Tiny Jane // Wird wirklich alles anders,
wenn man ein Kind hat?

13.06.2017 Kolumne, Tiny Jane, Wir, Leben

Gar nichts wird sich ändern, wenn ich groß bin, habe ich vor zweidreiviertel Jahren mit aller Kraft behauptet, nachdem mir kurz zuvor ein Minibaby auf die berggroße Milchbrust gelegt wurde, ganz so wie ein kleiner Fels der Weisheit, den man zwischen zwei weiche Kamelhöcker klemmt, um ihn in die Welt hinaus zu schicken. Auf dass er für mehr Gleichgewicht sorge. Mein eigener Sohn war das, bis dato sogar ein namenloser, denn die zuständige Ärztin attestierte mir noch am Morgen zuvor mindestens sieben weitere Wochen Vogelfreiheit, in der felsenfesten Annahme das Bauchweh käme vom Brechdruchfall. „Nunja junge Dame“, sagte sie damals, „das ist der Lauf der Dinge – wenn man Mutter wird, fühlt sich plötzlich alles ganz anders an.“ Blah, dachte ich noch bis ins Mark erbost, während mir auf dem Krankenhausflur ein bisschen Pipi vor Verzweiflung kam. Sie hatte sich vertan. Behielt am Ende aber doch ein bisschen Recht. Seit Lio, der außerdem Jonathan heißt (wie die Möwe, die alles erreichen kann, was sie wirklich will) ein Teil von mir ist, fühlt sich überhaupt gar nichts mehr wie vorher an. Es ist sogar alles anders. Aber nicht etwa, weil ich jetzt Mama bin. Sondern weil ich es so will und noch dazu weiß, was ich überhaupt nicht mehr will. Genau das ist dann wohl der Unterschied zwischen Vorurteil und Wirklichkeit. Nicht die Dinge ändern sich, sondern wir verändern uns. Aber keine Panik. Nichts ist vorüber, alles ist bloß echter.

Die Leute flöten ja tatsächlich noch immer überflüssige Glückwünsche wie „Jetzt ist dein Leben vorbei“ in die schwangere Welt hinaus, aus heimlich ernst gemeintem Spaß natürlich, aber die spinnen. Wenn dieses Leben auch nur ansatzweise am Grad des Lebendigfühlens gemessen wird, dann war ich selten so alive. Man muss das ja erstmal überleben. Das Unvorhersehbare, das Verrückte, das permanente Dasein, das Rüsselohr, das ständig ins Beistellbettchen schlappt, die Neuordnung aller Dinge, die zusammengefasst mal Alltag und oft auch Abhängen hießen. Klar ist man fertig, mal mit den Nerven, mal mit Menschen, mal mit Körperhygiene, mal mit allem zugleich. Mein physischer Verfall war selten so präsent wie in den ersten Monaten mit Kind, mein Hirn noch nie so abwesend, aber dafür war das Herz auch noch sie so sehr da. Obwohl – stimmt gar nicht. Bei mir war das ein bisschen anders. Nach etwa einem ganzen Jahr als Mama kündigte sich zunächst eine kleine Quaterlife-Krise an, sowas wie eine vorerst letzte Probe vielleicht, und schnell darauf eine ganz neue Ära der (Glück)Seligkeit. Das war auch der Moment, indem ich zur waschechten Mutter wurde, nämlich als ich an der Supermarktschlange mit der rechten Hand einen Energy Drink umschlang und mit der linken ganz liebevoll eine Haferflockenpackung in den Schlaf wiegte.

Irgendwann akzeptiert man, statt zu verzweifeln, man versöhnt sich mit der Nostalgie und erkennt, dass die meisten Dinge, die man im ersten Augenblick vermisst, dieselben sind, deren Abwesenheit zutiefst heilsam sein kann. Man begreift, dass man sich neu sortieren, aber nicht verlieren muss. Man findet sich sogar mehr denn je. Es hat auf einmal bloß alles seine eigene Zeit. Und damit auch großen Wert: Das Matschepfützenspringen genauso wie der Kurze am Tresen der Jugend, die niemals stirbt, solange wir jung sind. Aber Eltern sind doch voll spießig, denken jetzt viele. Keineswegs. Eltern können zuweilen sogar die schlimmschönsten Lümmel von allen sein. Man kann sich das ein bisschen so vorstellen wie ein immer wiederkehrenden Abiurlaub. Wer oft diszipliniert sein muss, zieht irgendwann den Stöpsel und dreht doppelt frei. Nicht oft, weil helle Tage vollgepackt mit Abenteuer plötzlich wichtiger werden als nie enden wollenden Nächte. Aber wenn, dann loco forever. Humor hilft übrigens immer. Wahrscheinlich sogar nichts anderes. Und so kommt es, dass man irgendwann denkt, man sei verrostet und öde wie Frau Müllers dicker Dackel. Dann aber macht es mit Pauken und Trompeten Kabumm und das Leben stülpt sich von ganz allein auf links. Es wird dadurch nicht falsch, sondern nur etwas schräg und zuweilen sogar besser. Nicht besser als ohne Kind, aber in etwa so besser, wie es besser werden sollte, irgendwann, wenn man ankommt. Vorher heißt es trotzdem: Durchbeißen.

12 Monate lang war ich mindestens so müde wie gelangweilt, so viel Ehrlichkeit muss sein. Ein Neugeborenes macht ja weder Witze noch Schlaues oder Dummes, es ist einfach nur da und süß und manchmal auch ein bisschen verdrießlich. Aber dann wirds plötzlich wild und wunderbar, mit jedem Tag ein bisschen mehr. Man lernt das eigene Kind kennen und sich selbst und was Glück bedeutet. Wer man sein will und was man von der Welt erwartet. Ein Kind ist vielleicht wirklich so etwas wie ein lebendiger Stein der Weisheit, mit eigenem Kopf und waghalsigen Träumen. Einer, der fortan fast immer dabei sein wird, von dem du aber auch Pausen brauchst, obwohl du ihn trotzdem ganz rasch vermisst. Und vor allem einer, der dir die Welt viel schillernder erklären kann, als du dir selbst. Und die Freunde? Die Freizeit? Das Freisein? Ich kenne ja die Angst, das einem all das wie trockener Sand durch die Finger rinnt. Aber was wirklich Essenz hat, hält man fest. Dafür kämpft man. Ich glaube, ausgenommen aller unvorhersehbaren Schicksalsschläge oder Sondersituationen, ist man tatsächlich seines eigenen Glückes Schmied. Man darf es sich nur nicht allzu bequem machen. Dann ist es gar nicht schwer, einen Weg zu finden, all das zu vereinen, was man liebt. Wie genau das bei mir funktioniert, das erzähle ich beim nächsten Mal. Heute ist bloß wichtig, dass sich mit einem Kind beinahe alles ändern wird. Aber keine Angst. Mit dem eignen Kind wächst auch das innere ins Unermessliche. Und wo sich eine alte Tür schließt, öffnen sich in diesem speziellen Fall über hundert neue. Man muss nur endlich aufstehen und einfach mal durchlaufen.

