Weekend Reads // Über die Wirkung von Kleidern, warum man als Paar wie in einer WG wohnen sollte & weshalb die AfD ihr eigenes Wahlplakat nicht kapiert

26.04.2019 Allgemein

Eine kleine feine Leseleiste zum Wochenende, die gerne im Kommentarfeld ergänzt werden darf. Damit uns weder Lehrreiches und Amüsantes, noch Wichtiges entgeht:

Schämt euch!
Gedanken zu Jesus, zur Kirche und zum Christentum.

„Meine Mama ist Exkatholikin. Sie hasst die katholische Kirche mehr, als ich je etwas gehasst habe in meinem Leben. Und da ist selbst diese eklige Remoulade, mit der Kramps all seine Sandwiches ruiniert, schon mitgedacht. Ihr Hass ist hart, ihr Hass ist verbittert, ihr Hass ist echt. Irgendwie habe ich gelernt, ihren Hass auf die katholische Kirche und/oder das Christentum im Allgemeinen zu akzeptieren und sogar zu respektieren.“ Weiterlesen beim Missy Magazine

Lieben lernen in der Stille

„Zum ersten Mal in ihrem Leben verbringt unsere Autorin zehn Tage in einem Schweigeseminar und will die Kunst der Meditation erlernen. Die Regeln des Seminars: Kein Blickkontakt. Keine Berührungen. Weder Alkohol noch Zigaretten. Keine Kommunikation mit der Außenwelt. Das viele Sitzen bereitet ihr zunächst Rückenschmerzen. Erschreckend sind auch die Stimmen in ihrem Kopf, die süß und erbarmungslos zugleich ihr Innerstes analysieren. Doch sie bleibt sitzen und atmet. Bis sich irgendwann Frieden und Liebe einstellen. Und sie merkt: Diese Kräfte kommen allein aus ihr selbst.“ Ein Erfahrungsbericht von Nora Marie Zaremba.

 

Portrait:
Greta Thunberg – Das Mädchen, das die Welt verändert

 

 
 
 
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Sie ist entschlossen, die größte Krise der Menschheit zu verhindern – und hat eine globale Jugend-Bewegung gestartet. Die 16-jährige Greta Thunberg ist die Stimme ihrer Generation. 
„Es ist der 22.März, ein wolkenloser Tag in Stockholm. Vor dem Riksdagshuset, dem schwedischen Parlamentsgebäude, steht eine Gruppe von 15 Jugendlichen und Erwachsenen. Daneben fließt das Wasser des Lilla Värtan vorbei. Letzte Woche trafen sich hier mehr als 15000 Kinder. Weltweit schwänzten 1,4 Millionen Jugendliche an diesem Tag auf der gesamten Welt die Schule. Sie gingen für den Schutz des Planeten auf die Straße. Es war die bisher größte Klima-Demonstration überhaupt – losgetreten von einer 16-Jährigen. Greta Thunberg.“ Weiterlesen bei i-D.

Marcus von Viertel/Vor schrieb zudem einen berührenden Artikel darüber, weshalb ihm die #Fridaysforfuture Demos zum Weinen gebracht haben. 

Über die therapeutische Wirkung von Kleidern

„Ich bin 24 Jahre alt, und ich habe eine Midlife-Krise. Das ist nicht dramatisch, aber sehr nervenaufreibend. Ich würde jetzt gerne sagen, dass ich alles ausprobiert habe (einfach, weil es gut klingt): eine Körper und Geist klärende Saftdiät, Yoga, Meditation, eine Weltreise, an deren Ende ich nicht nur zu den Niagarafällen, sondern auch zu mir selbst gefunden hätte. Aber nein, habe ich nicht. Und zwar deshalb, weil es die beste Therapie für das, was mich gerade plagt, längst gibt. Ich kam bloß erst neulich darauf.“ Weiterlesen bei C’est Clairette.

 
 
 
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Warum man als Paar weiter wie in einer WG wohnen sollte

Ein eigenes Zimmer für jeden Partner macht das Zusammenwohnen schöner.

 

Illustration: Julia Schubert

Zieht man mit Partner oder Partnerin zusammen, scheint klar, dass man alles miteinander teilt. Die Playstation, das viel zu knappe Eisfach, die Kleiderstange, das Lavendel-Duschgel, sogar die geliebte Kuscheldecke im gemeinsamen Bett. Alles, was nicht die Bedürfnisse von beiden erfüllt, landet auf dem Sperrmüll oder in der dunkelsten Ecke des Kellers. Immer. Auch, wenn man die Hantelbank eigentlich ziemlich praktisch fand. Man trennt sich davon, weil man das beim Zusammenziehen nun mal so macht.

