Ich rede unheimlich gerne über das Wetter. Vor allem, wenn es so richtig heiß und schwitzig wird und alles ein bisschen klebt und alles ein bisschen eklig ist. Herrlich ist das. Weil dann auch alles ein bisschen egaler wird. Endlose Tage im Freibad und abends auf dem Balkon herumlungern, nein, ich mag nicht meckern über diese 31 Grad im Schatten. Denn wie war das nochmal mit dem schlechten Wetter und der falschen Garderobe? Genau. Bleibt also nur noch ein klitzekleines Dilemma übrig: Wie schaffe ich es, mit all meinen liebten Basics in Schwarz ausnahmsweise nicht wie eine Sommerverweigerin dazustehen, im optischen Sinne, ihr versteht. Langsam, nach Jahren der Farbabstinenz und Unsicherheit, schleicht sich allmählich nämlich tatsächlich wieder Farbe ins verwaschene Schwarz-Weiß-Grau meiner Wäschetrommel – einfach, weil mir der Sinn danach steht. Und was soll ich sagen? Könnte schlimmer sein. Trotz sommerlicher Farb-Premiere meinerseits ist es aber noch immer kein Kinderspiel, mit so viel Dunklem durch die Sonne zu schlendern, ohne diesen eigenen Gedanken: Langweilig. Ich versuch es trotzdem, immer weiter:
Festival Kick-Off
Gefühlter Sommerstart war, wenn mich nicht alles täuscht, für mich stets das erste Festival der Saison, für das man fingerkreuzend den Wetterbericht studierte, um sich vielleicht den neuen Regenponcho samt Gummistiefeln beim Festivaleinkauf ersparen zu können. Der Wetterbericht für Fusion 2018 lässt zumindest keine Wünsche offen: Durchgehend 28 Grad und eitler Sonnenschein. Ich aber mache einen auf Prepper, inklusive Tarnfalben und Karabinerhaken mit Trinkflasche – und Pullover für kühle Nächte. Einmal angekommen, nicht nur physisch, sondern auch geistig, wird sich dann (wie immer eben) auf ein und dasselbe Lieblingsoutfit beschränkt, nur um schon wieder festzustellen, dass man viel zu viel gepackt hat. Ich persönlich lerne wirklich nie dazu. Sei es drum. Immerhin bin ich stets gut vorbereitet, auf sämtliche Eventualitäten.
Haare Hoch, Bauch raus
Während ich fest davon überzeugt war, mir mit Rastzöpfen einen unheimlichen Gefallen zu tun, was die Hitzeentwicklung im Oberstübchen angeht, merkte ich schnell, dass hochbinden und weggurten die einzige Option an heißen Tagen ist. Ganz zu schweigen vom schwimmen gehen, da schaffe ich mit der nassen 3 Kilo Mähne keine 50 Meter Freistil. Hilfe. Ich traue mich erstmalig die Tuchsituation über meine Türschwelle zu bugsieren und – es sitzt. Ein freier Nacken, nichts bleibt im Afro hängen und nichts baumelt vor meinem Gesicht herum. Ich bin zufrieden. Rundum.
Hose – Pleats Please // Crop Top – H&M // Haartuch – Second Hand, ähnlich Hier
Zwischen Schwimmbad und Balkon
Beim Pendeln zwischen den wichtigsten Orten meines Sommers (dem Balkon zum Arbeiten und das Schwimmbad für den Rest) scheint endgültig der Knoten geplatzt zu sein, ganz zufällig sogar: Nicht nur ist kein Schwarz an mir zu erblicken, nein ich bade ja beinahe in allen Farben des Regenbogens und fühle mich pudelwohl dabei. Mission Completed! Naja, fast. Am Abend werfe ich dann doch noch einen dunklen Rock über. Alte Gewohnheit eben.
Jeansrock – Second Hand, ähnlich hier // Badeanzug – &Other Stories // Schlüsselband – Sminx
Little Italy mit Mama
Noch ein Geständnis: Ich bin ein großer Fan des klassischen Touri Programms. Wenn die Familie in der Stadt ist, mache ich gerne, was die Meisten so machen, wenn sie zu Besuch sind. Dieses Wochenende: Stadtkernfahrt inklusive Berliner Weisse auf dem Oberdeck, Affengucken auf dem Dach vom Bikini Berlin und Il Cassolare samt Hauswein und Abendsonne in Kreuzberg. Mama ist zufrieden, ich habe Pizza im Bauch und bin am Ende heilfroh, dass es allen mindestens genau so gut gefallen hat wie mir. Beim letzten Mal zum Winterbesuch musste das Berliner Aquarium herhalten. Die Stimmung zwischen Froschlaich und Schnappschildkröte kann man sich ausmalen. Diesmal war es viel, viel besser. Sonne hilft ja auch.
Greifswalder Beachdays
Die Ostsee kann wirklich was, das braucht mir keiner mehr zu erklären und auch die Genugtuung, endlich den freundschaftlichen Kurzurlaub in die Tat umzusetzen ist Gold wert. Machen statt nur drüber zu reden, endlich! Um dem Dunst der Großstadt zu entfliehen braucht es meistens nur mindestens eine*n im Team, der oder die das Ferienhaus und das Mietauto dingfest machen und ab die Post. Im Osten nichts neues, dafür aber zwei feine Tage bei heiterem Sonnenschein im 500 Seelen Örtchen mit Garten, Grill und Hollywood Schaukel. Wie schnell die Stadt-Gören dann doch zu beeindrucken sind – Himmel! Bei frischer Meeresbriese essenziell: der Luftige Pullover fürs kuschelig Strand-Nickerchen.
Alternative Handbags FTW
Um meine drei überlasteten Netztaschen nicht zu strapazieren, durfte dieses gehäkelte Modell aus dem Second Hand Laden dort unten einziehen, gerade eben so engmaschig ist, um mein Handy zu halten. Mehr Variation durch alternative Tüten, Taschen und Körbe – ich bin dabei und freue mich über den Alleskönner, der das sommerliche Equipment vom Badespaß bis hin zur Weinflasche und dem Wocheneinkauf ab jetzt beherbergen darf. Noch eine neue Obsession: Karabiner sind seit diesem Sommer aus meinen Favoriten nicht mehr wegzudenken. Ich klimpere tagtäglich durch die Straßen wie damals, als ich mit etwa 14 noch Glöckchen am Fußgelenk trug.
Schuhe – Converse Chucks // Top – Second Hand, ähnlich hier // Tasche – Second Hand, ähnlich hier