Es ist schon wieder eine ganze Weile her, seitdem wir euch in unsere Köpfe gelassen haben, was schlussendlich tatsächlich an der fehlenden Zeit liegen dürfte und weniger daran, dass wir vieles mittlerweile lieber mit uns selbst ausmachen möchten. Langsam aber sicher schleicht sich hier also wieder wunderbare Normalität ein, was nicht zuletzt daran liegt, dass das Team wieder vollzählig und vereint im Büro die Köpfe zusammenstecken kann.
Aber zurück zu unserem monatlichen Update aka unserem „Inside Jane Wayne“: Sagt, wie konnte es passieren, dass wir schon mit halbem Bein im Mai stecken, der Frühling längst in voller Blüte steckt und der Sommer wohl auch nicht mehr lange auf sich warten lässt? Mit einem Fingerschnips ist fast die erste Hälfte des Jahres vorbei und ich frage mich derweil, ob ich sie auch in vollen Zügen genutzt habe. Was derweil alles im April passiert ist, wieso meine innere Balance irgendwie aus dem Ruder geraten ist und worüber ich mir dieser Tage wirklich große Sorgen mache, erfahrt ihr in einer neuen Ausgabe „Dear Diary“:
So würde ich mich gerade selbst beschreiben:
Aus dem Gleichgewicht geraten. Während ich meine innere Balance im November noch ein klein wenig selber feierte, zufrieden wie ein kleines Marzipanschweinchen in mich hinein lächelte, scheint mein Chi dieser Tage aus dem Gleichgewicht zu sein – und ich weiß nicht mal, warum. Am Wetter kann es ebenso wenig liegen, wie an der ausgefüllten Freizeitgestaltung. Auch der Freundeskreis ist wunderbar wie eh und je, die Beziehung glücklicherweise auch, selbst meine Tochter ist dieser Tage so ausgeglichen und zauberhaft, wie man es sich nur wünschen kann – und trotzdem steckt mein Gemüt zwischen schweren Gewitterwolken und aufkeimendem Sonnenschein. Ich bin wahrlich unausgeglichen und finde den Weg akut nicht aus diesem Auf und Ab heraus. Und so stecke ich zwischen „Sarah, was ist denn dein Scheiß-Problem?“ und der permanenten Suche nach Lösungen. Objektiv betrachtet gibt es nichts zu meckern, trotzdem scheint irgendwas aus dem Lot geraten zu sein. Aber was nur?
#MietenWahnsinn
In Berlin steigen die neuvermieteten Immobilien, in Kreuzberg landen immer mehr Eigentumswohnungen für nahezu 7000 Euro den m² auf dem Markt – und ich stecke dieser Tage mittendrin: Kreuzberg feiert seinen persönlichen Ausverkauf, ganze Kieze werden zu Nobelecken umgemogelt und wer nicht mitspielt, muss gehen. Darunter: Auch das gesamte Haus auf der Graefestraße, in dem ich lebe. Gerade erst wurden 15 Wohnungen unter dubiosen Umständen von einer neugegründeten Firma erworben, steckt auch schon das Schreiben im Briefkasten, dass der Schlussverkauf in die nächste Runde geht und im Sommer die einzelnen Wohnungen veräußert werden. Ein persönliches Treffen informierte uns schließlich darüber, dass wir für Wohnungsbesichtigungen potentieller Käufer*innen doch auch bitte parat stehen sollten, während ein gut gemeinter Satz das Fass zum Überlaufen brachte: „Es wird sich für Sie nichts ändern, Frau Gottschalk“. Ha! Natürlich nicht, schließlich wohne ich erst seit vier Jahren in meinen vier Wänden – und darf mir bei Eigenbedarf innerhalb von drei Monaten auch schon eine neue Bleibe suchen. Nein, nein: Wird sich nichts ändern. Danke für nichts.
Aber warum soll es mir auch anders gehen, als vielen anderen Kreuzberger*innen, schließlich bin ich als Zugezogene gleichzeitig Teil des Problems: Verdrängung fand schon durch mich und meine Artgenoss*innen statt – und jetzt trifft es eben auch uns. Und meine Nachbar*innen.
