Denke ich an die wundervollen Hochzeiten der vergangenen Jahre, auf denen ich tanzen durfte, dann finde ich mich auf den üppigsten Festen wieder, auf rauschenden Parties und meist unter knapp hundert Gästen bei denen sich die Verliebtikusse des Tages JA entgegenrufen und diesen Moment am allerliebsten mit der ganzen Welt teilen möchten. Unweigerlich ziehe ich irgendwann Parallelen und frage mich, wie ich irgendwann wohl, wenn überhaupt, heiraten würde. Und schon ereilt mich ein Gedankengang, bei dem ich selbst immer ein klein wenig Bammel und Schnappatmung bekomme: All diese aufwendigen Feiereien wurden im Vorfeld mehrere Monate lang sorgsam geplant, schluckten zig Moneten und noch mehr Nerven. Ich bewundere dieses Durchhaltevermögen, diese anhaltende Leidenschaft und den unaufhörlichen Perfektionismus ein jedes Mal, muss bei diesem Thema aber ganz klar die Hände heben und klein bei geben: Dazu bin ich schlicht und ergreifend unfähig. Wirklich wahr.
Vielleicht fühlt sich gerade aus diesem Grund die Vorstellung der spontanen, ganz kleinen Hochzeit in meinem Kopf so wunderbar an und könnte mich eines Tages doch noch zum JA-sagen verleiten. Samstags grinsend nicken und schon am darauffolgenden Wochenende die zwei aufeinanderfolgenden Buchstaben laut rausplauzen. Ach, das wäre doch schön, oder? So unkomplizierten, so aus dem Herzen heraus, so turbulent und deutlich günstiger, so vogelfrei und ohne lange Listen und Planungsphasen.
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Bilder in der Collage: © Sessun & Med Demoiselles