62 Kommentare

  1. Sandra Valeska

    Liebe Nike,
    danke für deine Worte! Befinde mich gerade in der Situation, dass ich höchstwahrscheinlich ungewollt und urplötzlich schwanger bin…Was ich mit der Information anfangen soll, weiß ich nicht. Aber die Frage sitzt tief, ob ich mich- wenn ich mich für ein Kind entscheide- auch gegen mein eigenes Leben entscheide. Auch wenn ich mit 23 Jahren eigentlich schon im Leben stehen müsste, fühle ich mich nicht bereit jetzt schon erwachsen zu werden… Alles wird anders? Dein Text gibt mir Zuversicht, dass all die Vorurteile über Eltern und Müttern, die nur noch zu Hause sitzen und spießig und langweilig werden, nicht auf jeden zutreffen müssen. Ob ich wirklich schwanger bin, muss noch bestätigt werden. Auch wenn ich Angst davor habe, kribbelt es in meinem Bauch. Ob das Vorfreude ist? Ich denke schon! Vielleicht kann man durchs „Erwachsenwerden“ als Mutter wieder sein inneres Kind wecken.

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    1. Wiebke

      Liebe Sandra,
      ich bin auch mit 24 Mutter geworden. Nicht ganz so ungewollt, aber dennoch sehr überraschend. Und ich kann zumindest von mir nicht sagen, dass ich mein Leben verloren habe, weil ich jemand anderen es geschenkt habe.
      Ich hatte Angst, wirklich große Angst. Aber als sie dann da war, würde ich Angst auch kleiner. Klar, ich musste viele Freiheiten aufgeben, die ich vorher geliebt habe. Und ich habs nicht immer gerne getan, ganz ehrlich. Und es ist auch nicht immer alles wieder gut, wenn man abends sein Kind friedlich schnarchend im Bettchen liegen sieht. Aber meistens eben doch und dann auch so richtig. Ich sprudele jetzt seit 3 Jahren ständig über vor Liebe und genieße sie so sehr, diese neue Rolle. Man wächst da rein und es ist so schön, die Welt durch diese riesigen, grünen Augen zu sehen.
      Und während durchtanzte Wochenenden zu meinem Standard dazu gehören, mach ich lieber coole Ausflüge mit meiner kleinen Familie. Und wenn ich dann mal eine Nacht durchtanze, dann genieße ich es umso mehr, sauge alles auf.
      Man muss mit Kind auch nicht zuhause bleiben. Wir konnten abends auch ganz oft weiterhin Menschen besuchen, was essen gehen und so wird unsere Tochter im Kreise vieler toller Menschen groß. Wir sind sogar wieder in eine WG gezogen. Und ich denke, sie ist vermutlich deswegen die coolste Socke in town! Und jetzt bekommen auch endlich alle anderen Kinder. Wird also auch nochmal alles anders.
      Vielleicht liest Du das ja und vielleicht macht es dir ein bisschen Mut!

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  2. Michelle

    Liebe Nike.
    Das ist ein wunderbarer Text.
    Ich bin Mama von zwei Kindern und seit geraumer Zeit wieder jugendlicher als zuvor.
    Ich schätze es (wieder) sehr, auf Parties zu gehen, Freunde zu treffen, Kino, See, alleine, zu zweit, in der Gruppe.
    Ich fühle gerade wieder so wie mit 21.
    Und das nicht trotz, sondern wegen der Kinder.
    Sie geben mir tagsüber so viel Energie durch ihr Sein, dass ich Kapazitäten für mehr habe.
    Ich bin aktiver als zuvor. Hab mehr Energie und Power.
    Mein Leben ist eben nicht vorbei, es ist wie bei dir.
    Es hat sich natürlich verändert – ist ja klar, aber ich kann nicht behaupten, dass ich auf Dinge verzichten muss.
    Und ich finde, es kommt noch ein wichtiger Aspekt hinzu: Ich lerne so viel Neues. Also nicht nur das „kind sein“, „geduldig sein“ etc. Ich meine eher Dinge, die meine Kinder (aus dem Kindergarten, durch Freunde, andere Familien) erfahren und mir berichten, erzählen, beschreiben. Es ist ein tolles Gefühl, dass hier Leben in der Bude ist 😉

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    1. Ricarda

      Liebe Michelle,
      Liebe Nike,

      ich freu mich, Mutter zu werden.
      Krass, dass ich das jetzt einfach so schreibe. Hab sehr lange mit mir gehadert – hab mich nicht reif gefühlt. Hab gedacht, dass mein Leben vorbei ist. Hab durch die ganzen vielen Eltern in meinem Umfeld Angst bekommen, auch „so zu werden“. Ihr beiden macht mir Mut. Und ich glaube genau so ist. Jeder ist seines Glückes Schmied. Es ist immer das, was Du draus machst.
      Ich freu mich auf einen neuen Lebensabschnitt – und Danke euch beiden, dass ihr Mut macht! 🙂

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  3. Barbara

    So viel in die Welt herausgedroschene, realitätsfremde, also durch und durch naive Glückseligkeit ist leider zum Kotzen. Aber genieße deine dichte Brille der Jugend und trotteligen Verliebtheit, solange du sie tragen kannst. Ein Schlag ins Gesicht für jeden, der wirkliche Probleme hat, abgesehen von den widerlichen Bildern („weiche Kamelhöcker“?!?). Aber, Nike- ,nicht jeder der schreiben darf, muss es auch unbedingt können. Das solltest du vielleicht ab und zu überdenken, bevor du auf „Veröffentlichen“ klickst.

