Über die Hexenjagd auf Miroslava (Mira) Duma

25.01.2018 Mode, Gesellschaft, box3

What’s Gucci my n***a?
What’s Louie my killa?
What’s drugs my deala?
What’s that jacket, Margiela?
Doctors say I’m the illest
‚Cause I’m suffering from realness
Got my n***s in Paris
And they going gorillas, huh!?

Wer schon mal an einer Hip Hop Party teilgenommen hat, der hat diese Zeilen entweder schon selbst gebrüllt oder sie andere brüllen hören, im Kollektiv, heiter und beschwipst, des Lebens durstig. Ich war auch schonmal dabei, weil ich aber nur selten Hip Hop höre, tat ich bloß so als rappe ich munter mit: „Marmelade, Marmelade, Marmelade“. Ihr kennt den Trick. Ob es wirklich angebracht sei, das N-Wort ins Strobolicht zu spucken, fragte ich mich in einem Moment der Klarsicht, antworten wollte im linksliberalen musikverliebten Berlin lieber niemand. Also suchte ich selbst nach einer Erklärung, ohne Erfolg. Da scheiden sich tatsächlich bis heute die Geister, weshalb mir ein zynisches Zitat Tupac Shakurs irgendwann sogar logisch erschien. Der brachte, laut Jonathan Fischer, den feinen Unterschied auf den Punkt: ¸¸Nigger – ein schwarzer Mann mit einer Sklavenkette um den Hals. Nigga – ein schwarzer Mann mit einer Goldkette um den Hals.“ Eine Definition, die auf wackligen Beinen steht und wie ein Scherz klingt. Ich tat also, was jeder klar denkende, emphatische, aufgeklärte Mensch vermutlich so tut, wenn es um Gefühle anderer und Geschichte geht: Die Klappe halten. Und sich dem verfügbaren Regelsystem einer Sprache unterwerfen, die auf andere Rücksicht nimmt und jedwede verbale Verletzung ausschließt. Warum ich das erzähle? Weil es zweierlei verdeutlicht: 1. Dass es keine Ausrede für Dummheit gibt. 2. Dass es viele Dumme, oder besser: Ahnungslose hinsichtlich sprachlicher Political Corretness gibt (die zum Beispiel rassistische Äußerungen tätigen, ohne Rassisten oder Rassistinnen zu sein). Hier schiebt sich natürlich, wie sooft in Zeiten von Weinsteins und Allens, eine weitere Frage nach, nämlich jene, ob Künstler*in und Werk überhaupt voneinander zu trennen sind, ergo: Ist auch der, der unbewusst rassistisches sagt, ein Rassist oder eine Rassistin? Oder bloß saudoof? Auch hier gibt es kein richtig oder falsch, nur unterschiedlichste Thesen. Im Fall von Mira Duma, die uns als einflussreiche Geschäftsfrau, Stilikone und Gründerin der Website Buro 24/7 bekannt ist, scheint die Sache allerdings klar.

 

Am Montag postete die Russin eine Instagram-Story, in der etwas zu sehen war, das Duma gerade zum Verhängnis wird: Ein Blumengruß von Ulyana Sergeenko, ihres Zeichens Designerin und Freundin von Duma. Auf der beiliegenden Karte das Song-Zitat (so jedenfalls der Versuch Sergeenkos einer Erklärung): „To my n*** in Paris“. Die Sternchen fehlten wohlgemerkt. Genau wie Scharfsinn, Rücksichtnahme und, nunja, tatsächlich auch Hirn.

Ein wahr gewordener Alptraum aller Befürworter*innen von (sprachlichem) Taktgefühl, eine Image-Katastrophe für beide Beteiligten, der Anfang eines (berechtigten) Boykotts und des dazugehörigen Hashtags #RacistMiraDuma, aber auch: die Legitimation für eine mediale Hexenjagd. Und zudem: Gefundenes Fressen für eine Empörungsgesellschaft, die lieber gemeinsam mobbt, als mit einem Einzelnen in den Dialog zu treten. Die gern mit dem Finger auf Probleme zeigt und schimpft, statt sich ernsthaft mit ihnen und deren Ursprung auseinanderzusetzen. Die es liebt, die eigene Weste durch das Aufzeigen fremder Fehler rein zu waschen. Die sich gleichzeitig scheut, zu hinterfragen. Oder gar eine Entschuldigung (die prompt folgte) gelten zu lassen. Die so sehr mit dem Pöbeln beschäftigt ist, dass keine Zeit für eine geistreiche Auseinandersetzung bleibt, die am Ende zusammenführen statt auseinandertreiben könnte. Die Themen in dem Mittelpunkt hätte stellen können, denen viel zu selten Beachtung geschenkt wird, nämlich: Dass einflussreiche Menschen in Machtpositionen mitunter untragbare Meinungen vertreten. Und dass wohl viel mehr Menschen von überall her eine Lektion in Linguistik nötig haben, als zuvor angenommen. Stattdessen scheint sich die Masse lieber damit zu beschäftigen, auf den Mobbingbus Richtung Duma aufzuspringen. 

 

Aber zurück zum Verzeihen: Denn das fällt, zugegeben, in Angesicht Miras trauriger Vergangenheit als große Rednerin gerade sehr schwer fällt. Vor sechs Jahren hielt Duma einen Vortrag, der nun, im bereits benannten Kontext, vom Blogger Bryanboy publik gemacht wurde. Ein ekelhafter Beweis für die Angst vor „dem Andersein“. Für Homophobie und Transphobie, wie sie in Russland nur allzu üblich ist. In einem Land, in dem das Reden über oder Zeigen von Homosexualität in Anwesenheit von Minderjährigen seit 2013 unter Strafe steht. In dem jede positive Äußerung über Homosexuelle im Internet verboten ist. Mira Duma scheint damals ein wahres Vorzeigeexemplar der gebrainwashten Elite unter Putin, bzw. Medwedew gewesen zu sein. 

 

Ein Beitrag geteilt von Bryanboy (@bryanboycom) am

Im „Beweisvideo“ fragt eine Zuhörerin: „You mentioned Bryanboy and his style… he wears women’s clothing. Female fashion is being modelled by men now. What is your opinion on, say, Andrej Pejić (…) who advertises women’s swimsuits? Would you consider that normal?“

Die Antwort, ebenfalls von Profis auf Englisch übersetzt:

„Honestly, I dislike that. Because somewhere, on TV or in a magazine, a little boy could see it and that boy wouldn’t understand it correctly, wouldn’t react correctly. And I think a certain kind of censorship and refined culture is needed here. (…)“

Bryanboy und Transgendermodel Pejic seien „weird people“ und „thank God (that) there aren’t that many of them“. 

Wer diese Meinung nicht aufs schärfste verurteilt, hat das Prinzip Liebe nicht verstanden. Der pfeift auf Menschenrechte, verpasst die Schönheit von Diversität und unterstützt Gewalt gegenüber sämtlicher LGBTs. Der kann, wohl wahr, kein guter Mensch sein. Aber vielleicht ja zu einem besseren werden? Mira Duma beteuert derweil, „nicht mehr diese Person von damals zu sein.“ 

 

Der Vorwurf von Bigotterie ist natürlich immer nachvollziehbar, wenn es um Geld und Ansehen geht. Die Aussagen Dumas von damals bleiben weiterhin unfassbar, untragbar. Aber wie damit umgehen, jetzt? Wir müssen darüber reden, ganz bestimmt und oft. Wir können besagte NEtschuldigung kritisieren, ja, das gesamte System. Aber wer sind wir, ein öffentliches Urteil über einen Menschen zu fällen, den wir nicht kennen, das über Sachlichkeit hinaus geht. Niemand von uns wird je ergründen, welche Version hier wahr oder falsch ist, wir werden nie erfahren, ob Mira Duma eine homophobe Rassistin mit Leib und Seele ist, die POC gern als N*** sieht und ihre Kinder vor „den Transgendern“ beschützen will, ob sie eine Heuchlerin oder bloß Opfer ihrer Sozialisierung ist. Oder auch:

Ob sie sich mittlerweile vielleicht wirklich ein netterer Mensch geworden ist, ob sie sich  zum Guten hin verändert und emanzipiert hat von einer Meinung, die zumindest in Miras Millieu keine Ausnahme sein wird. 

