Vor genau einer Woche lüftet ich endlich das kleine Geheimnis, das ich seit rund sechs Monaten mit mir herumtrage, auf Instagram: Jap, wenn alles gut geht, dann werde ich im November tatsächlich zum zweiten Mal Mama und Wilma die sehnsüchtig erwartete, große Schwester. Ich kann es zwar selbst noch gar nicht glauben, aber so steht es in meinem Mutterpass.
Seit knapp einem halben Jahr trage ich diese kleine, große Veränderung nun schon mit mir herum und nichts davon zu verraten, fühlte sich einerseits furchtbar großartig an, weil ich Dinge gerne erst einmal mit mir selbst (und meinem engsten Umfeld) ausmache und natürlich auch einfach Zeit zur Verarbeitung brauche, schließlich bleibt vor allem in der ersten Zeit die große Befürchtung, es könnte doch wieder etwas schief gehen und dann hat man den öffentlichen Salat. Andererseits bedrückte mich diese Geheimhaltung aber auch wieder irgendwie: Wie sage ich es euch? Und vor allem: Wann sage ich es euch? Beide Fragen kreisten unentwegt in meinem Kopf herum, im Urlaub fand ich allerdings endlich den Raum, es einfach zu tun. Wussten schließlich sowieso schon gefühlt die meisten von euch, denn diesmal konnte ich das wachsende Baby in meinem Bauch längst nicht so lange vor euch versteckt halten wie noch bei Schwangerschaft Nummer eins.
Aber wie geht’s mir überhaupt?
Ausgesprochen gut, würde ich sagen! Ich bin bei genauerem drüber nachdenken aber auch verdammt aufgeregt. Vielleicht ein bisschen mehr, als bei Wilma, weil ich weiß, dass hier ein neues ein Mammutprojekt auf mich wartet. Aber diesmal bin ich bislang von Wehwehchen verschont geblieben und hatte nicht einmal mit Müdigkeit, Übelkeit und Heißhunger-Attacken zu tun. Ich ekel mich höchstens vor Eiern, aber das war es auch schon. Oh. und tatsächlich hat mich der Schwangerschaftsschnupfen auch dieses mal wieder ereilt und mich längst zur Nervensäge im Büro hat werden lassen, die permanent niest und zum Taschentuch greift. Vielleicht, ja aber nur ganz vielleicht, bin ich sensibler als vorher, wobei man Schwangeren auch alles unterstellen kann, irgendwie trifft schließlich immer irgendwas zu, nicht wahr?
Dennoch bleibe ich sehr vorsichtig mit der Aussage, bislang keine Einschränkungen zu spüren: Der harte Teil der Schwangerschaft kommt noch, das weiß ich selbst aus eigener Erfahrung. Ich hoffe nur, dass ich durch die Wintergeburt größtmöglichst von Wassereinlagerungen verschont werde und auch das Gehen mir durch eine Symphysenlockerung dieses Mal erspart bleibt.
Zweite Schwangerschaft: Und jetzt ist alles anders?
Ja und nein. Im Grunde bin ich so entspannt wie bei Wilma, bloß gehe ich diesmal ganz anders mit mir selbst um: Ich bin viel sorgsamer im Umgang mit mir, versuche, meine höchstwahrscheinlich letzte Schwangerschaft doch irgendwie zu genießen – denn gerade das konnte ich bei Nummer eins kein bisschen. Während ich den Schwangerschaftszustand bei Wilma leider als ganz fürchterlich bewertete und es als große Lüge empfand, dass alle Welt vom Glow sprachen, von einer magischen Zeit und von wundersamen Gefühlen, bin ich jetzt deutlich entspannter. Vielleicht auch, weil ich mir selbst nichts mehr beweisen muss:
Ich wollte bei Schwangerschaft Nummer eins so sehr zeigen, dass Schwangerschaften keine Krankheiten sind, dass wir als Frauen so leistungsfähig wie zuvor sein können und alles schaffen, wenn wir nur wollen. In dem Moment selbst fühlte ich zwar keinen großen Stress, heute aber weiß ich sehr wohl, dass ich eine Rolle erfüllen wollte – eine, die vielleicht damals zu mir passte (oder auch nicht, wer weiß das schon), heute aber definitiv nicht mehr. Ich weiß, was ich kann, was ich will und für was es sich hoffentlich lohnt, Vollgas zu geben. Aber ich weiß auch, dass ich in erster Linie bei mir sein sollte und wenn das bedeutet, nein zu sagen oder Dinge auf meinen Schwangerschaft zu schieben, dann ist das eben so. Ein wunderbares Gefühl, dass mir das „Genießen“ deutlich einfacher macht.
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Außerdem weiß ich diesmal auch, wie wichtig Bewegung ist: Klingt so einfach und so klar, dennoch habe ich mir beim ersten Mal keine Gedanken darüber gemacht. Dass so eine Geburt allerdings Hochleistungssport sein kann, war mir schlicht und ergreifend nicht bewusst. Diesmal bin ich schlauer, mache Sport, sorge für starke Beine und fahre jederzeit Fahrrad, um meine Ausdauer etwas zu erhöhen. Aber auch Entspannungsübungen stehen auf der To-Do-Liste, ebenso wie Eincremen. Ha, habe ich bei Nummer eins nämlich auch nicht gemacht. Nein, nicht um Dehnungsstreifen vorzubeugen, sondern tatsächlich, um Kontakt zu meinem Körper und mir aufzunehmen. Ich sage euch: Es tut auf ganz vielen Ebenen wunderbar gut.
Was soll ich sagen: Bisher läuft alles ganz wunderbar unspektakulär bei mir ab und ist wenig von Höhen und Tiefen geplagt. Erst einmal ging es mir emotional für eine Woche lang richtig schlecht: Weil meine Gefühle mich voll und ganz in ihren Bann nahmen, Existenzängste aufkamen und ich nicht so recht wusste, wie die Zukunft eigentlich aussehen wird – so mit zweitem Kind und all den Veränderungen als selbstständige Person, ihr wisst schon. Mit ganz viel Liebe im Team konnte ich allerdings leicht besänftigt werden. Wir können eh nie so wirklich wissen, wie alles wird, bevor die Veränderungen, in diesem Fall also das zweite Baby, eingetreten sind und unsere neuen Abschnitte beginnen. Wir können nur versuchen, flexibel und offen mit ihnen umzugehen. Und so werde ich wahrscheinlich (und hoffentlich, wenn alles gut geht) auch mit zweitem Mini recht schnell wieder weiterarbeiten – aber diesmal eben in meinem eigenen Tempo und nicht nach auferlegten Zwängen, Nöten und Ängsten. Ich bin gespannt, ob es funktioniert und wie Baby Nummer Zwei den Plan so findet!
Eine ganz pragmatische Frage habe ich allerdings noch: Seid ihr eigentlich an Schwangerschafts-Content interessiert – und wenn ja, in welcher Hinsicht? Wie man eine Wickeltasche packt und was wir in der ersten Zeit wirklich brauchen, erfahrt ihr bei unseren Kolleg*innen, aber vielleicht kann ich euch ja mit der ein oder anderen Anekdote und etwas anderen, passenden Tipps versorgen. Lasst es mich sehr gern jederzeit wissen.
Ich freu mich jedenfalls sehr, euch von der anstehenden Veränderung zu erzählen und habe mich unendlich über euer unglaubliches Feedback gefreut. Habt es wunderbar, ihr Liebsten!