Hach, früher war alles unbedarfter! Habt ihr euch auch schon mal bei diesem Gedanken erwischt, wenn es um euer jüngeres Ich ging? Wobei, so ganz stimmt das doch gar nicht: Früher, da war mindestens alles genauso kompliziert, wenn nicht noch schlimmer. Meinungen wurden viel ernster genommen – und der Körper, himmelherrgott, der Körper. Zwar blieb ich tatsächlich weitestgehends verschont von Akne und anderen pubertär-bedingte Probleme, aber viele meiner Freund*innen machten die ganze Nummer durch. Im Gesicht, auf den Armen, auf dem Dekolleté, auf dem Rücken – überall. Und dann auch noch das: Ein Pickel am Po. EIN. PICKEL. AM. PO! Und das auch noch zur Bikini-Zeit. Hätte es schlimmer kommen können? Ich verstand die Panik meiner Freund*innen, aber blieb komplett entspannt – hatte ich schließlich nicht. Meine persönliche Unbeschwertheit allerdings sollte enden – und zwar im Sommer 2007!
An allem Schuld ist das „Oma-Syndrom“, das besagt, dass, alles mit selbstgehäkelten Deckchen und Plastiküberzügen beworfen werden soll, damit bloß kein Möbelstück abgenutzt wird. Was das mit Pickeln am Körper zu tun hat? Das erkläre ich euch später.
Meine griechische Familie jedenfalls steckt volle Kanne im Oma-Syndrom, denn einfach alles wird bezogen: Egal ob Autositze, Tische oder Gartenstühle. Und so saß ich 2007, bei 30 Grad im Schatten, auf einem Sofa bei meiner Tante auf der Veranda, das natürlich zum Schutz mit Plastikfolie überzogen wurde und bemerkte irgendwann, wie mir der Schweiß die Kniekehle herunterlief: Und so saß ich mit Hotpants im Hochsommer auf Plastik in meiner eigenen Pfütze – und ahnte schon, dass diese Nummer nicht glimpflich an meinem Allerwertesten vorbeihuschen würde:
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Am nächsten Tag waren mein Popo und die Oberschenkelrückseiten voll mit kleinen Pickelchen – und ich bereit, nicht mehr an’s Meer zu gehen. Seitdem ist es vorbei mit der pickelfreien Zone an der Rückenpartie. Zwar findet man mich heute wieder am Meer, aber meine roten Pusteln und Punkte am Po kommen definitiv mit.
Womit ich vor dem Sommer 2007 also nie Probleme hatte, wiederholte sich seitdem immer und immer wieder. Sobald ich mit nackter Haut auf Plastik sitze, egal ob auf der Fähre oder auf Plastikstühlen, reagiert meine Haut am Körper mit Pickeln. Ich vermute, es ist eine Kombination aus Schweiß, Bakterien und fehlenden Lüftchen, die Ursache für diese Art von Ausschlag sind. Aber keine Sorge, das war es lange nicht: Denn mittlerweile versorgt nicht nur der Sommer meine Haut mit zarten Unreinheiten, auch im Winter sind sie mir sicher: Dann bekomme ich kleine Pickelchen an der Rückseite der Oberschenkel – zum Beispiel immer dann, wenn ich im Winter Strumpfhosen trage.
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Ich will ehrlich mit euch sein: Einige Jahre lang habe ich sehr darunter gelitten, habe mich geschämt und fand es selbst schlicht und ergreifend nicht schön. Irgendwann aber musste ich feststellen, dass ich keineswegs die einzige bin, die mit Pickelchen außerhalb des Gesichts zu kämpfen hat, denn fast alle meine Freundinnen kennen dieses Problem nur zu gut:
Bei der einen tauchen die Pickel regelmäßig am Po auf, zum Beispiel vom Fahrrad fahren, bei der anderen entstehen sie durchs Schwitzen, speziell nach dem Sport. Und bei der dritten gibt es einfach keine Erklärung: Manchmal sind die Pickelchen einfach nur so da. Keiner weiß warum und wir sollten aufhören uns den Kopf darüber zu zerbrechen.
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Die gute Nachricht ist also: Ihr seid nicht allein. Und ich weiß selbst, wie heilsam solch eine Erkenntnis manchmal sein kann. Das macht es vielleicht nicht besser, aber irgendwie weniger schlimm, oder nicht?
Ich versuche es mittlerweile ziemlich locker zu sehen: Also verschiebt einfach euren Fokus und alles ist halb so schlimm – zumindest hilft das bei mir.
Die schlechte Nachricht ist, dass man diese Pickelchen nicht richtig gut los wird, denn sie kommen immer wieder: Im Winter entstehen die Pickel am Körper oft dadurch, dass die Haut zu wenig Luft abbekommt – gerade bei Strumpfhosen oder engen Hosen.
Dann werden auch zusätzlich kleine Haare abgedrückt, sie wachsen ein und es kommt zu Entzündungen. Und natürlich kann die Pickelbildung eben auch vom Schwitzen kommen: Immer dann, wenn ihr euch eben zum Beispiel mit nackter Haut auf Plastikstühle setzt – denn dann nehmt ihr gleich noch einen Schwung Bakterien mit.
Abhilfe schafft:
- antibakterielle Waschlotion zu kaufen und die betroffenen Stellen in der Dusche einzuseifen
- viel frische Luft: Bleibt nicht in euren verschwitzen Sportklamotten stecken, sondern klettert raus aus dem Zeug und duscht euch nach dem Sport fix ab
- Und ein bis zwei Mal die Woche ein Peeling machen: denn falls kleine Haare eingewachsen sind, könnt ihr sie so befreien und es kommt nicht zu Entzündungen.
- Geht bloß nicht mit Handdesinfektionsmittel an euren Körper, denn das trocknet die Haut extrem aus und reizt sie.
- Achtet auf euer Waschpulver, wechselt es gegebenenfalls und wählt eine sanfte Alternative
- Wählt weiche Materialien, die direkt an der Haut liegen oder entscheidet euch für Leinen im Sommer: Nimmt Feuchtigkeit wunderbar auf und kühlt obendrein
- Und falls eure Familie auch an dem Oma-Syndrom leidet und eure Sommer vollgestellt mit Plastikmöbeln und Bezüge sind, dann kann ich euch nur empfehlen, fortan ein Handtuch mitzunehmen und unter euren Allerwertesten zu klemmen. Ich setze mich jedenfalls mit halbnacktem Po oder Oberschenkel konsequent auf keine Plastikoberfläche mehr!
- Lasst die Finger von Wachsstreifen und Rasieren – reizt nur noch mehr und könnte weitere Haare dazu verleiten, ebenfalls einzuwachsen.
- Schmeißt das „Problem“ über eure linke Po-Backe, sofern es nicht mit Schmerzen verbunden ist und es sich um wenige Stellen handelt – und schert euch nicht weiter drum: Haben wir alle – mal mehr, mal weniger stark.
- Sollten eure Pickel schmerzen, eitern und eingewachsene Haare nicht von allein an die frische Luft kommen, hilft leider nur der Weg zum Arzt.
Habt ihr noch mehr Tipps gegen die lästigen Pickel am Körper? Dann immer her damit!
Collage: © Bottega Veneta / Daniel Lee