Brain Blah // Wie ich auf der Suche nach Unabhängigkeit zu einem Baum wurde

19.03.2018 Leben, Gesellschaft, box2, Kolumne

Als würde ich ein Pflaster abziehen, Augen zu und durch, sagte ich mir, genau so mache ich das jetzt, superschnell und sau schmerzhaft, aber ohne langes Leid. Und dann zack. Schere angesetzt und los geschnitten, schön gerade und trotzdem schief. So ist das, wenn man sich selbst das Haar schneidet, so ist aber auch das Leben, zumindest manchmal: Man denkt, man hat’s im Griff, alles Roger und nach Plan und sehr stringent, aber ehe man sich versieht, steht man obendrauf auf der Zacke, die man nicht hat kommen sehen, oder schon dahinter, am tiefsten Punkt von dem, was eben noch so wenig fruchteinflößend wirkte wie ein tranfunzeliges Meer. Man hat dieses Etwas ja auch mindestens so gern angeschaut, voll Zuversicht und beruhigender Monotonie. Die einen nennen es Alltag, man planscht da ja so durch, andere Beziehung, Gesundheit oder Job. Bis der Wind plötzlich dreht und als Sausturm Richtung Ufer fegt und dort sämtliche Wurzeln sorgsam gehegter Gewohnheits-Pflänzchen raus reißt wie ein ungehobeltes Wildschwein und dieses Wildschwein macht dann einfach nochmal rein in diese Löcher und pflanzt dann ein bisschen Panik drauf oder Unsicherheit oder Wut oder Erschöpfung oder gleich alles auf einmal, es sprießt ja so schön! Genau das ist mir neulich passiert. Einen ganzen Vorgarten voll von diesem Unkraut habe ich gesammelt. Und naja, besagte Schweine! Mein eines Schwein ist ein Mann, das andere mein Körper, beide sind ein bisschen kaputt, ganz offensichtlich. Also denke ich jetzt darüber nach, ob man da vielleicht auch einfach was weg- oder abschneiden kann, wie an meiner Frisur.

Nur bräuchte es dazu ein bisschen mehr als eine Schere, fürchte ich, zumindest im Falle des Mannes (der Rest steht auf einem anderen Blatt geschrieben), eher Mut und Tatendrang und Durchsetzungsvermögen und einen Tick mehr Unabhängigkeit. Ach was. Tonnenweise davon! Ja, ich weiß, mir geht der Begriff auch auf die Nerven, aber vielleicht aus anderen Gründen. Eigenes Geld habe ich ja, ein eigenes Leben auch. Aber das Herz klebt wie mit Zwei-Komponenten-Kleber dran geleimt am Mann, einerseits, und andererseits an einer romantischen Vorstellung von Zweisamkeit, die aber vielleicht überhaupt nicht jedem taugt. Mir schon, das weiß ich aber erst jetzt. Der Mann dachte sich neulich nämlich auch: Komm, jetzt, als würde ich ein Pflaster abziehen, Augen zu und durch, superschnell und sau schmerzhaft, aber ohne langes Leid. Und packte seine Sachen, trotz intaktem Alles. Sei ja gar nicht schlimm. Nur für mich eben. In gewisser Weise bin ich bisweilen wohl inkognito-konservativ unterwegs gewesen in Liebesdingen – ich ahnte es zwar, tat aber so, als sei das gar nicht so und ich saumäßig offen, aber nunja. Stimmt womöglich gar nicht. Was blöd ist. Weil das Wildschwein, das mein Herz raubte, es sich aus einer waghalsigen Laune heraus jetzt nunmal viel weniger konform wünscht. Anders „als die Anderen“ eben. Nicht so klassisch, bitteschön.

Seit dem Puller-Strahl, der mich mit dieser Offenbarung traf, weiß ich immerhin, was ein LAT-Paar ist uns dass Tim Burton und Helena Bonham Carter drauf schwören, die Verrückten. Ein getrenntes Leben im gemeinsamen Leben. Haben Simone de Beauvoir und Jean Paul Sartre ja auch propagiert; der alte Haudegen durfte erst einziehen, als er so richtig krank wurde. Ich weiß jetzt außerdem, dass es (bei mir) immer anders kommt, als gedacht, dass Johanniskraut aus der Flasche „gegen temporäre geistige Erschöpfung“ hilft und Rescue Tropfen aus Bachblüten vielleicht sogar gegen die Klapse. Ja, wirklich. Das muss man sich ja mal vorstellen. Kurz vor dem 30. Geburtstag kommt der, mit dem man imaginär schon den gemeinsamen Abgang im Alter plante, wegen all der Harmonie, plötzlich mit einem feschen Lebenskonzept um die Ecke, das laut irgendeines Online-Dating-Portals (ich habe recherchiert!) immer beliebter wird bei neu verliebten Mittfünfzigern nach abgeschlossener Familienplanung inklusive mindestens einer vorangegangenen Scheidung. Jackpot. Dass meine frühzeitige Vergreisung einst so aussehen würde, wer hätte das gedacht. Ich nicht, deshalb kaufe ich nun auch so gern pflanzliche Waren in der Apotheke ein. Und Kneipp Entspannungsschaumbäder ohne Ende.

Auch, weil mir nicht bewusst war, wie engstirnig ich selbst bin. Wie romantisiert und reinsozialisiert meine eigenen Vorstellungen von einer gesunden Beziehung sind. Weil ich eigentlich überhaupt nicht mehr weiß, was meine Vorstellungen sind, wenn mans genau nimmt. Mich hat ja noch nie jemand gefragt oder herausgefordert, bis jetzt. Es lief eher immer so „wie man das eben macht“, ganz automatisch. Jetzt ist Schluss damit, jetzt wird kräftig reflektiert. Irgendwann mussten sie ja kommen, die Grundsätze. Und Zeiten, in denen man zwar nicht auf sich selbst klarkommen, aber auf sich achten muss. In denen man sich fragen sollte, was man denn nun wirklich will und erwartet, vom Leben, so ganz allgemein betrachtet, aber auch spezifisch. Den kennen ja viele, diesen Zwiespalt: Zwischen dem einen geliebten aber etwas verrückten Wildschwein und dem angepassten Schweinchen Babe zum Beispiel. Weil einen das langweilige Wattenmeer unterm Strich vielleicht doch glücklicher machen könnte als abenteuerliche Stürme. Weil man selbst vielleicht eher Langeweilerin als Abenteurerin ist. Oder andersrum.

Ich wünschte mir in den vergangenen Tagen wirklich häufig, ich könne sagen: Weg mit dem Plunder. Mit allem. Alles neu, alles auf Anfang. Ihr kennt das. Es wäre ja manchmal wirklich leichter. Ich dachte auch, so könne es ja gar nicht weitergehen. Aber als die dicken Haarbüschel am Wochenende gen Boden flogen, da war das zwar eine kindische Form von Protest, aber auch eine Art Befreiung. Eine metaphorische Handlung, die sich von meinem Kopf auf mein Gefühl übertrug, binnen Sekunden. Was hab ich mich stark gefühlt. Und rebellisch! Weg mit den Haaren, weg mit der Last des Wildgewordenen, die ich eigentlich gar nicht tragen muss. Weg mit dem, was ich ohne wirklich nachzudenken stets für richtig hielt und hin zur reinen Wahrheit. Auf ins Abenteuer. Ob es nun glücken mag oder nicht, ich habe schon jetzt etwas dazugelernt: Dass ich endlich wieder bei mir selbst ankommen möchte. Und dass der Garten entrümpelt gehört. Ich stelle mich da jetzt einfach mal ganz mutig rein. Auch wenn „man das eigentlich nicht so macht“. Obwohl „man doch nach zwei Jahren nicht einfach wieder getrennt leben kann“. Ich bin dann also ab sofort eine Art Baum in dieser neumodischen Living-Apart-Together-Beziehung. Weil zwischen zwei Bäumen, die zu nah aneinander stehen, ja schließlich auch nichts wachsen kann. Echt jetzt? Najanein. Aber lieber Baum mit alleinstehender starker Wurzel als angepisstes Unkraut. Vorerst. Denn ich schwöre: Wenn ich jetzt nicht kräftig gepflegt werde, suche ich mir einen neuen Garten. Einen ganz für mich allein.

