Wir sind mittlerweile zu einem ganz schön schnieken Team angewachsen und immer, wenn ein Beitrag einer unserer freien Autorinnen online geht, schlagen Sarahs und meine Mama-Jane Herzen Purzelbäume. Umso wichtiger ist es uns, euch viel mehr teilhaben zu lassen an diesem bunten Potpourri aus unterschiedlichsten Schlauköpfen, die diese Seite so sehr bereichern. Dann mal los.
Wir starten heute nämlich mit der zweiten Ausgabe unserer neuen Kategorie „Team Jane Wayne“ und werfen eine ziemlich persönliche Frage in die Runde: Worauf spart ihr gerade, girls?
Julia Korbik:
„Grundsätzlich versuche ich immer, zu sparen – denn irgendwo ganz hinten in meinem Kopf ist stets die Sorge, dass ich irgendwann Geld brauche. Weil ich eine größere Anschaffung machen will. Weil ich krank bin und nicht arbeiten kann. Weil weil weil. Aber wie meine Schwester sagt: Man muss sich auch mal was gönnen, und deshalb spare ich gerade konkret für einen Monat Rom. Nicht zum Urlaub machen, sondern zum Italienischlernen. Denn eineinhalb Stunden Sprachunterricht pro Woche in Berlin sind zwar nett, ersetzen aber nicht jene Alltagssituationen, in denen man die Sprache tatsächlich mal anwenden muss. Meinen Rom-Trip stelle ich mir so vor: Mehrere Stunden am Tag in der Sprachschule fleißig Grammatik und Vokabeln lernen, dann raus in die Stadt und ins Leben. Ein bisschen dolce vita muss schließlich auch sein.“
Fabienne Sand:
Oh je, jetzt habt ihr mich. Um ehrlich zu sein, bin ich gar nicht so ein Sparfuchs und übe mich gut darin, fix alles auszugeben. Nach meiner letzten Italienreise hat es mich allerdings ein wenig gepackt und nun stopfe ich alles, was der Geldbeutel so hergibt in ein Sparschwein mit der Aufschrift Griechenland – eine längere Reise mit ein paar Freunden wird zurzeit geplant und schon viel zu lang hinausgezögert. Dafür lohnt sich der Verzicht auf andere Kleinigkeiten meines Erachtens dann doch am meisten. Wenn jemand Tipps hat, immer her damit!
Sarah Jane:
Worauf ich spare? Im ersten Moment hätte ich eigentlich gesagt: Auf gar nichts! Bei genauerem Überlegen, verfüge ich allerdings über ein kleines Netzwerk aus Spar-Töpfen, die miteinander verzweigt sind und gern mal ganz dynamisch von dem einen in den anderen Bottich hüpfen. Momentan bin ich vielleicht verliebt ins Sparen, morgen allerdings könnte ich schon wieder alles über den Haufen werfen, weil diese kleinen, materiellen Überraschungen mir ganz spontan über den Weg laufen. Und so passierte es, dass ich, auf der Suche nach dem perfekten Kleid für die Hochzeit einer meiner liebsten Freundinnen, ganz selbstbewusst bei Isa Arfen landete und das Traumkleid für schlappe 775 Euro erspähte, ganz beschwingt von so viel Leichtigkeit noch fix bei Dolce & Gabbana vorbeischaute, die passenden Schuhe und die schönsten Ohrclips dazu fand, um bei einem Endpreis von stolzen 2665 Euro ins Leere zu starren und festzustellen, dass der Rosen-Bikini aus dem italienischen Traditionshaus mich wohlmöglich am allerglücklichsten machen würde. Bloß kann ich damit unmöglich zur Hochzeit watscheln, aber irgendwas ist ja immer. Nun sitze ich hier und rechne hin und her, während der florale Zweiteiler bereits gedanklich in meinem Warenkorb liegt, die Vernunft und die Spaßfraktion in meinem Kopf miteinander streiten und mein Herz längst verschenkt scheint. So ein Bikini, den braucht man schließlich immer, nicht wahr?
Elina:
Sparen? Also ich spare gerade auf so einiges sogar. Einen neuen Ganzkörperspiegel im skandinavisch schlichten Design – schwieriges Thema sag ich euch, Tipps sind immer gern willkommen – und auf ein neues Sofa mit Fläzmöglichkeit, aber auch nicht zu wuchtig und raumeinnehmend. Und dann wäre da noch ein extra Monitor für mein Home-Office, dieser hat in der Tat Vorrang und wird sogar ganz akut gebraucht. Sonst mutiere ich mit meinem 13 Zoll Mac Book noch dieses Jahr zum erblindetem Glöckner von Norte Dame.
