Eine kleine feine Leseleiste zum Wochenende, die gerne im Kommentarfeld ergänzt werden darf. Damit uns weder Lehrreiches und Amüsantes, noch Wichtiges entgeht:
Kolumne: Political Correctness – Macht euch mal locker
Das Political-Correctness-Fass wird in ungefähr jeder Kommentarspalte von Facebook-Seiten großer Nachrichtenplattformen aufgemacht. Tausendfach, jeden Tag. Ich geb es zu: Ich bin selbst noch zu keiner wirklich eindeutigen Meinung gelangt. Das hier ist ein Zwischenbericht. Dennoch würde ich euch gerne an meinem bisherigen Lernprozess teilhaben lassen und dieses scheiß Fass einmal in Ruhe aufmachen, denn das Thema ist wichtig. Wieso? Weil es hier um eine wichtige Kompetenz geht, die man für ein friedliches Miteinander braucht: Empathie. Verfickte Empathie. Weiter gehts bei Amazed.
Die Linke müsste meine Eltern ansprechen, ohne soziorassistisch zu sein
Der französische Schriftsteller Édouard Louis („Das Ende von Eddy„) ist schwul und links, seine Eltern „reaktionär, misogyn und homophob“, wie er sagt. Trotzdem kann er verstehen, warum sie am Sonntag den Front National wählen wollen. Zum Interview geht es hier entlang.
Antibabypille – Volles Haar, glatte Haut, keine Lust auf Sex
Viele junge Mädchen nehmen die Pille, manchmal nur gegen Pickel. Jahre später kämpfen einige mit Folgen, von denen sie nichts wussten. Was zwei Frauen erlebten, könnt ihr derzeit hier nachlesen.
Deutschland – Land der Umweltheuchler
Schlimm, dieser viele Plastikmüll in den Meeren. Oder die Abholzung von Wäldern. Die Schadstoffe im Boden erst! Und vom Artensterben und dem Klimawandel ganz zu schweigen. Eine Mehrheit in Deutschland findet all diese und noch mehr Umweltprobleme „sehr bedrohlich“, wie eine repräsentative Studie des Umweltbundesamts zeigt. Bio-Lebensmittel, faire Mode und Fahrrad statt Auto: Finden die Deutschen alles super. Nur handeln sie überhaupt nicht danach. Hier entlang.
Girlboss – Übers Scheitern spricht man nicht
Die Netflix-Serie „Girlboss“ zeigt das Leben der erfolgreichen Unternehmerin Sophia Amoruso. Die negativen Seiten der Erfolgsgeschichte spart die Comedy aus. Von Elisabeth Rank.
Schadet die Mode dem Feminismus?
Auf den Modewochen für die Herbst/Winter-Saison 2017/18 gab es ein Thema, das auf den Runways von New York bis Paris allgegenwärtig war: der Feminismus. Designerinnen wie Donatella Versace oder Maria Grazia Chiuri für Dior thematisierten ihr Anliegen ganz offen, nicht zuletzt die aktuellen politisch konservativen Strömungen, die auf der ganzen Welt auf dem Vormarsch sind, bringen Kreative dazu, aktiv zu werden. Daraus hat sich inzwischen auch abseits der Runways ein regelrechter Hype entwickelt. Aber verwässert dabei die eigentliche politische Botschaft? Ein Beitrag von Quynh Tran.
Hört endlich auf, Müll zum Must-Have zu machen
Anderen Leuten vorschreiben zu wollen, wie sie leben sollen, ist nicht mein Ding. Kann doch bitte jeder tun und lassen, was er will. Solange es keinem wehtut! Nun ist es allerdings so, dass der übertriebene Gebrauch von Plastik durchaus jemandem wehtut: unserer Umwelt. Und ganz ehrlich gesagt: auch meinem kleinen, zunehmend grünen Herzen. Denn dieses gerät, ganz ehrlich gesagt, trotz ausgeprägter Leben-und-leben-lassen-Mentalität regelmäßig in Wallung, wenn ich die vielen Fotos mit Einweg-Café-to-go-Bechern sehe. Jeden Morgen wieder wird der Müll-Mug in Magazinen, auf Facebook, Instagram und Co. präsentiert wie ein Pokal für den coolsten Lifestyle. Leute, das muss aufhören! Weiterlesen bei Vierel/Vor.
Männer haben keine Zukunft
Männlichkeit ist offenbar eine Idee von gestern. Das hat Folgen für die Gesellschaft. Inzwischen raten selbst Feministinnen zur Aufwertung männlicher Tugenden. Ein Gastbeitrag von Walter Hollstein für die FAZ.
Ist das Feminismus oder kann das weg?
Die Zeitschrift Glamour hat Feminismus für sich entdeckt und Dior entwirft T-Shirts mit feministischen Slogans. Die feindliche Übernahme einer politischen Haltung oder eine neue Plattform, um frauenpolitische Themen für eine breitere Menge zugänglich zu machen? Ein Beitrag von Lena Spickermann für das Libertine Mag.
5 Reasons why I’m done with Coachella
Die deutsche Bloggerin Masha Sedwick spricht in ihrem Beitrag ganz offen darüber, warum sie das Coachella Festival in diesem Jahr ganz bewusst nicht besucht hat. Zum Beispiel, weil das Coachella im Grunde nur so tut, als sei es ein Festival, als ginge es um Musik oder darum, Spaß zu haben. Danke, Masha. Auch Lisa von Refinery29 wird irgendwie nicht mehr warm mit dem ganzen Zirkus und spricht uns aus der Seele.
