Mama-Jane Herzen Purzelbäume. Umso wichtiger ist es uns, euch viel mehr teilhaben zu lassen an diesem bunten Potpourri aus unterschiedlichsten Schlauköpfen, die diese Seite so sehr bereichern. „Ihr müsst endlich euer Potenzial ausschöpfen – so viele tolle Frauen habt ihr da versammelt, wieso zeigt ihr das so selten?“, befeuerte eine Freundin neulich unser etwas verspätetes Vorhaben. Recht hatte und hat sie, durch und durch. Wir starten heute also mit einer ganz einfachen Frage: Welches Buch liegt denn gerade auf euren Nachttischen, Girls?

Wer Anregungen hat oder Fragen, die auf der Zunge brennen, der darf jetzt gern in der Kommentarspalte laut werden. Weitere „Inside Jane“ Folgen sind nämlich in Planung ♥

Julia Korbik liest..
Sarah Bakewell: Das Café der Existenzialisten. Freiheit, Sein und Aprikosencocktails:

Ciao. 👋👩

Ein Beitrag geteilt von Julia Korbik (@fraukorbik) am

Ich wünschte, ich könnte an dieser Stelle einen tollen Roman präsentieren, den ich gerade lese. Die traurige Wahrheit ist aber: Arbeitsbedingt lese ich gerade nur Sachbücher und bin abends dann dermaßen kaputt, dass ich mich nur noch auf Fantasy-Schmöker konzentrieren kann. Wenn man ganz genau sein will, dann lese ich Das Café der Existenzialisten auch nicht zu ersten Mal. Aber es ist eben ein so tolles Buch und so voll an Inspiration, skurrilen Geschichten und Informationen, dass man es unbedingt mehr als einmal lesen muss. Finde ich. Im Prinzip erzählt Sarah Bakewell nur die Geschichte des Existenzialismus nach – das allerdings auf so unterhaltsame Weise, dass sich das Ganze tatsächlich wie ein Roman liest. Im Buch tummeln sich Gestalten wie Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, Albert Camus, Edmund Husserl und Martin Heidegger. Und diese wirken quicklebendig: Man könnte ihnen gefühlt an der nächsten Ecke begegnen – und mit ihnen einen Aprikosencocktail trinken. 

Elina Neumann liest…
Das Cafe´ am Rande der Welt von John Strelecky:

Eigentlich stehe ich auf Bücher von Joy Fienlding oder Jussi Adler Olesen. Schön spannend, fesselnd muss es sein, sodass man den Schinken von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr aus der Hand legen kann und möchte. Dann lag ich aber vor ein paar Wochen auf Bali am Stand, hatte alle Bücher ausgelesen, die mich so begleiten durften, mein Freund war mit Wellenreiten beschäftigt und ich durfte wegen einer Knieverletzung nicht raus. „Also wenn ich hier schon alleine Sandkörner aus dem Bauchnabel pulen muss, dann muss der Typ mir jetzt auch sein Buch leihen“, dachte ich mir und war binnen wenigen Minuten auf Seite 15.

Dann ging alles recht schnell. Auf 126 Seiten wird der Protagonist, ein gestresster Manager – Ironie des Schicksals – in einem kleinen Café am Rande der Welt mit Fragen zum Sinn des Lebens konfrontiert. „Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?“ Hört sich nach Altersheim und extrem schwerer Kost an, jedoch inspiriert Strelecky und regt zum Nachdenken an mit vielen fesselnden Geschichten, einem großen Frühstück, einer grünen Meeresschildkröte und einem Fischer aus Hawai, und zwar faszinierend spannend. 

„Und außerdem kann niemand einen Menschen daran hindern oder ihn in die Lage versetzten, all das zu erreichen und zu tun, was er im Leben möchte. Wir alle bestimmen unser Schicksal selbst.“ 

Fabienne Sand liest…
„Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ von Milan Kundera:

Eine liebste Freundin empfiehlt mir das Buch schon seit circa einem Jahr und ich habe es aus unerfindlichen Gründen nie angefangen. Dann war es endlich so weit und was soll ich sagen? Sie hat nicht zu viel versprochen. Für mich nicht die leichteste Kost und unentwegt tragisch, dabei malerisch und  so echt zugleich. Obwohl ich wirklich keine Philosophie-Eule bin und der Einstieg sich direkt mit Nietzsches Theorie der Ewigen Wiederkunft auseinandersetzt, hat mich der Roman des Tschechischen Autors unheimlich berührt.

Er haderte mit sich, bis er sich schließlich sagte, es sei eigentlich ganz normal, daß er nicht wisse, was er wolle. Man kann nie wissen, was man wollen soll, weil man nur ein Leben hat, das man weder mit früheren Leben vergleichen noch in späteren korrigieren kann.“

Scalamari liest…
Heinz Strunk:

