The Browery hat mich in die Falle gelockt, ich bin quasi geradewegs hineingestürzt. Der Name ist tatsächlich Programm, denn: Hier dreht sich alles rund um die Augenpartie und seitdem Augenbrauen ohnehin im Fokus meiner eigener Beauty Routine stehen, gehe ich genau dort ganz gern zum Brauen formen hin. Dank Fadentechnik werden sie seither – zapzerap – regelmäßig in die perfekte Form gebracht. Bei meinem letzten Besuch saß allerdings eine ziemlich regungslose Frau mit bedenklich aussehender weißer Paste auf den Lidern direkt neben mir. Mein Superwoman-Instinkt setzte ein: Muss ich sie retten?
Nee, keine Sogre. Sie bekäme bloß ein Wimpern-Lifting, erklärte man mir. Aha. Moment. Ein was bittesehr?!
Zuerst war ich über die Maße skeptisch. Was soll das überhaupt sein, wie soll das funktionieren und warum braucht man das? Der Trend geht schließlich immer mehr in Richtung Natürlichkeit (jedenfalls fühle und hoffe ich das!) und ich warte doch außerdem schon lange auf den Tag, an dem ich keine XL angeklebten Wimpern aka Lash-Extensions mehr sehen muss. Also solche, die wirklich enorm sind.
Kurz mit den Janes über meine Entdeckung gequatscht, stand fest: Ich muss meine Vorurteile beiseite legen. Aufhören, zu schimpfen, bevor ich aus Erfahrung sprechen kann! Wie wäre es also mit einem Selbsttest? Na gut. Meine erste Motivation: Allen Frauen mit besagten (manchmal durchaus unbequemen und schweren Fake Lashes) eine Alternative aufzeigen, die wirklich was taugt. Und Nike Jane Hoffnung geben: Die meckert manchmal nämlich auch über ihre schwunglosen Härchen, die niemals Mascara sehen. Obs geklappt hat? Mal sehen.
Gesagt getan – und so sitze ich auch schon selbst auf dem Stuhl, bereit für eine Wimpern-Dauerwelle.
Zuerst bekomme ich kleine Silikon Pads auf die Lider gesetzt. Die gibt es in drei Varianten, je nach Bedarf: S – das stärkste Lifting für kurze Wimpern. M – ein mittleres Lifting für normale Wimpern und für alle, die von Natur aus besonders viel Glück hatten und nur ein leichtes Lifting wollen, gibt es ein L.
Dann werden die Wimpern am Ansatz nach oben gekämmt und fixiert – das ist gar nicht so einfach, denn die Wimpern werden in dieser Form bleiben, da darf demnach kein Härchen falsch liegen oder sich verirren! Präzise wird die Lifting Lotion aufgetragen, sie ist für den dauerhaften Effekt verantwortlich. In der ersten Runde wird der Timer auf zwölf Minuten gestellt. Es fühlt sich ein bisschen so wie der Moment des Aufwachens nach einer durchzechten Nacht mit viel Make-up an. Ihr wisst schon: Man ist ohne sich abzuschminken ins Bett gefallen und versucht nach ein bisschen Schlaf, die mit Mascara verklebten Lider aufzuschlagen. Bäh.
Ich linse durch eine minikleine Augenspalte hindurch und komme mir ausgeliefert vor. Der Timer klingelt, ich freue schon auf ein nahendes Ende – aber nein, jetzt folgt Runde zwei. Glücklicherweise dauert die nur sechs Minuten. Danach werden die Wimpern gefärbt. Bei meinen ohnehin schon fast schwarzen Wimpern sei das eigentlich gar nicht unbedingt nötig, denke ich, aber helleren Härchen wird hier tatsächlich nochmal volle Aufmerksamkeit geschenkt. Bringt also doch was. Vorsichtig werden schließlich Lotion Silikon Pads entfernt – ein sehr befreiendes Gefühl, wenn ihr mich fragt. Um die Wimpern nach den Strapazen zu pflegen, kommt anschließend ein Serum auf die geschundenen Härchen, das für circa 24h Stunden nicht abgewaschen werden soll. Vorsichtig schlage ich die Augen auf. In diesem Moment schnappt die Falle zu:
Sold! Ich bin begeistert.
Und seither #TeamWimpernLifting. Wer hätte das gedacht? Ich nicht.
Das Ergebnis sieht aber, meines Erachtens nach, absolut natürlich aus, die Wimpern haben einen schönen Schwung, scheinen länger und zaubern außerdem das gesamte Auge ein wenig wacher! Mein neuer Augenaufschlag hält jetzt für die nächsten 6-8 Wochen. Und bisher freue ich mich jeden Morgen, immer wieder, über den Schwung, der noch nicht weniger werden will. Ich wirke nach dem Aufwachen fast geschminkt – obwohl ich es ja gar nicht bin. Das spielt mir in die Karten, aber wie. Weniger Aufwand nämlich, das mag ich. Zuvor habe ich nämlich schon hin und wieder Mascara verwendet – seit dem Wimpern-Lifting jedoch kein einziges Mal mehr. Wozu auch?
Ich hab sie ja jetzt, die perfekte Welle – wenn auch mithilfe von ein bisschen Fudelei. Die aber nehme ich jetzt einfach mal in Kauf. Für ein gutes Gefühl und weniger Tamtam am Morgen.