Irgendwie hatte ich es mir leichter vorgestellt, als ich damals zufälligerweise über ein kurzes englisches Video stolperte, in dem Blumentöpfe aus Beton hergestellt wurden. Verdammt einfach sah das aus und noch dazu war das Ergebnis so schön, dass ich mir selbst versprach, es irgendwann auch auszuprobieren. Für mich, für euch, für uns.
In der Realität war dann doch irgendwie alles anders, natürlich, denn in solchen Videos redet ja niemand über Versuche, Fehler oder das Scheitern. Fehler sind mir jede Menge unterlaufen, das begann ja schon beim ersten Besuch im Baumarkt, als ich unüberlegterweise bloß einen Sack Zement kaufte, den Sand aber völlig außer Acht ließ. Dass im Video eine Fertigmischung verwendet wurde, hatte mir natürlich niemand verraten und funktionieren wollte mein eigenes Hirn in diesem Moment auch nicht so recht. Dass mir der Sand fehlte, merkte ich, klar, erst am Tag des Geschehens und so trabte ich noch einmal via Öffentliche zum Baumarkt, der den besagten Sand leider nur in riesigen Mengen verkaufte. Während ich so meine verzweifelten Runden zog, kam ich per Zufall an einem mini-kleinen Aufsteller vorbei, der doch tatsächlich Fertigmischungen Beton in kleinen Eimern präsentierte.
2,5 Kilo schwerer und irgendwie doch erleichtert, trat ich den Rückweg an, um mich endlich an die Arbeit zu machen. Von da an klappte auch alles viel besser, es fehlten mir lediglich Plastikgefäße und Steine, aber dank Bücher, Schrauben und einigen kleinen Eingebungen à la Mac Gyver wusste ich mir letztlich doch zu helfen. Das Schöne ist ja, dass ich euch jetzt verraten kann, dass man den Beton nicht einfach so in einen Pappkarton gießen kann, auch, wenn er noch so die perfekte Größe haben mag. Die Pappe bleibt nämlich einfach am Beton kleben, weshalb mein größeres Exemplar eine zweite Schicht benötigte, die ich im Anschluss übergießen musste. Mit glatt streichen war da leider nicht viel. Meine Einkaufsliste für euch gestaltet sich deshalb wie folgt:
Was man braucht: • eine Fertigmischug Beton (oder Zement & Quarzsand)
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& so geht’s
Zunächst werden alle Gefäße aus Plastik an den Stellen, die mit dem Beton in Berührung kommen, mit Öl eingerieben. Danach mischt man den Beton an − im besten Fall draußen, weil es ordentlich stauben kann. Wer eine Fertigmischung hat, der braucht die Mischung bloß noch in das Gefäß zum Anrühren geben und es mit ausreichend Wasser vermixen bis die Konsistenz gleichmäßig und nicht zu flüssig ist. Das Mischverhältnis findet ihr auf den Packungen, gebt anfangs aber lieber etwas weniger Wasser hinzu, damit es nicht zu flüssig wird.
Gut zu wissen:Am besten eignen sich beschichtete Gefäße oder solche, die aus Plastik sind. Leere Joghurtbecher oder Tupperware sind super, aber auch Eisbecher bleiben nicht am Beton kleben. Generell gilt: Alle Gefäße, die aus Plastik sind, sollten an den Stellen, an denen sie mit dem Beton in Berührung kommen, eingeölt werden, damit sie sich später auch gut löse lassen. Eisbecher können hingegen einfach abgezogen bzw. eingerissen werden. |
Jetzt kann der flüssige Beton auch schon in das erste Gefäß gegeben werden. Es sollte nicht mehr als halb voll gegossen werden, damit es nicht überläuft. Wenn genügend Beton im Gefäß ist, kann das zweite, kleinere Gefäß vorsichtig in den Beton gedrückt werden. Sobald es an der gewünschten Stelle ist, muss es ordentlich beschwert werden, da es sonst beginnt zu schweben. Packt das Gefäß so voll, bis es an Ort und Stelle bleibt.
Ab jetzt heißt es warten. Bei meiner Mischung habe ich etwa 3 Stunden gewartet, bis ich die einzelnen Gefäße gelöst habe. Danach mussten die Töpfe aber noch eine ganze Weile durchtrocknen. Wartet also lieber etwas länger, als zu voreilig zu sein, damit es keine großen Macken gibt. Beim Herauslösen der Gefäße braucht man ein wenig Geduld, mit leichten, ruckelnden Bewegungen geht es allerdings relativ schnell.
Et voilà, fertig sind die Blumentöpfe! Wer mag, der kann sie jetzt noch bemalen oder den Boden der Töpfe in Farben tunken. Auf Pinterest & Co findet man ganz sicher jede Menge Inspirationen.