Wie ich schon in meiner Vorstellung erwähnt habe, ist es meine Königsdisziplin, ganze Nächte durchzudenken, wachliegend. Ein Schla(f)massel, das vor allem dann unlösbar scheint, wenn man es trotz schlafloser Nächte liebt, schon früh am Morgen Sport zu treiben oder auch, wenn man einen (kreativen) Beruf ausübt, der nach vollem Einsatz verlangt. Ihr kennt das bestimmt. Das frühe Aufstehen wegen all der Verpflichtungen, obwohl einem tendenziell eher nach Schneckenhaus und Durchzug zumute ist. Nun denn: Einmal mit der Späti-Birne aufgewacht, kann man auch nichts mehr an der Misere ändern, also Augen zu durch – so vermutlich das gängige Credo. Aber falsch gedacht! Man kann zwar den Ursprung dieses Problems nicht einfach so eliminieren, den eigenen Körper aber durchaus bei der schnellen Genesung unterstützen. Sogar viel effektiver als gedacht. Die folgenden Tricks aus der Öko-Luna-Kiste wirken Wunder, versprochen.
Sogar ohne Cola und Kaffee:
1. Ingwershot oder Apple-Cider-Vinegar Cocktail
Zugegebener Weise hat eine heiße Schokolade mehr Charme als so ein gelber Ingwershot oder ein braunes Apfelessiggebräu, aber der Konsum eines solchen Getränks am Morgen auf leeren Magen wirkt unglaubliche Wunder. Deshalb zwei Rezepte für euch:
Ingwershot:
- 3 Zitronen
- 100g Ingwer
- Optional: Süßungsmittel nach Wahl
Zubereitung:
- Die Zitronen auspressen und den Saft auffangen.
- Den Ingwer bei Bedarf dünn schälen und grob würfeln. Ingwer und Zitronensaft im Standmixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren.
- Den Ingwer-Zitronen-Saft in eine Flasche abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. So hält sich der Ingwer-Mix einige Tage. Vor Gebrauch schütteln.
Apple-Cider-Vinegar-Cocktail:
- 2 El Apfelessig
- 200 ml Wasser
- Honig nach Geschmack
Zubereitung:
- Alles zusammengeben, verühren und genießen
2. Fresh, Fresh
Wenn der Körper übermüdet ist, hat er offensichtlich nicht genug Energie gehabt, sich zu regenerieren, deshalb wäre es unklug, ihn mit schwerverdaulicher Nahrung vollzustopfen – so verführend wie die Spaghetti Bolognese auch sein mag. Wie wäre es stattdessen mit einem Gemüse, Obst, insbesondere Beeren, Nüssen oder Sprossen in Form von Smoothie, Salat oder Müsli? Wenn man mehr Lust auf Gekochtes hat, sind gekochtes Gemüse, Kartoffel, Fisch, Hülsenfrüchte oder Pseudogetreide sicher eine gute Wahl – Fleisch, Eier und Milchprodukte würde ich an so einem Tag lieber im Schrank lassen.
3. Ins kalte Wasser springen
Wer kennt es nicht, dieses Gefühl, wenn man im Winter von der wohlig-warmen Wohnung in die stechende Kälte hinaus tritt und gefühlt einen kurzen Schockfrost erlebt? Kälte fördert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem. Wer die kalte (Wechsel-)Dusche aber noch nicht so sehr ins Herz geschlossen hat, so wie ich, könnte alternativ auch vor der Arbeit schwimmen gehen oder einfach ein kaltes Fußbad nehmen.
4. Kopf hoch, es gibt Omega-3
Da unser Gehirn fast zu 60 % aus DHA einer Fettsäure besteht, ist es garantiert keine schlechte Idee, nicht nur Darm und Leber, sondern auch das Gehirn an lahmen Tagen zu puschen. Die besten Omega 3-Quellen sind Leinsamen, Chiasamen, Walnüsse und Fisch. Ich mache mir gerne mal einen Joghurt mit einem Schuss Leinöl und Honig. Wichtig ist es hierbei, auf die Qualität des Öls zu achten. Hochwertiges Leinöl schmeckt nussig und nicht, wie viele denken, bitter. Die Leinöle von Rapunzel und Bioplanete sind meine ganz persönlichen Favoriten und in nahezu allen Biomärkten erhältlich.
5. Denken Sie bitte an ihre Mitbewohner!
Wer kann sich noch an das Buch von einer bestimmten Medizinstudentin erinnern, das wahrscheinlich sogar bis zum letzten Menschen in Buxtehude durchgedrungen ist? Durch „Darm mit Charme“ ist das Wort „Probiotika“ für uns alle längst kein Fremdwort mehr. Wenn wir also wirklich alles aus unserem müden Körper rausholen wollen, ist die Unterstützung unserer kleinen Mitbewohner im Darm ein guter Master-Plan – und das Beste: Dafür ist überhaupt kein Gang in die Apotheke notwendig. Probiotika findet ihr in UNPASTEURISIERTEN Fermentationsprodukten wie : Sauerkraut, Kombucha, Joghurt, Kefir und Kimchi. Hey ho, let’s go!