Aber wir können entscheiden. Darüber, was wir aus dieser Lektion lernen, wer wir sein und in was für einer Welt wir leben wollen. In Marc Goehrings Welt jedenfalls würde ich mich überaus unwohl fühlen. Der trieb die mediale Verurteilung Dumas, die mit Todeswünschen und Morddrohungen als Reaktion auf das Geschehene begonnen hatte, mithilfe von Photoshop nämlich jüngst auf die Spitze:

Ich frage mich deshalb: Kann Hass die korrekte Antwort auf Hass sein? Ist Verhöhnen besser als Verzeihen? Und wenn man nicht verzeihen kann, ist es nötig, zu mobben? Reicht es nicht, zu diskutieren und zu verurteilen? Ist eine verleumdende Provokation besser als ein kluges Statement, das der Diffamierung erhaben ist? Viele finden: Ja – und vergessen dabei, dass sie sich mit ihrem Verhalten auf die Spuren des Alten Testaments begeben: „Entsteht ein dauernder Schaden, so sollst du geben Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Beule um Beule, Wunde um Wunde.“ (Exodus 21,23–25) Das kann man natürlich so machen. Sollte man aber nicht, im Jahr 2018, wenn man etwas gegen Arschlöcher hat. Sonst ist man nämlich vielleicht selbst eines. 

Duma jedenfalls hat mit sofortiger Wirkung ihre Position als Mitgründerin bei The Tot, einem Onlineshop für Kinder, verloren (ich finde, sie hätte jene aufgrund ihrer „Auffälligkeiten“ überhaupt nicht inne haben dürfen). Sie hat die Kommentarfunktion ihres Instagramkanals deaktiviert. Sie hat gesehen, dass ihre jüngsten Fehler (ebenso wie die älteren) Konsequenzen mit sich ziehen. Dass sich nun Menschen gegen sie stellen, die auch nach dem längst bekannten Fehltritt im Jahr 2014 (da veröffentlichte sie über einem Interview das Foto einer weißen Kunstsammlerin, die auf einem Stuhl saß, der einer geknebelten Schwarzen nachempfunden war), kein Problem damit hatten, sich weiterhin gemeinsam mit ihr zu zeigen, vor allem in den Sozialen Medien. Sie kann beobachten, wie ihre Karriere (vielleicht aus den richtigen Gründen mithilfe der falschen Mittel?) zugrunde geht. Vielleicht, weil sie ein Monster ist, es, wie viele behaupten, „verdient“ hat. Ganz vielleicht aber auch, weil das Internet erbarmungslos ist und Mira Duma saudämlich. 

Marc Goehring schrieb mir übrigens: 
„(…) Es ist nur eine Photoshop-Aktion von zwei Minuten gewesen. Es ist auch kein Hass auf sie. Es ist einfach nur ein Zeichen, dass man mit allem durchkommt. Sie ist eine der privilegiertesten Frauen der Welt, die sich in Interviews als Aktivistin und Philanthropin darstellt, die die Welt verändert.“ 

Ich verstehe die dahinter stehende Intention durchaus gut, denn auch ich bin wütend und begrüße deshalb seinen aktionistischen Durst nach Diskussion. Finde aber trotzdem, ein Pullover mit der Aufschrift „I’M A BULLY. I’M JUDGMENTAL. I`M WITHOUT SIN SO I CAST THE FIRST STONE.“ stünde ihm überhaupt nicht gut. 

71 Kommentare

  1. Halie

    Diese ganze Aktion erinnert mich sehr stark an die Black Mirror Folge: Hated by the nation. Total gruselig!

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    1. maria

      Ach, komm. In der Folge wird per Hashtag aufgerufen jem zu töten hier wird klargemacht dass Homophobes und rassistisches verhalten nicht gehen. Der Vergleich ist blödsinn.

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      1. Halie

        Natürlich ist das überspitzt. Aber so fängt es ja an. Mit unüberlegtem „harmlosen Pöpeln“. In der Folge haben viele an der #-Aktion ja auch „nur so“ teilgenommen. Ich habe es eher als Metapher gesehen: Der Tod in der Black Mirror Folge ist gleichzusetzen mit dem Karriereaus von Duma.

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  2. Alia

    Ich weiss grad nicht was ich schlimmer finden soll: Die Tatsache, dass du mehrmals das N Wort benutzt und offensichtlich nicht verstehst,dass es egal ist, ob man dabei jemanden zietiert, oder die rosarote Brille, die du noch nicht mal bei solchen Themen ablegen kannst. Du bist eine priviligierte weisse Bloggerin und argumentierst, dass wir einer anderen weissen priviligierten Bloggerin, die ebenfalls nicht geschnallt hat, dass Sprache rassistische sein kann (hat leider nichts mit sprachlichem Taktgefühl zu tun) eine zweite Chance geben sollen, um bloss nicht ihre Karrie zu zerstören…erm warum genau? Sollten wir uns nicht lieber die Kommtentare beteroffener Menschen anhören, die durch Mirandas Verhalten gekränkt wurden, auch wenn diese von Wut und Hass zeugen? Konntest du bei diesem Thema nicht zur Seite treten und anderen Frauen die Plattform geben sich zu äussern, evt. POC oder LGBTQI people?! Schliesslich ist es diese Gruppe von Menschen, die durch solche racials slurs und menschenhassende Interviews angeriffem werden, nicht du! Dein Kommentar ist meiner Meinung nach total fehl am Platz und zeigt ein Unwissen und eine bestimme Art von white privilege die mich wirklich umhaut

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    1. Lilli

      Das untrschreibe ich zu 100% so. Und es ist das erste mal, dass ich einen Artikel von dir, liebe Nike, überhaupt nicht gelungen finde. Wie viele Fehltritte soll sich diese Frau noch leisten dürfen, bevor die Gesellschaft reagiert?

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        1. Lilli

          Nein, nicht mit Hass. Da gebe ich dir Recht. Aber, dass die Karriere dieser Frau damit beendet ist, finde ich mehr als gerechtfertigt. Sie scheint kein Mensch zu sein, der in der Öffentlichkeit stehen sollte, denn solche Äußerungen sind, wenn man für jüngere Menschen so etwas wie ein Idol darstellt, mehr als daneben und zudem gefährlich. Die Menschen sind empört und das völlig zu Recht. Es ist ja nun wirklich nicht ihre erste Glanzleistung diesbezüglich.

