Es können die unterschiedlichsten Gründe sein, warum ich morgens manchmal aufwache und mich am liebsten gleich wieder zurück ins Koma fallen lassen möchte. Vielleicht habe ich schlecht geschlafen oder geträumt, bin zu spät ins Bett gegangen (immer!) oder habe mir tatsächlich eine Überdosis Schlaf abgeholt. Wenn ich dann noch gefühlte 75 Mal auf Schlummern gedrückt habe und es immer unrealistischer wird, dass ich alle notwendigen Dinge in ein sowieso schon zu enges Zeitfenster pressen kann, gibt es für den Tag eigentlich keine Hoffnung mehr.
Er läuft dann bis abends chaotisch und mit akuten Begierdeanfällen auf Sekundenschlaf ab. Weil ich es satt war, dass mein Tagesschicksal gleich morgens um 6 besiegelt wird, machte ich das, was jeder normale Mensch mir auch geraten hätte: Ich gehe früher ins Bett und stehe eine halbe Stunde früher auf. Nur, ich verschwende nicht meine gesamte kostbare halbe Stunde dafür, länger unter der Dusche zu stehen oder mein Müsli in Zeitlupe zu löffeln, sondern um mir kurz Zeit für mich zu nehmen. Dieser minikleine Open Space gleich früh am Morgen gibt mir nämlich die Freiheit zu entscheiden, wie mein Tag ablaufen wird.
Gut, ich gebe es zu, diese Idee ist natürlich nicht eines Morgens einfach aus meinem Hirn gepurzelt, stattdessen habe ich mich von diversen Podcasts, die ich in letzter Zeit zu dem Thema gehört habe, inspirieren lassen. Es ist allerdings so, dass ich morgens für eine Meditationseinlage nicht die Nerven und für eine Yogaübung keine Motivation habe. Auch ein aufwendiges Frühstück oder ausgelassen zum Lieblingssong zu tanzen fällt für mich persönlich aus. Her mussten eher die Dinge, die sich kinderleicht integrieren lassen, denn das letzte, was ich schon bei Beginn meines Tages brauche, ist eine Aufgabe, zu der ich mich zwingen muss. Hier kommen also meine drei liebsten Routinen am Morgen.
Frische Luft
Klingt total banal, wirkt aber Wunder. Raus aus dem Bett, einwickeln in Bademantel oder Lieblingsdecke und ab auf den Balkon oder in den Garten. 5 Minuten tief ein- und ausatmen und einfach nur in die Ferne schauen. Ich versuche mich zu 100 Prozent auf meinen Atem zu konzentrieren und alle kommenden Gedanken sanft beiseite zu schieben. Geht natürlich auch ohne Balkon und Co: Einfach ans weit geöffnete Fenster stellen.
Dankbarkeit
Bevor man mit dem Tag beginnt, in ein kleines separates Büchlein schreiben, was am vorherigen Tag gut war – und man findet immer etwas Positives – und warum man dafür dankbar ist. Vielleicht ist man den Tag davor besonders gut mit sich selbst umgegangen, hat eine schwierige Situation gemeistert oder es gab an einem bestimmten Punkt einen ganz besonderen Glücksmoment. Diese Art Dankbarkeitsjournal lässt uns mit positiven Gedanken in den Tag starten und erinnert uns daran, dass es relativ unwahrscheinlich ist, dass alles an einem Tag negativ oder nicht so gut war. Übrigens auch eine tolle Ergänzung fürs Bullet Journal.
Wechselduschen
Zugegebenermaßen meine am wenigsten liebste Routine am Morgen. Ich empfehle Wechselduschen zwischen warm und lauwarm für den Anfang – alles was eine Gänsehaut hervorruft gilt bereits als Wechseldusche (zumindest bei mir!). Das Ganze regt die Durchblutung an und bringt den Kreislauf so in Schwung, als wäre man eine kleine Runde gejoggt. Eigentlich das beste Gefühl, was man vor dem Start in den Tag haben kann.
Und ihr?
Habt ihr noch mehr Tipps und Tricks, wie ihr morgens so richtig in Gang kommt?