Und jetzt ihr: Geht sowas? Haben wir alle zu viel Hollywood im Kopf? Oder gehts auch „zu“ modern?

 

 

56 Kommentare

    1. Nina

      Liebe Nike,

      Ich selbst wollte diesen Schritt letztes Jahr nach knapp 6 Jahren Beziehung,gehen. Für meinen Freund ein irrer Rückschritt und unvorstellbar und vor lauter Unglauben darüber und das Bewusstwerden über nahende Veränderungen, ist er fremdgegangen und die Beziehung zu Ende. Was in unserem Fall wohl aber einfach gut war.
      Aber darum gehts gar nicht. Ich wollte nur sagen, ich wollte Veränderung und Umbruch, weil es in der Art nicht mehr gut für mich war. Aber gleichzeitig habe ich nie an uns und der Basis gezweifelt. Ich habe mir neue Wege und weniger Alltag gewünscht. Sich wieder verabreden müssen. Mehr Qualität, statt Quantität. Klingt nach Klischee, hat ja auch nicht geklappt, aber der Gedankenansatz klingt für mich bis heute gut und ich bin froh, dass ich nicht einfach dagesessen hab und die Unzufriedenheit hab anschwellen lassen bis es irgendwann komplett explodiert wäre. Unsere Trennung hatte letzten Endes andere Ursachen.
      Ich glaube, dass kann eine ganz neue Chance für euch sein. Und drück alle Daumen, dass du glücklich damit und mit dir selbst wirst.
      Alles Liebe
      Nina

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  1. Lera

    Liebe Nike, zuerst Wahnsinn, es ist bewundernswert und befreiend dein Text zu lesen,es ist ein Thema das wahrscheinlich jedes Paar schon mal angesprochen hat. Durch diese Extrem Situation werden diese andere Ansichten durch den Weltraum geschleudert und erst dann fangen wir an uns mit diesen Welten zu befassen. Es ist tatsächlich so, das es Menschen gibt die “non classic “ Beziehungen nicht leben können weil der Rahmen zu verschwommen zu unklar, kompliziert ist und auch die Vorstellung von Liebe eingefahren, es macht Unglücklich, aber ich glaube daran das wir alle ständig wachsen und uns verändern, das wichtigste ist offen zu bleiben und in sich hineinhören!

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  2. Juli

    Liebe Nike,
    die neue Friese ist ganz fabelhaft – auch wenn das nicht die Lösung der Beziehungskiste ist. Für Beziehungen gibt es kein Patentrezept, logisch. Aber ich ertappe mich auch ab und an, dass ich mir das Ganze vorstelle wie im schmalzigsten Hollywoodstreifen. Jop, is natürlich in der Realität nicht so – auch gemerkt – ergo: Unzufriedenheit. Schlussendlich ist eine Beziehung Arbeit. Ein stetiges Abwägen, Aushalten, Fragen, wie du das bereits im letzten Beitrag wunderbar dargestellt hast.
    Für LAT-Konzepte und sonstigeVarianten muss man natürlich gemacht sein und schauen, ob das für einen selbst geht oder nicht. Wenn es so sein soll, dann wird es vermutlich funktionieren, oder nicht?!

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  3. Nora

    Allerliebste Nike,
    danke für so viel Ehrlichkeit mal wieder! Bei dem Text habe ich von Anfang bis Ende mitgefiebert und mir einen ganzen Wust an eigenen Gedanken gemacht.
    Weil du so fragst – ich denke das geht durchaus. Wenn man das denn möchte und es sich für beide richtig anfühlt. Die Vorstellung, die Liebe entspräche einer Rolltreppe und könne immer nur in eine Richtung gehen (verliebt, verlobt, verheiratet, Haus, Kinder…) oder eben enden ist eben nur das, eine Vorstellung, obgleich natürlich wahnsinnig verankert in unserer Gesellschaft. Aber da liegt meinem Eindruck nach auch gleich der Hund begraben: ich finde es gut und wichtig, Normen und Konventionen zu hinterfragen, um rauszufinden, welche Lebensform zu einem passt, die eventuell nicht dem „default“ enspricht. Eventuell tut sie das aber eben doch und auch das sollte in Ordnung sein und ist, als bewusste Entscheidung, weder spießig noch langweilig. Wie du schreibst – Stichwort Selbstreflexion. Herausfordernd an deiner Situation ist dabei sicher, dass du dir das nicht ausgesucht hast, weder die jetzt zwangsläufige Reflexion noch das Wohnmodell. Eventuell kann es dich und euch ja trotzdem weiterbringen und ihr merkt am Ende, dass eure Vorstellungen kompatibel sind. Tun sie das allerdings so gar nicht, und die Möglichkeit scheint zumindest durch, dann müsst ihr wohl schauen, was unterm Strich wichtiger ist – das Lebensmodell oder die Person oder einer von 1000 möglichen Kompromissen. Es klingt nach einer verdammt kniffligen Gratwanderung, denn noch so viel Selbstreflexion deinerseits wird nicht zwangsläufig das „gewünschte“ Ergebnis bringen und weder du noch er reden dir hoffentlich ein, dass es das müsste.

    In Bezug auf eine nicht ganz unähnliche Situation kann ich vieles von dem, was du schreibst, nachvollziehen, da ich im vergangenen Jahr immer mehr gemerkt habe, dass eine monogame Beziehung mit dem Menschen, den ich liebe, nicht unbedingt das Modell ist, das ich mir „für immer“ vorstellen kann. Ohne unglücklich zu sein, ohne nach einer Flucht aus unserer Beziehung zu suchen. Auf die Idee, daraufhin loszuziehen und ohne sein Einverständnis nicht-monogam zu leben, wäre ich allerdings nicht gekommen, denn wie oben gesagt ist für mich das wichtigste, dass alle Beteiligten einverstanden sind und respektiert werden. Von daher ist es bis jetzt beim Reden darüber geblieben, denn zwischen reden, hintergehen und gehen war mir das die liebste Option. Ist natürlich auch keine dauerhafte Lösung, aber an der arbeiten wir hoffentlich weiterhin gemeinsam. Insofern klingt der Schritt deines Partners für mich schon wie ein ziemlicher Schubs ins stürmische Meer und das ist der Punkt, an dem ich am meisten mit dir mitfühle. Schau vor allem auch auf dich und deine eigenen Grenzen in diesem Gewusel! Du kannst alles, wenn du das möchtest, aber du musst nichts für jemand anderen. Alles Liebe!