Arbeit ist scheiße
Und noch schlimmer wird sie, wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern Spaß verordnen. Das sagt zumindest der Forscher André Spicer im Interview mit BrandEins.
Atomkrieg wird wieder denkbar
Ein Großteil aller nuklearen Sprengköpfe befindet sich in Händen von Männern, die bereit sind, sie zu benutzen. Ein alarmierender Gedanke. Dass Männern mit ungehinderter Macht zudem plötzlich so gern und viel über nukleare Kriegsführung sprechen, sollte das Thema Nummer Eins in den den Nachrichten und die größte Sorge demokratischer und friedliebender Politiker sein, findet Paul Mason, der seine Gedanken und viele Fakten für den Freitag aufgeschrieben hat.
Will ich haben – Analoge Besitztümer
Wir haben die Cloud, Spotify, und wir lieben unsere Pixel – trotzdem gelten gedruckte Bücher, Schallplatten und Sofortbildkameras wieder als schick. Warum es in ist, Dinge zu besitzen, erklärt André Boße.
Die alten weißen Männer bäumen sich noch mal auf
In Zukunft werden mehr Frauen das Sagen haben, sagt die Autorin Mirna Funk. Das Internet und die Digitalisierung seien weiblich. Wie kommt sie darauf? – Ein Interview von Silvia Follmann.
Unsere Osterhöschen
Zu Ostern postete der Unterwäschehersteller Palmers ein Foto auf Facebook. Sechs Frauen liegen auf einem Teppich, dazu der Spruch: „Unsere Osterhöschen“. Vielen gefiel diese Art der Werbung nicht. Die österreichische Fernsehmoderatorin Corinna Milborn fühlte sich gar an Szenen aus dem Menschenhändler-Milieu erinnert und kritisierte das. Die Folge: Sie wurde daraufhin öffentlich sexistisch beleidigt von Felix Baumgartner, der einst für Red Bull aus dem All auf die Erde sprang. Als Reaktionen auf diesen Angriff postete Corinna Milborn ein Video und lud ihn in ihre Talk-Sendung ein. Der ZEIT hat die kluge Moderatorin jetzt außerdem ein lesenswertes Interview gegeben.
Politk in der Mode
Ohne politische Symbole geht in der Mode momentan gar nichts mehr. Was wir tragen, hatte allerdings schon immer eine gesellschaftspolitische Dimension. Der Überblick – von Robespierre bis Westwood von Katharina Pfannkuch.
Welches Gemüse wächst eigentlich im April?
Diese Frage hat sich Anna Pepperspray auf ihrem Blog gestellt und verwundert festgestellt: Nur ganze vier Sorten. Eine weitere Erkenntnis: selbst Supermärkte beziehen saisonal wachsendes Gemüse oftmals regional, was wiederum durch kürzere Lieferwege CO2 spart.Passend dazu gibt es ab jetzt jeden Monat eine Liste mit saisonalen Gemüsesorten inklusive Rezeptanregungen, die liebend gerne ergänzt werden können. Hier entlang!
Totgesagte leben länger
Bis zu 50.000 Gegendemonstranten werden erwartet, wenn am Wochenende in Köln der AfD-Programmparteitag über die Bühne gehen soll. „Der AfD die Show stehlen“ lautet eine der Losungen der Protestaktionen, die von Blockadeaufrufen bis hin zu Kundgebungen von Karnevalisten reichen. Eine karnevaleske Show führt jedoch im Vorfeld des Parteitags die AfD selbst auf. Ein Beitrag von Richard Gebhart.
Ad-Blocker vs. Anti-Ad-Blocker
Ad-Blocker und Anti-Ad-Blocker konkurrieren im Netz. Während Google erwägt, eigene Werbeblocker zu entwickeln, arbeiten Forscher an der „Superwaffe“. Von Eike Kühl.
Sind wir freundschaftsunfähig?
Am Sonntag lief die letzte Folge der sechsten und letzten Staffel von Girls. Ich habe alle gesehen, denn natürlich fing ich in jenem Sommer doch an, Girls zu schauen. Ab Folge 3, Staffel 1, war ich infiziert. (…) Als ich anfing, die Schwächen der einzelnen Protagonistinnen zu analysieren, musste ich allerdings mit Schrecken feststellen, dass mir viele davon sehr bekannt vorkamen – und zwar von mir selbst. Das war es, was Girls so faszinierend echt machte: die Serie schien alle meine Abgründe und Fehler zu kennen. Darin bestand ihr Suchtfaktor. Man konnte sich in jeder Folge aufs Neue beim Scheitern am Erwachsenwerden zuschauen. (…) Ist das die Botschaft dieser Serie: dass die Freundschaft zwischen Erwachsenen ein romantisierter Mythos ist, der nur in Ausnahmefällen die Realität übersteht? Sind wir, die emsig an die einsame Spitze marschierende Generation junger Frauen, am Ende gar nicht mehr in der Lage, etwas anderes als uns selbst zu pflegen? Weiter gehts bei C‘ est Clairette.