Aber wieso eigentlich? Warum ist es für uns selbstverständlich, plötzlich jedes Fleckchen in der Wohnung zu teilen – obwohl wir es im Elternhaus oder der WG ganz anders erlebt haben? Wieso geben wir das plötzlich auf, obwohl wir vor nicht allzu langer Zeit froh waren, ein eigenes Zimmer für uns zu haben?“ Ein Beitrag von Britta Rybicki.

Warum die AfD ihr eigenes Plakat nicht verstanden hat

 
Das orientalistische Bild sagt jedoch eigentlich etwas ganz anderes

Wer derzeit mit halbwegs offenen Augen durch die Welt geht, wird alle paar Meter von einem Europawahlplakat abgefangen. Die Inszenierung der Mächtigen (oder derer, die es werden wollen), hat die Kunsthistoriker schon immer beschäftigt, aber in diesem Jahr gibt es in puncto Bildanalyse besonders viel zu tun. Die AfD in Berlin benutzt für ihre Kampagne das Gemälde „Der Sklavenmarkt“ des französischen Künstlers Jean-Léon Gérôme.“ Weiterlesen bei Monopol

[typedjs]„Bitte zieh dir noch was über das Top, ich will nicht, dass du alleine nachts so durch die Gegend läufst.“ Was bei dem Satz nie mit angefügt wurde: „Denn damit bringst du dich in Gefahr“. - Silvia Follmann[/typedjs]

Ein K.o.-Tropfen-Armband?
Lasst uns endlich darüber reden, wie man Übergriffe reduziert

Gerade kam mit dem K.o.-Tropfen-Armband eines Drogeriemarktes ein weiteres Produkt auf den Markt, mit dem Frauen nahegelegt wird, sich so gegen Übergriffe selbst zu schützen. In dieser Woche fragt sich die Edition F-Redaktionsleiterin Silvia in ihrer Thirtysomething-Kolumne, wann wir endlich mehr tun als die Symptome einer frauenfeindlichen Gesellschaft zu bekämpfen. Hier entlang!

Wie kann ich als Mann Feminist sein?

„Wenn Feminismus bedeutet, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Freiheiten haben sollten, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Sexualität, ihrem Körper, dann steht es allen Menschen frei, sich dafür einzusetzen. (…) ch hab nicht mitgezählt, aber ich glaube, neben Fragen nach Umgang mit Hate Speech war die Frage, was Männer für den Feminismus tun können, eine der meistgestellten auf meinen Lesungen in den letzten Jahren. Für all diese Männer, und für all die anderen, hier mein Servicetext zur Frage: Wie können Männer Feministen sein? Die Liste ist unvollständig und die Reihenfolge egal. Erledigen Sie so viele Punkte wie möglich, dann sind Sie auf der sicheren Seite.“ Hier entlang und danke, Margarete Stokowski.

Ich mache das, was viele Frauen machen: Ich habe eine feste halbe Stelle, dazu arbeite ich als freie Journalistin, insgesamt sind das 30 bis 35 Stunden die Woche. Ich habe einen Sohn, bekomme bald ein zweites Kind und zähle damit zu den sogenannten Teilzeitmüttern. Ich bin nichts Besonderes. Etwas Besonderes ist dagegen mein Freund und der Vater meiner Kinder. Er macht das Gleiche wie ich: arbeitet 20 Stunden fest in einer Redaktion, daneben als freier Journalist – ein Teilzeitvater also. Und damit gehört er zu einer Minderheit. Frauen, die arbeiten, minderjährige Kinder haben, in Deutschland und in einer Partnerschaft leben, sind laut Mikrozensus aus dem Jahr 2017 zu 71 Prozent in Teilzeit beschäftigt. Von den Vätern sind es sechs Prozent.