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    2. Mona

      „Weiß und privilegiert“ als Argument für alles geht mir selbst als schwarze Frau langsam gegen den Strich. Es handelt sich hierbei nicht um ein universelles Todschlagargument, um andere zum Schweigen zu bringen. Auch ich war geschockt, als ich Herrn Goehrings Foto sah. Es schürt Hass – auf jemanden, der nix gerafft hat. Nur weil einer nix rafft darf ich aber nicht selbst zum Henker werden! Ich denke, das Differenzierz Nike sehr deutlich. Ihre Wut auf Homophobe und Rassist_inmen wird mehrmals deutlich. Nur schafft sie es, differenziert zu bleiben. LG

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    3. Deborah

      Danke, absolut deiner Meinung!!
      Habe mich direkt zu Beginn schon gewundert warum N*** hier ebenfalls ausgeschrieben wurde und zunächst unterschwellig nach einer Erklärung gesucht wird warum schwarze Rapper das Wort ja angeblich sowieso selbst eingebürgert hätten- also ist es eigentlich ok das Miroslava Duma einfach nur zitiert hat?! Nur dumm, dass sie es gepostet hat?! Ich denke nicht!
      Dieser provokative schwarze Slang hat vor allem mit US Amerikanischer Geschichte zu tun. Selbst als schwarze Deutsche nehme ich es mir nicht heraus mir dieses Urteil zu bilden, weil wir eine völlig andere schwarze Geschichte haben. Das Wort entstand im Slang als Reaktion auf allgegenwärtige White Supremacy in den USA. Wieso also als Weiße Deutsche, die den Kontext des Wortes und die verletzten Gefühle und von schwarzen Menschen evtl. nicht ganz verstanden hat übrhaupt zur Diskussion stellen ob und wann es ok ist das Wort zu benutzen?!
      Tipp: Am besten GAR nicht, wenn man weiß ist. Kommt nämlich entweder verdammt lächerlich und dumm rüber oder rassistisch.

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      1. Tob

        Häh? Ich raffs auch nicht. Der Artikelhandelt ja gar nicht davon, ob es ok war, das N-Wort zu benutzen. Da steht doch außerdem genau das, was du dir wünscht, Deborah: sie sagt doch, dass sich die Geister scheiden (wer zwischen den Zeilen lesen kann, kapiert auch dass sie sagt: es ist dumm, Unwissen als Entschuldigung zu nehmen) und dass sie deshalb die Klappe hält, wenn es darum geht. Aber bei diesem Thema hier, wieso sollte da jemand die Klappe halten weil er oder sie weiß ist???

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  3. Maggie

    Liebe Nike,
    Danke für den Artikel! Ich finde du hast die Vorgänge ziemlich gut eingeordnet und beschrieben.
    Ich habe selbst russischen Migrationshintergrund und bekomme oft rassistische und homophobe Kommentare aus meinem Umfeld mit. Es ist wahnsinnig anstrengend und lähmend, gegen solch eine hart eingebrannte Doktrin anzukämpfen. Deshalb finde ich es legitim, Vertreter dieser rassistischen/ homophoben Meinungen (wie eben Duma), deutlich zu zeigen dass ihre Aussagen bullshit und aus dem letzten Jahrhundert sind.
    Diese Leute lächerlich zu machen geht aber wirklich zu weit – da gebe ich dir vollkommen recht!

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    1. Esra

      Ich frage mich ja, ob Mira Duma sich nur entschuldigt, um ihre Karriere zu retten… Russisch ist meine Muttersprache, und das Video ist wirklich eklig :(((
      lg
      Esra

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  4. Henry

    Die Leute benehmen sich wie die Affen, statt diesen misogynen, rassistischen, homophonen Ignoranten überlegen gehenüber zu treten. Das ist nicht besser als die Scheiße, die Miroslava und ihre Freunde verzapfen.

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  5. Isabel

    Liebe Nike,
    vielen herzlichen Dank für diesen Artikel. Ich finde, du hast dich sehr gelungen darum bemüht Mira Duma in allen Dimensionen zu (er)fassen. Es wird immer gleich so krass verurteilt ohne wirklich dahinter zu schauen. Auch ich ende oft in Diskussionen, in denen es heisst „Es ist einfach falsch. Punkt. Da gibt es nichts zu verstehen.“ – danke, dass ich von dir nicht dieselbe Antwort erhalten habe.

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  6. Gerhild

    Toller Artikel und Reflexion über ein sehr schwieriges Thema! Regt zum Nachdenken an. Danke Nike, großartig!

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  7. Gesine

    Ich halten deinen Artikel für sehr gelungen, Nike.
    Es ist doch typisch für unsere Zeit, dass man nicht mehr nachdenkt, bevor man handelt oder sich äußert; sowohl von Seiten Mira Duma als auch all jenen, die sich als Reaktion abfällig und unsachlich äußern; diese Entwicklung kann man täglich in Kommentaren im Internet sehen und was mich besonders überrascht hat, teils sogar im privaten Umfeld in E-Mails. Woher kommt das? Würden die Menschen, die im Internet pöbeln, die selben Äußerungen der konkreten Person von Angesicht zu Angesicht sagen? Gut, das führt hier vom Thema weg.

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  8. Laura

    Liebe Nike,

    ich verstehe viele Punkte deines Artikels, kann gleichzeitig aber auch die Kritik von Alia absolut nachfühlen. Ich finde die Wortwahl (“Hexenjagd” sagt sonst nur Jens Spahn).

    Außerdem fragte ich mich – bei instagram und auch hier – wie es zusammenpasst vor Hass und Bullying gegen Mira zu warnen und gleichzeitig Leute, die damit anders umgehen wiederum als Bully oder Assholes zu bezeichnen. Das betrifft den Typ mit dem Tshirt, den du sogar aus einer (ich nehme an privaten) Unterhaltung zitierst. Und das betrifft die Bekannten von dir, die das Bild für alle sichtbar geliked haben (z.B. Veronika Heilbrunner, viele aus dem Team Journelles etc) und die du hier als Assholes bloßstellst. Ehrlich, das verstehe ich nicht.

    Viele Grüße

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      1. Henry

        Nee, Laura. Jetzt mal echt: Nike geht hier respektvoll mit Marc um und bedient sich rhetorischer Mittel, bzw einem Vergleich, der irgendwie den Spiegel vorhält. Ich als Leser habe das Gefühl, sie ist traurig über das Verhalten, aber nicht zickig oder „hatend“. Klar ist „Arschlöcher“ nicht nett, aber sie sagt ja nicht: Du bist ein Arschloch Punkt. Sie sagt, dass jemand die sich so verhält oder sowas unterstützt sich an die eigene Nase fassen sollte. Das finde ich mutig, weil ich glaube, dass sich nicht viele trauen, die Journelles oder Veronika zum denken zu bringen.

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        1. Laura

          “zickig” steht oben nicht und würde ich auch nie sagen!

          d’accord. darauf aufmerksam machen, kann man leute die man offensichtlich kennt aber auch im gespräch. das hier empfinde ich schon als eine öffentliche blosstellung – insbesondere das zitieren aus privaten unterhaltungen (sorry, bin juristin. ist vll. mein spezieller block).

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          1. Belinda

            Wo steht denn, dass das eine private Unterhatung war? Und wenn es so war, dann ist das doch ein nettes Ziat, dass Marcs gute Absichten verdeutlicht.