Während ich hoffentlich irgendeine andere Bleibe in nächster Nähe finden könnte, wird es für einen großen Teil meiner geliebten Nachbar*innen allerdings schwer: Niedrige Mieten aus alten Verträgen erlauben das Leben in diesem Kiez nämlich noch, ein neuer Mietvertrag aber wird dafür sorgen, dass viele eben nicht hier bleiben können und mittlerweile weit, weit weg ziehen müssen. Es schaudert mich bei diesem Gedanken ganz fürchterlich. Und während unsere Hausgemeinschaft so fest zusammenklebt wie nie zuvor und bereits vergeblich Hilfe beim Bezirk und in der Politik aufgesucht wurde, wollen wir jetzt irgendwie versuchen, selbst aktiv gegen die Verdrängung, den #MietenWahnsinn und Spekulationen zu werden. Berlin, zerstör‘ dich nicht, ja?
Dazu ein wirklich trauriger Lesetipp: Was, wenn ich nein sage?
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Gespräche, die nachhaltig beeindrucken!
Es war nicht nur ein überraschend großartiger Abend, sondern auch einer, der Nachhalte: Die britische Modemarke Boden lud Anfang April zum Dinner ein und brachte mich zum allerersten Mal für einen ganzen Abend mit der wunderbaren Stefanie Luxat zusammen, die ich zwar schon zig Mal persönlich treffen durfte, mit der ich aber noch nie drei Gänge durchschmausen und plappern konnte. Ha, da saß sie nun neben mir und konnte nicht fliehen. Welch ein Glück! Und ich sag euch was: War das nachhaltig! Selten bin ich einer Person begegnet, die in jede Sackgasse eine Leiter stellt, die Lösungen für jedes Issue parat hat und Probleme nicht zu Problemen macht, sondern einen ganz entspannten und völlig selbstverständlichen Ausweg kredenzt.
Und was merke ich: Manch belastende Umstände sind nur anstrengend, weil ich mich nicht aus meiner eigenen Comfort Zone bewege und Veränderungen einläute. Dabei geht es gar nicht so sehr um Stefanies einzelne Vorschläge, sondern darum, Knoten zu lösen und sich eine Umwelt zu schaffen, die einen glücklich macht. Hach, dich will ich öfter wieder treffen!
Darauf freue ich mich von Herzen!
Apulien! Ich kann es selber noch nicht glauben, aber wir haben gebucht! Für eine Woche werden wir unter der Sonne Italiens rein gar nichts tun, außer in den Pool oder wahlweise ins Meer springen, Sandburgen bauen, pausenlos Gelato verspeisen und mit einem unserer liebsten Pärchen eine gute Zeit haben. Ich kann es kaum erwarten und bin unendlich glücklich, dass wir endlich alles dingfest machen konnten. Apulien, wir kommen!
OK, I Try.
Die Wochenende sind dieser Tage aber auch einfach zu schön, die Urlaubssehnsucht zu groß. Außerdem ist Jammern so wunderbar einfach, denn schließlich bleibt alles beim Alten.
Stopp gedrückt, weil: Stop Waiting!
Projekte für Daheim:
Wohnung suchen und nicht daran verzweifeln. Es ist ein großes Luxusproblem, dass mein Alltag hier im Graefekiez stattfindet, wohl allerdings bald der Vergangenheit angehört – zumindest, was die Wohnsituation angeht. Das belastet. Aber wer weiß: Vielleicht wird alles gar nicht so schlimm werden und vielleicht sorgt solch ein bisschen Veränderung auch für frischen Wind. Ja, vielleicht ist es Zeit für was Neues. Positiv denken und Pläne schmieden. Ich würde mir dann zum Beispiel wirklich endlich einen neuen Kühlschrank gönnen. Oder ein neues, längst überfälliges Bett.
Kühlschrank via OTTO
Bett von Made.com
Bunte Limonaden-Gläser
Mobile von Flensted via Süper Store
Diskussion //
Darf ein Bluttest zur Ermittlung von Trisomie 21 kostenlos* sein?