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    1. Nike Jane Artikelautorin

      Ach du meine Güte! Du weißt aber doch auch, dass es Menschen geben darf, die von innen heraus Glückseligkeit furzen, obwohl es auch andere Sichtweisen und Empfindungen gibt? Das ist nicht böse gemeint, sondern wirklich ehrlich: Solltest du wirkliche Probleme haben, dann tut mir das von Herzen leid. Aber bitte vergiss dabei nicht, dass Leben verschieden sein können und dürfen. Wie du an den Kommentaren dort oben sehen kannst, fühle ich mich ja nicht ganz allein so wie im Text beschrieben. Und nichts ist gleichbleibend. Vielleicht geht es dir irgendwann wie mir und mir wie dir. Au weia. Bis dahin fände ich es aber dennoch schade, wenn nur jene von ihrem Mamasein erzählen dürften, die richtig fette Scheiße am Schuh kleben haben.

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    2. Tatiana

      Es ist eine Charakterfrage, ob man sich auch mit wirklichen Problemen noch für andere freuen kann, wenn diese vor naiver Glückseligkeit übersprudeln. Wenn das alle könnten, wäre die Welt um ein ganzes großes Stück besser.
      Alles Gute, Barbara!

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    3. Rahel

      Was sind bitte ‚wirkliche Probleme‘ ? Jeder empfindet das anders. Ich bin Mutter von einem 12 Wochen alten Jungen und ich platze vor Glück, obwohl ich wenig Schlaf habe und mein Rücken mich umbringt, weil sich mein Baby nicht ablegen lässt. Anderen Mütter in meinem Umkreis geht es schlechter, obwohl sie weitaus pflegeleichtere Babys haben. Es ist alles eine Frage der eigenen Wahrnehmung, Einstellung und des Charakters. Was auch immer deine ‚wirklichen Probleme‘ sind – ändere einfach mal deine Einstellung dazu und dir wird es besser gehen! Wenn man immer nur meckert und anderen ihr Glück nicht gönnt, kann man gar nicht glücklich werden!

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      1. ira

        Ich finde Barbaras Kommentar auch völlig daneben, aber Rahels auch nicht hilfreich. Nein, es ist nicht alles eine Frage der Einstellung, Wahrnehmung und des Charakters. Man kann davon ausgehen, dass sowohl Verfasserinnen als auch viele Leserinnen dieses Blogs aus einer privilegierten Schicht mit überdurchschnittlichem Bildungsabschluss kommen. Mit welchen Lebensumständen Menschen zurechtkommen müssen, die in einem anderen Setting leben, können sich viele von uns doch nicht im Ansatz vorstellen. Und damit habe ich Schicksalschläge gesundheitlicher Art o.ä. noch nicht einmal miteinbezogen. Das heisst keinesfalls, dass jemand deshalb seine Zufriedenheit nicht teilen soll oder dass ich es gerechtfertigt finde, jemanden derartig dafür anzugehen. Aber neoliberale Plattitüden wie „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“ und „wenn es einem scheisse geht, dann ist man halt selber dran schuld“ halte ich ebenfalls für verfehlt. Ein Blick über den Tellerrand kann da manchmal echt nicht schaden.

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        1. Nicole

          Wenn es einem ach so schlecht geht, greift man keine Menschen an, denen es besser geht Bzw fängt an in Kommentaren rumzubitchen und die Texterin anzugreifen! Da gibt es keine Entschuldigung! Jeder hat sein Paket zu tragen und jeder lebt damit oder macht eben das Beste draus! Und wenn man eine Krankheit hat, dann ist es gerade DANN eine Frage der Einstellung. Vom rumheulen ist noch niemand gesund geworden.

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    4. Renate

      Entschuldigung aber was bist du denn für ein verbitterter unverschämter Mensch! Es soll Leute geben die Dinge so empfinden und sie dürfen es kundtun. Aber was du von dir gibst ist absolut unmöglich.

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    5. Anna

      „Look inside
      Look inside your tiny mind
      Now look a bit harder
      Cause we’re so uninspired
      So sick and tired of all the
      Hatred you harbor…..“

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  4. Steffi

    Toll aufgeschrieben, Nike! Besonders: „Was wirklich Essenz hat, hält man fest. Dafür kämpft man.“ So ist es auch mit Kind zwei noch. Da hat man dann die Essenz der Essenz. Auch ganz gut. Herzliche Grüße, Steffi

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  5. Anna

    Toll geschrieben! Ich bin weder Mutter noch werdende aber irgendwann doch hoffentlich.
    Liebe Nike, dein Text macht Mut + Hoffnung zugleich für alle Muttis da draußen! Ach was sag ich, er spornt ja fast die Kinderplanung gleich heute noch in Angriff zu nehmen (:

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  6. Maren

    Alter Schwede Barbara! Bin gerade ganz schön sprachlos zu diesem völlig unangemessenen und unglaublich unangenehmem Kommentar!
    Was Nike da schreibt, ist doch ihre Sicht der Dinge. Sie mag vielleicht ein bisschen vom Glück geküsst sein mit einem offenbar sehr unkompliziertem Kind- aber mal ehrlich: was soll die Nörgelei? Ich versteh es echt nicht!

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  7. Neele

    Liebe Nike, vielen Dank für diesen wunderschönen, toll geschriebenen und ehrlichen Text. Ich bin schon 32 weiß aber immer noch nicht, ob ich Kinder will… Du machst einem auf jeden Fall Mut. Dabei Mut ist wahrscheinlich das falsche Wort, aber du schaffst es, mich weniger Zweifeln zu lassen und weniger Angst zu haben. Vielen Dank dafür!
    Alles Liebe, Neele
    P.S: Ich bin fassungslos über manche Kommentare, aber toll, dass ihr euch dem stellt.

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    1. Teresa

      Mir geht’s da wie dir mit den Zweifeln. Meinst du, man weiß einfach irgendwann, ob man will oder nicht? Oder muss man sich einfach trauen? Ich wollte immer Mama sein, bis ich in meinem Umfeld Kinder (oder vielleicht auch Mütter) erlebt habe und teilweise zutiefst schockiert war. Mich selbst so komplett aufzuopfern, das könnte/möchte ich nicht. Seither bin ich sehr ratlos, was das Thema angeht. Aber es ist tröstlich zu sehen, dass ich damit nicht alleine bin (so fühlt es sich nämlich manchmal an).