            Ich habe auch gesehen, dass Leute wie Veronika das Bild gelikt haben (wird mir selbst angezeig). Ich war garnicht schockiert, sondern besorgt, weil ich dachte „was macht die bloß wenn irgendwann mal jemand Pullover mit ihrem Gesicht drauf druckt, weil sie null Gefühl für eine Vorbildfunktion hat, wenn es um Klamotten geht. So oft schon Pelz an ihr gesehen. Wenn sie jetzt in 5 Jahren sagt, dass das scheiße war und dass sie das jetzt gerafft hat, was dann? „

    1. keinerosarotebrille

      Ich muss Laura hier zustimmen. Finde es auch schwierig von „Hexenjagd“ zu sprechen und dann selbst mit dem Finger auf andere zeigen (Marc Göhring in diesem Fall). Ich bin selber kein Fan von seinem Post, habe aber dennoch Schwierigkeiten mit dieser Art des „Vorführens“und finde das ist eigentlich auch gar nicht Nikes Art.
      Manchmal sind solche provokanten Posts wie der von Marc gar nicht so schlecht um mal zum Denken anzuregen und stärkere Emotionen zu wecken und fällt -wenn auch bei vielen eher negativ- wenigstens auf neben dem vielen blabla. Genau so fangen doch viele Proteste an: mit einem lauten Aufschrei, radikale Meinungen werden geäußert, Menschen werden mobilisiert und am Ende wird doch was bewegt.

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  9. Augustine

    Ich finde auch, dass sich niemand angegriffen fühlen darf, der für alle sichtbar so ein Foto mit einem Herz unterstützt. Wer sich doch angegriffen fühlt, ahnt vielleicht heimlich, dass das daneben war, bzw ist…. Hätte nicht dass Gefühl dass Nike jemanden anprangern will. Ich war aber auch genau so schockiert wie sie und bin einer Dame aufgrund des Likes (genau wie Mira Duma) sogar entfolgt…

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    1. Aziz

      Nike und Sarah haben ja, auch die Entschuldigung von Mira geliked und für mich persönlich(!) war sie ok, aber auch kein Grund jetzt auf „gefällt mir“ zu drücken. Ist jedem selbst überlassen..nur eine „Hexenjagd “ hab ich nicht gesehen.

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  10. Lola

    Du bist ja genauso schlimm wie sie. Jetzt schön das N-Wort zensieren, obwohl es auf deiner Story noch komplett ausgeschrieben war.
    Hallo unterschwelliger Rassimus. Du bist eine privilegierte, weiße Bloggerin, hast niemals Rassimus erfahren und verteidigst eine andere priviligierte, weiße Frau. Erstens ist ihre “Entschuldigung” ein Witz, genau wie dieser Artikel, zweitens, woher nimmst du dir das recht dies zu kommentieren. Schämen solltest du dich.

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    1. Katharina

      Haha! Nike ist Jüdin … nur so viel dazu… Dein Kommentar sprudelt über vor Undifferenziertheit und Fingerzeig-Moral.

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    2. Cassy

      Ich bin schwarz und schäme mich für deinen Kommentar. Die einen gegen die anderen, „die weißen“ dürfen das nicht, „die schwarzen“ dies nicht. Zum Kotzen. Ich empfinde den Artikel als sehr deutlich und differenziert.

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    3. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Lola, ja, ich habe einen FEHLER gemacht und vergangene Nacht vergessen, die Kopie des Songzitates mit Sternen zu versehen. Es war spät, ich habe Brechdurchfall (genau wie mein Kind). Lächerliche Entschuldigung? Klar, kann sein. Eine Rassistin bin ich deshalb aber nicht. Verstehst du, was ich sagen will? Wieso erklärst du mir nicht wirklich und aufrichtig und sachlich, weshalb ich keinen Artikel zum Thema schreiben darf? Wieso trittst auch du nicht in den Dialog? DAS ist, was ich anprangere.

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      1. Julia

        Weil wir 2018 haben und das Thema wird / wurde breit diskutiert und aufgegriffen. Zu sagen, dass jemand „keine Ahnung hat“, ist faul und absoluter Schwachsinn. Jeder der in der heutigen Zeit noch die erwähnten Ausdrücke verwendet ( zensiert oder nicht) hat einiges nachzuholen. Deshalb finde ich deine Einstellung richtig ignorant und null reflektierend. Anstatt dich angegriffen zu fühlen oder eine Erklärung für Duma’s Ignoranz zu suchen, sollte man vielleicht einfach zuhören, reflektieren und verstehen!! Nicht reden, eifach zuhören! Zu empfehlen wäre hierfür auch das Buch/ Hörbuch: „Why I’m no longer talking to white people about race“!!

        Do your research Nike! Ich bin ein grosser Fan deiner Art zu Schreiben etc. aber diesesmal wars ein Griff ins Nichts!

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      2. Diana

        Liebe Nike, jetzt bin ich irritiert. Du reihst dich ein in die Schlange an Menschen, die einer Frau Rassismus vorwerfen, die ein Songzitat unzensiert veröffentlicht, und sagst gleichzeitig, nachdem du quasi dasselbe getan hast, „Eine Rassistin bin ich deshalb aber nicht.“

        Finde nur ich das paradox? Sicher, ich gebe dir vollkommen Recht, dass dich das nicht zur Rassistin macht (und das möchte ich dir auch auf gar keinen Fall unterstellen!), aber diese Aussage erscheint mir im vorliegenden Kontext schon sehr widersprüchlich.

        Oder ist es ‚was anderes‘, weil du mehr (nachvollziehbare!) Rechtfertigungsgründe dafür hast, dass dir dieser Fehler unterlaufen ist? Wer weiß, vielleicht hatte Frau Duma die auch? Vielleicht war sie völlig betrunken und es war drei Uhr morgens, als sie das Foto veröffentlicht hat.Vielleicht auch nicht. Vermutlich nicht. Aber lass uns doch für einen Moment unterstellen, es wäre so; sie sei eine reflektierte, aufgeschlossene Frau, der vor großem Publikum ein Fehler unterlaufen ist, und die jetzt, völlig zu Unrecht, als Rassistin dargestellt wird.
        Jedenfalls wäre eine Entschuldigung ihrerseits, die Gründe wie deine auflistet, mit Sicherheit nicht akzeptiert worden. Mir fällt es offen gestanden ein wenig schwer, in Worte zu fassen, was genau mir hier gerade unangenehm aufstößt; ich hoffe, man kann es nachvollziehen. Ich denke, worauf ich hinaus will, ist, dass du im kleineren Stil genau das Gleiche getan hast wie sie, und dafür Verständnis erwartest, während du sie im selben Atemzug an den Pranger stellst.

        Übrigens finde ich die Kritik an Frau Duma völlig angemessen und korrekt, vor allem vor dem Hintergrund ihrer vergangenen Verfehlungen. Und nochmals, ich glaube nicht ansatzweise, dass du eine Rassistin bist. Aber wenn du dich schon auf diese Weise öffentlich mit dem Thema auseinandersetzt, dann solltest du, zumindest meiner Meinung nach, dabei auch konsequent bleiben.

