Warum bist du Feminist*in? – Was 2018 noch alles schief läuft

Neulich fand ich mich schon wieder streitend auf einem eigentlich fröhlichen Fest wieder, ein Glas Weißweinschorle in der einen Hand und in der anderen plötzlich fünf fremde Finger, die sich forsch ihren Weg über den Arm bis hin zum Dekolletee bahnten, denn ich trug einen erkennbaren Ausschnitt und auf genau diesen wollte er, der da an den Fingern noch mit dran hing, zweifelsohne aufmerksam machen. Vielleicht sogar drauf tippen, mit dem Zeigefínger, zum Untermauen der Fakten, aber das bleibt reine Spekulation. Bevor er seinen listigen Plan nämlich vollenden konnte, aalte ich mich mit einer gelenken Umdrehung aus seinen Griffeln. Pff, machte der Mann. Und fragte, wieso ich denn meine Brüste zeigen würde, wenn ich nicht wolle, dass sie irgendwer bemerkt. Bemerken ist nicht gaffen und schon gar nicht tatschen, erklärte ich noch recht ruhig, wohlwissend, dass das hier auf eine provokante Infragestellung meiner Werte hätte hinauslaufen sollen. Und da kam sie auch schon, die Lieblings-Keule unverbesserlicher Chauvinisten: Was ich eigentlich mit diesem ganzen Feminismus meinen würde, fragte der in der Vergangenheit Versumpfte mich noch während er weiterhin unbeirrt auf meine mickrige Busenritze starrte. Ich stünde ja schließlich gerade halbnackt da und dürfe mich deshalb nicht wundern, wenn Typen die herrliche Aussicht genössen. Ich fand das sehr falsch, in vielerlei Hinsicht. Nicht nur wegen meines eigenen Rechts auf Selbstbestimmung, der ewigen Objektivierung des weiblichen Körpers oder dieser frechen Vorstufe des Victim Blamings, sondern auch, weil sich die meisten Männer, die ich kenne, für derartige Aussagen, die an Realitätsverweigerung kaum zu übertreffen sind, in Grund und Boden schämen würden, weil sie rein gar nichts gemein haben mit diesem Kerl da, der ein Sinnbild für die patriarchale Gesellschaft zu sein schien, in der wir noch immer leben müssen. Warum ich also Feministin bin? Das war ganz schnell erklärt, an einer kleinen Liste voll eindrucksvoller Missstände, die zwar keinesfalls die einzigen sind, aber stellvertretend für alle anderen einen Eindruck davon ermöglichen sollten, wie wichtig es ist, nicht nur für die eigenen Rechte einzustehen, sondern auch für all jene Frauen, die keine Stimme haben. Ich weiß nicht, ob diese spezielle, aber berechtigte Form der KO-Argumentation überhaupt angekommen ist, bei diesem Menschen, der wohl lieber nichts von seinem Machtkuchen abgeben mag. Nachdem ich fertig war, fing er nämlich an zu schielen, sagte nichts mehr und kippte sich einen Aperol hinter die Binde. Den darauf folgenden Abgang untermauerte er zudem sehr wortgewaltig: „Ich finde, ich bin Feminist, guck hier, ich saufe Frauenplörre“. Herzlichen Glückwunsch. Zum Nichtsblicken, natürlich. Denn da fängt es ja schon an. 

