Wer H&M nicht auf Instagram folgt oder das Wochenende lieber handylos in der Sonne verbrachte, der wird die einst immer so spannende Kollaborations-News der schwedischen Modekette eventuell noch gar nicht mitbekommen haben. Und auch uns juckte es gestern zum allerersten Mal nicht in den Fingern, um euch die brandaktuelle Zusammenarbeit zwischen H&M und einem Designhaus gleich um die Ohren zu pfeffern, denn neuester Kollaborationspartner ist: MOSCHINO. Pfuuuh, die Luft ist raus. Wie schon in den Vorjahren wurde die Partnerschaft auf und während des Coachella Events mit der Außenwelt geteilt, doch für so wenig Euphorie sorgte das Happening noch nie – zumindest nicht bei uns. Jeremy Scott dagegen zelebrierte sich und seinen neuesten Schachzug dafür umso mehr.
Vielleicht müssen wir so ehrlich zu uns sein und zugeben, dass Moschino unter der kreativen Leitung Scotts schon lange nichts mehr für uns ist. Für uns. Denn wir erinnern uns: Auch die Kollaboration zwischen Versace und dem schwedischen Riesen sorgte hier nicht unbedingt für funkelndste Augen, soll aber laut interner H&M Stimmen, die bis heute erfolgreichste Liaison überhaupt sein.
Ein Instagram-Live-Call von Gigi Hadid an ihren Freund Jeremy Scott enthüllte gestern jedenfalls Folgendes: Für die nächste Designerkollektion geht H&M eine Kollaboration mit MOSCHINO ein. Und genau die dürfte vor allem für die jüngere Zielgruppe interessant sein, denn seit die ikonische italienische Marke 2013 unter dem Befehlston von Jeremy Scott steht, herrscht vor allem Party-Stimmung und die geballte Ladung Trash wurde zum Aushängeschild erklärt.
Aber zurück zu den Fakten: Die Kollektion, MOSCHINO [tv] H&M, wird weltweit ab dem 8. November in ausgewählten H&M Geschäften sowie online erhältlich sein. Der Call von Gigi Hadid an Jeremy Scott wurde bei der jährlichen MOSCHINO Party in Coachella, auf digitale Leinwände projiziert und live auf dem Instagram-Account von H&M übertragen.
Jeremy und Gigi trugen selbstverständlich die ersten Looks der MOSCHINO [tv] H&M Kollektion, die nahtlos an Scotts Kreationen für das italienische Modehaus anschließt und durch Verspieltheit und Humor punkten soll.
Jeremy Scott hat für H&M neue MOSCHINO Kollektionen sowohl für Damen als auch für Herren designt sowie ein ganzes Sortiment an Accessoires und einige zusätzliche Überraschungen.
so Jeremy Scott, Creative Director von MOSCHINO
Eine Zusammenarbeit mit Vetements oder Off-White hätte die Branche dieser Tage wohl mehr in Aufruhe versetzt, ebenso wie ein Coup mit Hedi Slimane für Céline. Aber nein: Alle zwei Jahre scheint H&M eine massenkompatiblere Designkollaboration zu forcieren: „MOSCHINO [tv] H&M ist gerade jetzt die perfekte Zusammenarbeit für Mode, die Pop, Street Culture, Logos und auch Glamour vereint. Jeremy Scott ist unglaublich – er weiß genau, wie Mode Spaß macht und wie er eine Verbindung zu seinen Fans auf der ganzen Welt herstellt“, so Ann-Sofie Johansson, Creative Advisor von H&M.
Die Kampagne MOSCHINO [tv] H&M soll jedenfalls ein „extrem innovatives“ TV-Konzept, das soziale und traditionelle Medien verknüpft, demonstrieren, um eine plattformübergreifende Übernahme zu schaffen: ein „fesselndes“ neues „Zapping“-Erlebnis für die digitale Welt.
Soso.
Vergangenes Jahr endete übrigens Jeremy Scotts langjährige Kollaboration mit adidas: Ein nahtloser Übergang also, um Moschino-Stücke weiterhin günstiger zu promoten und an potentielle Käufer*innen zu bringen. Die Preise der H&M-Kollektion sollen nämlich nur zwischen 29 und 345 Euro liegen.
Was uns erwarten wird? Es wird ein silbernes, paillettenbesetztes Parka-Kleid geben, Jeans-Stücke, die verdreht erst so richtig zur Geltung kommen sowie (Stepp-)Jacken, die beschnitten oder auf doppelte Länge konfiguriert wurden, so die Vogue. Wir sind gespannt, ob Jeremy Scott uns doch noch um den Finger wickeln wird. Noch sind wir skeptisch. Und was sagt?