Outfit // In Nostalgie ersoffen,
wegen Kettcar.

25.10.2017 Outfit, Wir, box2

Als ich noch ein junges Hühnchen war, also noch jünger als jetzt kurz vor der runden 30, da habe ich oft im Taxi geweint, wegen Kettcar, der Band, ihr wisst schon, weil Marcus Wiebusch, der Sänger, damals oft sang, was ich dachte und sich dabei anhörte, wie ich mich fühlte. Gestern Abend bin ich schließlich, auch wieder zusammen mit Kettcar, in Nostalgie ersoffen. Weil ich nämlich, im Gegensatz zum komischen Olli Schulz, zwar irgendwie kein Bettmensch mehr sein möchte, aber dafür zum Plakatmenschen geworden bin. Ich schaue mir inzwischen ganz bewusst und ohne Argwohn diese bunte Werbung an, weil ich sonst zu viel verpasse. Konzerte und Musik im Allgemeinen zum Beispiel und hätte ich vor ein paar Tagen nicht besonders gut aufgepasst, hätte ich womöglich nie mehr von Ich vs. Wir erfahren, dem (fast) neuen Album der Hamburger Perle meiner Jugend.

Und so kam es, dass ich mich durch „Das Gegenteil der Angst“ und „Ankunftshalle“ und „Auf den billigen Plätzen“ hörte und weinte, wie früher, eine halbe Nacht lang. Nicht vor Traurigkeit, sondern ein bisschen auch vor Rührung und Erkenntnis, weil das Früher so schön und wild war, genau wie das Jetzt es ja auch ist, nur ist ersteres nun eben ganz eindeutig furchtbar weit fort. Das ist zwar nicht schlimm und wie viele sagen „normal“, aber auch nicht egal. Und genau deshalb habe ich heute Morgen mit zusammengekniffenen Augen überlegt, ob heute vielleicht wirklich der Tag sein könnte, „an dem wir uns ‚we’re gonna live forever‘ auf die Oberschenkel tätowieren“. 

Jedenfalls, in Anbetracht dieser beinahe schlaflosen Tatsache, habe ich heute Morgen nach einem Pullover gegriffen, der mir wie eine Biene namens Wolke vorkommt, nach Turnschuhen und Jeans, weil alles andere meine geistige Ankleide-Kapazität himmelhoch überschritten hätte und nach einer Tasche, die eigentlich ein Beutel ist und mich daran erinnert, dass man auch als erwachsener Mensch noch Flausen, Unvernunft und ab und zu nur Pailletten und Kettcar im Kopf haben darf.

[typedjs]"Der Tag an dem wir uns "we're gonna live forever" auf die Oberschenkel tätowierten / war der Tag, an dem wir wussten / die Dinge, die wir sehen, und die Dinge, die wir wollen / sind 2 paar Schuhe / nur bitte was für ein Verständnis von Erkennen und Erkenntnis / wenn ich sage: Geld allein macht auch nicht glücklich / aber irgendwie schon besser im Taxi zu weinen als im HVV-Bus, oder nicht?" - Kettcar[/typedjs]

Mantel: Stine Goya // Pullover: Ganni (coming soon) // Hose: Closed // Tasche: Ganni // Schuhe: Veja // Ohrringe: Jane Kønig

– Dieser Beitrag wird durch Produktplatzierung unterstützt – 

 

10 Kommentare

  1. Melanie

    Tolles unaufgeregtes Outfit und Kettcar als roter Faden hat mich besonders gekriegt! So schön! <3

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  2. Jenny

    Wie cool, dass Du auch so ein Kettcar-Fan bist (und ich bin schon 33)! Tolles Oufit und noch besserer Text! Empfehle auch den „Revolver entsichern“…!

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  3. Niz

    @Nike Wunderhübsch. ❤️ Selbiges Hosenmodell probierte ich heute auch, aber wollte mir irgendwie nicht so sehr stehen. Was aber vielleicht am Tag lag. Falls ich den ganzen einen zweiten Versuch gebe, die Hose fühlte sich überaus bequem an und gefällt mir an anderen überaus, eine kleine Frage: weitet sie sich sehr?
    Liebst

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