Zwölf Sachen, die das Leben schöner machen //
Mit Lesley Sevriens von Peppermynta

Diese Frau weiß, wo man die schönsten Second Hand- und Fair Fashion-Stücke Hamburgs aufspüren kann, redet pausenlos von ihrem süßen Dackel Pelle und hat ein großes Herz aus Gold: Die Rede ist von der wunderbaren Lesley Sevriens, die ich dank meines Patagonien-Trips mit Armedangels kennenlernen durfte.

Die Halb-Holländerin ist in einem alten Bahnhof zwischen Kunst, Trödel und Antiquitäten aufgewachsen und hat die Liebe zu Vintage quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Schon im Kleinkindalter begleitete sie ihre Eltern zu Flohmärkten und hat seitdem ein Faible für alles, was Patina, eine schöne Haptik, eine eigene Geschichte zu erzählen hat oder „made to last“ ist, wie die sympathische Wahl-Hamburgerin an dieser Stelle selbst sagen würde.

Lesley mit ihrer Peppermynta Kollegin Fenja und Dackel Pelle

Inspiriert und überzeugt vom nachhaltigen Lifestyle, begann Lesley 2007 als Redakteurin für das Vorreiter-Eco-Magazin Ivy zu arbeiten und rief 2010 den Eco Lifestyle-Blog TheGardenGirls ins Leben. Seither arbeitet Lesley als freie Moderedakteurin für das Magazin Neon und hat nebenher mit ihrer Freundin und Kollegin Fenja Kramer 2015 auch noch das Online-Eco Magazin Peppermynta hochgezogen. Ihr merkt schon: Sie ist ein echter Eco-Experte!

Grund genug für uns, Lesley mal nach ihren absoluten Favorites aus der Mode-, Beauty- und Lifestyle-Welt zu befragen – natürlich alles organic, fair, slow oder lokal produziert. Hier kommen zwölf Sachen, die ihr Leben schöner machen (Abgucken erlaubt!):

1. „Stella Pants“ von Folkdays

Mit Folkdays hat die Berlinerin Lisa Jaspers ein Brand ins Leben gerufen, das gemeinsam mit Kunsthandwerkern aus Ägypten, Peru, Laos, Kambodscha, Mexiko, Indien und anderen Ländern gnadenlos schöne Wohnaccessoires, Taschen, Schmuck und inzwischen auch Apparel fertigt – sowie diese royalblauen „Stella Pants“ aus der aktuellen Inspired By-Kollektion. 10 Prozent der Verkaufserlöse fließen am Ende des Jahres an die Manufakturen zurück, um die jeweilige lokale Wirtschaft zu unterstützen. Hose aus Alpakawolle, 169 Euro.

Hose von Folkdays, 169 Euro

Mantel von Musswessels, 389 Euro

2. Wollmantel von Musswessels

Als ich vor gut sechs Jahren das erste Mal in Kathrins Laden auf St. Pauli spaziert bin, dachte ich: „Wow, wenn ich je einen eigenen Store aufmachen würde, dann würde ich genau das verkaufen wollen, was hier hängt.“ Nämlich eine fein selektierte Auswahl an Vintage-Teilen sowie ihre eigenen minimalistischen, femininen Musswessels-Kollektionsteile. Seit letztem Herbst träume ich von einem Musswessels-Mantel, vor einigen Wochen habe ich mir diesen Traum erfüllt. Seitdem flaniere ich in meinem kuscheligen camelfarbenen Wollmantel durch die Gegend und habe vergessen, was Kälte bedeutet. Auch in anderen Farben erhältlich, 389 Euro.

3. „High Bootie #Star Silver Moon“ von Nine to Five

Und noch ein Hamburger Label, dass hier auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf: Sandra Schittkowski von Nine To Five fertigt fabelhafte Schuhe, Taschen und Accessoires aus chromfrei gegerbtem Leder. Mein unangefochtener Lieblingsschuh ist der „High Bootie #Star Silver Moon“, der im vergangenen Jahr in Kooperation mit dem ebenfalls bemerkenswerten Hamburger Label Black Velvet Circus entstanden und vom „Mondzyklus und seiner magischen Energie“ inspiriert ist. Aus chromfrei gegerbtem Lachsleder, 239 Euro.

