Mit der New York Fashion Week startet ganz klassisch der wichtigste Modemonat der Saison, bevor es weiter nach London und Mailand geht und das große Finale in Paris eingeläutet wird. Während London stets für seine frischen Kreationen bekannt war, Mailand das Schönste italienischer Mode vereint und in Paris das gezeigt wird, was am Ende wirklich wichtig ist, sorgte New York für mich in all den Jahren selten für die großen Überraschungen – und dass, obwohl die Modewoche hier mit acht Tagen, neben Paris, zu den längsten und wichtigsten gehört. In diesem Jahr muss ich meine festgefahrene Meinung allerdings grundlegend revidieren, denn New Yorks Modewoche hat gezeigt, wie Kreationen und vor allem, wie die Präsentationen, 2019 auszusehen haben: Diversität und Inklusion stehen in diesem Jahr bei einer ganzen Reihe an Designhäusern an oberster Stelle und auch das Thema Nachhaltigkeit wird selbstverständlich umgesetzt, statt ausgegrenzt. Aber schauen wir doch mal genauer hin:
Fair Fashion //
Als sich Mara Hoffman 2006 dazu entschied, ihr Label noch einmal neu auszurichten, nämlich nachhaltig und ökologisch einwandfrei zu produzieren, prophezeite man der Designerin schon den Untergang, schließlich gab es für viele weder einen Grund, auf biologische Materialien umzusteigen, noch mehr Geld für die gefertigten Kreationen zu zahlen. 13 Jahre später gibt es nahezu kaum ein anderes Thema – und Mara Hoffman trägt ihren Teil mit ihren großartigen Kreationen und ihrer wunderbaren Bildsprache dazu bei. Und wir können nicht aufhören, uns durch die Bildergalerie zu klicken.
Diversity rules!
Es ist kaum zu glauben, aber keine Modemetropole wartet mit solch einer geballten Ladung „Diversität“ auf, wie New York:
Wir hätten hier Eckhaus Latta, als eines der Vorreiterlabels, das nicht nur bereits schwangere Frauen Mode (re)präsentieren können, sondern NATÜRLICH auch Menschen verschiedenster Herkunft und Kleidergrößen. In diesem Jahr zeigte uns außerdem Rachel Comey, dass Models sehr wohl auch noch im höheren Alter über den Runway flitzen können und das Swimwear & Lingerie Label Chromat (nachhaltig!) kredenzte uns ebenfalls die volle Ladung „Diversität“ und verzichtete dabei nicht auf Transgender-Models. Ob sich Chromat mit diesem Statement als das bessere „Victoria’s Secret“ versteht?
Weiterentwickelt!
Mansur Gavriel darf sich zurecht als eines der ersten, erfolgreichen Instagram-Brands überhaupt bezeichnen und sorgte mit seiner minimalistischen Bucket-Bag aus festem Leder einst für Schnappatmung. Ihr erinnert euch doch sicher noch an „Sold Out“-Schilder und den Run auf frisch gelaunchte Neuerscheinungen? Das war 2014. Es folgte eine eigene Ready-to-Wear-Linie und sogar an die Männer wurde zwischendurch mal gedacht. Für den Winter 2019 verlässt das Designer-Duo jetzt aber noch mal so richtig seinen Pfad, überrascht mit FlowerPower-Details und neu designten Taschenkreationen. Der puderfarbenen Strenge wurde kurzerhand also etwas der Garaus gemacht, stattdessen punktet das einstige Accessoire-Label mit Ballerinas, die fortan unsere Initialen tragen, mit plissiertem Leder, das schon ganz bald unsere Taschen ziert und mit zarten Accessoires und Applikationen, die ganz im Zeichen der Blume stehen. Und, welcher Look gefällt euch am besten?
Back to the 90s
Was wir uns irgendwie Saison für Saison von Ralph Lauren wünschen würden: Den vollkommenen „Preppy Style“.
Was Ralph Lauren will, was wir im Winter 2019 tragen:
Schade, eigentlich.
Huch?
Lasst mich das Rätsel lösen: Hier handelt es sich um Eckhaus Lattas Inspiration der Ugg Boots. Nicht wieder erkannt? Wir auch nicht.
Ist zartes „Lime Green“ das neue Pistazie?
All eyes on:
Maxi-Röcke – die Winter-Edition
Harling Ross ist sich ziemlich sicher, und wir sowieso: Schwere Röcke sind die willkommene Alternative zu langen Hosen. Wir kommen also spätestens im Winter 2019 nicht mehr drum herum, sagen an dieser Stelle laut JAH! und beweisen es im Bildformat:
Alle Bilder: Vogue Runway.