Ach 2018, ich mochte dich, trotz all dem braunen Mist, den du uns brachtest. Ich mochte dich wegen des schönen und unendlichen Sommers, wegen all der persönlichen Erkenntnisse, die mich reifen ließen. Ich mochte dich aber auch so sehr, weil ich endlich mal wieder Dinge unternahm, die viel zu lange zurücklagen, weil ich mich jung und frei fühlte und endlich meinen Frieden mit der 30 fand. Ab August wart du etwas zu kräftezehrend für meinen Geschmack, aber ich will hier keinesfalls in Jammerei verfallen. Eine schlechte Eigenschaft, wie ich finde, die ich übrigens für 2019 angehen will: Wenn mir irgendwas nicht passt, ich überfordert bin oder der Sog des Strudels mich wieder voll und ganz mitziehen will, dann wird eine Veränderung eingeläutet. Basta. Kurzum: Ich sage nein zur Jammerei, stattdessen ja zu Veränderungen und zu mehr Ich!
2019 soll besonders werden: Besonders nachhaltig, besonders großartig und besonders in jeder freien Minute. Der Anfang war mal wieder etwas holprig und fiel mir ähnlich schwer wie 2017, aber wer hat schon gesagt, das jeder Vorsatz gleich im Januar umgesetzt werden muss? Eben. Macht es euch schön, ihr Tollsten. Wir sind wieder da und hoffentlich bald so frisch und fruchtig, wie es uns selbst am allerliebsten ist.
Meine schönste Erinnerung aus 2018?
2018 war ein gutes Jahr für mich, dass ohne großartige Ausreißer als durchschnittlich zufriedenstellend angesehen werden kann. Und das meine ich keinesfalls negativ: In meiner Familie sind alle gesund und putzmunter geblieben – und das ist die Hauptsache. 2018 zählt aber auf jeden Fall auch zu dem Jahr, das mich auf ganz andere Art und Weise näher zu mir gebracht hat: Ich habe für mich einen ganz guten Weg gefunden, es in erster Linie mir recht zu machen, statt zuallerst die Bedürfnisse anderer zu befriedigen. Was selbstverständlich klingt, ist bei mir irgendwann ein klein wenig aus den Fugen geraten und so spürte ich 2018 irgendwann einen enormen Druck auf meinen Schultern.
Worauf ich ebenfalls ein klein wenig stolz war? Darauf, dass ich es endlich hingekriegt habe, mir kleine Urlaubsauszeiten zu nehmen: Tel Aviv, Ostsee-Ausflüge, Heiligendamm, Heimaturlaub bei meiner Mama, ein Mädels-Trip mit Nike nach Barcelona, ein Wochenende in den Weinbergen oder ein kleiner Trip nach Mallorca mit meiner 20-köpfigen Familie waren Balsam für meine Seele. Und genauso will ich auch 2019 wieder an die Urlaubssache rangehen: Statt auf diesen einen, großen Urlaub hinzuarbeiten, sollen viele Kleine mein Herz erwärmen.
Darauf bin ich ganz schön stolz:
Ich habe angefangen, Gesangsunterricht zu nehmen und teile seither nicht bloß eine ewig lange Leidenschaft mit einer meiner längsten Freundinnen, ich habe obendrein auch noch eine ganz wunderbare Person kennengelernt, die mir wöchentlich viel mehr beibringt, als nur die richtigen Techniken zum Singen. Die beste Entscheidung 2018, so viel steht fest: Für Körper und Geist, wirklich wahr.
Darauf war ich 2018 richtig wütend?
Auf Chemnitz, auf zu viel AfD-Berichterstattung, die der Partei meines Erachtens manchmal einfach zu viel Aufmerksamkeit entgegen gebracht haben, auf Seehofer, auf Trump (natürlich), auf die BVG und vor allem auf den wahnsinnig ekelhaften, stinkenden, verdrogten und vollurinierten U-Bahnhof Schönleinstraße. Aber auch anhaltend schlechte Laune in Supermarktschlangen machte mich oft fuchsteufelswild, weil ich einfach nicht begreifen kann, wieso nahezu 90 Prozent der Menschen mit hängenden Mundwinkeln und genervten Blicken durch die Gegend laufen. Ich war so wütend auf den Hundebesitzer, der seinen Hund permanent schlug, auf die Mutter, die zu ihrem kleinen Mädchen „Halt die Fresse“ sagte und auf mich, die so erschrocken war, dass ich mich nicht einmischte und beiden irgendwas entgegnete. Stattdessen wägte ich gedanklich ab, ob ich die jeweiligen Situationen durch meinen Kommentar nur noch verschlimmern würde.
Das hab ich 2018 gelernt?
So banal es klingt, aber ich habe 2018 wohl erst richtig verstanden, dass es bei all den Entscheidungen die ich treffe, bei all den Aktivitäten, die ich unternehme und bei all den Beziehungen, die ich liebe, vor allem auch um mich geht. Viel zu oft habe ich mich in den vorherigen Jahren darin verstrickt, es anderen recht zu machen. Damit soll künftig öfter Schluss sein. Denn geht es mir geht gut, kann ich auch in meinem Umfeld der bessere Mensch sein, non?