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      1. Sabine

        Ich bin mit 37 Jahren Mutter eines Wunschkindes geworden und zweifel nach fast 9 Monaten trotzdem gelegentlich immer noch, ob das die richtige Entscheidung war. Nein, ich bedauere sie nicht, aber zweifeln tue ich. Und mein Kind möchte ich dennoch nicht hergeben und habe es furchtbar lieb. Für mich ist das schwierigste, nicht mehr Chefin über meine eigene Zeit zu sein, immer für das Kind da zu sein, das schlaucht mich, auch wenn ich es nicht als aufopfern bezeichnen würde. Und ja, auch die Langeweile ist grauenhaft. Was ich ändern müsste: Regelmäßig mal ein, zwei Stunden ohne Kind (das hat schließlich auch einen Vater) für mich zu haben, ich glaube, nein, ich weiß, dann ginge es mir besser. Und ich glaube, die „schlimmste“ Zeit ist eh bald rum, wenn das Kind ein bisschen eigenständiger wird.
        Danke fürs Hoffnungmachen, dass es dann bald besser wird. Man fühlt sich ja immer ein bisschen schlecht, wenn man auf die Kommentare „Genießen Sie es, das ist die schönste Zeit!“ nur schief lächeln kann…

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        1. Kerstin

          Liebe Sabine, mir ging es wie Dir….warte noch ein wenig ab, gib Deinem Kind noch ein klein wenig Zeit….es wird ab dem 10. Monat so rasant besser, interessanter, lustiger, einfacher…und die Freiheiten kommen in kleinen Schritten alle zurück. Nur Mut!

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  8. Anna

    Danke für den schönen Text! Gerade wenn man sehr am lustigen Lotterleben hängt, was man die ganzen 20er über betrieben hat, scheint es irgendwie schwer vorstellbar, dieses leichte Leben aufzugeben, zumal einem das viel schönere Leben, das einen danach erwartet, ja nur in der Theorie bekannt ist. Dein Text hat irgendwie etwas, das den Funken überspringen lässt und – wie die eine Vorrednerin schrieb – Lust macht, direkt in die Familienplanung einzusteigen 😉 Ich finde es sehr bemerkenswert und besonders, dass du so ein starkes Gefühl in Text übertragen kannst und in der Lage bist, hier Leserinnen derart zu berühren. Positiv wie leider auch negativ…
    Bitte, nimm dir niemals Kommentare wie den von Barbara zu Herzen. Man liest sowas manchmal und staunt. Ich möchte mir Barbara vorstellen, was sie so macht und was sie antriebt sowas zu schreiben und ich kann es einfach nicht, es ist mir unerklärlich. Also denk an die Leserinnen, die gerne etwas von dir lesen, davon gibt es bei Weitem mehr als von den Hatern, wir melden uns nur nicht so oft zu Wort.

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  9. Lilli

    Das sollte man wirklich groß in die Welt hinaus schreien und allen werdenden Mütten mit auf den Weg geben: Nach einem Jahr wird alles besser! Ich schwöre es euch!
    Ich hätte so gerne noch mehr Kinder. Am liebsten wäre es mir aber sie würden erst mit einem Jahr hier einziehen.

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      1. Svenja

        Ohja! Das kann ich nur bestätigen. Mein Sohn ist genauso alt wie Nikes Lio. Ich bin mit 24 überraschend schwanger geworden und hätte mir nie verziehen, meinen Sohn nicht zu bekommen. Das erste Jahr war wirklich hart, da mein Mann auch noch in die Vaterrolle reinwachsen musste, während meine Freizeit in den ersten paar Monaten daraus bestand, alle 2 Tage zu duschen. Und was ich jetzt nach knapp 3 Jahren sagen kann: es wird immer, immer besser! Alles was das Kind lernt, macht es immer selbstständiger. Jeden morgen vor dem Kindergarten zieht mein Sohn sich die Schuhe alleine an, hüpft alleine in den Autositz und schnallt sich schon fast alleine an. Mit Erklärungen und Geduld integriere ich ihn in den Alltag, so dass wir zusammen Tischdecken oder Aufräumen. Und oft spielt er mit seinen Baggern und Dinos kleine Rollenspiele, während ich ne Stunde lang die Küche aufräumen kann.
        Die Zeit rast so schnell und hoffentlich ist bald der nächste Wurm in den Startlöchern, so dass man irgendwann die Kinder miteinander spielen lassen kann und weiß, dass sie bei ihrem Geschwisterchen sehr gut aufgehoben sind 🙂

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    1. Katharina

      Jes! Mir geht es wie Dir! Nur, jetzt kriege ich noch eins und mir klappen sich fast die Fußnägel hoch bei dem Gedanken an das erste Jahr, das uns jetzt bald wieder bevor steht. Aber mittlerweile weiß ich ja, dass es sich lohnt. Wenn die dann auf einmal ihren Humor zeigen, sich mit einem unterhalten, den größten Quatsch verzapfen, Wutanfälle haben (die man zwar richtig anstrengend findet, aber ja doch fast immer verstehen kann. Schließlich reißen wir Erwachsene uns ziemlich oft ganz schön zusammen, um eben solche Wutanfälle nicht zu haben…) Und dann stell ich mir vor, wie cool es ist, wenn beide dann so 4 und 6 sind. Und klar, dann gibt es neue Probleme, neuen Ärger – aber man kann sich wenigstens mit ihnen unterhalten und eben auch den ganzen Spaß haben, den Kinder so mit sich bringen. Der am Anfang aber einfach noch nicht so richtig durchkommen kann, weil es da noch mehr ums Überleben und ums Existenzielle geht.

