VEJA, das sind die Franzosen Sébastien Kopp und François-Ghislain Morillion, die in Brasilien mit den vor Ort vorhandenen Ressourcen so umweltschonend wie möglich Sneaker produzieren. Veja hingegen ist portugiesisch und heißt „Schau hin“. Und das machen wir in diesem Fall sogar sehr gern – schon seit 2015.
Es war ein brütend heißer Sommertag, an dem Sarah mir eine SMS aus Paris schickte: Du müsstest hier sein. Sébastiens Begeisterung wirkt ansteckend! Vor knapp zwei Jahren traf sie einen der beiden Label Gründen zum ersten Mal persönlich. Veja steckte da noch, wortwörtlich, in den Kinderschuhen. Was uns am meisten begeisterte, war wohl die Ehrlichkeit, mit welcher der Bänker, der irgendwann keine Lust mehr hatte, sich im Hamsterrad mit zu drehen und stattdessen etwas verbessern wollte, all unsere Frage beantwortete. Sie würden alles tun, was derzeit möglich ist, erklärte Sébastien, um das nachhaltigste und fairste Sneakerlabel der Welt zu werden. Aber bis dahin sei es noch ein weiter Weg. Es war nicht immer einfach, Lösungen zu finden, für den passenden Kleber etwa. Und die Materialien. Veja hat sich dennoch dagegen entschieden, ein veganes Label zu werden, obgleich dennoch etliche Alternativen, zum Beispiel aus Jute, Biobaumwolle oder receycelten PET- Flaschen. Kommt doch mal Leder ins Spiel, handelt sich ausschließlich um Rinderhäute, die beim Schlachter als Abfallprodukt übrig bleiben. All das klingt nach viel Fortschritt. Stillstand kommt dennoch nicht infrage, denn die Köpfe hinter Veja sind davon überzeugt, dass es noch besser gehen muss und lassen uns Saison für Saison wissen, was in der Zwischenzeit passiert ist.
„Die Seide etwa, die Veja für einige seiner Sneakermodelle einsetzt, wird nachhaltig im südbrasilianischen Parana produziert, dort wird seit über 70 Jahren Seide hergestellt.
Lyocell, das VEJA ab der kommenden Frühjahrs- und Sommerkollektion 18 neu einsetzt und mit reiner Naturseide mischt, um diese resistenter zu machen, stammt aus Eukalyptusbäumen aus einer nachhaltiger Plantagenwirtschaft in Österreich.“
Alle Schritte in der Produktionskette werden von der unabhängigen internationalen Zertifizierungsgesellschaft FLO-CERT zertifiziert. 90% der Bio-Bqaumwollproduktion kauft Veja von ADEC in Brasilien. Das Verwenden von ökologischem Leder mit Pflanzenextrakten wie Acacia verringert die Verschmutzung des Wassers, das nachhaltige Produzieren sowie die Logistik hinter Veja dämmt den Co2 Ausstoß ein. Adieu Düngemittel und Pestizide. Plus: Fair gehandeltes Latex (siehe oben) und lückenlos faire Produktionsbedingungen. Um die Lagerung in Frankreich kümmert sich beispielsweise das Atelier sans Frontières – ein Verein, der sich für die Wiedereingliederung von sozial Benachteiligten durch Arbeit einsetzt.
Es ist also beinahe ein Jammer, dass wir uns noch mindestens bis Anfang des kommenden Jahres gedulden müssen, jedenfalls für mich, gegen so ein paar Blümchen am Fuß hätte ich nämlich wirklich rein gar nichts einzuwenden. Aber wisst ihr was? Egal. Das Lookbook ist und bleibt der reinste Augenschmaus und funktioniert sogar jetzt im Herbst als Launemacher. Auf Gemütlichkeit, gute Bücher und Pasta. Viele der Modelle sind wohlgemerkt außerdem längst erhältlich. Hurra!