Ups, Homies eingeladen und jetzt? Ein ziemlich simples, nicht ganz so schnelles, dafür umso leckeres 3 Gang Menü für unbeschwerte Herbstabende unter Freunden.
So jetzt ist er vorbei, zumindest hier: Herr Sommer hat sich sang- und klanglos verabschiedet, ohne dass ich groß Zeit mit ihm verbringen konnte. Ein bisschen hat mich das ja schon gewurmt, aber im Anbetracht dessen, dass ich demnächst drei Wochen nach Indonesien abhaue, blieb ich gnädig und schmiss ihm zu Ehren eine Dinnerparty. Meine Freunde lud ich zu einem Soir D’Été ein, um beim neuen The National Album und ordentlich Rotwein zu schmausen.
Blöd nur, dass dem Sommer das schnurzpiepegal war und wir uns vor lauter Regen und kühlen Temperaturen nach drinnen verkriechen mussten. Tja, dachte ich mir, und jetzt erst recht! Mit schön spätsommerlicher Tischdeko (Trauben, Pflaumen, Äpfel und Birnen), Kerzen und Blumen wurde alles hübsch hergerichtet – und der Garten wurde vergessen.
Freunde zum Essen einladen ist was Feines. Das Problem mit solchen Einladungen ist aber oft, dass man sich stundenlang in der Küche abmühen muss und dann, wenn die Gäste eintrudeln, gar nicht so viel Zeit zum Parlieren und Prosecco trinken hat. Deshalb habe ich aufgehört, aufwändige Menüs zu kochen, sondern konzentriere mich auf einfache, leckere Gerichte, die nur kurz in den Ofen geschoben werden müssen, während ich mit meinen Herzmenschen den Abend geniesse. Hier gilt: Gute Vorbereitung ist die halbe Miete! Und wir haben weder Stress noch sitzen wir nur fünf Minuten am Tisch. So soll’s doch sein, oder?
Jetzt aber nicht erschrecken, wenn ihr die Zutatenliste seht. Es ist alles halb so wild und dauert gar nicht so lange. Wenn ihr euch die Schritte schön aufteilt, müsst ihr weder schwitzen noch fluchen. Und hey: Die Gerichte sind wirklich, wirklich einfach. Falls nicht, call me; ich helfe euch gerne!
Saisonales 3 Gang Menü für 10+ Personen
***Marinierter Fenchelsalat mit getrockneten Cranberries und Kernen //
Mit Feta überbackene Honigfeigen auf grünem Salat***
***Ofenkürbis und Ofenkartoffeln mit Halloumi, roten Linsen und Crema di Balsamico***
***Kardamomeis mit Pflaumenkompott***
Marinierter Fenchelsalat, mit getrockneten Cranberries und Kernen
Dauer: 15 Minuten
Dieser Salat kann problemlos ein Tag oder Stunden davor zubereitet werden. Schön zugedeckt im Kühlschrank hält er sich auch bestimmt 3 bis 5 Tage.
DIE EINKAUFSLISTE
- 1 – 1,5 kg Fenchel
Salatsauce:
- 2 cm Stück Ingwer, geschält und fein gehackt
- 2 Zehen Knoblauch, geschält und zerdrückt
- 5 cl Sesamöl (natives Erdnussöl macht’s auch)
- 3 cl Weisswein- oder Reisessig
- 1 Chillischote, fein gehackt
- 2 EL Agavensüsse oder Honig
Topping:
- 2 Handvoll getrocknete Cranberries
- 1 Handvoll Sonnenblumenkerne
- 1 Handvoll Kürbiskerne
So wird’s gemacht:
Fenchel in feine Streifen schneiden, mit kaltem Wasser abwaschen und abtropfen lassen. In einer Schüssel restliche Zutaten zu einem Dressing vermischen. Fenchelstreifen mit Dressing vermischen und zugedeckt in den Kühlschrank stellen. Mit getrockneten Cranberries und Kernen servieren.
Mit Feta überbackene Honigfeigen und Walnüsse auf grünem Salat
Dauer: 25 Minuten
1 Stunde vor Ankunft der Gäste in den Ofen schieben, danach Feigen und Feta abkühlen lassen.
DIE EINKAUFSLISTE
- 12 Feigen
- 3 Pack Feta
- Pfeffer
- Honig
- 250 g Rucola / grüner Salat
- 150 g Walnüsse
- Fleur de Sel
- Olivenöl
- Condimento Bianco
So wird’s gemacht:
Feigen waschen und vierteln. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und Feta darüber zerbröseln, Walnüsse darüber verteilen. Mit Honig beträufeln und Pfeffer würzen. Im vorgeheizten Backofen auf 180 Grad Umluft 10 – 15 Minuten goldbraun backen. Danach abkühlen lassen, bis alles lauwarm ist.