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  10. Kristiane

    Anhand Deiner Zeilen kann ich mich wirklich mit Dir – und Deinem Fratz – freuen Nike. Und trotzdem war direkt ein kleines pieksen da. Deswegen möchte ich leise den Wunsch äussern, das zukünftig vielleicht auch dem Thema ‚kinderlos sein‘ (gewollt oder ungewollt) Platz eingeräumt wird. Das ist Euch Janes vielleicht persönlich nicht so nah, aber bestimmt gibt es noch die ein oder andere Leserin, für die sich diese ‚Tür‘ nicht öffnet, die aber ebendrum an Erfahrungsberichten anderer Frauen in ähnlicher Lage interessiert wäre. <3

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    1. Sabine

      Stimme dir da zu, Kristiane, wobei mich persönlich besonders das Thema „gewollt kinderlos“ interessieren würde. Finde auch die Berichte aus dem Elternlager interessant, aber irgendwie findet sich gefühlt nur recht selten etwas dazu, dass sich Frauen dafür entscheiden, nicht Mutter zu werden. Oder aus gesundheitlichen Gründen nicht können.
      Ich selbst möchte keine Kinder, habe deinen Text dennoch gerne und interessiert gelesen, Nike. 🙂

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    2. Verena

      Same here! Ich freue mich, positive, mutmachende, lustige, ehrliche „Muttigeschichten“ zu lesen – aber nicht sicher zu sein, ob ich die Chance haben werde, das Beschriebene je selber zu erleben, macht auch ein bisschen traurig. Umso schöner fände ich es deswegen, wenn ‚ohne Kinder‘ auch vorkommen könnte in den Narrativen auf eurem Blog, und zwar sowohl das ungewollte als auch gewollte. Auch wenn für euren Blog eure persönlichen Interessen und Erfahrungen wegweisend sind und das eben nicht dazugehört, habt ihr vielleicht jemanden ineurem Freundes- oder Schreiberlingkreis, dem das Thema nah ist? Das Interesse bei den Leserinnen scheint es ja zu geben. Und auch für diejenigen, die sich bisher noch nicht mit kinderlos sein beschäftigen (mussten), ist es vielleicht eine bereichernde neue Perspektive?

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      1. Magdalena

        Die Autorin Sarah Diehl wirft zu dem Thema ziemlich spannende Perspektiven auf! Hier ein Artikel, der für mich in dem Bereich zuletzt sehr augenöffnend war: http://www.zeit.de/kultur/2016-10/kinder-alltag-bestandteil-gesellschaft-kinderfreie-zonen-10nach8/komplettansicht
        Vielleicht ist ja auch ihr Buch „Die Uhr, die nicht tickt – Kinderlos glücklich“ für manche etwas, ich finde ihren Ansatz und ihre Ideen sehr spannend und vor allem irgendwie auch beruhigend, wenn man das Gefühl hat, vielleicht keine Mutter werden zu wollen.

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  11. Franzi

    Danke Kristiane! Ich habe den gleichen Gedanken. Ich wollte nie Kinder, jetzt, wo ich darüber anders denke, will es einfach seit einem Jahr nicht klappen. Das lasse ich mir nicht anmerken, auch nicht vor meinem Mann, aber jedes Mal, wenn sich im Freundeskreis Nachwuchs ankündigt, versetzt es mir einen Stich. Genauso wie beim Lesen dieses Artikels, gleichwohl ich dir, Nike, dein Glück so sehr gönne wie ich mir Kinder wünsche.

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    1. Teresa

      Es tut mir leid, dass es einfach nicht klappt bei dir. Ich kenne es aus meinem näheren Umfeld und kann nur erahnen, wie schwer das ist. Darf ich fragen, wie sich dein Wunsch geändert hat? Einfach mit der Zeit oder dem Alter? Bei mir war es andersherum: Ich wollte immer und dann plötzlich nicht mehr. Trotzdem zweifle ich, ob keine Kinder denn jetzt die richtige Entscheidung ist.

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      1. Franzi

        Ich kann gar keinen genauen Punkt ausmachen, an dem sich das geändert hat, aber jetzt, mit 30 würde sich eine Familie eben richtig anfühlen. Vielleicht wurde ich auch durch mein Umfeld dazu ermutigt, keine Ahnung. Jedenfalls ist es wirklich hart, all diese Glückseligkeit jeden Tag zu sehen und selbst immer verzweifelter zu werden. Und gleichzeitig wundere ich mich über mich selbst, dass mich das so mitnimmt. Von außen würde mir das nie anmerken, ich bin die, die alles auf ihre Karriere ausrichtet und Frauen, die all ihre Energie in ihre Kinder stecken, belächelt. Dabei würde ich selbst nichts lieber als das machen ;-).

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  12. Tatiana

    Liebe Nike,
    Mutterschaft und Kinderkriegen ist gerade so gar nicht mein Thema, aber dein Text ist so wunderbar geschrieben – das wollte ich einfach nur loswerden 🙂

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  13. Franzi

    Hallo Nike,
    ich finde deine Texte immer wieder wunderschön zu lesen.
    Du kannst mit deinen Worten so viele von den Gefühlen rüberbringen, die man teilweise selber hat und die Worte dazu nicht findet.
    Ich selbst möchte keine Kinder aus verschiedenen Gründen haben. Und wer jetzt sofort denkt „das kommt noch, warte mal ab du junges Ding“, der irrt sich (wahrscheinlich – in die Zukunft denken kann ja niemand). Mit 29 ist man doch erwachsen genug um nicht seine Meinung auf so ein wichtiges Thema lapidar zu ändern.
    Das wäre auch mal ein schönes Thema für euren Blog. Über Frauen, die einfach keine Kinder wollen und ständig gesellschaftlich dazu gedrängt werden. Mein (ehemaliger!) Hausarzt hat mir doch tatsächlich mal eine Standpauke gehalten ich müsse der Gesellschaft etwas zurück geben indem ich ein Kind bekomme und ich hätte die Pflicht und Bla bla. Solche Reden bekommen junge Frauen, die dazu stehen keine Kinder zu wollen, sehr oft zu hören und das nervt.

    P.S. bitte höre nicht auf negative Kommentare. Es geht vielen Leuten schlecht, aber willst du einen Blog über Hass, Geldschulden und sonstige negative Dinge zukleistern?! Zumal diese Kommentar wirklich unter die Gürtellinie ging, liebe Barbara.

