Manchmal, da gibt es einfach doofe Tage. Der letzte Montag war zum Beispiel so einer. Das fing schon am frühen Morgen an, als ich den Vorhang zur Seite schob und sich vor mir eine Aneinanderreihung von Grautönen ausbreitete. Die Regentropfen perlten an der Fensterscheibe herunter, erinnerten mich hämisch daran, dass ich mir dieses Jahr so ganz wirklich einen Frühjahrsputz vorgenommen und noch immer nicht damit angefangen hatte. Eigentlich finde ich Regenwetter ja gar nicht so schlimm, aber heute hätte ich meine rosafarbenen Wangen wirklich nur allzu gerne in die Sonne gehalten, Vitamin D, so sagt man, soll ja schließlich glücklich machen. Und auch sonst wollte der Tag nicht so richtig ins Rollen kommen, da wunderte ich recht schnell über gar nichts mehr. Auch nicht darüber, dass ich beim Aussteigen aus dem Bus von den Türen eingeklemmt wurde. Ist aber zum Glück nichts passiert außer einer roten Birne. Am Abend sammelte ich außerdem noch ein Büchse voll blauer Flecken, als ich schwer bepackt wie ein Esel, mit Laptop, Handy und Wasserflasche im Arm, panisch nach dem Lichtschalter tastete, mit einem großen Rumms über den dicken Badezimmerschrank fiel und seitlich auf der Kante landete. Seitdem kann ich nur noch auf der linken Seite schlafen.
Mit allem, was ich habe, kann ich also sagen: Dieser Montag war wirklich nicht das Gelbe vom Wochen-Ei. Ich weiß: Gibt schlimmeres, immer. Und wir sitzen alle im selben Boot. Deshalb folgt nun eine Liste mit Dingen, die uns für den nächsten Tag aus der Tonne wappnen. Oder: Die dabei helfen, ein bisschen schneller zur guten Laune zurück zu finden. Wie immer gilt: Wer eigene Tipps teilen möchte, darf das nur allzu gerne tun! Her damit, ja?
Vorab sei noch gesagt: Einen schlechten Tag zu haben ist okay – und wer nicht möchte, muss natürlich gar nichts dagegen tun. Rauslassen und reinfühlen hilft manchmal eben am meisten.
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1. Ablenkung tut bekanntlich gut, warum sich nicht also auch einfach mal auf das Sofa (wahlweise ins Bett) fläzen und einen Film einwerfen. Zum Beispiel: Kleine wahre Lügen, C’est la Vie oder 3 Zimmer, Küche, Bad. Das sind nämlich weder Filme, die tieftraurig sind noch übertrieben lustige Komödien. Stattdessen plätschern sie ein wenig vor sich hin, sind schön anzuschauen und zuweilen bringen sie einen sogar zum Lachen – gerade deshalb sind sie wohl so perfekt, um sie an einem doofen Tag zu schauen.
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2. Zugegeben, manchmal, da lohnt es sich, den Tag einfach vorzeitig abzuhaken und seine Engerie dem, was künftig noch kommt, zu widmen. Warum nicht also einfach mal tolle Pläne für einen anderen Tag schmieden? Das funktioniert am besten mit einem heißen Tee oder einem guten Kaffee (je nach Tagesform) auf dem Sofa, während man sich am Laptop durch die zahlreichen Möglichkeiten scrollt und den nächsten Ausflug plant, zum Beispiel: ins Museum, an einen See, eine Boots- oder Kajaktour, ein Picknick im Grünen oder eine Tour durch den nächst gelegenen Wald.
3. Sich und seinem Körper mal etwas Gutes tun, kann die Laune in Nullkommanix heben. Vor allem dann, wenn einen das Gefühl verfolgt, dass an diesem Tag wirklich gar nichts mehr gelingen mag. Ja, an solch einem Tag darf man sich durchaus einfach mal um sich selbst kümmern. So ein kleiner privater Wellness-Moment funktioniert ganz wunderbar mit einem langen, heißen Bad, das die Muskeln entspannt, einer Haarmaske, die man wirklich mal länger als eine Minute einwirken lässt oder – ganz klassisch – mit einer Gesichtsmaske, die im besten Fall nicht brennt.
4. Ab und zu kann ein wenig räumliche Veränderung schon dazu führen, dass man sich ein bisschen besser fühlt. In den eigenen vier Wänden klappt das prima, indem man einfach ein wenig umdekoriert und Vasen, Kerzen und Kleinkram einen neuen Platz gibt. In Sachen Interior ist es übrigens auch super, auf Etsy nach hübschen Vintage-Stücken zu stöbern. Das sorgt nämlich für ein bisschen Flohmarktgefühl, ganz ohne dabei das Haus verlassen zu müssen. Dabei geht es gar nicht darum, letztlich auch tatsächlich etwas zu kaufen, sondern vielmehr um das Erlebnis an sich und darum, sich neue Ideen zu holen.
5. Für Momente, in denen man lieber gar nichts tun mag, außer einer schönen Geschichte zu lauschen, empfiehlt es sich, sich in etwas Flauschigem einzukuscheln (das kann von einem Bademantel über einen riesigen Pulli bis hin zur Decke alles sein) und dabei ein Hörbuch zu hören. Zum Beispiel: „Bilder deiner großen Liebe“ von Wolfgang Herrndorf, „Der Tastenficker“ von Flake, „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ von Janne Teller oder „Panikherz“ von Benjamin von Stuckrad-Barre.
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6. Viel zu oft beschränkt sich der Blumenkauf auf Momente, in denen man sie an andere Menschen verschenkt, dabei kann man sich doch selbst mal eine kleine Freude mit einem hübschen Strauß machen. Ist er erst mal beim Blumenladen des Vertrauens ausgesucht worden, gilt allerdings auch: Fleißig daran schnuppern! Wer ein bisschen längerfristig etwas vom neu erworbenen Grün haben möchte, der investiert am Besten direkt in eine Topfpflanze, die können nämlich durchaus auch Glücksgefühle auslösen.
7. Einfach mal wieder ein Puzzle hervorkramen, auf dem Boden ausbreiten und es sich auf einem Kissen gemütlich machen. So ein Puzzle weckt nämlich nicht nur jede Menge Kindheitserinnerungen und löst damit ein wohliges Gefühl aus (zumindest bei mir), sondern fordert auch noch eine ordentliche Portion Konzentration, was wiederum eine schöne Ablenkung ist. Noch dazu kann man die Zahl der Puzzleteile dem Frustrationslevel anpassen, heißt: Wer ganz dringend ein Erfolgserlebnis braucht, der setzt sich im besten Fall nicht direkt an das 3000-Teile Puzzle, sondern fängt ein bisschen kleiner an.
8. Und wenn so gar nichts mehr helfen will, ab ins Bett und eine gute Mütze Schlaf tanken. Ja, das mag jetzt fast ein wenig „zu einfach“ klingen, ganz oft aber, da ist nach etwas Schlaf vieles schon ein klein wenig besser.