        LG Diana

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        1. Nora

          Liebe Diana,
          Nikes Artikel und das darin vorkommende ZITAT, das ist eine Metaebene. Hier findet ein Diskurs über Mira Dumas Verhalten statt, das ist etwas ganz anderes. Und klar könnte man zu Mira Dumas Verteidigung sagen, dass auch sie lediglich einen Liedtext zitiert hat, damit macht man es sich meiner Meinung nach aber viel zu einfach, denn von wem dieser Begriff, der in der Hip-Hop Szene der USA wiederangeeignet und umgedeutet wurde, verwendet wird, macht in diesem Kontext einen sehr großen Unterschied. Außerdem fanden bei Mira Duma zu ihrem Foto und vor dem Skandal dazu keinerlei öffentliche Überlegungen oder Problembewusstsein statt, ganz im Gegensatz zu Nikes Artikel.
          Zu der Frage, wie man am Besten mit problematischen Zitaten umgeht, haben hier schon andere Frauen sehr schlaue Sachen gesagt, aber wie immer ist Kontext alles.
          Das soll nicht heißen, dass ich alles an Nikes Beitrag richtig und unproblematisch finde. Der Vorwurf der Widersprüchlichkeit ob des Zitats (!) hängt sich allerdings an den falschen Punkten auf.
          Es ist eben „etwas anderes“, weil hier eine eingebettete und reflektierte Diskussion über etwas stattfindet, es ist schon wichtig, da die Ebenen auseinanderzuhalten.
          Liebe Grüße
          Nora

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  11. Belinda

    Vielleicht sagt du Kanye das auch mal besser – das Songzitat war wohl genau deshalb nicht zensiert, um zu zeigen, wie abgefuckt alles ist… mehr nicht. Aber textliche Mittel verstehen die Leute heute nichtmal mehr mit Erklärung. Was ich imm wieder geil finde: KEIN ARGUMENT. NUR HATE. Wie kommst du darauf, dass die Entschuldigung ein Witz ist? Wir wissen es NICHT. Jemandem wie Nike Rassismus zu unterwerfen zeigt das Problem ja so deutlich auf: Dialoge sind unmöglich wenn der Mob tobt. Hier darf jede*r mitreden. Es geht hier nicht nur um POC. Wir fühlen uns ALLE angegriffen von homophoben und rassistischen Kommentaren.

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  12. Diane

    Dass du dich über den Umgang damit ärgerst, kann ich total nachvollziehen. Der Typ täte besser daran über seine eigenen Privilegien nachzudenken, Stichwort critical whiteness, aber das würde ihn mehr Mühe kosten und weniger likes bringen.
    Aber der rassistische Vorfall an sich ist meiner Meinung nach hier nicht ganz richtig eingeordnet. Wer sich mehr damit beschäftigt, stellt sich gar nicht die Frage, ob nun xy ein Rassist ist oder nicht. Darum geht es überhaupt nicht, denn wir alle, du, ich, alleee leben in einem System, in dem weißsein Macht bedeutet. Das kann man historisch herleiten und in der Gegenwart traurigerweise immernoch feststellen. Damit gilt es sich kritisch auseinanderzusetzen.
    Das Thema rassistische Sprache ist auch noch vielschichtiger. Das n-Wort aus dem Mund von jay z ist ein anderes als aus dem Mund einer weißen Bloggerin. Menschmeier, ich will gar nicht wissen wie lange schon diese Debatte geführt wird. Ich kann nur sagen, tausende schwarze Menschen haben das Wort ergriffen und erklärt und erklärt und erklärt… es gilt ihnen zuzuhören und zu glauben.
    Und deswegen ist es wirklich wahnsinnig wichtig, wie oben schon jemand angeführt hat, anderen, marginalisierten Stimmen die Plattform zu geben. Das ist meiner Meinung nach ein wirkungsvoller, politischer Akt. Anzuerkennen, dass ich nicht alles wissen kann, Fragen stellen, zuhören, zuhören und weiter zuhören.

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  13. Doris

    Häh? Weil ich weiß bin, darf ich meine Meinung zu Mira Duma nicht öffentlich aussprechen? Also jetzt raff ich gar nichts mehr. Es geht doch nicht nur um das N-Wort! Das erklärt Nike doch! Lese ich einen anderen Text als die Motzer unter euch?

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  14. Tob

    Find den Kontext schon richtig eingeordnet, weil es auch um das N-Wort geht. Schonmal im Prince Charles gewesen? Da grölen das Lied ALLE mit – zusammen. Vor allem weiße. Die Leute wissen nicht mehr, was politisch korrekt ist und was nicht. Einige sind dumm. Wenige von denen im Club echt Rasissten. Da würde reden auch mehr bringen als pöbeln.

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  15. Christel

    Danke!! Endlich mal eine intelligente, reflektierte Meinung zu diesem Thema.
    Ich war gestern sehr desillusioniert und verwundert als ich Journelles Bericht zum Thema Mira Duma gelesen habe..

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  16. Maike

    ich kann das, was Alía gesagt hat, nur unterschreiben. Und noch eine weitere Sache: ohne soziale Medien oder diese „Empörungskultur“ wurden diese Art von Aussagen (und auch Verhaltendweisen, siehe Weinstein) immer geduldet, was ein Umfeld geschaffen hat, das für POC, LGTBI und Frauen nicht sicher war. Und das ist jetzt vorbei. Und das ist an sich was Gutes. Natürlich ist keine/r ohne Fehler. Jeder begeht mal Mist und im Endeffekt kann man nicht jeden, der einen Fehltritt macht, „canceln“. Aber diese Entwicklung hin zu einem differenzierteren Umgang mit solchen Dingen liegt noch weit vor uns, ist aus politischer Sicht jetzt nicht produktiv. Es geht jetzt um Veränderung. Und obwohl es krass erscheint, dass Mira Duma jetzt vielleicht einige ihrer vielen Positionen verliert, ist es halt so, dass Personen wie sie dazu beigetragen haben, dass es vielen anderen (hier vor allem POC und LGTBI) nicht gut ging. Sprache und Aussagen sind nicht nur einfach „saublöd“. Sie sind politisch und stützen ein System der Ungleichheit. Will man dies ändern muss man eben vielleicht zu Anfang auch radikaler durchgreifen. Wenn Mira sich wirklich verändert hat, dann wird sie ihren Weg nach diesem Skandal auch finden. Sollte sie insgeheim doch weiterhin rassistisch und transphob sein, dann hilft ihr diese Geschichte vielleicht in sich zu gehen. Was ich damit sagen will ist, dass die Karriere einer einzigen Person nicht so rettungswürdig erscheint, wenn man den ganzen Kontext vor Augen hat.

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  17. Gesine

    Warum sollte man denn ein Zitat, mit dem man sich kritisch auseinandersetzt zensieren? Wenn ich mich mit zum Beispiel einer Rede von Goebbels schriftlich auseinandersetze, kann doch nicht alles gepunktet werden, dann weiß doch niemand mehr, worum es eigentlich geht und auf was man Bezug nimmt. Dafür gibt es doch Zitate: um sich auf etwas beziehen zu können, ohne dieses inhaltlich für sich zu beanspruchen. Ohne Zitate wäre eine detaillierte, kritische Auseinandersetzung nicht möglich.

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  18. Laura

    Obwohl ich teilweise verstehe, was du meinst und obwohl ich dir teilweise zustimme, stimme ich dir auch teilweise nicht zu. Im Allgemeinem finde die Hexenjagd, welche man auf Internet oft sieht, sehr problematisch, da Leute ohne das „Recht auf ein faires Verfahren“ „schuldvermutet“ werden und konsequent danach gesellschaftlich im Internet gemobbt. In diesem Fall ist es aber sehr klar, welche Mentalität Miroslava Duma vor 6 Jahren hatte. Ob sie diese intolerante Mentalität immer noch hat ist jedoch in Frage, aber ich kann dir nur sagen, dass es sehr wahrscheinlich ist, da sie nur Kommentare, die sie unterstützten in ihrem Instagram Konto erlaubt hat, bevor sie die Kommentarfunktion ihres Instagramkanals deaktiviert hat. Wenn man mich fragt, würde ich sagen, dass die Zensur von Kommentaren Intoleranz in der Tat beweisen.

