Hallo, ich bin Julia und ich habe ein Haarproblem – obwohl, eigentlich ist es eher ein Problem mit meiner Faulheit. Die bringt mich nämlich tagtäglich dazu, meine Haare einfach offen nach unten hängen zu lassen, mit Frisur ist da nicht viel. Das möchte ich künftig liebend gerne ändern und habe mir deshalb vorgenommen, eine Woche lang jeden Tag eine andere Frisur zu tragen. Noch fällt mir außer Pferdeschwanz nicht viel ein, es müssen also noch dringend Ideen her.
Und wo sucht man da am besten? Auf Pinterest, jawohl, wie in guten alten Zeiten. Naiv tippe ich „Frisuren“ in das Suchfenster ein und Sekunden später fallen mir dutzende Felchtfrisuren entgegen, die so kompliziert sind, dass ich für einen Moment überlege, das Ganze abzublasen. Na gut, dann wechsel ich eben das Lager, auf zu Instagram. Dort scrolle ich minutenlang durch meinen Feed und sehe – offenes Haar, überall! Mensch, sind sie denn etwa alle so bequem wie ich? Ich fahre die harten Geschütze auf und klicke auf Beauty-Accounts wie Byrdie oder Into the Gloss. Da werde ich tatsächlich auch fündig, allerdings werden die lässigen Frisuren an Emily Ratajkowski präsentiert, gut ausgeleuchtet und von Profis frisiert. Daran möchte ich mich lieber nicht orientieren, denn ich weiß schon jetzt, dass meine Versuche in tiefster Frustration enden würden, schließlich weiß ich klar und deutlich, dass selbst der schönste Dutt mich nicht wie das brünette Model aussehen lassen wird.
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Meine letzte Chance: Geduld üben und den langen Weg gehen. Ich klicke mich durch einzelne Accounts durch, denen ich folge und – endlich! Da sind sie, die Frisuren, die ich mit meinem Unwissen auch ohne lange Schritt-für-Schritt-Anleitung hinbekomme und für die ich vielleicht auch längerfristig die Motivation zusammenkratzen kann. Immerhin erhoffe ich mir ja, künftig auch etwas häufiger mal zu Haargummi und Spangen zu greifen. Ich suche alles, was ich brauche zusammen, krame in klassischer „A Beginner’s Guide to Blogging“-Manier mein altes, wackliges Stativ hervor und positioniere mich galant vor Wand und Türen. Noch dazu ganz und gar ungeschminkt, was dieses Mal nicht meiner Faulheit, sondern meiner Erkältung zuzuschreiben ist – macht ja aber nix, immerhin geht es heute ausnahmsweise mal um die Haare.
Tag 1: Der Dutt – Scrunchie inklusive
Früher, da bin ich einem „Messy Bun“ nach dem anderen hinterhergehechtet. Nur zu gerne hätte ich mir so ein wuscheliges Knäuel auf den Kopf gezaubert, es sah bei mir aber leider immer doof aus. Na gut, dann eben weniger messy und etwas weiter unten, so machen das die stilsicheren Frauen auf Instagram nämlich auch. Das funktioniert übrigens auch mit semi-herausgewachsenem Pony, indem die kürzeren Strähnen einfach aus dem Dutt heraus hängen. Für ein bisschen mehr Chichi gab’s das gelbe Scrunchie obendrauf.
Scrunchie von Ganni
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Tag 2: Gut geflochten ist halb gewonnen
Ich hatte mir die Sache mit dem Flechten ein wenig leichter vorgestellt, aber scheinbar bin ich gänzlich unbegabt, mir selbst einen Zopf zu flechten, ohne ihn dabei zu sehen. Mit Ach und Krach hat’s dann aber doch geklappt – das, was daneben gegangen ist, habe ich mit Spangen verdeckt. Leider besitze ich keine so hübschen Schleifen wie meine Haar-Musen, trotzdem finde ich das Ergebnis ganz gut.
