Das lange Feiertagswochenende steht vor der Türe und für viele heißt das: Ab nach Hause, Osterbrunchen mit der Familie! Bei uns in der Schweiz wird traditionellerweise der Eiertütsch am Frühstückstisch zelebriert: Jede*r kriegt ein gekochtes, bemaltes Ei und danach wird dieses mit den Familienmitglieder auf seine Härte erprobt und gegeneinander geschlagen – oder wie wir es nennen, „getütscht“. Gewonnen hat das Ei, oh Wunder, das alle Battles unversehrt überstanden hat. Die angebrochenen Eier werden natürlich auch verspeist und auf dem Tisch befinden sich daneben oft noch Eiersalat, Rührei und andere eierhaltige Gerichte. Was da also alles an Eiern über die Ladenetheke geht, überschlägt sich jedes Jahr wahrscheinlich aufs Neue. Umdenken ist angesagt!
Deshalb habe ich mich für dieses Feiertags-Special vom Pessachfest und der levantischen Küche inspirieren lassen. Das Pessachfest findet dieses Jahr zeitgleich zu Ostern, einfach an sieben Tagen statt. Es erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und es wird sieben Tage lang koscher gegessen. Ich zähle euch jetzt hier nicht die koscheren Gesetze auf, weil ich a.) selbst zu unsicher in dieser Materie bin und euch nicht verschaukeln möchte und b.) das im Detail an dieser Stelle auch gar nicht so eine Rolle spielt. Wir wollen uns nämlich heute vor allem darauf konzentrieren, dass die Gerichte durch gewisse Einschränkungen kreativ machen. Genau deshalb habe ich nach modernen Pessachrezepten im Netz gesucht und bin auf den Karotten-Harissa-Salat und das Blumenkohl Taboulé gestossen. Die Rezepte habe ich ein wenig angepasst und kann mit Stolz sagen:
Superlecker! Das Beste an der ganzen Geschichte ist, dass ihr all die Gerichte in den Picknickkorb packen und mit euren Herzmenschen auf einer grünen Wiese nach Herzenslust schlemmen könnt. Wer seine gekochten Eier noch in die Schlacht schicken möchte – bitte sehr, tut dies mit gutem Gewissen, denn für all diese Rezepte musste insgesamt nur ein Ei daran glauben!
Es sind alle Rezepte für 4 Personen gedacht, außer das Hefebrot – das könnt ihr am nächsten Tag noch essen oder mit den Nachbarn teilen.
Alle Rezepte für euer erstes Picknick im Freien findet ihr hier als PDF zum Ausdrucken.
Hefebrot
Zubereitungszeit: 30 Minuten / Backzeit: 40 Minuten
- 1 kg Dinkelmehl
- 125 g Margarine (Bio Alsan Margarine z.B.) oder Butter, flüssig und lauwarm
- 1 Würfel Hefe (ca. 40 g)
- ½ dl lauwarmes Wasser
- 5 dl Milch (Hafermilch oder Kuhmilch, wie ihr wollt)
- 2 EL Quark (oder eine pflanzliche Alternative)
- 1 EL Salz
- 2 EL Honig oder Agavensüße
- 1 Eigelb oder Olivenöl
- Je 50 g Mohn, Mandeln und Leinsamen
Hefe mit lauwarmen Wasser in einer Schüssel auflösen. Margarine, Agvensüße, Milch und Quark dazugeben und gut vermischen. Dinkelmehl, Mohn, Mandeln, Leinsamen und Salz dazugeben und zu einem glatten Teig kneten. Mit einem feuchten Küchentuch bedecken und ca. 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Aus dem Teig je 3 Rollen kneten und diese in je 4 gleiche Teile schneiden. Die Teile zu Kugeln formen und in einer gut eingefetteten Backform nebeneinander legen. Nochmals zugedeckt 20 Minuten gehen lassen. In der Zwischenzeit Backofen auf 220 Grad Ober- und Unterhitze oder 200 Grad Umluft vorheizen.