Wir rennen zum Beispiel auch nicht wie Mädchen, sondern wie Menschen. Und entgegen der Annahme, dass wir von Natur aus nicht in der Lage wären, einen Ball ordentlich ins Tor zu schießen, haben wir dieses Desinteresse und die Zurückhaltung, vielleicht sogar das Gefühl des Versagens viel wahrscheinlicher der reinen Sozialisation zu verdanken, die uns und auch die Jungs tendenziell lehrt, es gäbe eben tatsächlich Jungs- und Mädchenkram. Dass wir Frauen besser nicht allein im Dunklen nach Hause gehen, scheint überdies normal statt ein Problem zu sein. Das Problem sind eher unsere zu kurzen Röcke und manchmal auch die Tatsache, dass wir nicht genug Acht auf unsere Getränke geben. Chefs meinen es außerdem nicht böse, wenn sie anmerken, wir Frauen könnten nunmal nicht sonderlich logisch denken oder rechnen oder uns Räumliches vorstellen. Ihr wisst schon. Abgesehen von all dem akzeptierten, offenen und sogar salonfähigen Sexismus und der hämischen Frauenverachtung wie sie auch in der westlichen Welt noch immer Gang und Gäbe sind, im Miteinander wie in den Medien, kommt es natürlich noch viel schlimmer. Zwar lernen wir dank #MeToo gerade immerhin die Fakten zu verinnerlichen und dass der Missbrauch von männlicher Macht allerorts an der Tagesordnung steht, nicht nur in Hollywood und bei Herrn Weinstein, die meisten Missstände bleiben jedoch weiterhin Zahlen in gesichtlosen Statistiken. Oder besser: Die meisten von uns kapieren gar nicht, wie sehr die Kacke in Wahrheit am Dampfen ist. Fahren wir also fort.

Abtreibungsgesetze

Schwangerschaftsabbrüche zum Beispiel sind in Deutschland noch immer verboten, bleiben aber unter bestimmten Bedingungen straffrei – Mehr dazu lest ihr hier. Polen hat eines der strengsten Abtreibungsgesetze in Europa, Schwangerschaftsabbrüche sind nur in drei Ausnahmefällen nicht strafbar: Im Falle einer Vergewaltigung, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist oder der Fötus irreparabel geschädigt ist. An letzterem Punkt wird derzeit zusätzlich gerüttelt – Konservative Pro-Life-Aktivist*innen setzen sich für die Abschaffung dieser Ausnahmeregelung ein. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf brachten sie jüngst ins Warschauer Parlament, immer mehr Polinnen suchen sich deshalb Hilfe iim Ausland. Zurück in die Vergangenheit also, denn Aufklärung bleibt außerdem auf der Strecke. Mehr als 100.000 polnische Frauen werden schätzungsweise jedes Jahr ungewollt schwanger und treiben unter großem Risiko illegal ab. Und weiter geht es: Das Referendum über die Liberalisierung des Abtreibungsrechts in Irland hat am 25. Mai stattgefunden und wurde, zum Glück,  mit großer Mehrheit angenommen. Man mag also meinen, die Welt verfüge doch noch über Hirn. Ist aber nicht immer so. In Nordirland darf bisweilen nur bei Lebensgefahr für die Mutter abgetrieben werden und wenn sie selbstmordgefährdet ist. Es geht aber natürlich noch schlimmer: El Salvador verbietet jede Abtreibung unter allen Umständen. In nicht wenigen Fällen werden Frauen anschließend wegen Mordes angeklagt. Im Juli dieses Jahres wurde etwa eine 19-Jährige, die vergewaltigt worden war, nach einer Totgeburt wegen Mordes zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Reicht noch nicht, um Feminist*in zu sein? Gut, dann ein weiteres Extrem: In Armenien sind fast ausschließlich Söhne von Bedeutung, Mädchen hingegen überaus unerwünscht. Unterstützt durch korrupte Ärzte werden etliche weiblichen Föten daher oft unter Lebensgefahr für die Mütter noch in den letzten Monaten abgetrieben. 