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  4. Sibylle

    Da scheint ja viel bei dir los zu sein. Und manche Metaphern kann ich gut verstehen. Aber oh je, vielleicht erst einmal im Tagebuchalles wild vom Stapel lassen, dann reflektieren und erst mir etwas Ruhe einen Text schreiben der ein bisschen geordneter und weniger anstrengend ist. Manche mögen das vielleicht kreativ finden, aber mir kommt es eher am Rande des Nervenzusammenbruchs vor. Wie die erste Kommentatorin fand ich es schwierig Sinn aus dem Text zu machen. Als freundliche, persönliche Note, weil du so sympathisch rüber kommst. Es ist bestimmt schwierig die Balance zwischen Transparenz und Privatleben zu finden. Meinst du nicht manche Apelle (pfleg den Garten oder ich werde ein Privatgarten oder was genau es war), sind manchmal besser persönlich zwischen Wildschweinchen besprochen, sonst kann der Garten schnell eine Schlammgrube werden.

    Pass auf dich auf. Das kurze Haar sieht übrigens super aus.

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    1. Nike Jane

      Liebe Sybille,
      ich mache das jetzt seit acht Jahren und irgendwann musste ich mich fragen: Wieviel gebe ich Preis? Die Antwort war gar nicht so schwer wie gedacht. Ich gebe ALLES weiter, von dem ich meine, es könnte anderen auf irgendeine Art und Weise auch hilfreich sein. Dass das für mich genau richtig ist, bemerke ich vor allem, wenn ich Texte meiner Lieblingsautor*innen lese. Die sind immer persönlich, so, dass es manchmal sogar weh tut. Ich warte aber natürlich immer ein bisschen. Das hier ist natürlich nicht gestern passiert. Nur das mit den Haaren. Bevor solche Texte entstehen, habe ich schon gefühlt hundert Gespräche mit meinen Freunden gefühlt. Und der Mann, der weiß natürlich, wen er sich da ausgesucht hat. Ihn ist sowas von egal, was andere denken, dass ich absolute Schreibe-Freiheit genieße. Ganz liebe Grüße ❤️

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      1. Anna

        DANKE liebe Nike – für deine Ehrlichkeit und deine Worte, die ihren Wege ohne Umwege in mein Herz finden und mir Hoffnung geben.
        <3

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    2. Marion

      Ich empfinde Deinen Kommentar als übergriffig und die Antwort darauf als sehr bedacht. Tatsächlich bin ich geradezu schockiert.

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  5. Alexa

    Hmm, im Buch „Die Wolfsfrau“ wäre jetzt evtl. das Märchen „Die Knochenfrau“ ganz interessant. Klingt zumindest danach. Alles Liebe, liebe Nike!

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  6. Mia

    Liebe Nike, ich glaube es ist ganz einfach: tu das was dir gut tut und wenn du gerade nicht weißt was dir gut tut dann tu alles um es herauszufinden. Mut! Mut ist nie falsch. Kann er nicht. Und Treue zu dir selbst, die pflegt dich am besten lieber Baum.

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  7. Marie-Kristin

    Liebe Nike, ich glaube du kannst das jetzt einfach ausprobieren, es wagen und mutig sein. Und dann ganz viel in dich hinein hören und schauen, ob es das ist, was dich glücklich macht. Manchmal brauchen Beziehungen solche Experimente, bloß um am Ende zu merken, dass man eigentlich wieder viel mehr aneinander kleben möchte. Und vielleicht lernst du dich dadurch besser kennen, vielleicht zerbricht etwas, vielleicht wächst es aber auch zusammen, noch viel mehr als zuvor. Räumliche Distanz bedeutet ja noch lange nicht, dass es der Beziehung an Nähe und Verbundenheit mangelt. Dennoch hör auf dein Herz, ein bisschen aufs Hirn und wenn’s zwickt und zwackt und mehr weh als gut tut, dann weißt du schon was zu tun ist. Alles Gute und tausend dank für deine schönen Worte ♥️

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  8. Rieke

    Ach Nike, für mich wäre das auch schwierig. Aber ich habe mich auch schon damit auseinandergesetzt und bin Dir wie so oft dankbar für offene und ehrliche Worte. Kaum einer traut sich über Lebensformen die heteronormative Kleinfamilie am Stadtrand hinausgehend zu schreiben. Interessant fänd ich eine wilde Reflektion in ein paar Wochen oder Monaten. Klappt es, ist es Dein Ding geworden, wie arrangiert Ihr Euch? Bis dahin nimm die süßen Seiten der Vergreisung auch mit: Likörchen am Mittag und so 😉

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  9. Laura

    Ich glaube, dass Vieles geht, was uns zunächst total verrückt erscheint; einfach, weil wir bisher nur eine sehr begrenzte Anzahl an Varianten gezeigt und vorgelebt bekommen haben. Nichtsdestotrotz sind wir von diesen klassischen Modellen natürlich sehr geprägt, daher bedeuten sie für uns häufig das Glück. Bei mir selbst habe ich gemerkt, dass ich nach ner Weile das Neue immer ziemlich verlockend fand. Mein Ex-Freund sprach am Anfang auch von LAT und dass er sich das gut vorstellen könnte und ich innerlich so „was für nen Mist, wenn man zusammen ist, lebt man auch zusammen (zumindest nach ner Weile)“. Er so „ich könnte mir gut vorstellen zu adoptieren“. Ich so „Aber ich will eigene Kinder! Das wollte ich schon immer! Ein adoptiertes Kind wäre nie das Gleiche.“ Mittlerweile stehe ich beidem mehr als offen gegenüber, aber weil ich Zeit hatte, in meinem eigenen Tempo drüber nachzudenken und weil ich online viele Geschichten von Leuten verfolgt habe, die neue Lebenskonzepte leben. Und jetzt ist das irgendwie für mich das Normale. Zumindest genauso normal wie Mutter, Vater, leibliches Kind (im Eigenheim). Dass er mittlerweile mein Ex ist, hat übrigens andere Gründe. Wenn man das aber von jetzt auf gleich ohne eigene Entscheidung leben muss, ist es bestimmt sehr verunsichernd und herausfordernd. Ich finds super, dass du dich trotzdem drauf einlässt. Und ich sehe es so wie du: Wehe, er kümmert sich jetzt nicht gut um dich – einfach, weil er dir gerade viel abverlangt. Ich wünsche dir und euch viel Glück!

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  10. Eva

    Oh das spricht mir so aus der Seele… Und ich-also so ich ganz für mich selbst-hatte dann die Erkenntnis, dass ich so unbedingt um jeden Preis bloß nicht konservativ/klischeehaft/spießig/normal etc. sein wollte. Ich war (und bin) manchmal so sehr damit beschäftigt auf der Suche nach „anderen Lebensentwürfen“, dass mir während ich suche der Spaß verloren geht und ich gar nicht merke was ich will und dass ich ja nur mein Leben habe zu leben. Die Frage ist für mich die schwierigste in unserer Zeit voller „Alles steht offen“, „alles ist möglich“, „Alles kann, nichts muss“. Und immer mehr merke ich, dass mich da so mancher Coolness Schuh drückt. Danke Nike dass Du oft Worte findest, die mich merken lassen dass ich nicht allein mit solch Gedanken bin. Viel Glück beim „Gärtnern“

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  11. Steffi

    Liebe Nike,
    ich dachte auch mal, das würde gehen. Wir seien nicht so verstießt wie andere, cooler, mehr Individuum und daher trendigstes Pärchen überhaupt.
    Heute glaube ich (für mich), dass das bei uns eher eine Trennung auf Raten war, weil der drastische Schritt der Trennung wohl zu schmerzhaft gewesen wäre… aber so war es bei mir…
    Heute bin ich ganz verstießt verheiratet, zusammenwohnend, 2kinder habend glücklich…

