Tiny Jane // Wish List – Ich wünsche mir mehr Unisex

07.05.2018 Shopping, Tiny Jane

Ich mag es eigentlich nicht, kleine Kinder mit Marken zuzuwerfen, jedenfalls habe ich das stets behauptet, aber in letzter Zeit und beim Blick ins Lios Kleiderschrank, da musste ich mir eingestehen, dass sich bei uns mittlerweile neben reichlich 2nd Hand Stücken eben doch Brands wie Bobo Choses und Co stapeln. Da hilft alles leugnen nichts. Eine Rechtfertigung vor mir selbst habe ich auch nicht parat, aber ich weiß immerhin ganz genau, wie es dazu kommt. Um regelmäßigen Wutausbrüchen im Angesicht der allzu deutlich durchgegenderten Kleiderstangen diverser Konzerne zu umgehen, shoppe ich für Lio inzwischen fast ausschließlich online und aus Bequemlichkeit nunmal immer wieder genau dort, wo Farben für alle da sind. Wo nicht nur Traktoren und Totenköpfe und Piraten und Dunkelblau und Dinosauriergrün auf Lio warten, sondern auch gelbe Sonne, bunte Regenbögen und rote Streifen, sogar Konfetti-Schuhe. Denn obwohl mein Sohn spieltechnisch betrachtet und entgegen aller Erwartungen den stereotypen Zug-Fan abgibt, hat er, wenn es um Kleidung geht, ganz eigene Vorstellungen. Hauptsache Lila, Rot oder Rosa oder hellbunt bedruckt. Ab und an auch ein Kleid, wie Wilma, das findet er schön und absolut angebracht, genau wie orange Fußnägel, denn die habe ich ja auch. Und so kommt es außerdem, dass es mich bei preiswerteren Marken erst gar nicht zur Kategorie „Jungen“ verschlägt. Zwar entzücken mich „Mädchen“ Sortimente aufgrund ebenfalls eindeutiger Rollenzuweisungen auch nicht durch die Bank, aber warum um alles in der Welt sollte eine Obstschale nicht auch an einem kleinen Kerl ganz hervorragend wirken? Und denken die Marketing-Menschen wirklich, kein „Girl“ der Welt fände Gefallen an einem schnittigen Auto? Was ich sagen will: Ich wünsche mir viel mehr unisex, sodass Kinder und Eltern selbst entscheiden können, ob heute eher ein Drachentag ist oder alle Zeichen auf Blumenwiesen stehen. 

Sneaker von Veja
Leinen-Kombination von Numero 74
Sonnenhut von The Animals Observatory
Tank Top von Bobo Choses

Regenbogenhose von Boys&GirlsWallabees von Clarks

Hose von Love Kidswear


Stripy Longsleeve von Arket 

Sonnenbrille von Izipizi
Schwimmhose von COS
Fleecejacke von FinkidJumpsuit von Matona


Hemd von Mango
Culottes von COS
Gestreiftes Shirt von Wood Wood
Kurzärmeliges Sweatshirt von MangoGürtel von Smalllable

5 Kommentare

  1. Alraune

    ohja. Du sprichst mir aus der Seele. Mein großer ist nun bald 8. Früher immer für ein Mädchen gehalten, weil wunderhübsche blonde Locken. Nagellack, rosa und lila wurde gern getragen. Lila sogar Lieblingsfarbe. Trotz Dinoliebe. Nach und nach wurde ihm das zunächst im Kindergarten und schlussendlich in der Schule ausgetrieben. Nun trägt er ‚Jungskleidung‘ (Nein ich mag dieses Wort nicht). Ich versuche mich fern zu halten von dem üblichen Zeug das Jungs hier so zu tragen haben…ist aber schwer hier in der Kleinstadt und der Geldbeutel erlaubt selten Bestellungen im fancy Internet. Sechs Jahre später, mit Kind No 2, das gleiche in rosa und PferdKatzeErdbeere. Das Mädel wird nun mit ihren 1 1/2 ständig für einen Bub gehalten, trägt ja auch die alten Sachen von ihrem Bruder.
    Ich hab mir immer damit geholfen, meinem großen Shirts selbst zu bedrucken. Und das fang ich bei der Kleinen jez auch an.
    Aber es nervt. Obstkörbe für alle. Auch für die 8 jährigen! Das ist nämlich dann der nächste Ärger. Ab einem gewissen Alter, wird die Bandbreite der Drucke nochmal eingeschränkt…

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  2. Eve

    Ich shoppe Kinderkleidung abseits von gebraucht fast nur online. Da gibt es vor allem bei Next immer wieder ganz wunderbare Unisex Kleidung. Ebenso Blaou und Tootsa MacGinty sind unsere Favoriten, wenn es bunt sein soll. Überhaupt habe ich den Eindruck in anderen Ländern (England, Schweden, Niederlande) ist man was unisex Baby/Kinderkleidung angeht, sehr viel weiter.

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  3. Sandra

    Liebe Nike, das kann ich durchaus auch aus der anderen Perspektive unterstreichen – als Mädchenmama shoppe ich bevorzugt in der Jungsabteilung und auf Flohmärkten finde ich immer bessere Sachen bei Familien mit Jungs. Die T-shirt Materialien sind zB fester und oft besser geschnitten als die Mädchensachen. Bobo Choses ist ein guter Mittelweg und oft findet man deren Sachen Secondhand, da sie einfach nicht kaputt gehen. Numero 74 kann ich auch wirklich empfehlen, auch die Erwachsenensachen sind SO toll und einmal getragen, möchte man eigentlich nix anderes mehr anziehen. Das Material ist bei Numero 74 übrigens nicht Leinen, sondern soweit ich weiß immer 100% Baumwolle in Gauze Qualität. Gaaaanz kuschelweich!

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  4. Svea

    Hi hallo liebe Nike.
    Genau das war meine Motivation ein unisex Kinderlabel zu gründen. Ich selber habe einen 2-jährigen Sohn und ich hatte kein Bock lauter blaue Klamotten mit Autos und komischen Sprüchen für ihn zu kaufen.
    Deshalb entstand mein Label Hanoj (Jonah – Name meines Sohnes rückwärts)
    Alles Liebe aus Wien
    Svea
    http://www.hanoj.at

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