Ich weiß nicht, weshalb Kinder so schnell wachsen müssen, wirklich nicht. Und ich kapiere auch nicht, wieso man sich gleich dreifach und felsenfest vornehmen kann, unter anderem deshalb niemals zu viel Wert auf die Klamotten des eigenen Kindes zu legen (ist ja bittesehr kein Accessoire), um am Ende doch immer wieder sabbernd und schmachtend vor dem ein oder anderen viel zu teuren Kleidungsstück zu stehen, einknickend obwohl wohlwissend, dass das alles irgendwie ballaballa ist. Ich wehre mich trotzdem nicht mehr. Auch, weil es sich in dieser noch immer bis zum Anschlag durchgegenderten Welt der Kindermode gar nicht so einfach gestaltet, farbenfrohe und lustige Kleidungsstücke für Jungs ausfindig zu machen. Stattdessen kaufe ich, wann immer nicht im sowieso im 2nd Hand Laden versacke, immer ein bis zwei Nummern größer und kremple was das Zeug hält – erstens, damit die Sünde sich zumindest lohnt und zweitens, weil es jedes Mal ein regelrechtes Trauerspiel ist, wenn ein treuer und lieb gewonnener Wegbegleiter plötzlich zu kurz, klein oder eng wird. Achja, und dann die Sache mit den verrückten Outfits – ich finde das schwer okay und gar nicht verkehrt. Ok, dass mein Sohn gerne rote Cowboystiefel hätte (die ich nun endlich gefunden habe, seht nur!) oder glitzernde Sandalen, um noch besser in seiner Phantasie und wilden Spielen versinken zu können, weil die Verkleidung praktischerweise alltagstauglich ist. Ok, dass mir manches auch mal nicht gefällt, Und er sich immer häufiger anzieht wie ein wunderbarer Paradiesvogel. Alles andere wäre eigentlich noch viel verrückter. Obwohl auch hier Vorsicht geboten ist – alles sei schließlich nur eine Phase, munkelt man. Und so passierte es heute zum ersten Mal, dass Lio mit den Augen rollte, als ich ihm High Five für die niedliche Hose mit den Punkten geben wollte: „Oh man, Mama – das sollte nicht niedlich sein – sondern cool.“ Upsi.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an