Eine kleine feine Leseleiste zum Wochenende, die gerne im Kommentarfeld ergänzt werden darf. Damit uns weder Lehrreiches und Amüsantes, noch Wichtiges entgeht:
Schön doof?
Von wegen. Schönmachen ist ein Akt der Selbstliebe. Statt modebegeisterte Frauen zu belächeln, sollten wir erkennen: Die Lust am Schmücken ist ein elementares Bedürfnis. Von Diana Weis für das Zeit Magazin.
#MeToo – Raus aus dem Opferstatus
Wir brauchen keinen weiteren digitalen Aufschrei, wir müssen im Augenblick des Übergriffs laut werden. Statt #MeToo wünsche ich mir ein „Fuck you!“, fordert Sabine Kray. „Statt #MeToo wünsche ich mir #FuckYou. Oder #SpeakUp. Oder #MenDontLetMenBePigs. Es muss normal werden, sich in den Momenten, in denen alltägliche Übergriffe stattfinden, über das eigene Harmoniebedürfnis hinwegzusetzen.“
Wie die Sexismus-Debatte Männer umtreibt
„(…) Aber in die Debatte um „#MeToo“ mischen sich auch Stimmen, die Männer grundsätzlich als die Wurzel des Problems sehen. Ergreift ein Mann das Wort, ist schnell von „mansplaining“ die Rede: So wird es heute bezeichnet, wenn Männer Frauen mal wieder die Welt erklären wollen.
Viele verunsichert das. Ist denn wirklich kein Mann frei von Sexismus? Und verhalten sich nicht auch Frauen manchmal sexistisch? Ist es bevormundend, wenn Mann zu diesen Fragen etwas sagen möchte? Hier weiterlesen. Und auch hier: Der Unversicherte Mann.
Sind Beziehungen mit starken Frauen anstrengend?
„„Ich finde starke Frauen großartig! Aber meistens wird es in einer Beziehung irgendwann anstrengend mit ihnen.“ Ich schaue meinen Kumpel verdutzt an: „Was meinst du damit?“ „Naja, eigentlich finde ich es sexy, wenn sie ihr Ding durchziehen, aber das kann eben auch nerven. Denn ich habe keine Lust, alles immer endlos zu diskutieren oder aber im Gegenteil, in Pläne, die uns am Ende beide betreffen, überhaupt nicht einbezogen zu werden. Da habe ich lieber jemanden, der sich auch mal zurücknimmt und mir zeigt, dass meine Perspektive wichtig ist.“ Wow, an dieser Stelle wurde sehr klar, dass wir grundsätzlich unterschiedliche Auffassungen davon haben, was eine starke Frau oder auch generell einen starken Menschen ausmacht.“ Eine Kolumne von Silvia Follmann.
Donald Trump – Posterboy des Narzissmus
Darf man einen Menschen psychiatrisch einschätzen, ohne je mit ihm gesprochen zu haben? Im Falle Donald Trumps finden immer mehr Mediziner: Man muss sogar. Ihr Befund ist deutlich. Von Jan Schweitzer. „Wie kann man nur so großspurig sein, so dick auftragen und so unverfroren lügen? Wie verdrängt dieser Mann die Realität, dass er einer der unbeliebtesten amerikanischen Präsidenten der letzten Jahrzehnte ist? Da liegt die Frage nicht fern, wie es um die geistige Gesundheit von einem bestellt sein kann, der sich so verhält.“
Diversität auf Laufstegen
„Was kommt, was geht, was bleibt? Das sind die essenziellen Fragen, die sich eine Moderedaktion nach vier langen Modewochen stellt. Für die Frühjahr-/Sommer-Saison 2018 sind sich die Designer von New York bis Paris unisono einig: Diversität ist das Gebot der Stunde! Was sind die Gründe für diese Bewegung? Wer sind die Protagonisten? Und wo führt die allseits zelebrierte Vielfalt hin? Unsere Autorin ist einem Phänomen auf den Grund gegangen, das einen regelrechten Paradigmenwechsel einläuten könnte.“ Hier entlang!
Sogar als Frau!
„Es war einer der großen Irrtümer des 20. Jahrhunderts, zu glauben, dass das Geschlecht im 21. Jahrhundert im Berufsleben keine Rolle mehr spielen wird. Obwohl viele Hürden gefallen sind, ist die Frau in entscheidender Position noch immer nicht Normalität. Hört das denn nie auf?“ Weiterlesen bei BrandEins.