    Andererseits glaube ich nicht, dass du und auch viele privilegierte Weiße davon bewusst sind, die unglaublich große Rolle, welche Sprache in einer Gesellschaft spielt, wo Rassismus und Unterdruck systematisiert wird. Sprache kann eine Form von Unterdruck sein. Vielleicht sollte man sich durch die Werke von Michel Foucault oder Jürgen Habermas besser informieren (und man muss allerdings nicht linksliberal sein um Empathie für anderen zu empfinden) . Aber man sollte sich trotzdem einfach nur ein bisschen mehr Gedanken übers Thema machen, da Schwarzen nicht nur mit dem N Wort seit Jahrhunderten beleidigt und verunglimpft sondern auch immer noch heute. Weder ‚Nigger‘ noch ‚Nigga‘ ist es egal, da es nicht lustig ist und auch nie lustig sein wird. Deshalb freue ich mich sehr, dass das jetzt wegen dieses Ereignisses von der Gesellschaft ganz klar und deutlich wird.

    Ich bin trotzdem davon bewusst, dass viele privilegierte Weiße viele Sachen nicht oder falsch verstehen, nicht da sie bösartig sind, sondern weil sie einfach das noch nie erfahren haben oder sich nicht genügend Gedanken vom Thema gemacht haben. Empathie fehlt es auf jeden Fall bei vielen hier in Deutschland. Mein Mann, welcher deutsch und blond/grünaugig ist hat sich immer beleidigt gefühlt, jedes Mal, dass er das ‚N‘ Wort hört. Es ist also möglich eventuell die Sachen zu verstehen, wenn man etwas Empathie für anderen Mitmenschen hat.

    Übrigens, ich habe noch nie von irgendwelchem Blogger (inklusive dir) etwas gegen Rassismus in der Modebereich gelesen. Vielleicht bin ich falsch, aber hier in Deutschland (überall gibt es natürlich, aber ich finde es viel schlimmer in diesem Land) gibt es so ein wahnsinnig großes Diskriminierung gegen nicht weise Bloggerinnen. Als dunkelhäutige Latina und relativ erfolgreiche und große Bloggerin, kann ich wegen ganz vielen schlechten Erfahrungen mit PRs das vollkommen bestätigen. Mann muss einfach nur die größten Kampagnen und Kooperationen sehen, und man sieht 99% der Zeit nur Blondinen und 100% der Zeit nie eine dunkelhäutige/nicht europäische Bloggerin. Es ist ein großes Problem, die leider vielen hier lieber ignorieren würden. Leider scheint es die Verteidigung von Miroslava Duma viel wichtiger zu sein. Der Doppelstandard ist leider sehr sichtbar.

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  19. Deborah

    Tob- das nennt man Subjektivität.
    Jeder liest diesen Text mit seinem individuellen Hintergrund anders und aus den Aussagen anderes heraus.
    So wie du bei den Kritikern hier „Motzen“ herausliest und die Standpunkte nicht verstehen kannst.

    Jeder darf und sollte eine Meinung dazu haben, ob weiß oder schwarz, das sehe ich auch so. Aber ich empfinde den Text nunmal als Verharmlosung und untersechwellig als Verteidigung von M.D. („Hexenjagd“ sagt doch schon einiges aus), statt einfach nur darauf aufmerksam zu machen, dass auf Hass nicht mit Hass reagiert werden sollte und Rassismus keinen Platz mehr im 21.Jahrjundert haben sollte (was evtl. die eigentliche Intention von Nike war, aber meiner Meinung nicht gelungen ist).

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    1. maja

      Sehe ich auch, so. Ich finde die Frage ob Frau Duma (noch) immer eine Rassistin ist oder nur „saudumm“ absolut irrelevant für die Diskussion um die Bedeutung von Sprache. Und die Verwendung des N-Worts ist weder lustig noch ein Zitat, es ist eine Herabsetzung von Menschen, vergleichbar mit Schwuchtel oder Opfer, wenn wir beim Slang bleiben wollen.
      Diese Frau hat wie im Text erwähnt nicht nur einmal absolut daneben gegriffen. Das BryanBoy Video kannte ich nicht und muss sagen ich finde ihre Aussagen ekelhaft. Klar, in Russland herrschen andere Gesetze und andere Werte werden propagiert, aber es zwingt sie ja niemand dazu, diese Aussagen zu machen. Aufrufe zum Hass und Gewalt lehne ich ab, aber dass Frau Duma ein sibirischer Wind um die Nase weht und sie mit Konsequenzen zu rechnen hat, ist absolut richtig. Es sollte doch nicht sein, dass jemand, der mehrmals durch rassistisches und trans/homophobes Auftreten auffällt, einfach so weiter macht wie immer.

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  20. Lara

    Liebe Nike, ein überaus gelunger und reflektiver Artikel! Danke dafür! Ich habe das Gefühl, dass durch das ständige Abwerten und Mobben, solcher Fehltritte und Fehlverhalten dazu führen, dass wir die Schuld auf andere abwälzen ohne unser eigenes Verhalten zu reflektieren. Böse sind die Anderen – das sind die Monster mit denen wir nichts gemein haben. Es ist zu einfach, auf den Zug der Hetzjagd zu springen, um sich damit von den „Bösen“ zu distanzieren. Statt „nur“ zu verurteilen, halte ich es ebenfalls für durchaus wichtiger eine rege Kommunikation zu entfachen. Nicht die Angst vor den Konsequenzen sollte das Ziel sein, sondern ein Verständnis und die Sensibilisierung für das Thema, denn nur so kann auch nachhaltig so ein Verhalten verhindert werden. Hierzu müssen wir jedoch in den Dialog treten, statt uns gegenseitig auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen.

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  21. Tina

    Danke Nike für den tollen, reflektierten Beitrag.
    Ich möchte einigen noch einen kleinen Denkanstoss geben: Es ist immer so einfach über andere zu urteilen! Wir (Schweiz, Deutschland und Österreich) leben in Ländern in denen wir frei unsere Meinung sagen können. Viele vergessen dabei, dass das immer noch nicht überall so ist. Es ist so einfach zu sagen: „Ich würde mich anders verhalten, ich könnte dem wiederstehen..“ Ich glaube wir können uns gar nicht vorstellen, was es bedeutet sich nicht frei äussern zu können. Nicht dass ich Miras verhalten gut finde, ich denke aber auch, dass es viel Mut und Kraft kostet für seine Meinung einzustehen und dass nicht alle über solche Eigenschaften verfügen. Besonders in einem Land wie Russland als öffentliche Person. Daher finde ich es umso wichtiger aufzuklären und nicht in Hasstiraden zu verfallen. Denn dann wären wir nicht „besser“ als sie…
    Was mich echt nervt ist, wie viele dieses Thema zurzeit nutzen um sich selbst zu inszenieren. Dabei ist das ein so wichtiges und erstes Thema.

