Ich bin ganz ehrlich: Ich bin kein Fan von aufwendigen Frisuren, die jede Menge Zeit kosten und zu unnötigen Frustrationen gleich am Morgen führen. Bei mir muss es relativ schnell gehen und darf nicht zu kompliziert werden, sonst verliere ich schnell die Freude daran. Und so stellte ich mir für den heutigen Artikel gleich dir Uhr, um eines zu beweisen: Für aufwendig aussehende Wellen, braucht man weder einen monatelangen Kurs, noch viel Zeit, versprochen! In 30 Minuten zur perfekten Locke? Gar kein Problem! Sieht schwieriger aus, als es ist, dafür leg‘ ich gern meine Hand ins Feuer. Das einzige, was ihr braucht, sind eine Handvoll feiner Helferchen, die jeder müden Strähne die nötige Portion Schwung einhauchen.
Et voilà: In meinem heutigen Beauty-Beitrag verrate ich euch, wie ihr eure Haare ganz sicher in den Griff bekommt. Bereit für drei Tutorials für unterschiedliche Lockenarten? Dann aufgepasst:
Beachwaves in 15 Minuten
Der perfekte Look für jeden Tag: Gerade im Sommer liebe ich die Leichtigkeit dieses Looks. Das Nonplusultra bedeutet bei mir, wenn es so lässig aussehen soll, wie bei den Olsen Twins. Leicht zerzauste Wellen, quasi, als wäre man gerade so aus dem Bett oder der Dusche gekommen, und ohne jeglichen Aufwand betrieben zu haben. Zu meiner großen Freude ist der Look schnell und unkompliziert zu stylen:
Nach der Haarwäsche muss das Haar bloß handtuchtrocken sein, um eine Tennisball-große Menge von dem Moroccanoil »Beach Wave« Mousse in die über Kopf hängen Haare einzuarbeiten: Von der Haarmitte bis in die Spitzen. Dann die Haare ein wenig kneten. Das Tolle bei diesem Mousse im Vergleich zu anderen Sea Salt Sprays ist, dass die Haare trotzdem geschmeidig bleiben und nicht austrocknen. Es texturiert die Haare und man hat beim einkneten die Kontrolle darüber, wie stark die Wellen werden sollen.
Jetzt kommt es auf den Haartyp an: Ich habe eine leichte Naturwelle und lasse die Haare meistens Lufttrocknen. Wer sehr glatte Haare hat, sollte sie vorsichtig in den Diffusor legen und trocken pusten. Bei diesem Look ist es wichtig, nicht zu viel Volumen am Haaransatz zu haben, sonst sieht man wirklich so aus, also wäre man gerade aus dem Bett gestolpert und die Lässigkeit geht flöten. Wer sehr trockene Haare hat, dem würde ich empfehlen, zusätzlich ein bisschen Öl auf die Haarspitzen zu verteilen. Dabei ist es egal, was für ein Öl man benutzt. Ich nehme auch gerne einfach mal Körperöle, die ich gerade zur Hand habe! Nur nicht zu viel benutzen, sonst könnten die Wellen raus flutschen.
Die Hollywood Wellen in 30 Minuten
Für große Locken im Hollywood Style bekommt ihr das schönste und schnellste Ergebnis mit einem Lockenstab. Ihr solltet darauf achten, dass der Lockenstab einen großen Durchmesser hat. Ich habe einen von ghd den »Curve Soft Curl Tong« mit einem Durchmesser von 32mm getestet. Aber auch die Unterteilung der Haare macht einen großen Unterschied. Für kleinere Locken unterteilt ihr eure Haare in schmalere für größere Locken oder Wellen in breitere Partien. Die Haare sollten komplett trocken sein. Bei den neuen Geräten mit Keramiktechnologie ist eigentlich kein Hitzeschutzspray nötig, dennoch verwende ich vor dem Föhnen das Hitzeschutzspray »Hitzeschirm« von John Frieda, denn es spendet dem Haar zusätzlich Feuchtigkeit und gibt ihnen eine gute Griffigkeit später.
Ich lasse am Ansatz ca. 3 cm frei und drehe breite Haar-Partien in den Lockenstab ein. Kurz warten und weiter geht’s zur nächsten Strähne. Wichtig: Lasst die gelockte Strähne abkühlen! Nicht vorher daran ziehen oder kämen, sonst hängt sie sich sofort wieder aus.