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  12. Yvo

    Liebe Nike,
    danke für diesen offenen, ehrlichen Text.
    Ich lese irgendwie daraus, dass du schon erkannt hast, was eigentlich deine Vorstellungen von Zweisamkeitsbeziehungen sind – diese nur gerade vernebelt sind, weil der Mann mit diesem Konzept um die Ecke kommt. Ich bin mir sicher, du wirst fein reflektieren und ich bin gespannt, wie es funktioniert für euch.
    Alles Liebe aus Leipzig,
    Yvo

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  13. Resa

    liebe nike,
    es gibt wohl für jeden einen individuellen weg des glücklich-werdens.und letztlich muss man achtsam bleiben, in sich hinein hören, ob es ein kompromiss ist bzw. ob die kompromisse an sich überwiegen, oder ob man dem modell selbst tatsächlich etwas abgewinnen kann.ich kann nur für mich sprechen.seit über zehn jahren funktioniert dieses konzept, was gar keins war, weil nie geplant, sehr gut für meine beziehung.wir wohnen eine zigarettenlänge zu fuß auseinander, können also schnell beieinander sein, aber haben trotzdem unsere freiräume.wir mögen das sehr.das muss jeder für sich selbst herausfinden.da gibts kein richtig oder falsch.nur das leben.

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  14. Juloxyy

    Liebe Nike,
    danke dir für so viel Ehrlichkeit. Ich habe richtig mitgefühlt und würde am liebsten mit dir auf nem Sofa sitzen und darüber reden.
    Zu deiner Frage: Ich persönlich finde es spannend – kann es mir aber so gar nicht bei mir vorstellen. Wahrscheinlich müsste mich jemand mit dem Vorschlag überrumpeln, damit ich dem eine Chance geben – so wie bei dir.
    Wichtig ist nur dass du dir erlaubst Spießig zu sein, wenn du es sein willst – oder eben „modern“ wenn es sich richtig anfühlt. Aber eben achtsam mit dir selbst.
    Alles liebe euch!

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  15. Reni

    Die wahre Herzensweisheit ist dein Ursprung, der Grund deines Seins, deine wahre Heimat. Alles Liebe für dich Nike, ich habe sehr mitgefühlt bei deinen Worten. Danke für deine Offenheit und deinen Mut deine Wahrnehmung zu teilen.

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  16. Elena

    Hallo liebe Nike
    Irgendwie hört sich vieles in dieser Geschichte ziemlich kompliziert an. Aber nicht kompliziert wie ein kniffliges Rätsel sondern kompliziert wie zermürbend…
    Aber was für ein wunderschönes Bild: „Weil einen das langweilige Wattenmeer unterm Strich vielleicht doch glücklicher machen könnte als abenteuerliche Stürme.“

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  17. Julia

    Liebe Nike, deine neue Frisur steht dir fantastisch. Mein Mann und ich sind seit mittlerweile 8 Jahren zusammen und fast zwei Jahre davon verheiratet und wir haben noch nie zusammen gelebt, uns trennen 160 km und wir sehen uns nur am Wochenende. Am Anfang haben wir uns deswegen von anderen ziemlich unter Druck setzten lassen (Stichwort: Wann zieht ihr denn endlich zusammen?), bis wir kapiert haben, dass wir beide genau so am zufriedensten sind. Wir genießen unsere Zeit zu zweit sehr, brauchen aber beide sehr viel Zeit und Freiraum. Mittlerweile fragt niemand in unserem Bekanntenkreis mehr wann wir zusammenziehen – im Gegenteil, die meisten können diesem Modell mittlerweile sehr viel abgewinnen. Und Nähe in einer Beziehung hat absolut nichts mit räumlicher Nähe zu tun. Vielleicht probierst du es einfach einmal aus? Aber wie gesagt, jeder muss sich mit seinem Beziehungsmodell wohl fühlen.

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  18. M

    Mein Mann und ich sind seit 11 Jahren verheiratet, seit 17 Jahren zusammen. Zur Hochzeit ist er während seiner Promotion in Holland übers Wochenende gekommen, dann zwei Wochen Urlaub und dann wieder ein Jahr Wochenendbeziehung. Diese hatten wir auch am Anfang der Beziehung und ein halbes Jahr, in dem ich unbedingt nach Australien wollte. Seit Ende 2008 wohnten wir zusammen in unserer Mietwohnung, während um uns herum alle Häuser gekauft haben. Wir haben zwei Kinder, 9 und 7 Jahre und seit Anfang letzten Jahres wohnt mein Mann 150 km von uns entfernt. Er kommt einen Tag unter der Woche und Freitag abends bis Montag früh. Dazu getrieben habe ich ihn, weil ich wegen der günstigeren Baupreise aus Stuttgart weg ziehen wollte. Nachdem er dann den besseren Job hatte und ich meinen hier gekündigt, habe ich kalte Füße bekommen. Was ist so ein Haus schon wert? Die Kinder wollten eh nicht weg und ich kann unsere Freunde und Netzwerk noch einfach verlassen, alles was ich mir hier aufgebaut hatte. Also, ich sitze nun hier, super ausgebildet aber momentan auf der Suche nach einem neuen Job, quasi alleinerziehend und habe vor zwei Wochen erfahren, dass ich von meinem Mann ungeplant schwanger bin.
    Ich würde sagen, mit meinen 38 Jahren ein totales Chaos. Aber…. dass getrennt sein hat uns persönlich immer bereichert und auch jetzt wissen wir Urlaube und Wochenenden viel mehr zu schätzen. Über kurz oder lang wird sich einer von uns bewegen müssen. Und dann war diese Veränderung garantiert für etwas gut, davon bin ich überzeugt.
    Ich weiß ehrlich nicht, warum ich das schreibe, aber dein Text hat mich angesprochen. Eigentlich möchte ich dir nur mitteilen, dass eine räumliche Distanz manchmal ganz schön ist und ich hoffe, dass es bei euch funktioniert.
    Liebe Grüße!

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  19. Suzie

    Ich weiß nicht. Für mich wäre dieses Trennen ein Tod auf Raten. Der einfachere Weg, wenn man sich nicht traut, den Schlussstrich zu ziehen. Wenn man es zusammen nicht schafft, den Alltag (und vielleicht auch die Langeweile) mit einander durchzustehen – was bleibt dann?! Dieses „hui – ist doch dann alles viel spannender. Wir verabreden uns wieder. Wie früher.“ klingt für mich nicht überzeugend.
    Leider bin ich auch nicht ganz durch den Text gestiegen – zu viele, zum Teil noch ungeordnete Gedanken und Gefühle. Sollte es in erster Linie die Idee Deines Freundes gewesen sein, habe ich das Gefühl, dieses „Familienleben“ wurde ihm zu eng..
    Ich wünsch Dir trotzdem viel Glück & wie immer lieben Dank für das Teilen Deiner Gedanken. Ich lese hier ja immer, weil diese Welt so weit weg von meiner ist. Ich möchte jedoch jeden Morgen nebeneinander aufwachen, auch mal Türen im Streit knallen, aber sie auch sofort wieder öffnen können. Weil gleich dahinter der Mann steht, der die Kraft & das Verständnis hat, dass es nicht immer nur Sonnenscheintage gibt. Und unser Ausgehen ist das Bierchen am Wochenende im Kinderzimmer, während die kleine uns ein „Theaterstück“ vorführt.

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    1. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Suzie, ich habe jetzt natürlich nicht im Detail unsere Beziehung aufgeschlüsselt, aber eines ist vielleicht wichtig: Wir haben wunderbar zusammengewohnt, aber vielleicht zu wunderbar, voll Harmonie und ohne Streit. Das führte aber dazu, dass wir beide überaus gern und exzessiv aneinander klebten, vor allem abends, wenn man eigentlich auch Zeit hätte, Freunde zu treffen oder ein Buch zu schreiben. <3 Beides muss jetzt wieder mehr in den Fokus rücken, haben wir aus eigener Kraft nicht geschafft. Und in ein paar Monaten schauen wir, ob wir uns erfolgreich emanzipieren konnten und wieder stark genug sind, auch zusammenwohnend nicht aneinander getackert durch den Alltag zu gehen. Ganz liebe Grüße!

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  20. Mila

    Liebe Nike, tough shit. Aber Tabula rasa zu machen, tut manchmal sehr gut. Wichtig ist nur, dass Frau wirklich, wirklich ehrlich zu sich selbst ist. Nicht verbiegen für einen Kerl und denken. „Ja, klar, das krieg ich hin.“ und im Stillen dann doch leiden. Die Erwartungen der anderen können dir egal sein. Finde heraus, was dein Ding ist, und zieh es durch. Ich habe in der gleichen Situation gesteckt – allerdings hatte ich damals die Position deines Freundes inne. Bin weggezogen, dann zurückgezogen und dann kam ein Jahr später die Trennung. So war’s bei mir, aber so muss es bei niemandem sonst sein. Lerne dich und deine Bedürfnisse neu kennen. Ohne Maske, erst dann kennst du den richtigen Weg für DICH.

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  21. Teresa

    Liebe Nike, ein absolut großartiger Text, vielen Dank. Ich bin in einer anderen komischen Situation, seit über 10 Jahren in einer Fernbeziehung, und jetzt sind wir dabei zusammen zu ziehen, ich zurück in meine Heimatstadt, zu ihm. Und ich hab total Schiss. Weil ich dieUnabhängigkeit der getrennten Städte geliebt habe, weil mein Quasi-Single-Leben dort so ganz „meins“ war. Weil ich jetzt eine selbstgeschaffene Heimat, familienähnliche Freunde und mein ganz eigenes Reich zurücklassen muss. Ich hab aber auch die Hoffnung, dass mancher Entwicklungsschritt in unserer Beziehung, manche Auseinandersetzung mit den eigenen Bedürfnisse uns – die wir beide sehr konfliktscheu sind – leichter fallen wird, wenn wir an einem Ort sind. Obwohl die Situationen beinah entgegengesetzt wirken mögen, sind sie wohl eher stark verwandt. Denn, dass was ich nach vielen Gesprächen und durchheulten Nächten und hektisch getippter iPhone-Notizen-Gedankenblitzen für mich beschlossen habe, ist ziemlich genau auch das, was meine Vorrednerinnen und ich dir auch raten: wir müssen uns wohl jetzt mutig hineinbegeben, weil von außen kann man eben nicht alles durch nachdenken verstehen, man muss es erleben. Und während wir es erleben müssen wir dann den Mut haben ehrlich zu erkennen, wie es uns damit geht. Und wenn wir das erkannt haben, müssen wir uns für uns selbst einsetzen und unsere Grenzen, unsere Möglichkeiten und auch die Unmöglichkeiten aussprechen. Und nichts muss für immer sein, die meisten Veränderungen lassen sich auch wieder anpassen, justieren und variieren. Am Ende des Tages, kann natürlich eine Trennung kommen. So wie eben immer und in jeder Beziehung. Oder aber ein bewusster gestaltetes Glück. Ich finde das Leben gerade sehr schwierig, und ich kann meine eigene Mut-und-Selbstachtungs-Predigt schon bald selbst nicht mehr hören, aber wir kommen wohl nicht drum herum.

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  22. Sara

    Liebe Nike,
    was ich an Dir so mag ist, dass Du so viele Gedanken in meinem Kopf lostrittst. Nach dem Lesen Deiner Artikel beginne ich plötzlich „alteingesessene“ Abläufe, Rituale, Denkmuster zu hinterfragen.
    Obendrein hast Du den Mut, Ängste und Sorgen auszusprechen, die viele (mir inkl.) sich nicht mal selbst eingestehen würden. Vielleicht kennst Du das: von manchen Sorgen möchte man niemandem erzählen, nicht mal der besten Freundin. Denn sobald sie laut ausgesprochen sind – und keine Hirngespinste mehr sind – sind sie real, dann sind sie da. Verstehst Du was ich meine?

    Ich befinde mich auch gerade an einem Punkt in meiner Beziehung in der ab und zu mal leise Fragen aufkommen, wo der Weg hinführt („Bin ich glücklich?“ „Wieviel Kompromisse will / muss / kann ich eingehen, damit die Beziehung funktioniert ohne, dass ich mich selbst verliere?“) und eine Sache beschäftigt mich besonders: ich werde dieses Jahr 29, mein Freund ist 42 – wenn ich mich jetzt aktiv weiterhin für diese Beziehung entscheide, dann gibts kein zurück mehr.. (jedenfalls sage ich mir das..) wir werden nicht jünger, ich möchte irgendwann mal Kinder (er auch), ich möchte mal heiraten (er auch), aber das möchte ich noch nicht jetzt und ich fühle mich manchmal unter Druck gesetzt, dass es jetzt nach bekannten Mustern weiterlaufen muss. Was ist, wenn ich mich in 2 Jahren trenne, dann bin ich 31, Single und fang wieder von vorne an. Ich weiß genau, das ist alles so dämlich und ich bemerke es selbst, während ich das schreibe aber diese Dinge beschäftigen mich.. Als ich 18 war konnte ich immer sagen „ich bin jung, hab keine Verpflichtungen, habe ZEIT“, momentan habe ich das Gefühl, als würde mir die Zeit davon laufen.

    Manchmal habe auch ich das Gefühl, ich brauche mehr Freiraum, meine Ruhe. Trotzdem könnte ich mir ein Getrennt-Wohnen nicht vorstellen!
    Bei meinem Exfreund war zu viel räumliche Nähe das Problem. Wir haben nur aufeinander gehockt und das hat auf Dauer so gestresst. Dass man sich nicht mehr als Partner gesehen hat sondern „nur“ als Kumpels. Ich habe ihn dann wie meinen Bruder geliebt, nicht aber wie in einer Liebesbeziehung. Ich bin dann ausgezogen, war fest davon überzeugt: wir müssen uns räumlich trennen damit wir wieder das richtige Maß von Nähe finden können. Ein halbes Jahr später haben wir uns nach 6 Jahren Beziehung getrennt – es war, wie eine Vorrednerin hier schon sagte – Trennung auf Raten. Wir hatten wahrscheinlich zu sehr Angst vor einen direkten Trennung und haben es dann auf diese Art und Weise gemacht.
    Deine Situation ist m.E. aber eine völlig andere – zumal dein Freund (soweit ich das von Außen betrachten kann) einen sehr wilden, äußerst spontanen Charakter hat (wie Du auch) (?). Das macht die Sache natürlich nicht besser / schlechter und „rechtfertigt“ nicht sein Verhalten. Wir Menschen neigen ja auch dazu, bei einer Veränderung, die nicht der Norm entspricht (zusammenwohnen und dann wieder auseinander ziehen) sofort das Negative zu sehen. Vielleicht ist es ja auch wirklich eine Chance für Euch, etwas Gutes!
    Ich finde es bewundernswert, wie stark Du bist. Wie Du diese Dinge verarbeitest. Da muss ich mir eine Scheibe von abschneiden!
    Auch ich würde mich freuen, in ein paar Wochen (Monaten) ein Update von Dir zu lesen, wie es Euch (Dir) ergangen ist. Egal wie es weitergeht, ich wünsche Dir von Herzen, dass Du glücklich bist und deinen Weg findest und gehst.
    Liebe Grüße, Sara

    Antworten
  23. Lydia

    Liebe Nike,

    offenbar schwirrte mir dein Artikel, den ich gestern Abend las, auch heute Vormittag noch im Kopf herum, denn gleich an zwei Stellen wurde ich wieder an deine Worte, auch an die Worte der anderen Frauen in den Kommentaren erinnert:

    »Balance ist nie statisch, es ist ein Akt der Bewegung.«(http://www.aylarealhealth.com/8417141/balance-within-binds) und

    »I want to force myself again and again to leave the warmth and security of static situations and move into the world of growth and suffering.« (Sylvia Platz || @words_of_women)

    Gehab dich wohl.

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  24. Steffi

    Hi Nike, ja, es geht zu modern! Und ja, wir haben definitiv zu viel Hollywood im Kopf. LAT funktioniert genau so wie Freundschaft plus – nämlich gar nicht. Meiner Meinung nach ist das kompletter Blödsinn. Wo Liebe ist, da will ich auch mit meinem auserwählten Menschen zusammen sein, und wenn noch ein Kind da ist, soviel mehr. Patchwork ist keine Traumsituation, da spreche ich aus Erfahrung. Und dann auch noch getrennte Wohnsituationen on top? NEIN DANKE. Quatsch mit Soße. Da können alle Helenas und Tim´s und Schweighöfer´s LAT propagieren wie sie wollen, da können mich alle retro und antiquiert schimpfen – mir egal, ich bleibe dabei. Ich hoffe für Euch dass es keine Trennung auf Raten ist… aber ich verstehe dich, das Herz will was es will!! Der Text ist wie immer wahnsinnig gut geschrieben. Alles Liebe!

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    1. Carmen

      Vielleicht funktioniert es für dich nicht- glaub ich dir sofort. Aber wieso schliesst du auf andere? Wer gibt dir das Recht zu sagen „es funktioniert gar nicht“. Da fehlt definitiv ein „für MICH funktioniert es nicht. Meiner Meinung nach.

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  25. Sara W

    Liebe Nike,
    das ist ein schöner und wild wortwuchender Text, und er ist so schön zu lesen gewesen, weil er so nah dran ist an den Texten die man in durchheulten Nächten in sein Tagebuch schreibt, um klaren Kopf zu bekommen. In so einer Situation ist das Chaos ja fast das aller präsenteste, und darum finde ich deinen Text so super ehrlich und toll. Im Nachhinein, total reflektiert, ist ja alles nicht so schlimm, da kann man ruhige Texte schreiben- aber darum geht es in solchen Phasen nicht. Ich finds super schön, dass du aus dem Seesturm heraus „live“ berichtest.
    Du hast ja in den Kommentaren schon geschrieben, dass das ganze natürlich eine Weile her ist. Ich hoffe, ihr kommt gut miteinander aus. Ich finde es richtig und mutig, was ihr da tut, und ich kann mir vorstellen, dass du an der Entscheidung auch mitgetragen hast- Natürlich tut es weh, wenn ein Mann geht, weil er einen nicht immer braucht. Aber aus jedem deiner Texte spricht deine Unabhängigkeit, deine Natur als Wildfang eben. Ich glaube, ihr passt gut zueinander und ich wünsche euch, dass ihr das hinkriegt. 🙂
    Mich hat der Text so berührt, weil es mir in den letzten zwei Jahren ähnlich ergangen ist. Ich lebe meine Beziehungen jetzt anders, teils gewollt, teils ungewollt, weil mein Gegenüber das verlangt hat. Es gibt jetzt nicht mehr so viele Etiketten um mich herum. Das ist oft anstrengend. Aber es hat auch dazu geführt, dass ich Menschen genauer, liebevoller und respektvoller wahrnehme. So wie sie sind und sein wollen und nicht so, wie ich sie brauche. Mein Wildschwein zum Beispiel, das war lange einfach der Mann, eben bis es nicht mehr ging. Jetzt ist das Wildschwein das Wildschwein, mit dem ich gern Kastanien auf der Parkbank esse, das am liebsten in der Sonne liegt und da ist, wenns dann wirklich drauf ankommt. Schlechter, besser? Auf jeden Fall fordernder und: trotzdem einen Versuch wert.
    Ganz liebe Grüße

    PS: Ihr seit immer noch Nike und das Wildschwein, kein LAT-Paar. Das ist ja nur eine neue Bezeichnung, aber ihr seid eben ihr und irgendwo zwischen allen Namen, eben eine richtige Beziehung zwischen zwei besonderen Menschen, die versuchen, eine gute gemeinsame Form zu finden.

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  26. Carolin

    Liebe Nike, tolle neue Haare, du siehst wieder voll aus wie zu JW-Anfangstagen! Frech und wild und unabhängig, und das ist vermutlich auch das, was du sein willst, und wozu auch das neue LAT-Modell passen soll. Danke, dass du das alles auch so offen und ehrlich mit uns teilst. Aber: Für mich klingt es stark so, als wäre dieser Schritt etwas, was dein Freund will, und nicht, was du willst, und du redest es dir nun schön. Denn du scheinst das „Klassische“, manch einer würde es vllt auch „Langeweilige“ nennen, zu wollen. Das finde ich aber gar nicht, null komma null, schlimm. Du musst m.M.n. einfach gucken, wie lange es dir mit dieser Entscheidung gut geht, und wenn das nicht mehr der Fall ist, dann einen klaren Cut ziehen. Dann triffst du schon den Mann, der jede Minute mit dir verbringen will (aber nicht muss!) und umgekehrt und mit dem du als grauhaarige Omi auf dem Veranda-Schaukelstuhl sitzt <3

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  27. sina

    Hallo Nike,
    unfassbar mutiger und wortgewaltiger Text.
    Ich finde es großartig, wie du deinen Leser*innen einen derartig ehrlichen Einblick in dein Leben gibst und damit eine Diskussion anstößt. Ich kann mich nur meinen Vorkommentatoren*innen anschließen: Glück, die Liebe und eben auch das Zusammenleben muss jeder für sich definieren. Schwierig wird es jedoch, wenn dritte oder gar vierte, kleine Mitmenschen dazu kommen, die, gerade in jungen Jahren, Stabilität und Sicherheit benötigen. Ihr werdet aber euren Weg schon finden!

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  28. Amelie

    Liebe Nike,
    ehrlich gesagt kann ich mir so eine Form der Beziehung auch super vorstellen und manchmal denke ich sogar, dass ich mir NUR so eine Beziehung vorstellen kann. Im Moment bin ich Single, meine bisherigen Beziehungen scheiterten immer an meinem Drang nach Freiheit und daran, dass der Partner das einfach nicht verstand. Ich habe lange mit mir gehadert, weil ich mich in Beziehungen immer eingeengt gefühlt habe und dachte, dass ich dafür einfach nicht gemacht bin. Aber mittlerweile bin ich der festen Überzeugung, dass wahre Liebe frei lässt und sie nicht besser/tiefer/schöner ist umso mehr man aufeinander hängt. Wenn man aber beim Aufeinanderkleben total zufrieden ist, sollte man das machen. End of the story: Ich mag deine neue Frisur.

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  29. Anne

    Uiiii!
    Liebe Nike, deine Frisur ist ein Traum❤️
    Das andere Thema: Ein dicker Fisch!
    Ich bin gerade erst nach knapp 3 Jahren mit meinem Freund zusammen gezogen.
    Vorher wohnten wir beide in Wg‘s und haben es jetzt satt!!
    Das ganze verabreden und bei mir oder bei dir, ging uns dermaßen auf den Zeiger..puh!
    Ich wünsche dir und deinem Liebsten, dass ihr das für euch perfekte Konzept findet.
    Liebst, Anne!:)

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  30. Miki

    Liebe Nike,

    wenn ich deinen Text richtig verstanden habe, schreibst du ja, dass du es eigentlich schon gerne konventionell magst und die Idee der LAT-Beziehung nicht auf deinem Mist gewachsen ist. Danach gerätst du ins Zweifeln darüber, ob deine „konservative“ Idee von Beziehung richtig ist. Nennst dich selbst engstirnig und deine Vorstellungen romantisiert. Das finde ich schade. Es sind deine Vorstellungen und diese sind nicht falsch. Kann es wirklich zu harmonisch sein? Müsste die Harmonie in der Beziehung eigene Projekte (z.B. Buch schreiben) nicht tragen und beflügeln?
    Ich weiß nicht recht, aber dein Text wirft viele Fragen bei mir auf. Ich selbst habe oft den Fehler gemacht, dass ich die Bedürfnisse/Wünsche des Partners über meine gestellt habe. In vergangenen Texten hast du schon durchscheinen lassen, dass dein Mann sehr outdoorsy und freiheitsliebend ist, aber wo bleibst du? Männer können in dieser Hinsicht sehr dominant sein.
    Ich wünsche dir Klarheit und dass sich die Dinge deinen Vorstellungen entsprechend regeln. Alles Gute <3

    Antworten
  31. cat

    ich bin vor einem jahr wegen eines tollen jobangebots 500 km entfernt nach 8 jahren zusammenwohnen in so ein LAT ding reingeraten. wir haben die entscheidung gemeinsam getroffen. und gesagt, wir probieren das jetzt aus. mittlerweile hasse ich es. wir kleben jetzt übrigens an den tagen, die wir zusamnen verbringen nur noch aneinander. da das die wochenenden sind, bleiben dann freunde, mal alleine ausgehen,familie treffen, wochenendtrip mit der schwester…und und ….auf der strecke. aber die wenige zeit ist so kostbar. ein abendliches telefonat kann nie das aneinanderkuscheln beim einschlafen ersetzen. diese nähe fehlt mir absolut. deswegen werde ich den tollen job durch einen anderen ersetzen müssen, mit strategisch besserer lage. ist ja auch nicht das wichtigste. ganz sicher ist die situation sehr anders, wenn man zumindest in der gleichen stadt lebt. dann besteht ja immer die möglichkeit sich zu verabreden, wenn man die nähe gerade braucht. das getrennt voneinander leben hat unserer beziehung nicht geschadet. und sicher hat es auch positive aspekte. sich irre vermissen und aufeinander freuen wie wahnsinnig. aber es ist nicht, wie ich auf dauer leben möchte. auch wenn es zunächst dieses gefühl von abenteuer und freiheit vermittelt hat. für mich hat sich das schnell abgenutzt.

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  32. Nik

    Liebe Nike.

    Ob das Modell für euch beide funktioniert, maße ich mich nicht an zu beurteilen.
    Was ich dir aber sagen kann, ist das ich es mit meinem Partner schon seit 6 Jahren so lebe.
    Wir haben getrennte Wohnungen und uns in den letzten zwei Jahren sogar getrennte Immobilien zugelegt.
    Eine Hochzeit steht in Zukunft wahrscheinlich an, ein Zusammenziehen steht nicht zu Debatte.
    Egoistisch, unverständlich, seltsam: immer nur für die anderen. Wir sind mit unserem Modell glücklich und ich mit Anfang 30 an einem Punkt, wo mir das wichtiger ist als alles andere.
    Also drücke ich dir die Daumen für eure ersten Schritte in dem Modell und kann dir nur sagen: es ist toll einen eigenen Garten bestellen zu können und den Schlüssel zu einem zweiten Garten zu besitzen. Denn zwei getrennte Gärten heißt auch: doppelte Freude, mehr Garten für beide und tatkräftige Unterstützung die Wurzeln im eigenen Garten zu pflegen.

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  33. Leonie

    Liebe Nike,

    diese Kluft zwischen unkonventionellem Wildnis-Denken und dem konservativeren Leben kenn ich gut und hab oft schon mit ihr gehadert.
    Bloß -denke ich- stecken da oft auch selbstauferlegte Ziele oder ‚Verbote‘ dahinter, die der realen Situation hinterherhinken und dringend mit uns verändert gehören -eben so, dass wir uns in der aktuellen Lebenssituation wohlfühlen. Da offen zu sein und zu bleiben, sich nicht selbst zu beschränken, drauf achten was man grade braucht, im Hinterkopf Alternativen zu haben und das auch noch mit einem oder mehreren Personen abzustimmen… puh, das ist wohl die Kunst! Mich nicht selbst für -bisher unbewusste- Wünsche oder Meinungen zu verurteilen, weil sie nicht in die gedachte Schublade passen, seh ich zumindest als sinnvollen ersten Schritt.

    (Spontan fiel mir zu deiner Baum-Metapher eine Ergänzung ein: Peter Wohlleben, dessen Bestseller ich grade verspätet zu lesen begonnen habe, schreibt davon, dass Bäume -auch die, die auf Abstand stehen- mit ihren Wurzeln untereinander verbunden sind und sich sogar gegenseitig ernähren. Kitschig? Vielleicht… Aber, ob wahr oder nicht -jedenfalls gibts den Denkanstoß, dass sichtbare Nähe und die tatsächlich gefühlte nicht verwechselt werden sollten. Und wir trotz der Distanz, die wir für unsere eigene Entwicklung brauchen, verbunden sein können. Und das ist doch irgendwie tröstlich und ermutigend?)

    Und dann hab ich mich noch erinnert, dass du vor einigen Jahren mal einen Artikel über alternative Wohnformen à la Generationenwohnen geschrieben und damit so erfrischend unkonventionell und offen gewirkt hast… vielleicht findest du dieses Gefühl ja wieder -wenns grade passt.

    Viel Erfolg beim Selbst-Ausloten -am Ende kannst du doch nur profitieren oder?