 
 Warum ziehen die meisten Elternpaare gemeinsame Teilzeit als Modell gar nicht in Betracht? Meine Erfahrung sagt: Für Familien, die nicht darauf angewiesen sind, dass beide Vollzeit arbeiten, ist diese Lösung ideal.“

Politisch korrekt – und stolz drauf

„Ich gehöre zu denen, die Grenzen für Sagbares gut finden. Ob Sie das nun „politisch korrekt“ nennen oder Rücksicht im Miteinander, ist mir egal. Ich will nicht als Frauenzimmer, Weib oder „Ausländergöre“ bezeichnet werden. Und ich will keine Ethniensoße im Supermarkt oder ein Schimpfwort-Schnitzel auf dem Speiseplan. „Zigeunerschnitzel“ zu essen, ist kein Menschenrecht. Trotzdem halten manche daran fest, als wäre es eins.“

 

Wider die politische Korrektheit kleben sie an dem Begriff, als wäre es der Untergang des Abendlands, wenn man das Ding „Paprika-Schnitzel“ oder „Balkan-Schnitzel“ nennt. Wie kann man auf einem Schimpfwort beharren, das die am stärksten diskriminierte Minderheit in Europa verunglimpft?“ Ein Plädoyer für mehr Anstand von Ferda Ataman.

 

Ein wirklich gutes Interview:
Wie viel Gefühl ist gesund?

Diese Frage treibt den Psychologen Niels Birbaumer seit einem halben Jahrhundert um. Seine Patienten haben entweder zu viel davon oder zu wenig. Wirklich zufriedene Menschen hat er da gefunden, wo man es am wenigsten erwartet hätte. Hier entlang geht es zum Interview der Brand1.

Rassismus ist geistige Faulheit?
Ja. Die rechten Populisten nutzen schon immer den Trick, dass sie Möglichkeiten anbieten, um die Anstrengung des Durchdenkens zu umgehen. Einfache Alternativen. Damit ziehen sie vor allem Idioten an. Denn je dümmer einer ist, desto mehr Energie kostet das Durchdenken. Und wir haben halt 50 Prozent weniger Intelligente.

Hierzulande hat Bildung doch einen Effekt.
Aber es bleibt bei der Normalverteilung. In der Gesamtbevölkerung gibt es noch genauso viele Deppen wie vor 2000 Jahren, nur auf einem höheren Niveau. Der Aufwand, den wir betreiben müssen, damit wir die Vorgänge überhaupt noch kapieren, ist angesichts der heutigen Informationsflut enorm gestiegen. Für jemanden mit einem IQ von 80 oder 90 ist das nicht mehr durchschaubar.

„Sind uns Muslime scheißegal?“

„Maybrit Illner“ über den Terror in Sri Lanka

„Wäre die Welt friedlicher ohne Religionen? Das war die ziemlich hypothetische Frage, die Maybrit Illner im Nachgang zu den Anschlägen auf Christen in Sri Lanka und auf Muslime in Neuseeland aufwarf. Da sich Milliarden von Menschen diese Frage nicht stellen und einfach ohnehin immer weiter glauben werden, hätte man im Grunde ebenso gut fragen können, ob die Welt schöner ohne Schwerkraft wäre.

 

Doch dann kristallisierte sich im Lauf einer Stunde heraus, dass der Ansatz der Sendung tatsächlich so schlecht nicht war. Die Diskussion führte zumindest zu einem Punkt: dass Religion und Identität verständlich in ein Verhältnis gesetzt wurden, das die Debatte weiterbrachte.“ Hier weiterlesen.
Hier entlang geht es außerdem zu einem Beitrag der TAZ über eine geplante Tagung zur Rolle des muslimischen Kopftuchs an der Frankfurter Goethe-Universität.

 

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Gendergerechte Sprache hat ein Imageproblem

Liebe*r Leser*in,
diese Anrede gefällt dir nicht, zumindest rein statistisch gesehen. Denn gegenderte Sprache ist nichts für die Deutschen: Kaum jemand nutzt sie, die allermeisten halten sie für Unfug und die Debatte dazu für übertrieben. Das zeigt nicht nur eine repräsentative Umfrage, die vom Verein Deutsche Sprache in Auftrag gegeben wurde. Das merkt man auch, wenn man sich in Deutschland umhört: Da braucht man „einen neuen Hausarzt” oder muss noch „zum Fotografen”, bildet Plurale wie „Sieger“, „Autofahrer“ und „Studenten“ – unabhängig welchen Geschlechts diese Menschen tatsächlich sind. Gegenderte Sprache ist hierzulande aber nicht nur unbeliebt. Sie ist in einigen Kreisen zum Feindbild geworden, wird als „Genderwahn” bezeichnet. In unseren Kommentarspalten schrieb kürzlich einer, er wolle „Femen“ dafür „gerne ins Gesicht spucken“.


Illustration: Julia Schubert

2 Kommentare

  1. Lea

    ein besuch auf eurer seite ist wie ein abend mit einer guten freundin: von allem ist was dabei – gesellschaft, mode, politik, kultur. danke!!!

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