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    1. Katja

      Liebe Nike, danke für den tollen Artikel – wie immer schreibst du einfach wunderbar, so authentisch und eigen und einfach sausympathisch.
      Und danke den Frauen, die hier um mehr Themen für Frauen bitten, die nicht Mutter sind und auch nicht Mutter werden wollen. So eine bin ich auch (und da ich fast 40 bin, würde ich sagen, das bleibt auch so.) Der Druck und die Ablehnung, die einem als Frau mit dieser Haltung entgegenschlägt, ist tatsächlich krass. Frauen, bei denen es nicht klappt, erfahren ganz viel Mitleid und Verständnis und verschwörerisches Augenzwinkern, dass das „vielleicht besser sei, unter uns, hihi“, und man „wirklich auch ohne Kinder ein glückliches Leben haben kann.“ Denselben Personen fällt jedoch der Schleier der fassungslosen Abneigung über das Antlitz, wenn man sagt, man will gar nicht und wollte nie. Was denn mit einem los sei und wie egoistisch man denn sei, gehört da noch zu den netteren Kommentaren. Drum: Sagt doch auch mal was dazu und darüber, das wäre wirklich toll. Danke!

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  14. Noémie

    Liebe Nike,

    wunderschön geschriebener Text, vielen Dank dafür! Als ich mit 26 schwanger wurde dachte ich meine Welt bricht zusammen; ich bin doch nicht bereit! Als wir dann erfahren haben, dass die Kleine auch noch operiert werden muss an ihrem Geburtstag, dachte ich JETZT bricht meine Welt zusammen. Jetzt hatte ich die Entscheidung: positiv bleiben und versuchen irgendwo her Kraft zu ziehen oder alles fallen lassen. Ich entschied mich für das erstere. Ich habe viele Texte gelesen, die soooo positiv waren und so viel von Kindern geschwärmt haben, dass ich mich habe anstecken lassen. Im positivsten sinne. Klar, oft dachte ich mir: wow, wenn noch jemand kommt und mir sagt ‚was bekommst du denn, Mädchen oder Junge? Naja, Hauptsache gesund, ne?‘ dann werde ich den mal sagen wie es sich anfühlt so viel Sorgen mit sich tragen zu müssen. Aber ganz ehrlich, was habe ich denn davon? Ich habe meinen ganzen Mut zusammengesucht und habe nur zugestimmt.
    Nur weil mir schlecht ist vor Sorgen, heißt nicht, dass alle dasselbe fühlen müssen. Alle haben einen Anrecht darauf sich so zu fühlen wie sie es tun, und das auch mit Anderen zu teilen.
    In Januar war es soweit, die Kleine kam zur Welt und ich zog mit auf die Neonatologische Intensivstation. In den kommenden Wochen war ich SO dankbar, viele Texte wie diese gelesen zu haben. Ich habe mir dadurch den Mut angesammelt, die harte Zeiten durchzustehen. Ich habe Familien kennengelernt die durchaus weit schlimmere Sachen erleben mussten.
    Dein Kleiner Mann kam ja früher als gedacht und du hattest bestimmt auch super viele Sorgen. Manche Frauen können keine Kinder bekommen, und das schmerzt sicherlich unendlich.
    Was ich eigentlich versuche zu sagen ist denke ich:

    Danke. Von ganzen Herzen, dass du den Mut besitzt deine Meinung und Erfahrungen in die Welt zu setzen. Denn darauf haben wir alle einen Anrecht aber nicht alle die Balls. Egal was man sagt fühlt sich jemand benachteiligt oder angegriffen oder was auch immer.
    Mir hast du mit deinem Text (und deinen Texten) ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und meinem Herzen nen warmen Kakao geschenkt.

    “Aber was wirklich Essenz hat, hält man fest. Dafür kämpft man“ Mir vollkommen aus der Selle gesprochen!

    Danke!
    Deine Noémie

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  15. Katja

    Ich freue mich über den Artikel. Habe das Abschalten von Tiny Jane sehr bedauert. Umso schöner, dass es auch hier wieder Artikel zu dem Thema gibt. Und das Bild ist wunderbar, ohne tatsächlich zu viel preiszugeben.

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  16. Kaliopi

    Liebe Nike, ich muss dir an dieser Stelle ein fettes, großes vom Herzen kommendes Dankeschön aussprechen. Ich glaube niemand hätte meine derzeitigen Gedankengänge so treffend und und wundervoll poetisch niederschreiben können, wie du. Deine Worte sind Balsam für die Seele und für das zwar müde, aber dennoch glückliche Gemüt. Ich hoffe wirklich, dass tiny Jane Wayne ab und wann mit solchen Texten gefüllt wird. Ehrlich und aus dem Leben und keinesfalls nur aus „naiver Verliebtheit“ heraus sondern authentisch ehrlich und aus dem Herzen. Es wäre bitter traurig, wenn nur die „Leidenden“ ihre Texte teilen würden, also bitte bitte: Immer und immer auf Veröffentlichen klicken, liebe Nike! Kaliopi

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  17. Sandra

    ….was bitte noch unbedingt ergänzt werden muss: Kamelhöcker sind WIRKLICH weich, zumindest die von den Trampeltieren! Danke, für Humor und Mut, liebe Nike. Was gelesen wird, sollte wohl auch geschrieben werden.

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  18. Milla

    Ach, ich habe mich so wieder gefunden und wie aufregend alles ist wenn man mit Mitte 20 schwanger wird und wie süß ein baby und die langweilige Zeit als ich mit Wimmelbuch da saß und hundertmal Ball gesagt und gezeigt habe und wie sehr man wächst und dass alles geht. Und dass man ein Kind groß ziehen kann und trotzdem auch wild sein darf und sogar am Abend eine rauchen kann am Balkon während ich mir Wein eingieße. Das Mutterschaftskreuz gibt es ja nicht mehr, auch wenn das so einer wohl noch glaubt

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  19. Corinne

    Was für ein schöner Text! Ich habe zwei Kinder und habe im ersten Jahr, indem ich der festen Überzeugung war, doch keine „Babyperson“ zu sein, nichts mehr gehasst, als den Satz: „Es wird besser mit der Zeit.“ Vor ein paar Wochen habe ich ihn selbst gesagt. Eigentlich ist es aber auch ganz egal, denn egal, ob es besser, müder oder vollständiger wird, ob man sein Glück nicht fassen kann oder ab und zu hadert, Kinder haben ist Veränderung. Und verändern tun wir uns doch alle, immerzu, über die Jahre hinweg sowieso. Wenn wir keine Kinder haben, nehmen wir sie vielleicht nur leichter an, weil sie oft selbstgewählt ist. Und Kinder zwingen uns dazu, Veränderungen nicht mehr nur in unserem eigenen Rhythmus zu vollziehen. An ihnen wachsen und sich entwickeln kann man dann aber trotzdem.

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  20. Flo

    Ein total schoener Artikel. Ich mag naemlich weder die Artikel, die so tun als wuerde sich gar nichts aendern und auch nicht die, wo ich das Gefuehl habe, die Totalaufgabe der eigenen Identitaet ins Muttersein wird quasi als gegeben vorausgesetzt (jedem das Seine natuerlich, nur eben aus meiner Perspektive). Und was Kommentare wie den von Barbara angeht – autsch. Zum Glueck ist der schon wieder so bescheuert, dass man sich hoffentlich erst gar nicht persoenlich tangiert fuehlt…

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  21. Ina

    Ein wundervoller Artikel, liebe Nike! Genau so ist es für mich auch! Und ich finde, gerade auch empfundene Ambivalenzen hast du super herausgearbeitet! Offenheit, Mut loszulassen und sich auf das Neue einzulassen, waren für mich auch die Schlüssel, um in dieser Lebensphase anzukommen!

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  22. Eva

    Hallo Nike! Nun will ich auch mal einen Kommentar schreiben. Ich verfolge eure Seite schon lange. Ja, das ist ein mutmachender Text. Leider kommt er für mich zu spät. Vor vier Monaten habe ich mich gegen ein Kind entschieden. Ohne Vater hätte ich mich nicht getraut. Du sagtest ja mal, dass Du dich als nicht alleinerziehend begreifst-also 50-50. Ich finde es trotzdem bewundernswert, dass Du so ein Steh-Auf-Frauchen bist-immer nach Lösungen suchend, die sich nicht vom klassischen Vater-Mutter-Kind Bild mürbe machen lässt…Und das kommt irgendwie sehr ehrlich und von innen heraus rüber. Zumindest wirkt es auf mich so.
    Aber diese Gedanken hatte ich bei meiner Muss-Entscheidung für oder gegen ein Kind auch. Man wächst selbst, merkt wie viel Macht die Weiblichkeit hat…Sieht einen Menschen der aufwächst.
    Danke überhaupt für eure Seite und Beiträge. Alles Liebe, Eva

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  23. Jen

    Ich bin wirklich jemand, der Kritik wichtig und richtig findet, aber dieser Kommentar da oben, der hat mir ein lautes „ALTER“ entfahren lassen. Das ist so unfassbar unverschämt und voller Hass, dass man sich die Frage stellen muss, wer da eine persönliche Rechnung offen hat…

    Zum Thema, Kinder sind was wunderbares, und keine zu haben war für mich einfach keine Alternative, aber sie rauben mir machmal auch die letzte Kraft… mein Lebensspruch seit ich Kinder habe ist echt Life is what happens while you’re busy making other plans. Und Jeff Koons sagte kürzlich was Kluges, wenn man Kinder hat, erfährt man unendliche Liebe, die fortan allerdings immer von Sorge eingeklammert ist. So true!

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  24. Betty

    Toller , ehrlicher Text , liebe Nike !
    Was „Barbara“ betrifft : nicht persönlich nehmen …. Bestimmt hat sie echte Probleme …. Ich hoffe , sie bekommt Hilfe & Unterstützung und kann diese auch annehmen ! Dies gehört nämlich auch dazu : Hilfe annehmen können ! Und dies musstest Du sicherlich auch immer wieder mal …. So , wie viele Mütter . Auch ich . Und dies passt zu dem „abgedroschen “ Satz : „Jeder ist seines Glückes Schmied “ …. Alles Liebe für Dich , Deinen super sympathisch aussehenden Boyfriend und Deinen kleinen Maler 🙂

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  25. T.

    Den Teil mit den Kamelhöckern hab ich nicht verstanden, aber den Rest fand ich als (noch??) nicht-Mutter interessant zu lesen!
    Also Langeweile ist nicht unbedingt etwas, wovor ich Angst habe. Eher davor, nie mehr alleine für mich sein zu können und immer diesen kleinen Menschen an mir kleben zu haben. Und davor, dass ich, weil es so schön einfach ist und ich ja sowieso keine Karriere habe, alles andere aufgeben und nur noch Mama sein werde. Aber ich habe andrerseits auch Angst davor, etwas zu verpassen, wenn ich kein Kind bekomme.
    Einerseits beneide ich Mütter (und Väter) um dieses „Stückchen“, das man noch über sich hinaus wächst, das man noch erwachsener wird, wenn man ein eigenes Kind hat, andrerseits bezweifle ich, dass ich die Fähigkeit zu diesem „noch erwachsener werden“ überhaupt in mir habe. Und leider kann man es ja nicht ausprobieren: Man kann das Elternsein nicht einfach schmeißen, wie einen Job oder ein Studium.
    Hmm.. Ich überlege gerade, ob mein Kommentar angebracht ist, da er ziemlich persönlich ist. Aber andere Leute haben hier auch ihre eigene Geschichte in die Kommentare geschrieben, also ist es wohl in Ordnung. Das ist das tolle an dieser Art von Posts: Sie regen einen zum Nachdenken über das eigene Leben an!

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    1. Jen

      Finde deine ehrlichen Worte gut, danke dafür! Und möchte als Mensch mit Kindern sagen, ich glaube, was am wichtigsten beim Kinderkiregen für die jetzigen Twentysomethings ist, es dreht sich dann halt einfach nicht mehr alles um das Selbst… ich habe echt den Verdacht, dass dies durch das Internet und soziale Medien einfach so eine Gewohnheit geworden ist, man optimiert das Selbst und vor allem das eigene Leben so sehr, also immer maximaler Fun etc… was ja super ist, man lebt nur einmal und so. Mit Kindern wird man aber zwangsläufig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Stichwort Erdung. Das ist sehr gesund, finde ich, auch wenn es heißt, Verzicht zu üben. Aber wir leben in einer so übersättigten Welt mit unendlichen Möglichkeiten… und Langeweile… und und und. Kinder bringen einem einfach bei, worauf es wirklich ankommt. Und man erkennt sich selbst ein bisschen besser in dem Dschungel.
      So oder so, ich stimme dir zu, solche Posts regen gut zum Nachdenken an!