Leben und Menschenrechtsverletzungen

Ein Wunder ist geschehen: Saudi-Arabien will sexuelle Belästigung nun endlich unter Strafe stellen – einen Gesetzesentwurf dazu gibt es allerdings noch nicht. Vielleicht, weil man zu sehr mit einem anderen Gesetz beschäftigt war: Seit diesem Jahr dürfen Frauen nach Erlass des saudischen Königs den Führerschein machen. Danke. Nicht erlaubt sind weiterhin Einkäufe oder Restaurantbesuche mit Männern, die nicht zur Familie gehören. Bei der Berufswahl ist darüber hinaus die Zustimmung eines „Beschützers“ unabdingbar und auch das Reisen muss von einem Mann gestattet werden. Wer dagegen ist, bekommt Probleme: In der Vergangenheit ließen die saudischen Behörden immer wieder wahllos Frauenrechtsverteidiger*innen verhaften. Aber weiter nach Iran. Dort droht Aktivistinnen, die sich für die Aufhebung des Kopftuchzwangs einsetzen Folter und Misshandlungen. Dass die Frau dort generell weniger wert ist, beweist auch ein anderen Unerhörtheit: Für bestimmte Vergehen braucht es im Iran die Aussage zweier Frauen gegenüber nur einer Aussage eines Mannes. Tanzen und Singen sind ohnehin tabu. Ihr wisst es vielleicht schon: Jüngst wurde die 19-jährige Maedeh Hojabri mit einer Reihe von anderen jungen Menschen, die auf Instagram Tanzvideos von sich posten, verhaftet. Die voraussichtliche Strafe beträgt vier Jahre Haft und 80 Peitschenhiebe. Aber da geht noch mehr.

Eine Studie des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF hat ergeben, dass weltweit jedes Jahr Millionen von Mädchen vor oder kurz nach ihrer Pubertät zwangsverheiratet werden.  Dabei sind minderjährige Mütter keine Seltenheit. In Singapur und Indien zum Beispiel ist innerhalb der Ehe ein ’nicht einvernehmlicher Geschlechtsverkehr‘ mitnichten eine Straftat, also auch keine Vergewaltigung – so lange die Ehefrau ein gewisses Alter erreicht hat: 15 Jahre in Indien und 13 in Singapur. Im Jemen gibt es sogar gar kein Mindestalter.  Aber weiter nach Russland.

In keinem Land der Welt sind so viele Berufe für Frauen verboten wie hier, 465 sind es an der Zahl.  Die offizielle Begründung lautet: Zu gefährlich. Zum Beispiel das Fahren eines LKWs. So genannte „Luderschulen“ erleben hier zudem einen regelrechten Boom. Wer heiraten will, versucht, durch eine Mischung aus Benimm- und Verführungstraining wahrhaft feminin zu werden, um sich einen Mann zu angeln. Beliebtester Konter: Das machen die doch freiwillig. Ich werfe nur eine einzige Gegenfrage in den Raum: Warum denn wohl? Werte und Tradition, ihr versteht.

Das kennen auch die Japanerinnen. Wer dort als Frau keine Kinder bekommen hat oder bekommen kann, wird gemeinhin als „makeinu“ bezeichnet, was so viel bedeutet wie „ein im Kampf geschlagener Hund“. Eine Verliererin eben. Wer sich doch für Kinder entscheidet, muss dafür allerdings in den meisten Fällen seine beruflichen Träume aufgeben. Gekündigt wird weiblichen Angestellten heute zumindest nicht mehr gleich nach der Hochzeit, sondern erst, wenn das erste Kind kommt. Hurra. 

Und dann wäre da noch das Thema Periode. Zwar ist der Chaupadi-Brauch, der besagt, dass menstruierende und gebärende Frauen das Haus nicht betreten dürfen, offiziell verboten, in entlegenen Gebieten von Nepal bleibt dieser Brauch aber an der Tagesordnung.

