Man muss sich das in etwa so vorstellen: Es waren einmal zwei junge Frauen, Cary Vaughan und Jenna Wilson, die sich irgendwo in SoHo als Modedesign-Praktikantinnen über den Weg liefen und dicke Freundinnen wurden. Trotzdem ging jede für sich ihres eigenen Weges, aus den Augen verloren sie sich jedoch nie. Irgendwann bekamen beide Kinder, die eine die kleine Alice und die andere James. Man nahm also die Initialen der Sprösslinge und machte mir nichts dir nichts Ace & Jig daraus, ein Slow Fashion Label, das aussieht, als hätte man all die wunderbaren Textilien, die normalerweise in bunt zusammen gewürfelten Interior-Läden zu finden sind, in Kleidung übersetzt. Weil aber nicht nur hübsche Äußerlichkeiten bei der Planung der Marke wichtig waren, sondern umso viel Herz, setzen Cary und Jenna mit Ace&Jig außerdem hohe Maßstäbe in Sachen Produktionsbedingungen und Nachhaltigkeit. Denn gefertigt wird in Indien – in geringen Stückzahlen und von einem Familienunternehmen, das der japanischen Kaizen Philosophie folgt, in deren Zentrum das Streben nach kontinuierlicher und unendlicher Verbesserung steht. So wird etwa das für die Waschvorgänge verwendete Wasser reycled und für die Wiederverwendung aufbereitet, auf faire Löhne bestanden und für frisches Obst und Gemüse aus der Region und Kinderbetreuung gesorgt. Ihren Hauptsitz hat das Label in Brooklyn – von hier aus geht es hin und wieder auf Mitarbeiter-Road-Trips im blauen VW-Bus.
Klingt fast ein bisschen zu gut, ist aber offenbar wahr. Warum ich also erst jetzt über Ace&Jig stoße, kann ich mir selbst nicht erklären. Aber spätestens als meine Heldin aus Teenager Zeiten, nämlich Sleater Kinney-Gitarristin Carrie Brownstein, die einige von euch vielleicht aus „Portlandia“ kennen, in einer Bluse der beiden Designerinnen durch meinen Instagram-Feed sprang, machte es Klick. Mein Urlaus-Kleid -Wunsch wäre damit schlussendlich so gut wie gebongt.
Die Designerinnen: