Ich glaube, ich verehre schreibende und dann auch noch tatsächlich publizierende Menschen deshalb so sehr, weil ich sie für unheimlich mutig halte. Seit diesem Jahr stapeln sich auf meinem Schreibtisch nämlich neuerdings Bücher, von denen ich annehme, dass sie großartig sind, bloß traue ich mich manchmal nicht, sie tatsächlich aufzuschlagen, aus Angst, jemand könne längst gesagt haben, was ich noch sagen will. Das wiederum ist großer Käse, denn im Prinzip wurde ja wirklich beinahe alles schon gesagt, aber das Großartige daran ist ja, dass es immer wieder anders gesagt wird und vor allem: Gesagt werden darf! Ein gutes Beispiel hierfür ist etwa das Buch von Dolly Alderton, der sehr klugen und sehr sympathischen Podcast-Kollegin von Pandora Sykes. Alderton hat neulich jedenfalls ein ganzes Buch (das ich mich zu lesen wagte!) über die Liebe geschrieben. Schon wieder eines, denkt ihr jetzt vielleicht, aber ich kann versprechen: Es ist ein Träumchen. Ebenso wie „A goof time to be a girl“ – statt zu schimpfen blickt Helena Morrissey, die übrigens Mutter von neun Kindern ist, positiv in die Zukunft und weigert sich dabei dagegen, überhaupt noch Teil dieses patriarchalen Systems zu sein. Geweint habe ich schließlich bei einer Geschichte über Ruanda, auch vor lauter Bewunderung. Und in „Wenn Männer mir die Welt erklären“ spricht Rebecca Solnit mir aus der Seele.
Everything I know about love
When it comes to the trials and triumphs of becoming a grown up, journalist and former Sunday Timesdating columnist Dolly Alderton has seen and tried it all. In her memoir, she vividly recounts falling in love, wrestling with self-sabotage, finding a job, throwing a socially disastrous Rod-Stewart themed house party, getting drunk, getting dumped, realising that Ivan from the corner shop is the only man you’ve ever been able to rely on, and finding that that your mates are always there at the end of every messy night out. It’s a book about bad dates, good friends and – above all else – about recognising that you and you alone are enough.
Glittering with wit and insight, heart and humour, Dolly Alderton’s powerful début weaves together personal stories, satirical observations, a series of lists, recipes, and other vignettes that will strike a chord of recognition with women of every age – while making you laugh until you fall over. Everything I know About Love is about the struggles of early adulthood in all its grubby, hopeful uncertainty. A spot-on, wildly funny and sometimes heart-breaking book about growing up, growing older and navigating all kinds of love along the way
Fig Tree (1. Februar 2018)
Die Erfolgsgeschichte von Ruanda
Dieses Buch erzählt die Erfolgsgeschichte eines afrikanischen Landes, in dem vor knapp einem Vierteljahrhundert noch ein grausamer Stammeskrieg tobte – eine Erfolgsgeschichte, die Ruandas Frauen schrieben. Noch vor zwei Jahrzehnten durften sie weder ein Bankkonto eröffnen noch in der Öffentlichkeit sprechen. Heute hat das Land mehr Frauen im Parlament als jedes andere auf der Welt, und über die Hälfte der Unternehmen sind in Frauenhand. Ohne diese Express-Emanzipation wäre das rasante Wirtschaftswachstum Ruandas nicht möglich gewesen. Die wirtschaftliche Entwicklung ist eindrucksvoll, doch noch eindrücklicher sind die Menschen, die dahinter stehen.
Das Buch wirft einen neuen Blick auf den afrikanischen Kontinent, der für uns in Europa immer größere Bedeutung gewinnt.
Reclam, Philipp, jun. GmbH, Verlag (16. März 2018)
A good time to be a girl
Five years have passed since women were exhorted to `Lean In‘. Over that time, the world has transformed beyond all expectations. But why should anyone `lean in‘ to a patriarchal system that is out of date? Why not change it entirely for the good of us all? In A Good Time to be a Girl, Helena Morrissey sets out how we might achieve the next big breakthrough towards a truly inclusive modern society. Drawing on her experience as a City CEO, mother of nine, and founder of the influential 30% Club which campaigns for gender-balanced UK company boards, her manifesto for new ways of working, living, loving and raising families is for everyone, not just women. Making a powerful case for diversity and difference in any workplace, she shows how, together, we can develop smarter thinking and broader definitions of success. Gender balance, in her view, is an essential driver of economic prosperity and part of the solution to the many problems we face today. Her approach is not aimed merely at training a few more women in working practices that have outlived their usefulness. Instead, this book sets out a way to reinvent the game – not at the expense of men but in ways that are right and relevant for a digital age. It is a powerful guide to success for us all.
Harper Collins Publ. UK (Februar 2018)
Eine kurze Geschichte der Zeit
Stephen Hawkin starb am 14. März 2018 – ein Grund mehr, dieses Portrait zu lesen. „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ nochmal zu sehen. Und „Eine kurte Geschichte der Zeit“ wieder zu entdecken.
Woher kommen wir? Warum ist das Universum so, wie es ist? Dieses Buch hat unsere Weltsicht verändert – und zugleich setzte es neue Maßstäbe für die Darstellung komplexer physikalischer Zusammenhänge. Stephen Hawkings «Eine kurze Geschichte der Zeit» hat das Wissen über die Entstehung des Universums, Schwarze Löcher, das Wesen der Zeit und die Suche nach der Weltformel in der Physik und Kosmologie populär gemacht wie kein anderes. Das Credo eines Jahrhundert-Genies.
Rowohlt Taschenbuch
Die Ladenhüterin
Die literarische Sensation aus Japan: Eine Außenseiterin findet als Angestellte eines 24-Stunden-Supermarktes ihre wahre Bestimmung. Beeindruckend leicht und elegant entfaltet Sayaka Murata das Panorama einer Gesellschaft, deren Werte und Normen unverrückbar scheinen. Ein Roman, der weit über die Grenzen Japans hinausweist.
Keiko Furukura ist anders. Gefühle sind ihr fremd, das Verhalten ihrer Mitmenschen irritiert sie meist. Um nirgendwo anzuecken, bleibt sie für sich. Als sie jedoch auf dem Rückweg von der Uni auf einen neu eröffneten Supermarkt stößt, einen sogenannten Konbini, beschließt sie, dort als Aushilfe anzufangen. Man bringt ihr den richtigen Gesichtsausdruck, das richtige Lächeln, die richtige Art zu sprechen bei. Keikos Welt schrumpft endlich auf ein für sie erträgliches Maß zusammen, sie verschmilzt geradezu mit den Gepflogenheiten des Konbini. Doch dann fängt Shiraha dort an, ein zynischer junger Mann, der sich sämtlichen Regeln widersetzt. Keikos mühsam aufgebautes Lebenssystem gerät ins Wanken. Und ehe sie sichs versieht, hat sie ebendiesen Mann in ihrer Badewanne sitzen. Tag und Nacht.
Aufbau Verlag; Auflage: 1. (9. März 2018)
Wenn Männer mir die Welt erklären
Ein Mann, der mit seinem Wissen prahlt, in der Annahme, dass seine Gesprächspartnerin ohnehin keine Ahnung hat – jede Frau hat diese Situation schon einmal erlebt. Rebecca Solnit untersucht die Mechanismen von Sexismus. Sie deckt Missstände auf, die meist gar nicht als solche erkannt werden, weil Übergriffe auf Frauen akzeptiert sind, als normal gelten. Sie schreibt über die Kernfamilie als Institution genauso wie über Gewalt gegen Frauen, französische Sex-Skandale, Virginia Woolf oder postkoloniale Machtverhältnisse. Leidenschaftlich, präzise und mit einem radikal neuen Blick zeigt Rebecca Solnit auf, was längst noch nicht selbstverständlich ist: Für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern gilt es, die Stimme zu erheben.
btb Verlag (9. Januar 2017)