Gewalt gegen Frauen und Mord

Gewalt gegen Frauen gibt es überall. Nur kommt kaum jemand auf die Idee, die vorliegenden Tatbestände mit dem Motiv „Männlichkeit“ in Verbindung zu bringen, obgleich genau das vielleicht sehr richtig wäre, wo wir doch sonst stets sehr gut darin sind, im Angesicht von viel weniger offensichtlichen Beweggründen sogleich von Terror oder „den Islamisten“ zu sprechen. Stattdessen wirken sich in nicht wenigen Ländern Motive wie „Eifersucht“ oder die Begründung „Frau ist fremdgegangen“ mildern auf die Strafe aus. Ganz so eben, als bekämen die Frauen mithilfe von Manneskraft endlich, was sie verdienten. Aber zu den Fakten:

In Argentinien stirbt alle 30 Stunden eine Frau durch häusliche oder sexuelle Gewalt, ausgeübt durch Ex-Partner oder Lebensgefährten. Jede zweite Frau stirbt dabei in ihrem eigenen Zuhause.  Das liegt auch daran, dass Beamte die Hilfeschreie von Betroffenen nur selten ernst nehmen, es gilt die Devise: Selbst Schuld. Diese patriarchalen Strukturen in Lateinamerika dienen seit jeher als Nährboden für Misshandlung und Morde. Eifersucht und Ungehorsam gelten wohl deshalb als strafmildernd. Einer, der seine Frau aus Zorn anzündet, hat in einem solchen Fall etwa 30 Tage Haft zu erwarten, sofern die Frau überlebt. Nicht selten bekommen Männer, die zu Mördern wurden, anschließend sogar das alleinige Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder. Die Großeltern der verstorbenen Frauen hingegen kämpfen oft jahrelang für ihre Enkel. Es ist also kein Zufall, dass sie  Bewegung „Ni una menos“ (Nicht eine (Frau) weniger) deshalb immer lauter wird und sich in die Nachbarländern ausbreitet – denn auch in Peru, Chile und Uruguay ist Gewalt gegen Frauen fest verankert. Und der Rest der Welt? Nach Angaben der WHO werden 40–70% der weiblichen Mordopfer in Australien, Kanada, Israel, Südafrika und den USA von ihren Partnern getötet. In Kolumbien wird an jedem sechsten Tag eine Frau von ihrem (Ex-) Partner umgebracht. Es wird außerdem angenommen, dass weltweit eine von fünf Frauen im Laufe ihres Lebens Opfer einer (versuchten) Vergewaltigung wird. In der Demokratischen Republik Kongo werden jeden Tag durchschnittlich 36 Frauen und Mädchen vergewaltigt. Mitgiftmorde sind vor allem in Südasien verbreitet. Hierbei werden Frauen von ihren Ehemännern oder deren Verwandten getötet, wenn die Familie der Frau nicht für die Mitgift aufkommen kann. Schätzungen des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) zufolge werden weltweit jährlich mehr als 5.000 Frauen Opfer sogenannter Ehrenmorde. Etwa 80% der 500.000 bis zwei Millionen jährlich verschleppten Menschen, die zu Prostitution, Zwangsarbeit oder Sklaverei  gezwungen werden, sind Frauen oder Mädchen. Und: Mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen weltweit sind Opfer von weiblicher Genitalverstümmelung. 44 Millionen sind bei der Beschneidung unter 15 Jahre alt.

Schaut man sich nun ein weiteres Mal den gesamten Planeten an, stellt man fest, dass es insgesamt noch immer 46 Länder auf der Erde gibt, in denen Frauen durch kein einziges Gesetz vor häuslicher Gewalt geschützt werden. In Nigeria etwa dürfen Ehemänner ihre Frauen höchst offiziell zum ‚Zwecke der Züchtigung und Maßregelung‘ schlagen – solange er dadurch zu keinen schwerwiegenden bleibenden Schäden kommt.  Alles zu weit weg? In Deutschland haben laut WHO immerhin 40% der Frauen seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlebt, außerdem haben 55% der Frauen in der EU sexuelle Belästigung erfahren. Diskriminierung funktioniert aber auch ohne Fäuste und Körpereinsatz. Zum Beispiel in der Arbeitswelt. 