“A lot of times
we are angry at other people
for not doing what
we should have done for ourselves – responsibility.”
I do not want to have you
to fill the empty parts of me
I want to be full on my own
I want to be so complete
I could light a whole city
and then
I want to have you
cause the two of
us combined
could set it
on fire
Und modisch gesehen?
Eine Sache hat sich langsam gefestigt: Nämlich, dass es auf die kleinen Besonderheiten ankommt: Neue Kleidung macht mich im Moment nur wenig glücklich, weswegen ich schon ziemlich lange nichts mehr selbst gekauft habe (ich habe natürlich auch das große Glück, viele Leihgaben und Geschenke auszuführen, klar). Viel wichtiger sind mir derweil Accessoires, die ich viel zu lange verschmäht habe: Ketten, Ohrringe, Halstücher, Haarclips und Haarreifen sind mittlerweile also die wahren Schätze, die mein Herz erfüllen und mich auch outfittechnisch bereichern.
Mond-Kette von Jane Kønig
Herzchen-Anhänger & Kette von der Jukserei
Haarspangen von Karstadt
Rote Perlenkette mit Sonnenanhänger von Maximova Jewelry
Creolen von Aeyde
Céline „W“ Anhänger
Sternzeichenkette von Alighieri
Erdbeer-Anhänger mit Marienkäfer & kleiner Perle – ein Geschenk von Nike
Haarspangen von Valet
Perlen-Armband von Nina Kastens
Meine liebsten Outfits 2018?
Ha, ich habe endlich meine Liebe zu Blazern entdeckt! Jahrelang war ich nämlich fest davon überzeugt, jedes Blazer-Modell würde mich unfassbar bieder wirken lassen, 2018 wurde der Schalter endlich umgelegt. Ohne euch wäre ich auch nur sehr schwer durch 2018 gekommen:
- meine Miu Miu Schlappen
- das Ganni Blumenkleid
- Poloshirts, speziell meine liebsten von Lacoste
- Papas Hemd
- meine liebsten Pedal Pusher von Closed und die beste Big Baggy von Levi’s
- erwähnte ich Blazer?
- meine KDG x Jane Wayne Cowboy Boots
- meine gelbe Louis Vuitton Noe
- und Chucks 70s natürlich!
Pulli & Jeansrock von Acne Studios, Boots aus unserer KDG x Jane Wayne Kollektion
Alles Second Hand & via eBay.
Hemd: Acne Studios (vom Freund gemobst), Turtle Neck: Kauf dich glücklich (alt), Jeans: Closed Pedal Pusher, Loafer: & Other Stories, Cap: Prada, Tasche: Louis Vuitton (gebraucht)
Bluse: Second Hand, Latzkleid von Edited, Schuhe: Chucks 70s
Polo-Hemd: Lacoste, Hose: & Other Stories
Mantel: Closed, Body: & Other Stories, Hose: & Other Stories
Hemd: Lacoste (ganz alt von meinem Papa), Jeans: Levi’s Big Baggy (ähnliches Modell hier), Schuhe: Mango (alt), Tasche: Louis Vuitton
Kleid: Ganni, Schlappen: Miu Miu, Tasche: & Other Stories
Poloshirt: & Other Stories, Jeans: Closed x Girbaud, Schuhe: Chucks 70s
Beauty-Aha?
- Waso Colour Smart Moisturizer
- Magic Night Cream von Charlotte Tilburry
- Lancôme Hypnôse Mascara
- Ohne euch nicht mehr: Lippenstifte in Brauntönen!
Adieu, 2018.
Das soll 2019 unbedingt passieren?
Ich habe riesig große Lust, das Thema Wohnung erneut in die Hand zu nehmen und möchte in diesem Jahr doch endlich mal so mutig sein, um mich mit der großen Frage rund um Eigentum zu beschäftigen. Ein schmuckes Siedlerhaus in Brandenburg à la Kraut-Kopf für das Wochenende oder eine unendlich teure Immobilie in Kreuzberg? Ich weiß es noch nicht, aber es ist an der Zeit, ich fühle es. Ob sich der Traum von der Eigentumswohnung hier in Kreuzberg erfüllt, wage ich zu bezweifeln, aber vielleicht klappt es ja zumindest mit einem neuen Mietverhältnis hier und einem Wochenend Gateway auf dem Land. Wenn also wer was weiß: Vier Zimmer in Kreuzberg, das wäre zu schön, um wahr zu sein – zur Miete oder zum potentiellen kaufen.
Aber auch auf JaneWayne soll einiges passieren, wie Nike euch bereits in unserem Editor’s Letter angekündigt hat. Ich freue mich also unendlich auf ganz viel Struktur, Magie und neuen Input von Alexandra und Julia, die uns hier ganz bald schon mit ihren wunderbaren Artikeln unterhalten wollen. Nike und ich habe uns jahrelang gegen Professionalisierung und die ernstzunehmende Vergrößerung der Firma gesträubt, weil damit eben auch noch einmal ganz andere Tätigkeiten und unliebsame Verantwortung verbunden sind. Aber so langsam merken wir einfach, dass der Zeitpunkt zu wachsen sich richtig und wichtig anfühlt. Wir hoffen sehr, ihr freut euch mindestens genauso wie wir.