Booties von Nine to Five, 239 Euro

Shopper von Lellor, 190 Euro

4. Crossbody Bag von Lellor

Lange lange war ich auf der Suche nach einer schnörkellosen, hochwertigen und verantwortungsvoll produzierten schwarzen Ledertasche – bis ich (dank einer lieben, modebewussten Freundin) auf das Hamburger Label Lellor und ihre schwarze „Crossbody“ Bag aufmerksam wurde. Seitdem sind die Tasche und ich unzertrennlich. Aus chromfrei gegerbtem Leder (gibt’s auch in anderen Farben), 190 Euro.

5. Latzhose „Danny“ von Armedangels

Die Entwicklung des Kölner Fair Fashion Labels Armedangels verfolge ich seit seiner Gründung in 2007 seine ersten „Kinderschritte“ gemacht hat. Und ich freue mich riesig, dass aus dem einstigen T-Shirt- & Hoodie-Brand ein Eco Label erwachsen ist, dass weit über die ökofaire Modeszene hinaus bekannt ist. Da ich großer Latzhosen-Fan bin, war klar, dass ich mich auf Anhieb in „Danny“ verknalle. Danny ist ultrabequem und sorgt regelmäßig für Komplimente. Aus Biobaumwolle, 129,90 Euro.

Latzhose von Armedangels, 129,90 Euro

Nagellack von Kester Black, 19 Euro

6. Nagellack „Hydrate & Conquer“ von Kester Black

Die veganen Nagellacke von Kester Black sind wie gemacht für ungeduldige Grobmotoriker wie mich – Pinselgröße und Nagellack-Konsistenz führen eine anwenderfreundliche Koexistenz und ermöglichen ein „verschmierfreies“ Auftragen. Außerdem hält der Nagellack eine halbe Ewigkeit und ist 10-free – das heißt frei von Toluol, Formaldehyd, Parabenen, Duftstoffen, tierischen Inhaltsstoffen & Co! Meine Lieblingsfarbe: „Hydrate & Conquer“. Über savuebeauty.com, 15 ml, 19 Euro.

7. „Candy“ Schmuck von Hiitu

Zu einem meiner Lieblings-Label-Entdeckungen gehört eindeutig das süddeutsche Brand Hiitu. In Kooperation mit Handwerkern und Manufakturen aus aller Welt fertigen die beiden Schwestern Rosalie und Carlotta Cramer-Klett wunderschöne Taschen und Accessoires. Besonders angetan haben es mir ihre Schmuckstücke aus der „Candy“-Serie – die Ringe und Armreifen gibt’s in diversen Farben. Armreife, 75 Euro.

Armreife von Hiitu, 75 Euro

Fundstücke der Flohschanze

8. Second Hand-Fundstücke von der Flohschanze

Gefühlt 80 Prozent meiner Wohnungseinrichtung sowie meiner Garderobe stammen von Flohmärkten und aus Vintage Stores. Einen Großteil davon habe ich auf dem Hamburger Schanzenflohmarkt Flohschanze erstöbert, bei dem ich gefährlicherweise gleich um die Ecke wohne… Hier gibt’s mehr Infos zur Flohschanze.

9. Fairtade Espresso „Sidamo“ von Nuru Coffee

Für Peppermynta-Shootings haben wir in diesem Jahr mehrmals mit Sara Nuru zusammen gearbeitet – was für eine tiefentspannte, bescheidene und super coole Frau! Mit ihrer Schwester Sali hat Sara das Fairtrade Unternehmen NuruCoffee gegründet. Mit dem Anbau von Kaffee unterstützen sie äthiopische Frauen und bieten ihnen mithilfe von Mikrokrediten die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Der Espresso „Sidamo“ schmeckt schön fruchtig und hat eine angenehm milde Säure. 250 g, 8,90 Euro.

