2 Filme, auf die wir uns jetzt schon freuen

20.07.2017 Film

Die Überschwemmungen von vor ein paar Wochen sind längst verdrängt, in Berlin ist endlich Sommer! Und den verbringt man natürlich lieber im Freien als im dunklen Kino. Bei Eistee und Sonnenmilchduft ist aber durchaus ein wenig Vorfreude auf das erlaubt, was in den kommenden Monaten im Kino auf uns wartet – nämlich zwei Filme, die von mutigen Teenagern und komplizierten ménages-à-trois erzählen.

„A Wrinkle in Time“

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Oprah! Reese! Mindy! Schon wegen jeder einzelner dieser Frauen würde sich ein Kinobesuch lohnen, Regisseurin Ava DuVernay (Selma) bringt sie nun alle in einem Film zusammen: A Wrinkle in Time basiert auf dem gleichnamigen Science-Fiction-Buch von 1963 und erzählt die Geschichte der 13-jährigen Meg Murry. Meg (Storm Reid) wächst mit ihren Geschwistern bei ihrer Mutter (Gugu Mbatha-Raw), einer Wissenschaftlerin auf. Der Vater (Chris Pine), ebenfalls Wissenschaftler, ist unter mysteriösen Umständen verschollen. Meg ist zwar naturwissenschaftlich begabt, tut sich ansonsten in der Schule aber schwer – sowohl mit anderen Fächern, als auch mit den Mitschüler*innen. Eine exzentrische neue Nachbarin, Mrs. Whatsit (Reese Witherspoon), bringt Meg auf die Spur ihres verschwundenen Vaters. Meg macht sich auf die Suche, unterstützt von ihrem Bruder Charles (Deric McCabe), ihrem Mitschüler Calvin (Levi Miller) und Mrs. Whites rätselhaften Bekannten Mrs. Which (Oprah Winfrey) und Mrs. Who (Mindy Kaling).

A Wrinkle in Time vereint so ziemlich alle Elemente einer guten Science-Fiction-Story: Reisen auf fremde Planeten, außerirdische Bedrohung, Bewusstseinskontrolle und Action. Eine Geschichte, in der Gut gegen Böse kämpft – und das Gute in diesem Fall von einem 13-jährigen Mädchen verkörpert wird, das seinen Platz in der Welt noch nicht so richtig gefunden hat. 2003 gab es übrigens schon einmal eine Verfilmung des Buchs, die aber nur im Fernsehen lief. Madeleine L’Engle, Autorin von A Wrinkle in Time, war offenbar nicht angetan davon, wie ihr Werk filmisch umgesetzt wurde. Vielleicht hätte ihr Ava DuVernays Interpretation besser gefallen.

Deutscher Filmstart: 5. April 2018

Und bis dahin: Lesen wir das Buch zum Film (auf Deutsch Die Zeitfalte)

„Professor Marston & the Wonder Women“

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Im Kino bricht Wonder Woman weiter Rekorde und widerlegt mal eben die gerne vorgebrachte Behauptung, Superheldinnen würden auf der Leinwand einfach nicht so gut funktionieren wie Superhelden. Mindestens so spannend wie Wonder Woman selbst ist aber ihre Entstehungsgeschichte: Hinter der Figur steckt der US-amerikanische Psychologe William Moulton Marston – er erfand erst den Lügendetektor, dann die wahrscheinlich bekannteste Superheldin überhaupt. Marston glaubte an das pädagogische Potential von Comics und entwickelte zusammen mit seiner Frau Elizabeth die Idee zu Wonder Woman, 1941 tauchte die Figur erstmals in einem Comic auf und sorgte sogleich für Aufregung: Eine Superheldin und dann auch noch eine, die mit einem Lasso hantiert und spärlich bekleidet ist? Wo war da der pädagogische Wert? So unkonventionell seine Comic-Heldin war, so unkonventionell war auch Marstons Leben. Davon erzählt Angela Robinsons Biopic Professor Marston & the Wonder Women: Marston (Luke Evans) lebt in einer polyamorösen Beziehung mit Elizabeth (Rebecca Hall) und einer seiner ehemaligen Studentinnen, Olive Byrne (Bella Heathcote). Beide Frauen inspirieren Marston zur Figur der Wonder Woman, beide Frauen haben Kinder mit ihm.

Spannend wird sein, wie der Film die Beziehungen zwischen den drei Akteur*innen auslotet: Zwar lebten die beiden Frauen nach Marstons Tod weiter zusammen und zogen ihre Kinder gemeinsam groß, die ménage-à-trois mit Olive Byrne wurde Elizabeth Marston laut Autorin Jill Lepore aber wohl eher von ihrem Mann aufgedrängt. Elizabeth war an vielen Arbeiten ihres Mannes direkt beteiligt und wurde während Marstons Arbeitslosigkeit sowie nach seinem Tod 1947 zur Familienernährerin. Olive war die Tochter von Ethel Byrne, die zusammen mit ihrer Schwester Margaret Sanger die erste Abtreibungsklinik in den USA eröffnete – in der Dreierbeziehung mit dem Ehepaar Marston war sie für die Kinderbetreuung zuständig. Insgesamt also eine komplizierte und alles andere als egalitäre Beziehung, die Marston da führte. Was wohl Diana Prince alias Wonder Woman dazu gesagt hätte?

Deutscher Filmstart: Noch nicht bekannt (in den USA läuft der Film am 27. Oktober 2017 an)

Und bis dahin: Lesen wir in Jill Lepores Buch The Secret History of Wonder Woman alles über Professor Marston und seine wunderbaren Frauen.

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