Ob in der Bahn oder in der Badewanne: Podcasts lassen sich überall hören und machen uns im besten Fall auch noch ein bisschen schlauer. So wie diese zehn, die feministische Themen behandeln.
Ganz ehrlich: Podcasts und ich, das war nicht sofort die ganz große Liebe. Lange Zeit rollte ich nur genervt mit den Augen, wenn jemand mir mal wieder sagte, dass ich diesen Podcast aber wirklich unbedingt mal ausprobieren muss. Mittlerweile habe ich aber ein paar Podcasts gefunden, die ich mag und mehr oder weniger regelmäßig höre. Wenig überraschend finden sich darunter einige, die von Frauen gemacht werden und sich, auf ganz unterschiedliche Arten, mit Feminismus, Emanzipation und Gleichberechtigung beschäftigen. Hier sind also ein paar, ganz subjektive, Lausch-Empfehlungen:
Lila Podcast
Der deutsche feministische Podcast. Unter dem Motto „Sprechen Sie Feminismus?“ tauschen sich Susanne Klingner, Barbara Streidl und Katrin Rönicke regelmäßig über nahezu alles Mögliche aus, von der AfD bis hin zu Zeitschriften. Intelligent und unterhaltsam. Pluspunkt: Zu jedem Podcast gibt es eine ausführliche Lese- und Linkliste.
Unbeschrieben
Genauso wunderbar wie ihr preisgekrönter Blog makellosmag ist auch Corinne Lucas Podcast. Darin spricht sie offen über das Mutterdasein, ihre Leidenschaft fürs Schreiben und den manchmal anstrengenden Entstehungsprozesses ihres bald erscheinenden ersten Buchs. Ganz unaufgeregt, ganz persönlich.
Women of the hour
Schon klar: Lena Dunham ist eine polarisierende Persönlichkeit. Ihren Podcast finde ich aber trotzdem hörenswert, weil sie darin eine so große Bandbreite von Themen diskutiert – psychische Krankheiten, Sexualität, Freundschaft… Hinzu kommen Interviews mit Frauen wie Emma Stone oder Zadie Smith und musikalische Zwischenspiele.
2 Dope Queens
Die Comedians Phoebe Robinson und Jessica Williams sind sowas wie ein match made in heaven. Ihr Podcast dreht sich oft um das seltsame Verhalten weißer Menschen: Warum stehen weiße Menschen so sehr auf Kojoten? Warum rasten sie bei einer Vorführung von Die Farbe Lila fast aus? Daneben bleibt aber genug Zeit, um ihren aktuellen man crush (Jon Hamm!) zu diskutieren – und so ziemlich jedes andere Thema auf dieser Erde. Das ist meistens nicht besonders differenziert, aber immer lustig.
Sooo many white guys
Neben den 2 Dope Queens hat Phoebe Robinson auch noch ihren eigenen Podcast: Darin redet sie nicht nur über weiße Typen, sondern auch mit ihnen (hallo, Tom Hanks!). In den meisten Episoden aber begrüßt Robinson fantastische weibliche Gäste wie Ilana Glazer, Janet Mock, St. Vincent oder Roxane Gay.
The Call
Erica Williams Simon ist Autorin, ehemalige Politikberaterin und nun auch Podcasterin für Man Repeller. Dort quatscht sie mit inspirierenden Frauen über ihren ganz persönlichen „call“, also darüber, warum sie das tun, was sie tun. Die Frauen kommen dabei aus ganz unterschiedlichen Bereichen: Journalismus, Aktivismus, Politik, Film…
Popaganda
Das US-amerikanische Bitch Magazine ist eine feministische Institution und schaut vor allem bei den Themen genauer hin, die nicht unbedingt die große Medienöffentlichkeit erreichen. Das zeigt sich auch im magazineigenen Podcast: Es geht unter anderem um Immigration, queer families, Geschlechtsidentität, Umwelt und Wissenschaft, auch Popkultur kommt nie zu kurz.
Death, Sex & Money
Anne Sales Podcast ist einer der bekanntesten in den USA. Offen und ehrlich werden dort Dinge angesprochen, die man in höflichen Konversationen eigentlich eher nicht erwähnt – zum Beispiel Drogen, persönliche Probleme, Sex. So plaudert Alec Baldwin über seine Kokainsucht und ein Paar berichtet, wie es ist, Eltern zu werden, wenn sowohl Mama als auch Papa im Rollstuhl sitzen.
Call your girlfriend
Die Unternehmerin Aminatou Sow und die Journalistin Ann Friedman sprechen besonders gerne über Popkultur und Politik aus feministischer Perspektive. Ob Ivanka Trump, Fake News, Beyoncé oder Menstruation, kein Thema ist zu hoch (oder niedrig).
The Guilty Feminist
Comedian Deborah Frances-White nimmt in ihrem Podcast kein Blatt vor den Mund, wenn sie über Spannungsfeld zwischen feministischen Überzeugungen und der alltäglichen Realität spricht. Gesellschaft bekommt sie dabei von anderen guilty feminists wie Phoebe Waller-Bridge oder Clémence Poésy, die Themenbreite reicht von Haarentfernung bis hin zu Werbung.