Scalamari:
Worauf ich spare, ist ganz leicht zu beantworten. Eine Gartenlaube oder eine Hütte am See. Da muss auch gar nicht viel mehr reinpassen, als ein Zwergenbett, mein Schreibtisch und ein Kühlschrank. Allerdings nicht irgendein 0/8/15 Geiz is geil Gerät, sondern so ein richtiger Profi-Hoschi, wie er auch in jeder soliden Amerikanischen Vorort-Serie zu finden ist. Ein Doppelter, Schwingtüren zum Eispalast. Das Wichtigste ist allerdings die vollautomatische Eiswürfel-Funktion. Und da mach ich keine Kompromisse. Lari Fari Würfel, da sag ich ne. Mindestens noch zwei andere Eisformen müssen da aus dem möglichst formschönen Kühler kommen. Crush, sorbetartig, wässrig. Hauptsache irgendwas gen Null Grad. Extra großes Fach für einen Jahresvorrat Meloneneis, würde ich nicht von der Bettkante stoßen. Man weiß ja nie, wann Besuch antanzt, in so einer Laube am See.
Julia Koch:
Mein zweiter New York Aufenthalt vor knapp 5 Jahren ist mit immer noch so im Gedächtnis als wäre es gestern gewesen. Nicht nur war es der erste richtige Urlaub mit meinem Herzensmenschen, es war auch der prägendste für mich. Ich weiß nicht warum, aber diese Stadt hat es mir einfach so angetan, ich möchte am liebsten dort wohnen – und war schon mehr als einmal kurz davor.
Was in den Jahren danach folgte war vor allem Studium, Jobsuche und das Chaosprojekt Selbstständigkeit. Am Ende siegte die Sehnsucht und die Liebe, deshalb habe ich mir für dieses Jahr fest vorgenommen: Ich möchte wieder nach New York. Immer noch mit dem gleichen Lieblingsmenschen, aber mit mehr Reife für neue Eindrücke und Begegnungen.
Nike:
Man mag jetzt vielleicht vom Glauben abfallen, aber je älter ich werde, desto schlimmer wird meine Panik vor Besitz. Besitz belastet, ihr wisst schon. Für mich persönlich ist da sehr viel Wahres dran. Als nämlich plötzlich eine Handvoll Menschen um mich herum damit begannen, Kredite für Eigentum aufzunehmen, ging mir beim Gedanken daran, ich könne bald auch vor irgendeinem Bankberater sitzen, so richtig die Flöte. Ich glaube, nein, ich bin mir fast sicher, das ist nichts für mich. Tagein, tagaus arbeiten, um 500.000 Euro oder mehr für wenige Quadratmeter Lebensraum mitten in der Stadt wuppen zu können? Hamsterrad und so weiter. Nein, ich bin noch nicht bereit und sehe mich im Alter gerade tendenziell in einem kleinen Hexenhaus zwischen Apfelbäumen über meine Jugend sinnieren. Aber das ist noch lange hin und eine überaus romantische Vorstellung, schon klar. Deshalb lautet eines meiner Zwischenziele: Die Welt umsegeln. Ein Jahr lang. So wie zum Beispiel diese Familie. Und genau darauf sparen mein Freund und ich gerade. Das Boot unserer Träume kostetet etwa 50.000 Flocken (Gut ist: es lässt sich nach dem Jahr mit wenig Verlust wieder verkaufen), dann braucht man noch einen Puffer für Reparaturen und Nahrung, aber nicht sehr, sehr viel. Das Leben auf Reisen ist recht preiswert, wenn man Gemüse und Obst mag. Bleibt nur noch die Frage nach dem Zeitpunkt: Entweder schon bald, bzw bevor Lio zur Schule muss, was bedeuten würde: Arbeit on the go dank Breitbandinternet. Oder eben erst dann, wenn Lio selbst seine Flügel ausspannt, in etwa 14 Jahren, als pure Auszeit. Aber das dauert mir ehrlich gesagt noch viel zu lang. Nächstes Jahr weiß ich mehr – da testen wir das Segeln mit Kind nämlich erst einmal für ein paar Wochen aus.