Kaffee von Nuru, 250 g, 8,90 Euro

Strickmütze von Waterkoog, 34 Euro

10. Strickmütze von Waterkoog

Als echte Wahlhamburgerin liebe ich den Hafen, die nähe zum Meer und natürlich auch die navyblauen Seemanns-Mützen, die zur echten Hanseaten-Montur dazugehören. Die vom Hamburger Surfwear-Label Waterkoog (mit dem wir gemeinsam unser Stand Up T-Shirt lanciert haben) sind aus 100 % Schurwolle und helfen, einen warmen Kopf zu bewahren. In Deutschland gefertigt, 34 Euro. 

11. „Lone Wolf Jacket“ von Hati Hati

Auf das Hamburger Label Hati Hati bin ich 2015 dank meiner zweiten Peppermynta-Hälfte Fenja aufmerksam geworden. Anna fertigt zusammen mit kleinen Betrieben auf Bali super lässige und bequeme Apparel aus Organic Cotton, Tencel und Modal. Mein Lieblings-Piece aus ihrer aktuellen Kollektion ist die ultracoole „Lone Wolf Jacket“, aus einem Tencel-Baumwoll-Modal-Mix, 169 Euro. Ich schleiche gerade ständig (virtuell) um die Jacke herum.

Blousonjacke von Hati Hati, 169 Euro

Concealer von Hiro, 24,95 Euro

12. „Space Balm“ von Hiro 

Seitdem ich den Naturkosmetik Concealer Space Balm“ von Hiro für mich entdeckt habe, verwende ich keinen anderen mehr. Dank seiner cremigen Textur, die auf puren Ölen und Shea Butter basiert, verschmilzt er mit der Haut und deckt Augenschatten und Rötungen perfekt ab. Für meinen eher blassen Teint ist der Farbton „Altaira“ ideal. Praktisch: In der Verpackung ist ein kleiner Spiegel integriert. Über hiro-cosmetics.com, 3 g, UVP 24,95 Euro.

3 Kommentare

  1. Jana

    Die Rubrik ist eine schöne Idee, aber sehr schade, dass ein Großteil der vorgestellten Produkte so teuer ist, dass sich für Normalverdiener kaum leistbar ist. Damit wird suggeriert, dass nachhaltige und faire Mode nur leistbar ist, wenn man das entsprechende Geld verdient. Dabei gibt es zwischen Flohmarkt und Luxus jawohl eine Menge, das leistbar, schick und fair ist.

    Antworten
    1. Lena

      Hey Jana,
      Ja, es sind schon einige sehr hochpreisige Sachen dabei, aber die Autorin schreibt ja auch, dass sie mehrere Jahr über die Anschaffung des Mantels nachgedacht hat. Ich denke das ist halt auch ein Teil von Nachhaltig, dass man halt keine drei Mäntel hat sondern sich alle 10Jahr mal ein tolles Teil kauft.
      Ich hab mir 2006 Sehr teure Winterstiefel gekauft. Dieses Jahr habe ich sie für 50€ reparieren lassen, ihr Ende ist lange nicht in Sicht.
      Ich habe ein paar Armed Angels Sachen. Die trage ich seit 5 Jahren, neulich habe ich das erste Mini-Mini-Loch gefunden, sitzen tun sie aber noch. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich viel mehr investieren muss weil ich teure Dinge kaufe, ich bin bescheiden was die Anzahl angeht. So habe ich die Autorin des Artikels auch verstanden.
      Viele Grüße
      Lena

      Antworten
      1. Amelie

        Die Sachen sind sooo wunderbar! Danke für die tolle Auswahl. Ich finde es ganz ganz toll, dass immer mehr Leute auf gute Qualität achten und lieber mehr Geld für nachhaltig produzierte Produkte ausgeben, anstatt möglichst viel, oft und billig zu konsumieren.

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