    Leonie

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  34. Bea

    Liebe Nike,
    Ich bin der Meinung in einer funktionierenden Partnerschaft sollte es nicht darum gehen, wer innovativer oder freigeistigen unabhängiger ist, sondern darum wie man über- eventuell verschiedene Bedürfnisse in Austausch kommt und gemeinsame Lösungen findet. Hierunter fällt sicher nicht, den anderen einfach unter dem Deckmantel von „ich bin halt nicht so konservativ wie du sondern irre unkonventionell“ vor vollendete Tatsachen zu stellen. Ich finde das klingt nicht nach unabhängig sondern nach feige und egoistisch. Und ich schreibe das nur, weil mir in deinem Beitrag die Wut fehlt. Du hast genau das gleiche Recht auf deine Gefühle und Bedürfnisse, ganz egal ob die nun altbacken oder modern wirken. Und dein Freund hat auch das Recht auf seine, auch darauf sie zu äußern. Nur die Art scheint mir (so wie hier dargestellt) etwas ungünstig für das Finden eines Kompromisses. Drücke dennoch die Daumen für die kommenden Verhandlungen und hoffe du kannst ein bisschen Wut aktivieren um deine eigenen Wünsche zu verteidigen. Dafür ist das Gefühl ja da 🙂

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  35. ali

    liebe nike, mein freund und ich haben das auch so gemacht. drei jahre zusammen gelebt, zusammen nach berlin gezogen – und schwups – in getrennte wohnungen statt in eine gemeinsame gezogen. mit absicht. ‚waaaas? wieso zieht ihr auseinander, wenn ihr doch schon zusammen gewohnt habt? habt ihr euch getrennt?‘ das waren die meisten reaktionen. nö, wir haben nur einfach bock jede/r für sich sein ding zu machen und trotzdem zusammen zu sein. denn man muss nicht immer der reihenfolge nachgehen, die konvention xy und gesellschaft z vorgeben. so. für mich funktioniert dieses modell famos, auch wenn ich bis jetzt nicht wusste, dass es sogar eine schicke abkürzung dafür gibt! und zukunftsvisionen kann man ja trotzdem zusammen haben.

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  36. Lara

    Hallo Nike, meine Mutter und ihr Lebensgefährte leben seit 20 Jahren dieses Beziehungsmodell und ich habe noch kein zufriedeneres Paar erlebt. Die Beziehung ist stärker und immer noch romantischer als bei vielen zusammenlebenden Paaren.
    Vielleicht ist es ja mal ein Versuch wert.
    Viele Grüße,
    Lara

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  37. Milli

    Abe wohnt Dein Freund nicht eh in Innsbruck? oder ist er inzwischen nach Berlin gezogen und jetzt wieder in eine eigene Wohnung? verzeih bitte dieses Fragen, aber du gibts ja schon auch immer viel von Dir preis und manchmal kommt man nicht mehr mit 😉 Ich würde es nur gerne verstehen.

    Antworten
  38. Jael

    Ein großartiger und so wahrer Text, Nike! Dieses Beziehungsdingens ist und bleibt doch eine verrückte Sache. Alles fühlt sich vermeintlich richtig an; so, wie man denkt dass es muss und schwupps, steckt man wieder drin im Dilemma.
    Ich wünsche dir vor allem Mut, die Frage nach dem, was DU wirklich willst, für dich ganz ehrlich zu beantworten. Das in Unabhängigkeit von geliebten Menschen zu tun ist nämlich mitunter gar nicht so einfach, macht aber – traut man sich denn – unglaublich frei. Weil man dann wieder viel mehr bei sich ist und bleiben kann und man sich dadurch auch von dem Risiko, sich selbst vor lauter Liebe, Kompromissbereitschaft und „Ich arrangier mich und kann schon alles wuppen“ zu verlieren, viel besser abgrenzen kann.
    Also ganz viel Augen auf und durch <3

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  39. Heike

    Liebe wunderbare starke Nike, als langjährige stille Leserin ist es nun an der Zeit, dir endlich mal DANKE zu sagen… DANKE dafür, dass du so offen über die vielen Klippen schreibst, an die das Leben so geraten kann! DANKE, dass du uns Leser teilhaben lässt an Deinen Zweifeln, Deinen Ängsten, Deinem Gedankenkarussell! Ähnlich wie wie bei dir gab und gibt es in meinem Leben Situationen und Entscheidungen, an denen ich fast zerbrochen wäre (Schwangerschaftsabbruch und ebenfalls ein eher unkonventionelles Beziehungsmodell) – und ich habe dabei festgestellt, dass es vor allem auch die Konventionen und öffentlich propagierten Rollen- und Lebensmodelle sind, die es unheimlich schwer machen, seinen eigenen Weg zu finden, ohne in eine Rechtfertigungsspirale sich selber und seinem Umfeld gegenüber zu geraten. Seine eigenen Vorstellungen von Glück in Frage zu stellen, wirklich zu verstehen, was uns gut tut, ganz unabhängig von unserer Sozialisierung, ich denke, das ist vielleicht eine der größten und spannendsten Aufgaben im Leben. Dadurch, dass du uns so unmittelbar mitnimmst bei deiner persönlichen Reise, hilfst Du mir immer wieder, meine Entscheidungen und „Unzulänglichkeiten“ zu akzeptieren – weil du für mich einfach zu einer Art Rolemodel wirst. Beim Lesen deiner Texte denke ich ganz oft, wie unfassbar großartig ich finde, wie du deinen eigenen Weg zu gehen versuchst, mit allen Umwegen, Einbahnstraßen, unundund… aber eben immer wahrhaftig und ganz bei dir. Und dann fühle ich mich zum einen weniger alleine mit all meinen Lebensgabelungen, die auch immer wieder bestehenden Konventionen widersprechen, und zum andern finde ich mich dann auch ein bisschen mehr ok (auch wenn die Zweifel wohl immer bleiben werden). Ich wünsche euch 3 aus vollem Herzen, dass ihr in euer neues Beziehungs- & Lebensmodell reinwachst und dies der Weg für euch ist, der sich richtig anfühlt. Bleib mutig und frei!

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  40. Sandra

    Gemessen an all dem Feminismus-Content, der auf dieser Seite propagiert wird, klingt das für mich wie Steinzeit: Mann möchte getrennt wohnen, Frau eigentlich nicht, Mann setzt sich durch, Frau schneidet sich die Haare ab. Das klingt für mich nach dem Gegenteil von Selbstbestimmtheit. Eher Frauenzeitschrift 90er. Ist es nicht möglich, sich dem Problem, dass man zu sehr aneinanderklebt, in der gleichen Wohnung zu stellen? Braucht es da den Aufwand zweier Wohnungen?

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    1. Nike Jane Artikelautorin

      Alsooo. Die Haare fielen natürlich nicht, weil der Mann ausgezogen ist. Die fielen da aber nunmal in einer Zeit, in der das Ausziehen des Mannes auch neu war, wie die Frisur. Das ist ja aber auch ein bisschen metaphorisches Stilmittel, das mir in die Karten spielte. Und ich glaube, da ist etwas missverstanden wurden: Mann möchte getrennt wohnen (aber nicht wegen der Frau oder weil das Zusammenwohnen nicht klappt, sondern aus sehr verständlichen Beweggründen, die nicht verletzend sind). Frau hat noch nie drüber nachgedacht! Ist erstmal panisch, klar. Aber entscheidet sich für: Ausprobieren! Ich sehe uns auch eher als Partner oder Individuen und nicht in Mann-und-Frau-Schubladen. Ich habe den Mann ja auch schon oft „geschubst“. Und, wie gesagt: Das ist jetzt was her. Der nächste Text lässt die erste Zeit Revue passieren. Und ich kann schonmal verraten: Es ist und war unerwartet erfrischend und wunderbar, dieses zunächst nicht ganz freiwillige Getrenntwohnen.

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      1. Alice

        Nike dieser Text ist literarisch ganz wundervoll und macht Lust auf das Buch, das du vielleicht irgendwann dank genügend Zeit schreiben kannst. So sehr Lust, machts. Und du bist in meinen Augen der Leserin eine versierte, selbstbestimmte Frau, deren Worte gar nicht immer 1:1 verstanden werden müssen, wenn du sie auf diese Seite knallst. Denn sie sind schön und klingen nach dir und ich wünsche dir viele schöne Abende alleine und mit ihm, Bücher schreibend, Lakritze essend, streitend und knutschend. Danke, dass du dir die Freude solche Dinge mit uns zu teilen nicht nehmen lässt. Liebst, Alice

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