Und dann war da ja auch noch ShopReader: Unglaublich aber wahr, der ShopReader steht tatsächlich wirklich und wahrhaftig vor der Tür und ist bereit für seinen Livegang. Was lange währt wird endlich gut, oder? Ein paar Miniwehwehchen müssen noch gefixt werden und dann kann es endlich losgehen. Seit Jahren schon spannen wir euch mit diesem Projekt auf die Folter und wussten zunächst nicht, warum diese Idee bisher von niemand anderen in die Tat umgesetzt wurde – mittlerweile haben wir die Antwort: Die Umsetzung hinter den Kulissen ist so komplex, so vielseitig und so zeitintensiv, dass wohlmöglich niemand sonst so viel Arbeit in die App-Entwicklung hereinstecken wollte, ohne gleich von Anfang an fremdfinanziert zu sein. Und so können wir, ein Team aus fünf Menschen und zehn Händen, hoffentlich in wenigen Wochen (Tagen?) endlich auf das Anstoßen, für das wir seit etlichen Jahren bis in die Nacht hinein arbeiten.
Und was ist mit mir? Wer will ich 2019 gern sein?
The Best Version of Myself, everyday. Ich will definitiv weniger jammern – und wenn doch, dann will ich zum Handeln bereit sein. Ich will keine unendlichen Nachtschichten mehr, öfter ins Kino gehen, weniger Geld fürs Auswärts-Essen ausgeben und somit mehr sparen. Ich will etwas mit meinen Händen gestalten und potentiell neue Hobbys entdecken. Aber vor allem möchte ich zu einer inneren Balance finden, sämtliche Inszenierungen auf Instagram beiseite schieben und nie mehr von Fake-Realitäten anderer zehren. Ich will ehrlicher mit meinen Mitmenschen sein und Fehler auch mal nicht verzeihen dürfen. Ich will strikter werden und nicht immer einknicken, weil ich sowieso für alles und jeden Verständnis habe. Ich will bei mir bleiben und mich vor allem nicht von Welten außerhalb herunterziehen lassen. Ich will mich einfach mehr auf mich konzentrieren, auf meine kleine Familie – und ich will bereit für Veränderungen sein. Ich will politisch aktiver werden, will den Diskurs suchen und Menschen auch mal konfrontieren
Pulli: & Other Stories, Jeans: Closed Worker Indigo ’85, Haarspange: Valet
Wo soll es modisch gesehen hingehen?
Noch nie fühlte ich mich so planlos wie im Moment. Und zwar nicht, weil ich nicht weiß, was ich tragen soll, sondern weil ich einfach keinen blassen Schimmer habe, wo es hingehen könnte. Ich werde mich also ganz fix mit allen Trend Forecasts für 2019 beschäftigen, damit es euch nicht wie mir geht und es nach all den gesetzten Strömungen und zig parallel laufenden Trends mal wieder fokussiert zugeht und so richtig knistert.
Will ich 2019 öfter machen:
Komplimente verteilen!
Das steht für 2019 ohne wenn und aber auf meinem Plan:
To-Do: Going Veggie. Es hat ein klein wenig gebraucht – und noch bin ich lange nicht am Ziel, aber der Fleischkonsum löst in mir zunehmend Würgebedürfnis aus. Zwar werde ich hin und wieder noch schwach und verfalle in alte Gewohnheiten, von durchschnittlich 1,2 Kilo Fleischkonsum (der Deutschen pro Woche) bin ich glücklicherweise aber dennoch aber meilenweit entfernt. Trotzdem: Gerade wenn es um das Thema Frühstück geht, hielt ich mich viel zu lange an den alten Gewohnheiten fest und verzichte seit Wochen komplett auf tierische Produkte, sondern stecke meine Nase immer mehr in vegane Regale. Mein absoluter Lieblingsaufstrich ist also längst ausgemacht: La Selva – Artischockenaufstrich. Außerdem ausprobiert: Linsen-Zucchini-Lasagne, Kohlrabi-Ravioli und der gefüllte Wirsing. Das Kraut-Kopf Koch eignet sich hierfür hervorragend. Der erschreckende Klimawandel, die wichtigen Erinnerungen von Madeleine und so viele andere, wunderbare Menschen in meinem Umfeld haben dabei geholfen, dass auch endlich ich zu dieser Entscheidung gekommen bin.
Außerdem: Ich will noch weniger mit dem Auto fahren und dafür häufiger auf den öffentlichen Fernverkehr setzen, gerade dann, wenn es in die ländliche Heimat geht. Ist eh viel entspannter und sicherer, non? Auch die CO² Bilanz beim Fliegen soll noch niedriger gehalten werden, darum: Ferne Länder bereisen ist gut und schön, das Umland hat aber ganz sicher auch furchtbar viel aufregendes zu bieten.