Karriere

Laut des Gleichstellungsberichts des Weltwirtschaftsforums  ist davon auszugehen, dass es rein theoretisch noch 170 Jahre dauern wird, bis Männer und Frauen ökonomisch gleichgestellt sind. In Deutschland zum Beispiel übernehmen Frauen 65 % der unbezahlten Arbeit wie Kinderbetreuung, Haushalt oder Pflege, sie verdienen insgesamt durchschnittlich 21 % weniger und 6 % weniger für vergleichbare Arbeit, sie erhalten 50 % weniger Rente und besitzen 40 % weniger Vermögen als Männer. Sie leiden häufiger unter Altersarmut, Kinderarmut ist zudem weiterhin wesentlich auf die Armut von Alleinerziehenden Frauen zurückzuführen, Stichpunkt: Strukturelle Gewalt, überall! Sie ist omnipräsent. Fakt ist, dass der Respekt gegenüber Frauen auch hier bei uns Grenzen kennt, im Privaten, aber auch, wenn es um Macht und Geld geht. Die Allbright-Stiftung stellte in einer aktuellen Studie fest, dass die Frauenquote in den Vorständen der DAX-30-Unternehmen in Deutschland noch immer bei gerade einmal 12,1 Prozent liegt. In Indien und der Türkei sieht es übrigens ähnlich aus. Da klatschen Anhänger*innen des Rechtsruck in Europa womöglich in die Hände – auf dass alles genau so bleiben möge, wie es ist. Oder noch besser: Zurück zu echten Werten und Tradition! Überflüssig zu erwähnen, dass die AfD mit ihrem zutiefst konservativen und rassistischen Parteiprogramm die Alarmglocken eines jeden Wahlberechtigten in Wallungen bringen sollte, der noch an Moral und Menschenrechte glaubt.

Wir könnten diese Liste nun noch ewig weiterführen, sie mit Alltagssexismus und Diskriminierung, mit mangelndem Respekt gegenüber Frauen am Arbeitsplatz oder in der Öffentlichkeit, mit schrägen Werbemaßnahmen, eigenartigen Rollenbildern, Missständen in der Musik- und Filmbranche, nicht vorhandener Chancengleichheit und mancherorts sogar mit Bildung, die Mädchen untersagt wird, garnieren, aber wir machen an dieser Stelle erstmal einen Punkt. In der Hoffnung, dass sich nun auch das letzte blinde Huhn damit anfreunden können wird, die Gleichstellung der Geschlechter zu unterstützen. Weil sich Strukturen, Politik, Ansichten, Erziehung, Sozialisation, Geschichte und Zukunft bedingen. Weil sich eine ganze Kultur ändern muss. Und diese Veränderung nunmal nur möglich ist, wenn wir alle mitmachen wo wir nur können.

 

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12 Kommentare

  1. Lena

    Das macht mich so traurig und wütend. Wie kann man etwas ändern?:( In meinem Umfeld existiert der Begriff Feminismus nicht einmal, wenn ich so etwas Freunden vorlese, ist der einzige Kommentar (von Männer UND Frauen), dass dasselbe genauso gut Männern passieren kann. Hilfe!!

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  2. Lizi

    Danke Nike! Ich komme selber oft in die Situation mich erklären zu müssen und obwohl ich vieles dazu sagen kann fühle ich mich erst mal erschlagen von der Unwissenheit und der Bagatellisierung. Und da ist es egal ob es Frau oder Mann ist die/der mir gegenüber stehen. Das Nichtwissen oder Ignorieren ist geschlechterübergreifend. Und deshalb müssen wir darüber reden und ihr darüber schreiben ♥️

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  3. Anna

    Danke für eure ganzen tollen Artikel! Auch wenn dieser hier einfach nur schockierend ist und wütend macht! Wir müssen diese Themen immer und immer wieder beleuchten und öffentlich diskutieren!