Heinz Strunk, das kann man ruhig mal so zugeben, hat sich zu einem meiner Spirit Animals gemausert. In der Realität sicherlich ein genauso unangenehmer, versoffener alter Griesgram-Eremit wie ich, schafft der Hamburger es in der Papierwelt, mir beim Lesen die Augen vor Scham, Menschenekel und voyeuristischer Gier wohlig triefen zu lassen. Komik und Tragik bringt er in natürlichster Symbiose zusammen. Scharf beobachtete und viel zu greifbar festgehaltene Menschen-Abgründe, die high, im Abgang aber nicht unbedingt glücklich machen. Den wünscht man sich jedenfalls nicht für seine Biographie, das könnte für alle schmerzlich enden – aber als Bestseller halt dann. Knapp am Genierand vorbei geschrammelt, gelang es ihm immerhin als mittlerweile „Starautor“ bis nach ganz oben: In die Riege meiner literarischen Vorbilder, was ihm jetzt wahrscheinlich so einige Image-Punkte kosten wird. Tja. Nach sechs oder sieben seiner im Sommer hintereinander verschlungenen, mehr oder weniger autobiographischen Werken „Junge rettet Freund aus Teich“, „Die Zunge Europas“, „Fleckenteufel“, „Heinz Strunk in Afrika“ und der zuletzt erschienenen Fritz Honka Frauenmörder-Biographie „Der Goldene Handschuh“, freue ich mich nun auf das bald erscheinende Buch „Jürgen, die gläserne MILF“. Das muss ein scheiß Druck sein – wenn alle Welt davon ausgeht, dass das wieder geil werden muss. Armer Heinzer.

Julia Koch liest…
„Invisible“ von Paul Auster:

Zur Zeit befinden sich in meinem Lesestapel vor allem Bücher, die ich bereits zum zweiten Mal lese. Zum Beispiel mein absolutes Lieblingsbuch von Paul Auster „Invisible“, das ich zuletzt vor 3 Jahren gelesen habe. Die Geschichte handelt von Adam Walker, seinen Beziehungen zu unterschiedlichen Personen und seinen Tod. Auster wechselt dabei immer die Rollen der Erzähler, was das Ganze etwas anstrengend, aber auch lebhaft macht. Es ist vielleicht seltsam, aber ich finde die innigen Beziehungen zwischen Adam und seinen Frauen unheimlich romantisch. Dieses Buch hat dazu geführt, dass ich ganz lange lieber gar kein Buch lesen wollte, in der Angst, dass es nicht so gut sein könnte wie Invisible.

„The Girl on the Train“ habe ich beim ersten Lesen verschlungen und hinterher festgestellt, dass ich viele Passagen einfach nur quergelesen habe, weil ich so ungeduldig war. Das Buch hat mich aber derart gefesselt, dass ich jetzt unbedingt hoffe, eine zweite Ebene der Geschichte zu entdecken.

Stand Up“ (von Julia Korbik!!!) habe ich mir nun endlich mal vor einiger Zeit gekauft und habe es auch fast durchgelesen. Ich liebe dieses Buch, muss aber auch sagen, dass ich es nicht in einem durchlesen konnte und oft wieder ein paar Seiten zurückblättern musste, weil mich ich nach drei Tagen nicht mehr erinnern konnte, wo genau ich jetzt nochmal dran war. Das einzig neue in meinem Stapel ist der obligatorische Murakami, einer meiner Lieblingsautoren. Die Geschichte mit dem etwas umständlichen Titel „Colorless Tsukuru and his years of Pilgrimage“ handelt von gesellschaftlichem Ausschluss, einer Art Trauma und einer Reise zu sich selbst. Mehr weiß ich bisher auch nicht, denn ich habe nur den Buchrücken gelesen – die ersten Seiten nehme ich mir aber gleich für dieses Wochenende vor.

6 Kommentare

  1. Søren

    Yippieh, ein Post zum Thema Lesen. Darüber freue ich mich sehr.
    Aber bitte nächstes Mal besser Korrektur lesen, da sind unheimlich viele Rechtschreibfehler und/oder Tippfehler in den Texten.

    Kein Geheimtipp mehr, aber wirklich unheimlich gut geschrieben ist „Ein wenig Leben“ von Hanya Yanagihara. Bislang habe ich erst 100 Seiten gelesen und bin sehr gefesselt.

    Antworten
  2. Lisa

    Wie wärs denn mal mit euren liebsten Rezepten, den besten Urlaubs-Geheimtipps oder der besten Investition für die eigenen vier Wände? Ich glaube, alles, was ein bisschen „durchs Schlüsselloch schauen“ möglich macht, wird hier heiß geliebt 🙂 <3

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  3. Anna

    Super Rubrik. Ich fände es super, wenn Ihr Eure ganzen Mädels mal öfter vorstellen würdet. Ich lese Euch eigentlich täglich aber weiß dann manchmal gar nicht, wer die Eine oder Andere und ihr Spezialgebiet ist. Ich glaube, das baut noch eine größere Bindung zu uns Lesern auf. LG

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  4. Monika

    Bücher, Bücher, Bücher <3 Danke für die schönen Lesetipps und persönlichen Eindrücke! Wie wärs denn mal mit einem Buchclub?

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  5. Valerie

    Zunächst: Ich bin ein großer Freund der Buchempfehlungen hier.

    Und dann: was für ein Zufall!
    The Girl on the Train wurde mir vor ein paar Tagen geschenkt und da ich derzeit ans Sofa gefesselt bin, habe ich es auch heute Morgen nach nur anderthalb Tagen durchgelesen. Spannend ist es wirklich sehr und auch ich habe manche Passagen regelrecht überflogen.
    Aber leider fand ich die Protagonisten allesamt und ausnahmslos absolut unsympathisch (liegt das vielleicht nur an der deutschen Übersetzung?). Dabei kann ich mich grundsätzlich auch sehr gut mit fehlbaren Charakteren in Büchern identifizieren, aber hier war ich trotz der Kurzweiligkeit fast froh, als das Buch durch war, sodass ich keine weitere Zeit mit jenen „verbringen muss“.

    Und danke für die Erinnerung an Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, das muss ich dringend mal wieder lesen!

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