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    1. Sara

      Liebe Nike, danke für deinen Beitrag, mit dem du uns und dir selbst gleich zu Anfang den Spiegel hinhälst! Bei aller berechtigter Kritik in den Kommentaren möchte ich darauf hinweisen, dass Nike und das Team hinter ihr sich IMMER für Minderheiten einsetzen und eingesetzt haben. Ganz deutlich ist das Wohlbefinden von Menschen verschiedenster Hautfarben und sexueller Orientierungen Nike und ihren wundervollen Kolleginnen sehr wichtig, was eben sehr wohl in zahlreichen Beiträgen rüber kommt. Als Frau, Schwester im Herzen und Muslimin möchte ich mich bei Nike bedanken, dass sie immer mit vollem Einsatz, Herz und Seele versucht, um die Ecke zu denken! Merci, Shukran und Danke liebe Nike

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  22. Pat

    Hui, das ist ja ne heiße Diskussion hier. Irgendwie haben alle ein bisschen recht. Da sieht man mal, wie komplex dieses Thema ist.
    Manchmal machen Menschen dumme Aussagen, das heißt aber nicht, dass die alle auch dumm sind. Daher halte ich diesen immensen Hass, der die Menschen, die etwas dummes sagen, gänzlich verurteilt, falsch.
    Man könnte auch aufklären statt verurteilen. Denn das gehört zum Privilegiert sein dazu, den anderen ein Vorbild sein!

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  23. Iris

    Danke für deinen tollen, klugen und reflektierten Beitrag! Ich habe auf deinen Kommentar zu der Sache gewartet und er hat mich nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil! 🙂

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  24. PRO-LOVE

    Es passt einfach nicht zusammen, wenn man erst schreibt: „Wahrscheinlich aber eher, weil das Internet erbarmungslos ist und Mira Duma saudämlich.“ und dadurch Miroslava Duma beleidigt, aber sich im nächsten Atemzug über die Photoshopaktion von Marc Goehring aufzuregen.

    Ich bin für Pro-Bewegungen. Pro-Peace, Pro-Equality, Pro-xyz und möchte mich niemals einer Anti-Bewegung anschließen wollen, da man sich nur auf das Negative fokussiert. Wenn wir uns auf das Schlechte konzentrieren, wird es gewinnen.

    Das beste Beispiel ist wohl die Wahl des derzeitigen Präsidenten der USA. Wenn man an den amerikanischen Wahlkampf zurückdenkt, so waren die Medien im Land und im Ausland vorherrschend auf die Berichterstattung jeglicher Aktionen Trump’s fokussiert und richteten ihn dadurch in den medialen Superfokus. Auch diejenigen, die Trump nicht unterstützen wollten, haben viel zu viel Gedankenenergie an ihn verschwendet.

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  25. Carolin

    Nikes Artikel zu dem Thema ist m.E. total gut und differenziert. Weiterführend zum Thema N-Wort: Ich bin Historikerin und Amerikanistin, und mein Fachgebiet ist die Sklaverei. Auch ich hatte mal Probleme, wie ich mit Quellen-Zitaten zu dem Thema umzugehen habe, und fragte einen korrekten und „awaren“ Professor, ob ich statt der Übersetzung des N-Wortes nicht lieber Schwarze oder POC schreiben sollte. Seine Antwort war folgende: „Bitte bleiben Sie bei wörtlichen Zitaten unbedingt bei dem originalen Wortlaut, bei dem Sie allenfalls Auslassungen vornehmen können (etwa: „n[…]“ statt „nigger“), nicht aber sinnverändernde Übersetzungen. Für unser heutiges Verständnis mag die Ausdrucksweise ein Problem sein; wir können aber darum nicht die Zeugnisse der Vergangenheit zensieren. In Ihren Ausführungen haben Sie ja Gelegenheit, sich von der Wortwahl in den Quellen zu distanzieren. Selbst werden Sie ja ohnehin andere Vokabeln verwenden.“ Es geht meiner Meinung nach stets um Einordnung und Reflektieren, so wie Nike es in diesem journalistischen Artikel korrekt gemacht hat.

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  26. Ina

    Ich finde es steht dir nicht zu in der Position zu urteilen, was rassistisch ist und was nicht und wie man damit umgeht. Lass es doch POC entscheiden? Ich bin auch der Meinung, dass ein kollektiver kritischer Umgang oft produktiver ist als „Mobbing“, aber eine rassisische Person als Rassistin zu bennenen ist doch angemessen… Übrigens bereitet mir der Verweis aufs Alte Testament Bauschmerzen… ich sehe hier jetzt keinen bewussten Antisemitismus, aber die Gleichsetzung mit Altem Testament = Rachsucht, Bösartigkeit hat definitiv antisemitische Stereotypen als Hintergrund. Just sayin.

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    1. Aglaja

      Zum Antisemitismus-Gedanken: Das Alte Testament ist ja bekanntlich auch für das Christentum zentral (nur die reformierten Kirchen konzentrieren sich auf das NT), schlummert hier also auch noch ein potentieller Antichristianismus? Gehts noch konstruierter? Vielleicht sollte die Kirche mal im Dorf gelassen werden…

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  27. Aylissa

    Wieso wird eigentlich die Person, die diese Notiz geschrieben hat, nicht genauso thematisiert?! Es ist die Designerin Ulyana Sergeenko. Sie hat ja eigentlich den Stein ins Rollen gebracht. Sie hat nach dem Shitstorm eine Entschuldigung gepostet, die eigentlich keine war. War so eine typische „Ich kann keine Rassistin sein, da Kayne West einer meiner liebsten Musiker ist und meine Tochter Halbarmenierin. Und sie würden untereinander öfters das N Wort nutzen, weil sie sich dann genauso cool fühlen wollen wie die Jungs, die den Song singen.“ Da fragt man sich wirklich, wieso man in 2018 immer noch über so etwas diskutieren muss. Sind solche Menschen einfach dumm, ignorant oder dann doch rassistisch? Dabei ist es so einfach: Wenn Du nicht schwarz bist und zu der Community gehörst, nutze NIEMALS dieses Wort, auch wenn es in einem Songtext vorkommt. Es hat einen Grund, warum Schwarze das nutzen. Einfach sich mal mit der Geschichte befassen. Gilt genauso für das Wort Neger. Keine Ahnung warum sich so viele schwer damit tun, es einfach nicht mehr zu nutzen und krampfhaft daran festhalten, als würde ihr Leben davon abhängen. Einfach mal darüber nachdenken, was Sprache bei anderen anrichten kann.

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    1. maria

      „Einfach mal darüber nachdenken, was Sprache bei anderen anrichten kann.“ Dein Text zeugt aber nicht grad davon.

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  28. Agent Applebee

    Kurze Frage: Seid ihr euch sicher, dass Person of Color (POC) noch die angemessene Bezeichnung ist. Ich wurde nämlich letzens bei Verwendung dieses Terms in einem englischsprachigen Seminar zum Thema Äthiopien total fertig gemacht und als Rassistin beschimpft…. Ich war total überrascht, weil ich gedacht hatte, dass ich mich sensibel ausgedrückt hätte. Mir wurde gesagt, dass ja alle Menschen People of Color wären und wenn man das auf *** beziehen würde, wäre das marginalisierend.

    ***nowordseemsappropiate

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  29. Jolene

    Hallo Nike,

    ich lese euren Blog sehr gerne und kommentiere sonst nie. Hier kann ich es mir aber nicht verkneifen, weil es mich persönlich sehr berührt und letztlich auch enttäuscht.

    Bevor du diesen Kommentar innerlich abblockst oder auf die „hater“-Ecke schiebst: Ich weiß, dass du keine Rassistin bist. Aber wir alle wachsen in einer rassistischen Gesellschaft auf, die uns manchmal falsche Signale gibt. Und dein Impuls, diesen Artikel zu schreiben, war ein solches falsches Signal. Deine sehr subjektiven Empfindungen – ob du zu diesem
    Song getanzt hast oder nicht – sind hier einfach nicht so relevant. Es ist auch nicht angemessen, das Wort doch wieder auszuschreiben – du bist nicht Jay-Z. Und es ist gegenüber betroffenen Menschen unfair, persönliche Enttäuschungen auf dieser Platform auszutragen. Wenn du dich über deine Bekannten ärgerst (und das kannst du. Ich finde übrigens auch dieses Foto mit dem Tshirt too much) dann rede mit ihnen, versuche in deinem eigenen Umfeld was zu bewegen. Aber einen solchen Artikel über sie zu schreiben, macht den Eindruck, dass du dich über sie genauso erheben willst wie du ihnen vorwirfst sich über Mira zu erheben.