In der Zwischenzeit Rucola (oder anderen Salat) waschen und abtropfen. Den Salat auf den Tellern verteilen und großzügig Olivenöl (extra vergine bitte!) und Condimento bianco darüber geben, mit Fleur de Sel salzen. Überbackene Feigen über den Salat verteilen oder alles in einer grossen Schüssel servieren. Dazu sitzen und schön laut schmatzen.
Ofengemüse (Kürbis, Kartoffeln und Zwiebel) mit roten Linsen,
Halloumi und Crema di Balsamico
Dauer: Zubereitung 30 Minuten / Backzeit: 30 – 40 Minuten
Am Nachmittag Mise En Place vorbereiten und mit Öl in den Ofen schieben, sobald die Gäste eintrudeln.
DIE EINKAUFSLISTE
- 2 Butternusskürbisse (ca. 700 g)
- 1 kg Kartoffeln
- 900 g Halloumi, in Würfel geschnitten
- 500 g Rote Linsen
- 4 Zwiebeln
- Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- Thymian (am besten frisch abgezupft)
- Crema di Balsamico
- weisser und / oder schwarzer Sesam
So funktioniert’s:
Kartoffeln und Kürbis mit kaltem Wasser putzen. Kürbis entkernen (Kerne aufbewahren und trocknen lassen! Eignen sich wunderbar als Salattopping) und mit Kartoffeln in feine Scheiben schneiden. Zwiebeln schälen und vierteln. Gemüse in einer Schüssel zugedeckt im Kühlschrank stehen lassen.
Rote Linsen al dente kochen, mit 2 bis 3 EL Olivenöl vermischen und ebenfalls zugedeckt im Kühlschrank stehen lassen. Wenn die Gäste eintrudeln, das Gemüse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech verteilen, ordentlich Öl darüber verteilen, Thymian dazugeben, salzen und pfeffern und für ca. 20 Minuten bei 200 Grad im Ofen backen.
So, und nun könnt ihr euch euren Freunden widmen! Danach nur noch kurz die Roten Linsen und die Halloumiwürfel darüber verteilen, mit Crema di Balsamico beträufeln und Sesamkörnern bestreuen. Jetzt das Ganze nochmals 10 – 20 Minuten goldbraun backen. In der Zwischenzeit eine Flasche Rotwein öffnen und einen dreckigen Witz erzählen. Nun das Gemüse mit dem Backpapier auf einem Holzbrett auf dem Tisch anrichten und jetzt gilt: Serve yourself!
Kardamomeis mit Pflaumenkompott
Dauer: Zubereitung: 30 Minuten / Kühlung: je nachdem 1 – 3 Stunden
Könnt ihr eine Woche zuvor zubereiten, denn das Eis hält sich problemlos solange im Kühlschrank. Is klar, ne.
DIE EINKAUFSLISTE
- 1L Kokosnussmilch
- 3 EL Maisstärke (oder Tapiokastärke)
- 5 EL Kokosnussblütenzucker ODER Agavensüsse ODER Honig
Gewürze:
- 2 EL Kardamom (ich habe Kardamonkapslen zermösert und geschält, aber ganz normales, fixfertiges Kardamompulver macht’s auch)
- 2 EL Zimt
- 1 Messerspitze Muskatnusspulver
Pflaumenkompott:
- 600 g Pflaumen
- 1 dl Ahornsirup (falls der Rotwein genutzt wird)
- 1 dl Traubensaft ODER Apfelsaft (oder der Rotwein von gestern)
Dazu:
- gehackte Haselnüsse
Und so gelingt es:
5 dl Kokosnussmilch mit Maisstärke (*kl. Tipp: Maisstärke mit 2 bis 3 EL kaltem Wasser auflösen) unter ständigem Rühren aufkochen, mit restlicher Kokosnussmilch, Ahornsirup, 1 EL Zimt, Muskatnusspulver und 2 EL Kardamom zu einer glatten Masse verrühren und abkühlen lassen.
Danach entweder unter ständigem Rühren 3 Stunden lang in einem Gefäss im Tiefkühler kalt werden lassen oder in die Eismaschine geben.
Am Tag des Dinners:
Pflaumen putzen und entkernen und mit 1 dl Wasser in einer beschichteten Pfanne aufkochen. 1 EL Zimt und Traubensaft dazugeben und bei kleiner Hitze ca. 5 Minuten kochen lassen. Alles beiseite stellen. Kurz vor dem Servieren das Kompott nochmals warm werden lassen.
Mit Kardamomeis und gehackten Haselnüssen servieren. Den Bialetti Espressokocher aufsetzen und Käffschen trinken. Das habt ihr euch jetzt aber verdient!
Guten Appetit!