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  26. Nike

    Sehr ineressant und schoen zu lesen 🙂
    Auch ich wuerde mich sehr ueber ein paar Texte oder Meinungen von (auch aelteren) Frauen, die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben. Wie geht es ihnen (im Nachhinein) damit? Bereuen sie die Entscheidung? Ich wollte nie Kinder und will sie jetzt noch nicht. Der Verlust von Selbstbestimmtheit und freier Zeit wuerde mich zutiefst ungluecklich machen, dessen bin ich mir sicher. Aber manchma kommt doch ins gruebeln, ob man das nicht irgendwann doch bereut 😉 Also gerne mal mehr zu dem Thema, wuerde mich sehr sehr interessieren 🙂

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  27. sarah

    schön geschrieben aber eine frage habe ich: du hast vor einer weile mal gesagt, dass du niemals dein kind im netz zeigen wirst. du zeigst es nun aber doch. in magazinen, instagram… wollte mal fragen woher der plötzliche sinneswandel?
    lg

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  28. Vera

    Hach… so ein schöner und ehrlicher Artikel!
    In Zeiten von Regretting Motherhood freue ich mich immer, auch die positive Seite des Themas zu hören. Manchmal denke ich, das Mutterglück darf man nicht zu laut rausschreien: Zu viel Neid, Missgunst und Wettbewerb um den Titel der Supermom auf der einen und um den der entspannten Independent-Superwoman auf der anderen Seite. Nicht jeder ist für das Leben mit Kindern gemacht und auch ohne Kindern kann man dieses Glück sicher auf andere Weise empfinden – aber Reue, das ist eine Sache, die einem sicher viel kaputt machen kann.
    Umso schöner finde ich diese überschwänglichen Meinungen, die offenbar so vielen Frauen Mut machen zu Entscheidungen, die wahrscheinlich längst insgeheim getroffen wurden, aber von Angst und Zweifeln überlagert werden.

    Überhaupt: Dieser Artikel zeigt mal wieder, dass ihr es hinbekommt mit den richtigen Themen und den richtigen Worten eine Community zu aktivieren! Dieser ehrliche Austausch ist doch das Beste, was man den negativen Vibes (die ja nun mal auch zu den neuen Medien gehören) entgegensetzten kann!

    Ganz liebe Grüße,
    Vera

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  29. Isabel

    Vielen Dank für den so schönen wir emotionalen , mutigen und persönlichen Text. Ich empfinde es als Geschenk von euch an uns, dass ihr solche Einblicke und Erkenntnisse mit uns teilt. Das gleiche gilt für die so individuell wie stilsicheren modischen Denkanstöße (und Anreize)! Großes Danke auch dafür ! Bitte bleibt hier
    Ein unmöglicher Vergleich , aber ich habe mir gestern als Flugzeit Überbrückung ein klassisches Modeheft – noch nicht einmal eins der ganz alten Schule …wie sehr ihr euch von diesem 0815 abhebt und den Lesern Starthilfe gebt das auch zu tun ist einfach großartig.

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  30. Isabel

    +wahnsinnig oberflächliche Frage in diesem Kontext : woher ist denn dein cooler Badeanzug, liebe Nike?

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  31. Claudia

    Und jetzt bitte mal kurz zwei Schritte nach vorne – nur kurz reinlinsen in das, was dann kommt: die wenigsten Babys bleiben für immer Kleinkind. Nichts bleibt stehen und niemand muss spiessig sein, nur weil er die Verantwortung für ein Kind übernommen hat. Mein „Baby“ wird 19, macht gerade Abi und fährt Auto. Dein Artikel spricht mir retrospektiv aus der Seele. Und das gleich drei mal, weil es für mich bei jedem meiner Söhne gefühlt zurück auf null war. Jedes Mal war es wie ein kleiner Abschied vom vertrauten ins unbequeme, ungewisse. Jedes Mal dieses Gefühl, dass das Zuckerhäufchen in meinen Armen nichts anderes kann, als fordern und nehmen.
    Zum ersten Mal vor Glück ehrlich heulen musste ich, als mein ältester, damals vielleicht kurz vor 2, mir nach einer durchzahnten Nacht im Dämmerschlaf über die Haare strich und sagte: „Mami, ich pass dir auf.“ Das war mein Mantra der vorangegangenen 700 Nächte in denen ich ihn aus verschiedensten Gründen schlaflos durchs Haus geschleppt hatte „Schlaf schön, ich pass auf dich auf“. In dem Moment war mir glasklar, dass mindestens so viel zurückkommen wird, wie ich investiere.

    Heute reiten wir zusammen auf Wellen, durchpflügen Tiefschneehänge, streiten uns aufs Messer und sind in vielem ein unschlagbares Team. Nichts hält mich so jung, wie mit einer Horde Teenagern zu diskutieren und zu lachen. Bei uns ist es nie ruhig aber auch nie langweilig.

    Letzte Nacht bin ich in unserer minikleinen Fischerhütte an der schönsten Surfbucht Portugals, in der wir seit Jahren zu fünft in einem Raum die Pfingstferien verbringen, aufgewacht und hab alle drei Jungs beim Atmen belauscht – und hatte plötzlich einen dicken Kloß im Hals…..weil mir der Gedankenblitz kam, dass mein ältester nächstes Jahr an Pfingsten vielleicht sonstwo auf der Welt sein Glück sucht.
    Und schwupp, bin ich wieder da, wo ich vor knapp 19 Jahren war, als ich morgens um 1/2 6 mit meinem Neugeborenen auf den ausgestreckten Beinen auf dem Sofa saß, meine Nachbarin um ihren bevorstehenden Arbeitstag beneidete und mich fürchterlich schwer tat mit der Glückseligkeit. Irgendwie muss man sich mit Kindern dauernd von irgendwas verabschieden und ständig kommt was neues dazu. Aber für die, die es schaffen, dabei sie selbst zu bleiben und sich nicht in der Elternrolle zu verlieren, wird alles gut!

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    1. Marie

      Das ist so schön geschrieben, dass ich beim Lesen einen Kloß im Hals hatte. Mein Sohn ist 18 Monate alt und war, wie man so schön sagt, ein Einsteigerbereich, also recht pflegeleicht (was nicht heißt, dass ich nicht auch so manches Mal an meine Grenzen gestoßen bin und sicherlich noch oft werde). Dein Kommentar lässt mich noch freudiger und aufgeregter in die Zukunft blicken.

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