Wie offen ist Feminismus für den Islam?
„„Wie offen ist Feminismus für Islam?“ Diese Frage stand im Zentrum einer Diskussionsrunde, die vom Netzwerk Junge Islam Konferenz organisiert wurde. Sichtbar wurden dabei ganz unterschiedliche Zugänge zum Verhältnis von Feminismus und Islam, Einigkeit bestand vor allem in einem Punkt: „Den“ Feminismus gibt es ebenso wenig wie „den“ Islam. Stattdessen geht es um unterschiedliche Feminismen, deren Ansätze bisweilen weit auseinanderliegen. Mehr dazu lest ihr bei ufuq.
Der weiße alte Mann kann nichts dafür
„Liebe Männer,
ich weiß, es ist hart. Ihr seid die „Stahlträger des Systems“, die sich jetzt nicht einmal mehr an die weiche Brust ihrer Mitarbeiterin kuscheln dürfen, die in der Zeit, bevor wir offen über Sexismus und sexuelle Belästigung sprachen, noch als Dank für das galante Kompliment direkt in euer Gesicht sprang. Damals waren Brüste frei, jetzt haben die Feministinnen sie weggesperrt. Ja, wofür soll man denn verdammt noch mal dann ein Kompliment machen, wenn nicht für einen besonders schönen Körper? Jede Frau mag es doch, wenn ihr Aussehen gelobt wird. Das wissen doch ALLE. „
Weiterlesen bei Edition F.
Wenn feministische Grundsätze aufeinander prallen
„Die Heftigkeit, mit der der Sturz Weinsteins betrieben wird, sagte (Judith) Butler im Rahmen einer Podiumsdiskussion an der Universität Zürich, sei womöglich auch ein Ersatz dafür, dass es nicht gelungen sei, Donald Trump zu verhindern. Ein hässlicher, ungehobelter Rüpel, der Gewalt gegen Frauen als legitim erachtet, ist an der Macht, gewählt von Leuten, die ähnlich denken wie er. Die große Solidarisierung, die sich unter dem Hashtag #MeToo versammelt, wäre demnach das symbolische Eingeständnis einer Niederlage.“ Hier weiterlesen und gerne diskutieren!
Periodenunterwäsche – und warum wir die Periode von ihrem Stigma befreien müssen
„Das Tabuder Periode ist tief im Bewusstsein von Gemeinden auf der ganzen Welt verankert und es ist harte Arbeit, diese jahrhundertealte, vermeintliche Schande zu durchbrechen. Diese Scham betrifft vor allem junge Frauen überall, ob in Afrika oder Europa, und führt dazu, dass sie sich in ihren Körpern nicht wohlfühlen, sich für etwas ganz Natürliches schämen und sich aus diesen Gründen nicht trauen, Rat oder Hilfe zu suchen. Je normaler Unterhaltungen über die Periode werden, umso mehr können wir diese jungen Frauen unterstützen – und umso mehr rückt das Thema in das Bewusstsein derer ohne Periode.“ Refinery 29.
Ist Frauenfeindlichkeit politisch motiviert?
„Katharina Schulze, Fraktionschefin der Grünen im Landtag, hat eine Idee, wie ein erster Anfang gemacht werden könnte, um Sexismus oder Frauenfeindlichkeit dauerhaft als gesellschaftliches Problem sichtbar zu machen. Sie fordert, Frauenfeindlichkeit als Kategorie in der Statistik der politisch motivierten Kriminalität aufzunehmen.“ Von Lisa Schnell.
Bis es peinlich wird nichts zu wissen
„Die Belästigungsdebatte verunsichert Sie? Sie wissen nicht, was jetzt noch erlaubt ist? Ignoranz ist jedenfalls keine Option mehr – denn es gibt da einen ganzen Forschungszweig, der weiterhelfen kann.“ Eine Kolumne von Margarete Stokowski.
Ein Ministerium für Frauen verhindert die Gleichstellung
„Wer immer in der künftigen Regierung den höchsten Posten im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zugesprochen bekommt, sollte als Erstes das Wort „Frauen“ aus dessen Namen streichen. Damit wäre keinesfalls gesagt, dass die Chancengleichheit von Frauen und Männern nunmehr realisiert ist: Das Zeitalter der Gleichstellung könnte überhaupt erst anfangen.
Wer Frauen in einer Reihe nennt mit Kindern, Jugendlichen und Senioren, stellt ihre Autonomie in Frage.“ Von Larissa Holzki.