Muss er das nicht sogar, wenn wir gleiches Recht für alle Schwangeren wollen? Wenn wir Eltern, Mütter und Väter unterstützen möchten, die sich diesen Test aus finanziellen Gründen nicht leisten können? Schließlich gibt es diesen Bluttest, der das Down-Syndrom und andere Trisomien ermittelt, ja eh längst. Wollen wir also eine Gesellschaft, die es bloß finanziell gut aufgestellten Eltern diese vermeintliche Gewissheit ermöglicht? Und sollten wir als Gesellschaft, statt wieder einmal zu verurteilen und zu fürchten, dass fortan nur noch die sogenannten Designer-Babys auf die Welt kommen dürfen, nicht stattdessen lieber unsere Unterstützung für sämtliche Eventualitäten anbieten? Sollte die Politik und unser Sozialsystem nicht direkt zur Stelle stehen, wenn sich ein Pärchen für ein Kind entscheidet, ganz gleich ob mit oder ohne Einschränkungen.
Ich jedenfalls wünsche mir eine Gesellschaft und einen Staat, die nicht bloß verbieten und verurteilen und stets davon überzeugt sind, eine richtige Entscheidung für andere zu treffen. Ich wünsche mir, dass Betroffene Menschen die Sicherheit haben, dass ihr Leben nicht vorbei ist, dass sie mit Haut und Haaren unterstützt, betreut und aufgefangen werden, wenn sie sich für das Kind entscheiden. Es würde so sehr bei der Entscheidungsfindung helfen, wenn wir wüssten, dass unsere Kinder vernünftig und gut betreut wären, dass unsere eigenen Leben weiterhin mit Gefühl in einer Leistungsgesellschaft wie unserer funktionieren, dass wir für uns selbst lebendig bleiben dürften. Ich habe den Eindruck, dass die Diskussion, wie schon bei bei der Debatte um §219a und auch §218, viel zu oft impliziert, dass die Entscheidung gegen ein Kind vollkommen leichtfertig und selbstredend ablehnend getroffen wird. Das ist schlicht und ergreifend falsch! Sie wird aus vielerlei Hinsicht getroffen – unter anderem eben auch, weil viele Frauen und Männer dem Druck nicht gewachsen sind, sich komplett alleine fühlen und blanke Hilflosigkeit verspüren. Warum setzt denn hier niemand an?
Wie kann ich also betroffene Personen eines positiven Bluttests, die sich gegen das Kind entscheiden, verurteilen, wenn wir und der Staat nicht in der Lage sind, ein Auffangnetz an Hilfestellung, Optimismus und Schutz zur Verfügung zu stellen? Stattdessen wird man in den meisten Fällen alleine gelassen – oh, und verurteilt. Entscheidungsfreiheit plus garantierte Unterstützung, wie wäre denn das? Es gibt zig Gründe, sich gegen ein Kind zu entscheiden, aber unsere Gesellschaft sollte da sein, statt blank zu verurteilen und werdenden Müttern Entscheidungsfreiheit abzusprechen – ganz gleich wie die Entscheidung aussieht.
Die Evangelische Kirche in Deutschland hat sich übrigens für eine Kassenzulassung ausgesprochen, fordert allerdings das Angebot einer ethischen Beratung. Gegnerinnen und Gegner der Kostenübernahme wie die katholische Kirche und Behindertenverbände warnen vor einem „Dammbruch“. Der gesellschaftliche Druck, ein gesundes Kind zur Welt bringen zu müssen, steige, warnen sie. Kritiker verweisen zudem darauf, dass im Fall eines auffälligen Ergebnisses eine Bestätigung des Befundes durch eine Fruchtwasseruntersuchung durchgeführt werden müsse.
*Bezieht sich auf die Kostenübernahme des Bluttests bei Risikoschwangerschaftender gesetzlichen Krankenkassen. Der Gemeinsame Bundesausschuss will noch in diesem Jahr darüber entscheiden. Expert*innen vermuten, dass die Entscheidung zugunsten des Tests ausfallen wird, da er aus medizinischer Sicht Vorteile bietet. Gleichzeitig ist die Untersuchung ethisch umstritten. Anlässlich der andauernden Debatte widmet ZEIT ONLINE der nicht invasiven Pränataldiagnostik einen Schwerpunkt. Alle Texte findet ihr auf der Themenseite Wird der Bluttest auf Down-Syndrom zur Kassenleistung?
Das ewige Thema:
Schnippschnappab oder durchhalten?
