Interior // Die Wohntrends von ferm Living, Muuto & Bolia für den Winter 2019

04.09.2019 Wohnen, box1

Eine Zeit lang befürchteten wir, Wohntrends wären die neuen Modetrends und ihre Vergänglichkeit könnte noch schneller sein als alle jemals da gewesenen Strömungen der Textilbranche. Marmor hier, Bronze da, auf einmal Eames – und wieder doch nicht, Samt kam und ging, Rattan fand sein Comeback und sogar Breitcord war zurück. Und wir stellten fest:

Bei all der Schnelllebigkeit kommt so wirklich niemand mehr mit, und das ist auch gut so. Denn das Ende vom Lied lautet? Alles geht, nichts muss – und genau daraus ergeben sich all die Chancen für mehr Individualität daheim. Wäre ja auch schlimm, wenn in Zeiten von Instagram-Normen alle nur noch von Macarons verziertem Marmor essen würden, nur noch auf samtbestuhlten Hockern säßen oder in reinweißen Räumen schlummerten. Alles schön, aber bei jedem doch bitte auch ein klein wenig anders. Das Resüme all der Instagram-Trends ist doch, dass sie definitiv vergehen, weil wir uns an ihnen satt sehen, weil die „falschen“ Leuten sich dem Stil annehmen und man plötzlich vielleicht gar nicht mehr so wohnen will, wie A. es bewirbt oder es B. permanent zeigt. Inspiration schön und gut, aber wollen wir wirklich alle wie Klone leben? Ganz sicher nicht! Und da die wenigsten von uns ihren Hausstand halbjährig komplett neu auf den Kopf stellen, wird Individualität und die eigene Geschichte daheim immer alles überdauern, oder nicht?

Nun, so ganz gehen all die Trends natürlich dennoch nicht spurlos an uns vorbei: Sich ein bisschen Appetit zu holen, hat schließlich auch noch niemand geschadet. Und so lassen wir uns die Trends der drei wohl wichtigsten, dänischen Designhäuser heute doch mal genauer an. Denn im Gegensatz zu IKEA, die dort längst auf Meta-Ebenen um unsere Aufmerksamkeit buhlen, wollen ferm Living, Muuto und Bolia noch immer vor allem mit Produktdesign punkten. Und das werden wir uns hier und heute mal genauer ansehen:

ferm Living 

Bei ferm Living dreht sich alles um gedeckte Töne, runde Formen (das Sofa!), vermeintlich handgefertigte Unperfektheit und Materialmixe – kurzum: Um all die Trends der vergangenen Jahre, die hier gekonnt zusammengebracht werden!

Gemütlichkeit wird ganz groß geschrieben – und das spricht mich seit jeher am meisten bei ferm Living an. Schade eigentlich, dass sie hierzulande nicht mit eigenem Store Konzept unterwegs sind. Wir wären ganz sicher Dauergäste. Wobei, vielleicht doch ganz gut so für unseren Geldbeutel.

Eine Sache fällt uns bei dem Lookbook auf jeden Fall gleich ins Auge: Wir sollten der guten, alten Tischlampe erneut eine Chance geben und sie auf Kommoden, Tischen und Regalen platzieren: Zu schön!

Muuto

Muuto gehört zu den Labels, die es wirklich verstehen gemütliche UND formschöne Sofas in den ausdruckstärksten Farben zu fertigen – und das wird im neuesten Katalog wieder unter Beweis gestellt. Ein gelbes Sofa? Yes, please! Ein bequemes Mini-Sofa? Aber hallo! Das ist aber längst nicht alles, denn für eine Sache sind sie wohl noch bekannter: Für praktischen Firlefanz! Und der kommt in der Umsetzung von witzigen Tischlampen, schlauen Aufbewahrungen oder formschönen Dingen des Alltags daher.

Muuto bleibt sich und seiner skandinavischen Geradlinigkeit auch im Winter 2019 treu – und das beruhigt: Gedeckte Töne dominieren zwar, dennoch warten hin und wieder perfekte Farbtupferl auf uns, die die jeweiligen Räume deutlich lebendiger machen: Die Favoriten? Knallrot und Zitronengelb. Und zwei Interior-Lieblinge lassen hier nicht auf sich warten: Das Tisch-Bank-Ensemble in Tannengrün sowie das gelbe Sideboard. Hach!

Bolia

Wo skandinavische Interior-Brands versammelt sind, darf eine Marke nicht fehlen: BOLIA, natürlich! Und die Macher*innen übertreffen sie sich in diesem Winter einmal mehr – und das wurde kurzerhand auch auf den knapp 700 Bildern ihrer neuesten Kampagnenbilder festgehalten. Gut die Hälfte davon konzentriert sich auf Details – und genau die ermöglichen es den Betrachtenden, die neuen Kreationen ganz anders zu erleben und zu entdecken. Und entdeckt habe ich hier leider ziemlich viel, was das Herz höher schlagen lässt:

Ein rotes Breitcordsofa, zum Beispiel. Eine textilüberzogene Hängelampe. Beistelltische, die nur formiert zu uns kommen oder Regallösungen, die String-Stystemen an den Kragen wollen. 

Hier hat sich jemand ganz besonders viel Mühe gegeben: Mit Design und mit der visuellen Untermalung der Bilder. Zu schön!

5 Kommentare

  1. Mila

    Die Designs von Bolia sind wirklich schön anzusehen, aber inzwischen, da wir mehrere Möbelstücke von Bolia besitzen, darunter Sofa und Stühle, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die Qualität einfach nicht gut ist. Anders kann man das nicht sagen. Von der Verarbeitung her sind die Sachen nicht besser als Ikea – und dafür einfach viel zu überteuert!!! (Auch dann noch, wenn man einrechnet, dass natürlich auch das Design bezahlt werden will und soll). Inzwischen lassen wir die Finger von Bolia. Es ärgert einen einfach zu sehr.

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    1. Sarah Jane Artikelautorin

      Dank dir für dein Feedback, liebe Mila <3 Ich habe leider gar keine Erfahrungen mit Bolia - eine Marmor-Schale, aber die hält natürlich. Ach Mist, das ist ja echt ärgerlich.

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    2. Caro

      Ich kann mich nur anschließen, die Qualität von Bolia ist wirklich nicht gut. Ich besitze drei Rauchglaslampen und musste feststellen, dass es nur eine dünne Folie ist, mit der das Glas beklebt ist. Bereits bei vorsichtigem Abwischen (sind Deckenlampen und fangen Staub) löst sich die Folie.

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  2. mia

    …das kann ich nur bestätigen! Bolia lässt was die Qualität und den Kundenservice betrifft keine Wünsche offen. Habe mich selten so über einen Shop geärgert…Aber, kleiner Tipp: mal beim Bolia Outlet im Internet vorbeischauen, da werden Ausstellungsstücke und Retouren sehr günstig verkauft. Dann sieht man auch mal, wieviel die Sachen wirklich wert sind 🙂

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