Seit knapp 7 Jahren zähle ich mich zur Fraktion der kleinen Blindschleichen, die permanent ihre Augen zusammen kneift, um die Umwelt scharf zu stellen, die Bekannte erst ab fünf Metern Entfernung erkennt und nachts in fremden Bars fünf Mal nach dem Weg zur Frauentoilette fragt, aus Angst, doch fälschlicherweise ins Männer-Klo zu stolpern. Kurzum: Ich bin blind – und werde immer blinder. Wir könnten jetzt nach verschiedensten Gründen dafür suchen oder einfach direkt auf die Bildschirm-Arbeit tippen, denn die mache ich seit Anbeginn der Sehschwäche dafür verantwortlich. Irgendwann überzeugte mich allerdings eine Freundin, dass es so nicht mit mir weiter gehen könne und mit einem Schlag sorgten Kontaktlinsen dafür, dass aus grauen Tönen wieder leuchtende Farben und aus unscharfen Gesichtern wieder Konturen wurden. Hach, es kann so einfach sein, wenn man sich dem Thema mal annimmt. Wohlwissend, dass die Sache mit den transparenten Augendeckelchen auf Dauer aber auch keine Lösung sein kann, schob ich die Option „Brille“ allerdings bislang erfolgreich beiseite. Warum? Weil kein Modell dieser Welt es schaffte, meine Eitelkeit zu überwinden, auch wenn ich immer betone, wahnsinnig uneitel zu sein.
Dass es ausgerechnet irgendwann ein rosafarbenes Modell sein würde, das mittlerweile zu meinem ständigen Begleiter geworden ist, hätte ich selbst also als allerletzte gedacht. In Kooperation mit dem Schweizer Brillenlabel Viu habe ich mich jetzt also endlich getraut und sehe so gestochen scharf, dass ich mir pausenlos gegen die eigene Stirn tippen könnte, nicht vorher auf den Trichter mit dem Nasenfahrrad gekommen zu sein. „Diva“ heißt das Modell und wir scheinen offensichtlich beide ein klein wenig eigen zu sein – passen vielleicht gerade deswegen so gut zusammen. Jedenfalls nähern wir zwei uns gerade noch an, denn es ist vielleicht einfach, so ein Brillenmodell aufzusetzen, sich allerdings rundum wohl damit zu fühlen, scheint, wie so oft in der Liebe, einem langsamen Annähern gleichzukommen. Aber seht selbst:
Annnäherungsversuch 1: Farblich passend //
Hand aufs Herz: Ich finde ja, ich sehe komplett anders aus mit „Diva“, muss meine Mundwinkel noch mehr zum Hochziehen animieren als eh schon und dabei strikt versuchen, nicht trutschig rüber zu kommen. Warum ist das mit Sonnenbrillen eigentlich so viel einfacher?
Und trotzdem: So eine Brille vermag es, für Ecken und Kanten zu sorgen, und gerade das macht sie so interessant. Als noch Sommer war:
Brille: Diva, Shirt: KDG x Jane Wayne, Rock: M Missoni, Schuhe: Superga, Tasche: Louis Vuitton
Annnäherungsversuch 2: 70s Vibes //
Mundwinkel hoch, Sarah! Jaja, schon gut. Ich arbeite dran. Ob die Ohrringe zur „Diva“ vielleicht ein klein wenig zu viel sind? Bin ich verkleidet? Sehe ich 10 Jahre, gar 15 älter aus? ICH WEISS ES NICHT! Eines aber glaube ich zu erahnen: Vielleicht ist in diesem Fall weniger mehr:
Brille: Diva, Rolli: COS, Mantel: Stine Goya, Hose: Citizens of Humanity, Ohrringe: Mango, Schuhe: Mint&Berry, Tasche: Louis Vuitton.
Annnäherungsversuch 3: Sonntage mit Farbe //
#NoMakeup Tage in Schlabbersachen sind mir manchmal noch immer die Liebsten. Speziell dann, wenn ein Pizza-Date mit der Familie ansteht. Zugegeben, ich hätte die Haare für euch selbstverständlich auch mal offen tragen können, aber wenn so spontan die Kamera gezückt wird, muss es eben auch mal so gehen. Während die Pink-Rot-Kombi auf der Straße bereits für aufgerissene Augen sorgte, rückt meine Brille doch tatsächlich in den Hintergrund – oder vielmehr: Ist für mich mittlerweile schon so normal geworden, dass ich mich ohne bereits komplett unangezogen fühle.
Brille: Diva, Pulli: Uniqlo, Hose: 2nd Hand, Schuhe: Superga.
Viu Stores gibt es in Deutschland übrigens mittlerweile in Köln, Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt am Main, Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart und München – und alle Stores passen sich vom Interior-Konzept immer der gegenüberliegenden Hauswand an – pfiffig, oder? So sieht im Grunde jeder Viu Store unterschiedlich aus, ohne komplett von der Vision der 5 Gründer abzukommen. Einfach spontan vorbei schauen, für die Korrekturbrille einen Sehtest dabei haben, Modell eurer Wahl aussuchen und maximal eine Woche warten, bis die Sehheldin eures Alltags per Post eintrudelt. Das Ganze geht selbstverständlich auch bequem online und von zuhause aus.
Made in: Entworfen in Zürich, hergestellt in einer familienbetriebenen Traditionsmanufaktur in den italienischen Dolomiten oder auf der Insel Honshu in Japan. Die Gläser sind von Optiswiss und kommen aus Basel.
– In freundlicher Zusammenarbeit mit Viu –