Am Wochenende fielen einmal wieder rund 3cm meiner Spitzen, daran führte kein Weg vorbei, immerhin zählte ich unten bereits vierfach so viel Haar wie oben am Haaransatz. Und jetzt habe ich den Salat: Mein Haar fällt wieder nur leicht über die Schultern. Tolle Wurst, so wird das wohl nie etwas mit der wallenden, üppigen Mähne. Ich bin also nahezu an dem Punkt wie schon vor 2013, als ich radikal von nahezu lang auf einen Pixie Cut setzte. Und so sitzen auf meiner Schulter zwei Meinungen, die mich glatt in den Wahnsinn treiben: „Lass‘ wachsen, du bist schon so weit und wirst mit Geduld ans Ziel kommen“ vs. „Lass‘ den Quatsch und fühl dich lieber jetzt wunderbar, als auf irgendwas zu warten.“
Lou Schoofs Haarschnitt geht mir jedenfalls nicht mehr aus dem Kopf. Was meint ihr?
Stylecrush: Julie Blichfeld
Was habe ich einen Crush auf Stylistin, Model und Mama Julie, die mich nicht nur mit ihrer Natürlichkeit um den Finger wickelt, sondern vor allem mit ihren Kombinationswundern meinen Finger permanent zum Herzen animiert.
Darauf freue ich mich unendlich:
Gleich zwei Veranstaltungen finden sich fett umkringelt in meinem Kalender: Unendlicher Spaß von David Foster Wallace inszeniert in der Volksbühne und He? She? Me! Free., inszeniert in der Schaubühne. Gerade das Stück „Unendlicher Spaß“ steht schon lange auf meiner Liste, war ich bisher nämlich nicht nur zu langsam, um Karten zu ergattern, ich musste auch bei der Länge des Buches kapitulieren und es erst einmal beiseite legen. Eieiei. Ob meine jetzige Herangehensweise so schlau ist, weiß ich selbst noch nicht, die Besetzung des Stückes lässt jedenfalls wahnsinnig gutes vermuten!
Mit dabei: Jasna Fritzi Bauer, Sebastian Blomberg, André Jung, Ursina Lardi, Heiko Pinkowski, Devid Striesow. Ich bin gespannt.
Unendlicher Spaß von David Foster Wallace, 1996 in den USA erschienen, ist der Versuch, auf 1.500 Seiten die gegenwärtige Welt zu erzählen, ohne sie einer einheitlichen Deutung zu unterwerfen. „Ich will darüber schreiben“, hat Wallace sein Vorhaben charakterisiert, „wie es sich anfühlt, heute zu leben, statt davon abzulenken“. Er schreibt deshalb über Geburten und Todeskämpfe, über Schneestürme, Liebes- und Trennungsgeschichten, übertriebenen Speichelfluss, bildschöne Krankenschwestern und Vögel, die mitten im Flug einen Herzinfarkt erleiden. Wallace widmet sich seinen so tragischen wie komischen Figuren dabei mit großer Ernsthaftigkeit und einer ungeheuren Leichtigkeit zugleich. „Witze“, schreibt Wallace, „sind die Flaschenpost, mit der die Verzweifelten ihre gellendsten Hilfeschreie aussenden“.
Wish List //
Häkelkleid: Armed Angel
Vintage Ohrringe von Susan Caplan
Visor aus Stroh von & Other Stories
Seidenhaarbänder via Net-a-porter
Haarspange von Cult Gaia
Jumpsuit von Eberjey
Erdbeerschüsselchen via MatchesFashion.com
Espadrilles von Castañer
Fischerhut von Sensi Studio
Beauty-Inspiration:
Mehr Farbe und vor allem: Alle zusammen! Ein bisschen erinnert mich dieses Make-Up an den Aquarell-Tattoo-Trend – und vielleicht liebe ich ihn gerade deswegen so sehr. Ein Tüpfelchen hier, ein Klecks dort. Bietet sich doch eigentlich eine Farbpalette mit zig Farben an, oder was meint ihr?
Oh, und bitte entschuldigt meine Instagram Laziness der vergangenen Wochen. Ich verspreche Besserung!
Bluse (ähnlich hier) & Shorts: Ganni / Kleid mit Maiglöckchenprint hier.
Tasche: Ganni
Shirt: BOSS
Schuhe: Comme des Garçons PLAY x Chucks
Fischerhut: & Other Stories
Cardigan: Baum & Pferdgarten
Rollkragen: BOSS (alt)
Hose: Kings of Indigo
Schuhe: Comme des Garçons PLAY x Chucks