Das Brot mit Öl oder einem Eigelb bestreichen und für ca. 30 – 40 Minuten goldbraun backen.
Karotten-Harissa-Salat
Zubereitungszeit: 10 Minuten / Backzeit: 30 Minuten
Für 4 Personen als Beilage
- 500 g bunte Karotten
- Olivenöl
- Salz
Für die Sauce:
- 1 Bund Koriander, zerhackt
- 2 TL Harissa
- 2 Knoblauchzehen, zerhackt
- 3 EL Olivenöl
- 1 EL frischer Zitronensaft
- 1 TL geriebene Zitronenschale
Die Karotten in dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Mit wenig Olivenöl beträufeln, leicht salzen und bei 180 Grad Umluft ca. 20 – 30 Minuten garen. Danach könnt ihr die Karottenscheiben auskühlen lassen.
In einer Schüssel alle Zutaten für die Sauce vermischen. Mit den lauwarmen Karotten vermengen und in ein Glas geben. Dies lässt sich auch wunderbar am Abend zuvor zubereiten – schmeckt am nächsten Tag nämlich noch besser, da die Karotten mariniert werden!
Blumenkohl Taboulé
Zubereitungszeit: 20 Minuten
- 300 g Blumenkohl, sehr fein gerieben oder geschnitten
- 1/2 Salatgurke, in Würfel geschnitten
- 10 getrocknete Tomaten,
- ca. 120 g Feta, zerbröckelt
- 1 EL frischer Zitronensaft
- 2 EL Olivenöl
- 1 Bund gehackte Petersilie
- Salz, Pfeffer
Den Blumenkohl kurz und scharf in einer Pfanne mit ein wenig Öl anbraten. Danach mit den restlichen Zutaten vermischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Den Salat könnt ihr ebenfalls in ein Glas abfüllen und mitnehmen.
Labneh
Zubereitungszeit: 5 Minuten / Wartezeit: 24 Stunden
- 500 g Joghurt
- 1/4 TL Salz
- 1 EL getrocknete Kräuter
- 1 Gaze
Joghurt mit den Kräutern und Salz vermischen. Eine Sieb in eine Schüssel stellen und mit der Gaze auslegen. Den Joghurt in die Gaze geben und mit einer Schnur zusammenschnüren. Das Ganze für 24 Stunden in den Kühlschrank geben. Leicht auspressen, das Labneh in ein Glas füllen und ein wenig Olivenöl dazu geben. Schmeckt himmlisch zum Hefebrot!
Mini Pavlovas mit Rhabarberkompott
Zubereitungszeit: 30 Minuten / Back- und Kochzeit: 2,5 Stunden
- 1 Eiweiß
- 2 EL Puderzucker
- 1/2 TL Zitronensaft
Mit einem Mixer das Eiweiß zu Eischnee schlagen, Puderzucker und Zitronensaft dazugeben und weiter schlagen, bis der Eischnee feinporig, glänzend und sehr steif ist.
Eischnee in 4 sehr kleine Portionen auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und in der Mitte eine Mulde eindrücken. Für 2 Stunden bei 60 bis 80 Grad Umluft im Backofen trocknen / backen lassen.
Tipp: Mit ein wenig Rote Bete Pulver kann den Pavlovas noch eine bunte Note verpasst werden.
Rhabarberkompott:
- 2 Stangen Rhabarber, in Scheiben geschnitten
- 1 EL Zitronensaft
- 1 Schuss Wasser
- 1 TL Vanillezucker
- 1 EL Agavensüsse
Alles bei mittlerer Hitze zugedeckt einkochen lassen, bis ein Kompott entsteht. Dieses kann ebenfalls in einem Glas abgefüllt mitgenommen werden.
In die ausgekühlten Pavlovas das kalte Kompott geben und rasch geniessen!