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Tag 3: Backstage ohne Models
Models haben, wenn sie vor einer Modenschau geschminkt werden, meist ganz viele Spangen im Haar, um die Strähnen aus dem Gesicht zu halten. Jetzt bin ich natürlich kein Model, die Überreste meines Ponys nerven aber trotzdem, wenn sie ständig ins Gesicht fallen – zum Beispiel dann, wenn ich mich beim Essen nach vorne beuge. Viele kleine Bobby Pins helfen da besonders gut und sehen in meinen Augen irgendwie auch noch ganz gut aus − auch, wenn man sie auf helleren Haaren natürlich noch gleich viel besser sehen würde.
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Tag 4: Zweckentfremdet
Heute, da schnappe ich mir eines meiner Halstücher und binde es mir kurzerhand um den tiefen, lockeren Zopf. Das habe ich mir natürlich auch bei anderen Personen abgeguckt. Ich finde ja, dass es irgendwie ganz schön elegant aussieht, sichere das Tuch aber lieber nachträglich mit einem Bobby Pin, damit auch wirklich nichts verloren geht.
Tuch von Beck Sändergaard (ausverkauft, ähnlich hier)
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Tag 5: Paddington Bär
Während meiner Frisurenrecherche stieß ich auf einen Artikel, der sich vollkommen um „Hut-Frisuren“ dreht – wenn mir langweilig ist, werde ich mich der Kategorie ganz sicher einmal ausgiebiger widmen. Heute aber bleibt es bei einem kleinen, aber feinen Haargewurschtel, das gleichzeitig eine Art Schummelfrisur ist und mir wohl deshalb so gut gefällt. Die Krönung ist meine Fischermütze, die nicht nur ungewaschenes Haar verdeckt, sondern auch noch als Hommage an Paddington Bär zu verstehen ist, dem ich heute nämlich ganz besonders ähnlich sehe.
Fischermütze von Sandro
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Tag 6: Der Klassiker
Schon im Kindergarten habe ich diesen Klassiker an anderen Mädchen bewundert – meine eigenen Haare waren dafür leider immer zu kurz. Nach Jahren des Verzichts, viel Geduld und einer Abneigung gegen Scheren, kann ich meine Träume heute aber endlich ausleben und hänge mir just eine hübsche rosafarbene Spange, die Nike eines Tages im Büro springen ließ (ich freue mich noch immer ganz tierisch drüber), in die Haare. Der Vorteil: Alles sieht irre schnell nach einer ordentlichen Frisur aus, kostet aber tatsächlich nur eine Minute Zeit.
Haarspange (unbekannt), ähnlich hier
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Tag 7: Halbe Sachen
Ich nähere mich dem Ende und damit auch dem ersten Tag, an dem ich mich wieder über meine offenen, einfach herunterhängenden Haare freuen kann. Für den zarten Übergang lasse ich heute schon mal eine Hälfte meiner Haare lose herumfliegen (das können sie besonders gut) und klammere mir auf der anderen Seite einfach einen Teil nach hinten. All das würde bestimmt noch ein wenig schicker und gekonnter aussehen, wenn sich nicht wieder einzelne Strähnen meines Rest-Ponys verabschieden würden, aber es muss ja immer etwas Luft nach oben bleiben.
Haarspange von Pico
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Und nun?
Schwupps, da ist sie auch schon vorbei, die Woche, in der ich wohl mehr Gedanken in meine Haare investiert habe, als in meiner gesamten bisherigen Laufbahn. Höchste Zeit also für ein kurzes Fazit: Am meisten mochte ich ja alles, das schnell und einfach ist. Jegliche Flechtfrisuren werde ich deshalb wohl nur tragen, wenn sich eine freiwillige Person meldet, die mir etwas Hübsches auf den Kopf zaubert. Mein Favorit ist ja meine Schummelfrisur, die ich unter der Fischermütze versteckt habe, weil sie wirklich absolut kein Aufwand ist (ab und zu sehen meine Haare sogar fast schon so aus, wenn ich morgens aufstehe, na wenn das mal kein Argument ist!). In Zukunft werde ich ganz bestimmt noch immer viel zu faul sein, täglich eine andere Frisur zu tragen, so ehrlich muss ich sein. Wenn mir aber mal wieder nach ein wenig mehr Abwechslung ist, weiß ich zumindest, nach welchen Spangen und Haargummis ich greifen werde. Bleibt zu hoffen, dass mich meine Motivation nicht hängen lässt.