6. Multivitamin- Supplement
Auf diesen Tipp bin ich tatsächich erst vor ein paar Tagen gekommen, als ich aus Jux und Dollerei wissen wollte, ob mein Jieper auf Schokolade mit einem Magnesiummmangel zusammenhängen könnte – denn Kakao gehört tatsächlich zu den magnesiumsreichsten Lebensmitteln auf unserem Planeten. Also bin ich also zum nächsten DM marschiert und habe mir Magnesiumtabletten gekauft. Die Überraschung? Ich war auf einmal total wach und das Laufband hat sich wie von selbst beschritten. Wenn ihr also mal keine Zeit habt, Frisches zu kaufen oder einfach kein Health-Foodie seid, was völlig okay ist, dann probiert doch mal ein hochwertiges Multivitamin mit Mineralstoffen auf leeren Magen aus und beobachtet, wie ihr euch eine halbe Stunde später fühlt.
Fun Fact: Magnesium trägt zum Energiestoffwechsel bei. Bridget Jones lag mit „Schokolade zum Frühstück“ also gar nicht so falsch.
7. Superfood-Kicks
Superfoods sind in der Gesundheitsbranche, was Influencer in der Modebranche sind; Ein Streitthema. Dass Superfoods irgendeine Wirkung haben ist wie bei jedem Lebensmittel unbestritten, aber wie hoch und phänomenal diese ist, sei jetzt einfach mal dahingestellt. Ich vertraue deshalb am liebsten auf meinen Körper und beobachte manchmal aus Spaß, wie er auf verschiedene Lebensmittel reagiert. Besonders vier Superfoods sind mir da aufgrund ihrer aufputschenden Wirkung ins Auge gefallen: Maca, Guarana, Rohkakao und Matcha. Aber Obacht! Maca-Schokolade gegen 22 Uhr kann dich eine ganze Nacht lang um den Schlaf bringen – ist mir vorgestern passiert. Wie ein Flummi hab‘ ich mich gefühlt.
8. Schwedenbitter
Der Name „Schwedenbitter“ war irgendwo in den Tiefen meines Hirns bekannt, aber was genau das ganz genau ist, war mir bis zu meinem Aufenthalt in Maui völlig schleierhaft. Schwedenbitter ist ein Auszug aus bitteren Kräutern, den es entweder mit oder ohne Alkoholanteil zu kaufen gibt und der schon allein durch seinen bitteren Geschmack und seine reinigende Wirkung das Verdauungssystem aufweckt. Vielleicht ist das ja mal wieder eine Runde Reformhausduft schnuppern wert.
9. Natürlicher Zucker
An normalen Tagen würde ich Zucker nicht auf meine Trickliste schreiben, aber wenn ein Lebensmittel schon eine hohe Insulinausschüttung bewirkt, dann sollte man dies ja auch hin und wieder mal nutzen. Ein Sugarcrash wäre jedoch kontraproduktiv, weshalb ihr zuckerhaltige Lebensmittel am besten zusammen mit Ballaststoffen oder Fett konsumiert. Wie wäre es also mit einer Portion Trockenfrüchte oder einer Bananenmilch? Mit Ananas, Mango, Pflaumen, Datteln und ein paar Nüssen? Super lecker sind zum Beispiel Medjool-Datteln, aus denen man den Kern entfernt und durch eine Walnuss ersetzt – mit einer Prise Zimt verfeinert ist das dann fast kein Vogelfutter mehr.
10.Vitamin B-12 Flaschen oder Spritze
Als kleines Kind mochte ich kein Fleisch und keinen Fisch, somit war ich nicht nur instinktiv Vegetarierin, sondern auch dauerhaft knieftief drin im Vitamin B12-Mangel. Vor ein paar Jahren musste ich deshalb für ganze drei Monate meine gorillagroße Spritzenphobie überwinden und mir regelmäßig selbst Vitamin-B12 spritzen. Das war eine Wahnsinnserfahrung, das sag ich euch. Vitamin B12 ist nämlich an der zellulären Energiegewinnung beteiligt! Jedes Mal, 30 Minuten nach der Spritze, war ich so aufgedreht und wach als hätte ich Illegales zu mir genommen. Die letzte Injektion ist bei mir jetzt schon vier Jahre her, zum Glück, aber: Neulich habe ich auf Rat einer lieben Freundin Vitamin-B12-Fläschchen probiert, diese kleinen, die es in Drogerie und Apotheke zu kaufen gibt. Meine Hausärztin hatte nichts dagegen einzuwenden und ich muss sagen: Hat geholfen. In diesem schlimmen grauen Winter.