In einem Anflug von akuter Urlaubsvorfreude und der fälschlichen Annahme, der Frühling würde schon sehr bald auf unser aller Köpfe nieder scheinen, suchte ich mir neulich einen sogenannten Volant Rock von Sandro Paris aus, dem die Beschreibung „Flamenco Rock“ allerdings nicht minder gut stehen würde. Im spanischen bezeichnet flamenco nämlich nicht nur ein Musik- und Tanzgenre, sondern auch einen Flamingo. Sehr passend in diesem Kontext, denn beim Anprobieren des asymmetrischen Rüschen-Zwirns kam ich mir tatsächlich vor wie ein Vogel mit zu viel Gefieder. Und ein bisschen auch wie eine Gothic-Paris Hilton. Irgendetwas musste ich mir bei der Auswahl dieses Neuzugangs zwar gedacht haben, irgendeine Vision muss da definitiv vor meinem inneren Auge aufgeploppt sein, bloß hatte ich für einen kurzen Augenblick gänzlich vergessen, welche. Während ich also schwer ins Grübeln und Lachen geriet, verlief ich mich plötzlich doch noch hofnungsschwanger in meinem Kleiderschrank um der Flamenco-Sache zumindest eine klitzekleine Chance zu geben. Obs funktioniert hat, dürft gern ihr entscheiden:
Die erste Sicht auf den Status Quo. Ich habe mich vertan hätte Helge Schneider jetzt gesagt. Und zu kurz die Oma. Hier war ich mir noch sicher, im Angesicht geistiger Umnachtung gehandelt und nicht mehr alle Tassen im Schrank gehabt zu haben. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt. Ein bisschen Klimbim musste her.
Also erstmal Jeans drunter, für den Wohlfühlfaktor. Ein weißes Shirt zur Erdung, komische Ohrringe als Pendant zum komischen Rock und Sandalen aus Samt. Aha, dachte ich schließlich und das könnte man so machen. Bloß wo? Und wann? Zum Beispiel auf einer Kitafeier, damit niemand mehr auf die Idee käme, ich könne irgendwelche Dienste übernehmen. Oder beim Abitreffen, damit die Leute was zu reden hätten.
Ohrringe: Mango // Shirt: KDGxJane Wayne // Jeans: Kings of Indigo // Sandalen: Mango
Sandalen also wieder weg und stattdessen festes Schuhwerk angelegt. Noch schnell ein Tuch dazu gebunden und einen Sommermantel übergeworfen, hurra! So fiel der Rock dann auch kaum mehr auf. Kann ja aber auch nicht Sinn der Sache sein, oder? Umdenken.Mantel: Monki (von 2015) // Tuch: Lala Berlin // Shirt: KDGxJane Wayne // Schuhe: Lika Mimika
Und ab in den Urlaub. Beim Anblick dieser Zusammenstellung wurde mir ganz warm ums Herz. Fast so, als hätte der Rock plötzlich seine Bestimmung gefunden: Rock statt Handtuch quasi. Wenn man sich durchgebrutzelt nach einem Eistee sehnt, aber keinesfalls mit blankem Bikini-Popo in der Schlange stehen mag, zum Beispiel. Wenn man nach dem Sonnenbaden kurz noch in den Supermarkt muss oder Flanieren will. Der Drops war für mich persönlich also gelutscht. Flamingo, du darfst bleiben. Denn…Bikini: & other stories // Bananentasche: Muveil // Schuhe: Lika Mimika
Im Urlaub/Sommer/Cocktailmodus ist ja irgendwie alles erlaubt. Ich sah es vor meinem inneren Auge förmlich vor mir: Nach etlichen warmen Stunden unter der Sonne zieht es mich und meine Freundinnen doch noch zum Sangria-Pool, für Kofferchaos und Garderobenfindung bleibt keine Zeit, denn wenn die Stimmung da ist, ist sie nunmal da, was kein Problem ist, denn der Rock war ja ohnehin schon mit am Strand und entfaltet in Kombination mit einer weißen Bluse, Melonenohrringen und ein bisschen Keilabsatz schlussendlich sein wahres Wesen: Bingo! Bluse: Von Mama // Tasche: Kroóbrar // Espadrilles: Castañer