Ich verstehe inzwischen sehr gut, weshalb die Leute im Winter gen Sommertemperaturen pilgern, denn irgendwie, so scheint mir, versteht das gängige Hirn nicht so recht, dass nach dem großen Silvesterknall eben keine plötzliche Veränderung folgt, dass der Winter nun erst richtig in Fahrt kommt. Unlogisch, wo im März doch eigentlich erst der meiste Schnee auf sämtlichen Skibergen liegt. Mir geht es jedenfalls nicht sehr anders, ich mag schon jetzt keine Wollpullover mehr tragen und sehne mich nach Blusen, die so zart sind wie ein Pfirsichhäutchen. Nun ist das allgegenwärtige Schwarzweißmalen ja aber auch keine Lösung, weshalb ich mich in Kompromissen übe:
Satinblazer statt Bluse (mit Pulli drunter) vielleicht? Im Sale zuschlagen und eine Zuckerstange als Jacke tragen? Wieder ein bisschen Teenager sein, mit eckiger Knallbonon-Kette und gesternten Ohrringen zum Kuschel-Sweatshirt? Zurück zum „Old Skool“ von Vans? Mir egal, Hauptsache keine Tristesse mehr, ein bisschen Firlefanz mit Schwung darf es jetzt sein. Und möglicherweise sogar ein Badeanzug, der vor köstlichen Streifen nur so strotzt – vielleicht erbarmen sich meine Freunde dann ja endlich, seit Monaten meckere ich nämlich schon: So fahrt doch endlich mit mir ins Tropical Island – gebe dann auch eine große Runde Pommes aus!
Mein Gejammere wird nichts nützen, das weiß ich jetzt schon, also schwärme ich lieber noch ein wenig von dem kleinen Accessoire-Label „Mars“ statt vom Badeparadies. Einziger Haken: Jedes Stück wird in Neuseeland handgemacht. Bravo, Ökobilanz! Wenn überhaupt, dann sollte man sich also mit vielen Freunden für eine gigantische Sammelbestellung zusammen tun. Vielleicht finden sich ja auch hier in den Kommentaren ein paar Partner-in-Flug-Crime.