Für den Look braucht ihr:
John Frieda, Hitzeschrim Spray
Oribe, Superfine Strong Hair Spray
ghd, Curve Soft Curl Tong
Schritt für Schritt arbeite ich mich so durch meine kompletten Haare – vom Nacken bis hoch an den Ansatz. Ich drehe die Locken übrigens in verschiedene Richtungen auf dem Lockenstab ein, das lockert das Ganze etwas auf. Wer hingegen einen ordentlicheren Look bevorzugt, der sollten alle Locken nach hinten aufdrehen. Wenn auch die letzte Strähne gut abgekühlt ist, beugt ihr euch vorne über und schüttelt die Locken gut durch. Ihr könnt auch mit den Fingern durch das gesamte Haar gehen, um das die Pracht etwas aufzulockern. Wem das Haar nun viel zu wellig ist, der darf gerne vorsichtig durchbürsten. Und wie wird fixiert? Mit dem Haarspray ist das so Sache; die meisten Sprays verkleben die Haare leider nur und das Ergebnis sind Betonhaare, die denen sich jede Fliege verfängt. Wer die Haltbarkeit der Locken dennoch verlängern möchte, der sollte also vorsichtig mit einem feinen Haarspray drüber sprühen. Mein Geheimtipp ist das »Superfine Strong« Haarspray von Oribe. Es verleiht dem Haar einen tollen Glanz und jede Strähne bleibt genau da wo ihr sie haben wollt – ohne zu verkleben.
Natürliche Locken 35 Minuten
Jahrelang habe ich einfach nicht verstanden, was die Haarprofis mit der Aussage meinen, man müsse seine Haar einfach wie Geschenkpapier durch das Glätteisen ziehen. Mein Ergebnis waren immer bügelglatte Strähnen ohne auch nur den Hauch von Welle im Haar. Aber es ist, wie es ist: Hier braucht ihr Übung! Ich sage es euch ganz ehrlich: Für mich war diese Anleitung die schwierigste und zeitaufwendigste, allerdings lässt sich das Ergebnis sehen!
Und so funktioniert’s: Auch hier ist es wichtig, dass die Haare komplett trocken sind. Falls nicht, passiert nämlich Folgendes: Durch die Hitze fängt das Wasser im Inneren an zu kochen und verwandelt sich in Dampf, dieser bahnt sich dann seinen Weg nach außen und bricht dabei die Haarstruktur auf. Autsch! Praktischerweise erkennt das »Satin 7 SensoCare« Glätteisen von Braun den Feuchtigkeitsgehalt im Haar und die Temperatur wird automatisch angepasst, um das Haar zu schützen.
Bevor ich meine Haare trocken Föhne gebe ich etwas von dem »volumizing tonic« von Aveda auf meinen Ansatz. Schon beim Föhnen merkt man, dass sich das Volumen vom Ansatz an aufbaut.
Um einen natürlichen Look zu kreieren, braucht ihr nicht jede Haarsträhne zu locken. Ich fokussiere mich auf den oberen Teil meines Kopfes, nehme eine 3-4cm breite Partie und fange am Ansatz an. Anschließend klemme ich die Strähne in das Glätteisen und drehe mit Spannung nach rechts, die Strähne sollte vom Haaransatz bis zu dem Teil, den ihr im Glätteisen habt, gespannt sein. Kurz warten und für die nächste Welle das Glätteisen ein paar Zentimeter herunterziehen. Dann wieder zudrücken und in die Gegenrichtung drehen. Wichtig ist, dass ihr das Ende der Strähne immer nach außen lockt.
So gehe ich nun bei jeder zweiten Strähne vor. Alles mindestens 5 Minuten abkühlen lassen. Dann zerteile ich die Locken vorsichtig mit den Fingern und schüttle sie auf. Um schönen Glanz, Textur und Halt zu bekommen verteile ich ein wenig von der »Brilliantine« Styling Creme von Bumble und Bumble im Haar. Ich kenne kein vergleichbares Produkt, das die Haare so zum Strahlen bringt. Es scheint fast so, als wären kleine Gold-Partikel in der Creme, die das Licht reflektieren. Die Styling Creme ist übrigens auch super, um Babyhaare oder jede Art von ungewollt abstehenden Haaren in den Griff zu bekommen.
Wie gesagt: Bei diesem Tutorial habe ich am längsten gebraucht, denn man muss die Nummer ein paar Mal ausprobieren, bis man den Dreh raus hat und sich keine Knicke glättet.