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  4. Leni

    Liebe Nike,

    wärst du so lieb und würdest die Quellen angeben!
    denn genau darüber schreibe ich gerade in meiner Abschlussarbeit, das es nämlich nicht reicht, einem feel-good/ Pseudo-Feminismus hinterherzueifern, der besagt, dass man als Feministin jetzt auch schön und sexy und … sein kann oder wie McRobbie es formuliert: Die postfeministische Maskerade, verkörpert in der Figur der so genannten Fashionista, ist eine selbstreflektive Strategie, die ihren Verzicht auf Zwang herausstellt, ein perfekt gestyltes Weiblichkeitskostüm…
    Ne! gibt nämlich viel wichtigere Dinge auf der Welt, die du oben so schön benannt hast und die ich gerne aufführen würde.

    <3

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  5. Marion

    Vielen Dank für diesen aufrüttelnden Artikel! Ich kann hierzu auch die letzte Dummy Ausgabe wärmstens empfehlen!

    Männer, wie derjenige welche, den Du leider auf der Party getroffen hast, sind eine unfassbar traurige und empörende Angelegenheit. Vielleicht mehr noch empören mich aber Frauen, die stolz von sich sagen, sie seien keine Feministinnen und es sei doch hier in Deutschland alles gaaaaaanz gleich. Und im selben Atemzug sagen sie, dass sie echt ungern mit anderen Frauen arbeiteten, da das ja immer so schwierig sei…. Ich arbeite viel und gerne und immer mehr mit Frauen. Und ich finde es fantastisch. Ich habe nie in meinem (Arbeits-)Leben Schwierigkeiten mit Frauen gehabt. Ich arbeite auch gern mit Männern. Wenn ich Schwierigkeiten hatte, war das mit bestimmten Menschen – gleichsam Männern wie Frauen – völlig unabhängig vom Geschlecht. Das kann daran gelegen haben, dass diese Menschen frauenfeindlich waren, oder einfach nur daneben – und vielleicht auch manchmal an mir (nein nie haha), oder an der Chemie.

    Ich wünsche mir, dass sich Männer wie Frauen als Feministen bezeichnen und verhalten. Das ist einfach so grundlegend wie der Gleichheitsanspruch von Menschen unabhängig von Herkunft und sexueller Ausrichtung. Das darf doch nicht so schwer sein…. ist es aber offenbar und das ist unfassbar traurig, muss uns wach rütteln und kämpfen lassen. Aufgegeben kommt jedenfalls nicht in die Tüte!!

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  6. Pingback: Cherry Picks #23 - amazed

  7. Carla

    Ich empfinde es auch so, dass vor allem Männer es als nahezu störend empfinden, wenn jemand das Thema Feminismus/Gleichberechtigung anspricht. Sie ziehen es immer gleich ins Lächerliche oder sagen „Stell dich nicht so an“ etc.
    Am unverschämtesten finde ich es aber, wenn bei Dingen wie Vergewaltigung ständig drauf hingewiesen wird, dass auch Männer Opfer sind, dass Männer auch diskriminiert werden etc.
    Das stimmt zwar auch, aber darum geht es in dieser Angelegenheit dann gar nicht. Abgesehen davon wurde das weibliche Geschlecht quasi seit Anbeginn der Menschheit von Männern unterdrückt, da sollte es absolut nicht in Frage gestellt werden, wenn Frauen für ihre Rechte kämpfen und sich beschweren.

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  8. Ana

    Danke Nike!
    Nicht nur für einen weiteren Artikel, dessen Botschaft ich teile. Eigentlich mehr ein Danke für einen Artikel, der zu 90% eine Dokumentation von Fakten darstellt. Sowas braucht der Feminismus vielleicht mehr. Und vertragen kann er es auch, denn allein die Formulierung dieser Fakten sollte ein Unbehagen und starke Emotionen auslösen, da brauchen wir emotionalisierende Sprache nicht mal.
    Teile ich jetzt erstmal. Und fordere dazu auf, gerne zu kontern. Mal sehen, was für Gegenargumente da die Fantasie einiger hervorbringt, die wir alle gemeinsam widerlegen können. Zusammen sind wir stark. <3

    Liebe Grüße
    Ana von http://www.disasterdiary.de

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