Im Takt schwangen sie über die Laufstege, die weiten Hosen, übergroßen Kleider und breit geschnittenen Blazer der vergangenen Fall/Winter 2019 Schauen. Schon längst haben Designer*Innen den modischen Komfort für sich entdeckt, verzichten auf einengende Silhouetten und präsentieren mit ihren Kollektionen die neue Ära der Gemütlichkeit. Galt es in der Mode doch immer als schicklich, sich in unbequeme Kleidung zu hüllen, ja, gibt es doch auch noch jetzt Frauen, die genau diesen Gedanken stützen, hat sich im wahren Leben, auf den Straßen also, unlängst der Wunsch nach komfortabler Mode geäußert. So etablierte sich bereits vor zwei Jahren der Trend des „Menocores“, der sich etwa in Form von locker fallendem Strick, fließenden Hosen und großen Blusen zeigte und noch immer zelebriert wird.
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Eine Strömung, die beweist, dass es keine figurbetonten Kleider und tief ausgeschnittenen Blusen braucht, ja, oftmals wohl gar nicht erst verlangt, um die eigene Weiblichkeit zu präsentieren. Oder eben, dass es in der Mode gar nicht um irgendeine Art der Präsentation gehen muss, sondern vielmehr darum, den Alltag ohne zusätzliche Hindernisse zu bestreiten. Wohl deshalb gewannen mit der Zeit Labels wie Cecilie Bahnsen, La Veste oder Collina Strada, die zumeist durch ihre überaus weiten Schnitte und komfortablen Formen von sich Reden machten, an Popularität und erlaubten es gleichzeitig, Trends wie das Schlabbershirt und Blazer mit unförmigen Silhouetten aufkommen zu lassen.
Der Ruf nach modischem Komfort schlägt sich jedoch nicht nur auf die Ready-to-wear-Kollektionen aus, auch ist er spätestens diesen Sommer auf die Schuhwahl übergeschlagen. Fort mit stolperdünnen Stilettoabsätzen, hin zu Blockabsätzen oder am besten gleich zur flachen Version, dicke Gummisohle inklusive. Begründet hat etwa die Spiegel-Redakteurin Claudia Voigt diesen Wandel mit der Erkenntnis der Frauen, es brauche heutzutage nun einmal keine hohen Absätze mehr, um Männern im Berufsleben auf Augenhöhe zu begegnen. Vielmehr schlage sich das Power Dressing im Gegenteil aus, also mit flachen Sohlen, mit denen man sich ebenso entspannt bewegen könne, wie die männliche Gegenseite. Ob diese neue Ära der Gemütlichkeit tatsächlich etwas mit einem veränderten Frauenbild zu tun hat oder letztlich doch nur eine modische Tendenz ist, die irgendwann vorübergehen wird, bleibt wohl nur abzuwarten, willkommen ist sie aber allemal.
Weit auf Weit
Wirft man einen Blick auf die Outfits, so wird schnell klar, dass sich Regeln verschieben, ja sie gar gänzlich ignoriert werden. Galt früher noch, sich lediglich für ein weites Kleidungsstück zu entscheiden, also entweder in der Ober- oder Unterbekleidung, hat der Modekosmos ebenjene Grenzen aufgebrochen, kombiniert wallende Röcke mit weiten, langen Sweatshirts bis hin zum unkenntlichen Übergang, während der taillierte Anzug dem übergroßen Modell weichen musste – Chanel, Jil Sander & Co machen es vor. Ganz sicher, schön finden muss man all das nicht, das gilt aber wohl für jeden Kleidungsstil und was kann schon falsch daran sein, sich in der Mode weder eingeengt zu fühlen, noch Schmerzen zu erleiden?
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