    Schlimm finde ich auch: Wie sich die ganze Diskussion hier in den Kommentare jetzt nur noch um dich oder eben die dreht, die sich öffentlich deutlich von Mira distanzieren. Es geht kaum mehr um die eigentlichen Äußerungen von Mira oder gar die Perspektive von Rassismus Betroffenen auf dieses Thema. So läuft es leider immer wenn Artikel dieser Art (Stichwort Hexenjagd) geschrieben werden. Für mich als Betroffene ist das so schwer zu ertragen.

    Danke fürs Lesen, vielleicht kannst du was mitnehmen.

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    1. Tine

      Das ist einfach falsch. Wer einen Artikeln wie diesen schreibt, Miss aus journalistischer Sicht niemals einen Songtext schwärzen, wenn es um ebendiesen geht. Das wäre Zensur, nicht politische Korrektness.

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  30. Rebecca

    Bei der Diskussion um H&M und „coolest monkey in the jungle“ wird der Shitstorm und Aufschrei unterstützt und begrüßt. Fabienne schreibt einen Artikel und ordnet die Diskussion als Betroffene ein. Fand ich perfekt so.

    Aber jetzt bei einer weißen Bloggerin ist der Shitstorm zu viel? Da war sie nur saudumm?

    Ich weiß, dass das höchstwahrscheinlich nicht rassistisch gemeint war, aber ein komischer Nachgeschmack bleibt.

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    1. S.

      Es ging bei H&M um aktuelle Fakten und einen großen Konzern, nicht um einen lebendigen Menschen, der versucht, Abbitte zu leisten. Und schon wieder „weiß“ als Argument. Wir als schwarze Frauen sollten stärker sein als dieses Argument.

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  31. S.

    Nike, ich als schwarze Frau möchte dir sagen, dass dein Artikel heute zu einer der produktivsten Diskussionen geführt hat, die ich in letzter Zeit mit bekommen habe und dir danken. Ich glaube, viele hier greifen die verschiedenen Ebenen nicht, auf denen du dich bewegst, die aber von großer Reflektion und Rückgrat zeugen. Man muss dir nicht zustimmen, was du sagt ist aber richtig, weil keinesfalls diskreditierend. Du schreibst wichtige Gedanken auf, die auch die, die anders denken akzeptieren sollten. Ich bin betroffen von alldem und „wütend“, möchte aber dennoch verstehen, wie es zu so etwas kommen kann. Ich habe Mira Duma zwei Mal persönlich treffen können und habe sie als offene Persönlickeit in Erinnerung. Die „Hexenjagd“ (die Beschreibung passt hier wirklich, es hageln ja sogar Todeswünsche) geht gegen alles, was ich für menschlich halte. Deshalb Danke. Hass ist kein Mittel. Hass ist das Probem.

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  32. Ava

    Allein schon all die Abkürzungen, die hier verwendet werden (und die mal jemand erfunden hat-wtf), um Menschen/Gesinnungen/Neigung/Orientierung/Geschlechter/Hautfarben zu deklarieren und zu klassifizieren, zeigt mir, wie weit davon entfernt diejenigen sind, die sich unter Verwendung derselben darauf berufen, ach so tolerant/rassismusfrei und so 2018 zu sein.

    Für mich sind alles Menschen.
    Da brauche ich kein LGTxyz- Abkürzungs-/Klassifizierungssystem –

    Und euer Ernst ?! Es soll eine Art Geheimcodex geben, wer aus welcher Gruppe irgendwas über eine andere Gruppe sagen darf und wer nicht – geht’s noch?!

    Ihr seid damit und durch diese Unlogik kein verdammtes Haar besser als die, die ihr hier unentwegt kritisiert.

    Kommt mal dahin, euch von eurem altmodischen Gruppenzwang zu befreien. Dann würd‘ ich sagen, hey, da wurde etwas wahrhaftig gesellschaftlich weiterentwickelt.
    So ist es einfach altes Verhalten mit neuem Namen.

    Nichts für Ungut
    Schönen Gruß,
    Ava

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  33. Kitty

    Mich erinnert die Diskussion um die korrekte Bezeichnung von Menschen verschiedener Ethnien sehr an ein zentrales Problem meines Heilpädgogik-Studiums. Die Heilpädagogik beschäftigt sich zentral mit Menschen mit Behinderung. Dabei ist es ihr ein großes Anliegen, diese Menschen nicht auf ihre Behinderung zu reduzieren und die Gesellschaft dahingehend zu verändern, dass grundsätzlich kein Unterschied zwischen Menschen mit und ohne Behinderung gemacht und gesehen wird. Paradox ist dabei, dass sich die gesamte Profession der Heilpädagogik damit ja selbst ad absurdum führt: denn schließlich existiert sie ja nur aus dem Grund, dass es OFFENSICHTLICH einen Unterschied zwischen Menschen mit und ohne Behinderung gibt.
    Auch die Bezeichnung „Mensch mit Behinderung“ wird im Diskurs quasi wöchentlich in Frage gestellt, die korrekte Bezeichnung im Sinne der Inklusion ja einfach „Mensch“ lauten würde. Wenn ich mich aber nun einmal mit einem Menschen nur aus dem Grund beschäftige, dass er behindert ist, dann werde ich diesen Umstand früher oder später in irgendeiner Weise benennen müssen.
    Genauso muss ich in einem Gespräch, in dem es um Rassismus, unterschiedliche Ethnien oder Hautfarben geht, diese auch benennen dürfen. Es muss also ein Wort dafür geben, dass „erlaubt“ ist, ansonsten kann der Diskurs nicht weiter geführt werden. Und damit ist sicher niemandem geholfen…

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  34. keinerosarotebrille

    Verstehe irgendwie nicht, warum du Mira „verzeihst“ und Marc an den Pranger stellst, obwohl er ja eigentlich eine Meinung vertritt, die deiner ja im Prinzip gar nicht mal so unähnlich ist?!

    Marc Goehring schrieb mir übrigens:
    „(…) Es ist nur eine Photoshop-Aktion von zwei Minuten gewesen. Es ist auch kein Hass auf sie. Es ist einfach nur ein Zeichen, dass man mit allem durchkommt. Sie ist eine der privilegiertesten Frauen der Welt, die sich in Interviews als Aktivistin und Philanthropin darstellt, die die Welt verändert.“

    Nur hat dir eben dieser „extreme“ Post von ihm nicht gefallen. Ich sehe es einfach als seine persönliche Art sich etwas radikaler auszudrücken als andere es tun- man kann es mögen oder eben nicht.
    Aber dann wäre es doch eigentlich viel mehr in deinem Sinne, mit ihm im Privaten zu sprechen, anstatt es hier zu teilen und ggf. andere gegen ihn „aufzuhetzen“ ? Dein Post wirkt irgendwie mehr wie eine Abrechnung mit Marc (sein Instapost als Titelbild dieser Story..) trotz der Auseinandersetzung mit den anderen Themen.

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  35. Pingback: Schwarmmeinung oder Der Schwarm schwimmt mit der Meinung

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